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Wo ist Sami?

Beitritt
30.09.2008
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Wo ist Sami?

Wo ist Sami?

Endlich hatte Lisa Geburtstag. Jetzt war sie alt genug für das tollste Geschenk ihres Lebens. Sie wünschte sich so sehr ein Haustier. Mama ging mit ihr zu einer Zoohandlung. Beim Öffnen der Tür erklang hell ein Glöckchen. Verschiedene Vogelarten trillerten, zwitscherten oder pfiffen laut und grell. Lisa entdeckte Wellensittiche, Kanarienvögel und viele, die sie überhaupt nicht kannte. Alle sahen wunderschön aus. Ein Mann mit einem Papagei auf der Schulter kam aus dem Nebenzimmer.
"Hallo! Ich bin Coco!", grüßte der bunte Vogel.
Der Besitzer kraulte den Krummschnabel und lobte:
“Coco, du bist ein braver Junge!”
“Coco braver Junge!”, wiederholte Coco und knabberte am Ohr seines Herrchens.
Der Verkäufer half Coco in seinen Käfig und sagte:
“Guten Morgen meine Damen, was kann ich für sie tun?”
“Ich darf mir ein Haustier aussuchen!”, antwortete Lisa stolz.
“Wie wäre es mit einem Nagetier?”, bot er an.
Er führte sie ins Nebenzimmer. Dort befanden sich Zwerghäschen, Meerschweinchen, Ratten, Hamster und Mäuse! Die neugierigen Ratten mochte Lisa am liebsten. Ein Rattenmännchen stellte sich und hielt sich mit seinen Vorderpfoten am Käfig fest. Er schaute Lisa vorwitzig an. Als sie näher kam, versuchte er seine Schnauze durch das Gitter zu zwängen. Es sah so aus, als ob dieses Tier sich Lisa ausgesucht hätte. Lisa zeigte auf den kleinen Kerl und sagte:
"Den möchte ich haben!"
Lisa nannte ihn Sami. Sie kümmerte sich gut um ihn. Sami hatte stets frisches Futter, Trinken und einen sauberen Käfig. Er durfte sich frei bewegen sobald Lisa sich in ihrem Zimmer aufhielt. Wenn sie von der Schule kam, wartete Sami schon. Während Lisa ihre Hausaufgaben erledigte, krabbelte er auf ihre Schulter, unter ihr langes Haar und schlief. Aber heute Abend geschah etwas Furchtbares. Als es Zeit war ins Bett zu gehen, war Sami verschwunden. Lisa bat Mama um Hilfe und sie suchten zusammen. Sie schauten unter Lisas Bett, schoben Regale vor und durchsuchten den Mülleimer… Nichts.
Mama hatte eine Idee:
“Am besten legst du ein Leckerli in Samis Käfig. Sobald er Hunger bekommt, wird er dorthin laufen.”
Lisa wählte den schönsten Apfel aus. Sie schnitt ein großes Stück ab und legte es in Samis Reich. Mama deckte Lisa zu und tröstete sie:
“Er wird bestimmt wieder auftauchen!”
Mama schaltete das Nachtlämpchen an und das große Licht aus. Sie gab Lisa einen Kuss und ging. Lisa konnte nicht einschlafen. Sie sorgte sich um Sami! Sie drückte schluchzend ihre Puppe Nana an sich. Plötzlich bewegte Nana ihren Kopf hin und her. Lisa bekam solche Angst! Sie schrie so laut sie nur konnte:
“Mamaaa!”
Die Tür ging auf und das Licht an. Mama stand im Zimmer und fragte erschrocken:
“Was ist passiert?”
Lisa lief zu ihrer Mutter und zeigte auf die Puppe im Bett. Sie stotterte aufgeregt:
“Sch… schau… Nana lebt!”
Nanas Kopf bewegte sich heftiger! Aus ihrem Haar kroch etwas heraus…
Es war der verschlafene Sami. Er gähnte, streckte sich und hielt sein rosa Näschen schnüffelnd in die Luft… Genau Richtung Apfelstück.

 

Hallo Angelina,

schön, daß Du die Leerzeilen selber schon rausgenommen hast, dadurch wirkt der Text ruhiger. Manche Autoren machen zuwenige Umbrüche, doch zuviele davon sind auch nicht sinnvoll.

Inhaltliches :
Die Geschichte kann ich mir bis auf das Ende als Bilderbuch vorstellen, die Sätze sind einfach, in einer anderen Rubrik würde ich Dir das mangels literarischer Vielfalt ankreiden, so ist es halt eine Geschichte zum Vorlesen für kleine Kinder, denen man die entsprechenden Bilder dann zeigen und mit denen man sie beim Einschlafen gemeinsam betrachten kann.
Allerdings, das Ende will mir so garnicht passen, weil es für diese sehr präzise Bebilderung, für diese sehr exakte Sprache zu