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Wohin?

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16.05.2016
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Wohin?

Das Meer tobt und die Wellen brechen weit draußen, rollen mächtig an, verlieren ihre Kraft durch Weg und Zeit, und ümspülen nur langsam die stehenden Füße. Sie stehen nebeneinander, die Seiten berühren sich, ihre Arme umschlingen des anderen Taille und sie sehen die Wellen kommen. Dahinter Himmel, weiß bis grau, über ihnen und zu allen Seiten. Die Welt ist weit und in jeder Richtung ist ein Horizont. Grün trifft sich auf der einen, Blau auf der anderen Seite mit dem weißen Grau. Dazwischen, zwischen blau und grün, ein sachter Streifen Beige, der zu ihnen Beiden breiter und ausladender wird, um danach wieder zu schwinden. Sie stehen neben einander für sich wacklig, aber sich festhalten, zusammen wankend das Meer betrachtend. Während der starke Wind salziges Wasser trägt und in ihre Gesichter peitscht, saugt jedes sachte anrollen des Meeres ihre Füße ein Stück weiter in den Sand, bis sie fest umwunden vom Grund gehalten stehen. Sie löst ihre Hand, um ihre wehenden Haare aus dem Gesicht zu streichen, auch sein Arm gleitet von ihrer Taille ab und kurz berühren sie sich nicht. Schnell suchen die Hände das Vertraute wieder, den Blick starr aufs Meer gerichtet, er von rechts, sie von links, beide verzweifelt. Und schließlich treffen sich die Arme. Die Hände berühren sich dann und halten sich dann, vertraut und fest und sicher. Aber nicht mehr die Seiten. Der feste eingesogene Stand hat sich entfernt, sodass sich nur noch die Hände treffen können. Immer noch trägt der Wind Salz in ihre Gesichter und irgendwann schmerzt es stehenzubleiben. Die Augen brennen, auch die Lippen. Wieder und wieder brechen die Wellen laut und tosend, aber nur sachte umspülen sie ihre Beine und bei einer Stärkeren halten sie sich nur fester an den Händen. Der Wind wird kräftiger. An den Füßen merkt er es nicht, diese sind tief eingesogen worden und fest, auch die Beine wanken nicht, aber der Kopf spürt es und wird gedrückt, wieder und wieder, bis er den Halt verliert, das Gleichgewicht, aber er kann sich mit seinen Füßen nicht auffangen. Er versucht es mit den Händen, rudert, aber lässt dafür ihre los und balanciert seinen Körper mit rudernden Bewegungen wieder zur Ruhe. Wieder berühren sie sich nicht und suchen wieder nach der Berührung, aber sie sind zu weit entfernt. Die Füße sind fest in den Sand gesogen und sie können sich nicht einander nähern. Die Hände rudern wild suchend in der Mitte zwischen ihnen umher, aber können sich nicht treffen. Sie sind zu weit entfernt. Sie wenden ihre Köpfe ab vom Meer und blicken sich gegenseitig an. Tief und sicher, wie sich ihre Hände hielten und wie sich ihre Körper berührten, einst. Aber was soll der Blick binden und gegen welche Welle kann ein Blick standhalten. Wasser und Salz wird weiter in ihre Gesichter getragen und Tropfen rollen herab, während das weiße Grau zu grauem Schwarz wird. Überall kein Licht und die Blicke wenden sich wieder vor. Auf das Meer und auf das, was da kommt. Sie stehen da mit festen Füßen, die sie halten gegen das Anrollende, die aber nicht mal sich, den Körper selbst halten können, und mit freien Armen, die nun handeln können, aber die Augen sind geblendet und die Hände fühlen nur Sand, Salz und Sturm.

 

Hallo,
ich würde mich sehr über Vorschläge von alternativen Titel freuen, da ich diesen Titel nur wegen dieses Forums erstellt habe und sonst nie einen hatte. Also bin ich mir selbst mehr als unsicher. Weiter würde ich mich auch über jede andere Anmerkung freuen. Ich hoffe, dass es Euch gefällt.

 

Hallo Frans
und willkommen hier.

Es wäre schön, wenn du deiner Geschichte noch ein oder mehrere Stichworte ("Tags") hinzufügst.
Dann ist dein Text dem richtigen Genre zugeordnet, ist leichter zu finden und die Leser wissen, worauf sie sich einlassen. Außerdem ist dann auch eine Zuordnung zu einem Moderator möglich.

Du kannst das nachträglich wie folgt machen:
Ganz, ganz unten am Bildschirmrand "Stichworte bearbeiten" auswählen.

Bei der Gelegenheit könntest du auch noch ein paar Absätze machen, um den Text lesbarer etwas zu machen.

Viel Spaß hier.

Liebe Grüße, GoMusic

ich habe den Text übrigens nur kurz überflogen, aber nicht verstanden, das da passiert und wer da mitspielt. Vielleicht schaue ich nochmals rein.

 

Liebe GoMusic,
vielen Dank für die Hilfe. Die Tags habe ich geändert, das mit dem Moderator noch nicht ganz verstanden, werde ich aber sicher schon mit der Zeit.
Ich hatte bei Hochladen das Gefühl, dass Absätze nicht so gut zu dem Text passen, da sie Ruhe und Übersicht bringen. Wenn Du, oder andere, meinen, dass dies jedoch sehr wichtig sei und sich auch mit dem Text vertrüge, würde ich dies gerne ändern.
Nochmals vielen Dank für die Hilfe und ich hoffe, dass Du den Text nochmals liest.
Frans

 

Hej Frans Anders,

der Ausflug ans Meer hat mich leicht überfordert. Erst Füße, dann Zwei. Sie stehen und stehen und stehen und das Meer und der Himmel, der Sand. Sie halten sich aneinander fest ....
Ich komm' nicht klar und leider werden auch meine Gefühle nicht angesprochen. Das könnte aber auch an meiner Tagesform liegen, denn mit Emotionen bin ich schnell dabei.

Weißt du was, ich lese deine Geschichte Morgen noch einmal.

Freundlicher Gruß, Kanji

 
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Das Meer tobt und die Wellen brechen weit draußen, rollen mächtig an, verlieren ihre Kraft durch Weg und Zeit, und ümspülen nur langsam die stehenden Füße. Sie stehen nebeneinander, die Seiten berühren sich, ihre Arme umschlingen des anderen Taille und sie sehen die Wellen kommen.

Das Allererste, Frans Anders, was du beim Schreiben bedenken musst, ist, dass der Leser mit jeder Geschichte vollkommenes Neuland betritt. Im Gegensatz zu dir, dem Autor, der du die Geschichte ja kennst und ganz bestimmte Bilder dazu im Kopf hast und dementsprechend von dem zwischen den Wörtern und Zeilen Ungesagten weißt, hat der Leser zu Beginn null Ahnung, worum es geht und kann ausschließlich aus dem, was da explizit geschrieben steht, versuchen, seine Schlüsse zu ziehen.
Und es gibt nun mal sowas wie Lesekonventionen, oder nenne es meinetwegen Lesegewohnheiten. Zum Beispiel dergestalt, dass man in einem Pronomen, das am Beginn des Folgesatzes das Subjekt darstellt, automatisch das Subjekt des vorangegangenen Satzes zu erkennen meint, und wenn das nicht zusammenpasst - wie in deinem Fall, wo sich „Sie“ ja wohl kaum auf die Wellen beziehen kann, weil Wellen in aller Regel nicht nebeneinanderstehen - dann zumindest auf das letzte Satzobjekt, in deinem Fall „die Füße“. So weit klar, oder? Also lese ich im Glauben weiter, dass da Füße nebeneinanderstehen, und fliege natürlich furchtbar auf die Fresse, als sich deren - also der Füße - Schultern berühren. Was wiederum nichts anderes heißt, als dass ich gleich die ersten vier Zeilen einer Geschichte zweimal lesen muss, um sie restlos zu kapieren.
Und das ist natürlich nicht gerade der beste Start in eine Geschichte. Was ich sagen will: Wenn du, aus welchen Gründen auch immer, bewusst darauf verzichtest, Figuren (Dinge, was auch immer) zu benennen, musst du schrecklich darauf achten, grammatisch richtig zu schreiben, andernfalls es schnell zu missverständlichen Bezügen kommt. (Um solche zu verhindern gibt es ja z.B. Demonstrativpronomen, Relativpronomen usw., und nein, ich bin kein Deutschlehrer, sondern nur Leser.)
Ein Leser, den z.B. so was ärgert:

Dazwischen, zwischen blau und grün, ein sachter Streifen Beige, der zu ihnen Beiden breiter und ausladender wird,
… weil es von einer ziemlichen Nachlässigkeit beim Korrekturlesen zeugt, wenn in ein und demselben Satz die Nomen der Farben gleichzeitig zweimal klein (=falsch) und einmal groß (=richtig) geschrieben sind. Und ob du jetzt „beide“ als Indefinitpronomen oder als Zahlwort bezeichnest, ist egal. Kleingeschrieben gehört es so oder so. Und ein paar Zeilen weiter schreibst du es auch richtig. Also auch das ist wieder ärgerlich, weil es offenbar purer Schlampigkeit entspringt.

Sie stehen neben einander[,] für sich wacklig, aber sich festhalten[d], zusammen wankend das Meer betrachtend.
... jedes sachte anrollen [Anrollen] des Meeres

Schnell suchen die Hände das Vertraute wieder, den Blick starr aufs Meer gerichtet, er von rechts, sie von links, beide verzweifelt.
Auch hier wieder ein falscher Bezug.

Die Hände berühren sich dann und halten sich dann,
Da brauch ich jetzt nichts dazu sagen, oder?

Der feste eingesogene Stand hat sich entfernt, sodass sich nur noch die Hände treffen können.
Also da braucht es schon wirklich guten Willen des Lesers, um zu erkennen, was gemeint ist. (Welcher Stand hat sich wovon entfernt?)

…und irgendwann schmerzt es[,] stehenzubleiben.

…und bei einer Stärkeren [stärkeren] halten sie sich
usw.

Sorry, Frans, auch wenn der Text noch so kurz ist, mich hat nach knapp der Hälfte echt die Lust am Weiterlesen verlassen. Insofern kann ich dir jetzt gar nichts zur Geschichte an sich sagen. Aber ich tu mir halt schwer, mich mit einem Text inhaltlich auseinanderzusetzen, der mich sprachlich so überhaupt nicht überzeugen kann.
Ich kann dir nur den Rat geben, stilistisch, sprachlich erst einmal etwas kleinere Brötchen zu backen, nicht gleich in einem (bemüht literarischen) Stil schreiben zu wollen, dem du handwerklich offenbar noch nicht gewachsen bist. Und ja, lies dir immer wieder einmal das Geschriebene selber laut vor. Du wirst merken, wie schnell du dabei sprachliche Unsauberkeiten entdeckst.

Das Wichtigste ist, dass du Spaß am Schreiben hast. Alles andere kommt mit der Zeit.

Willkommen hier, Frans.

offshore

 

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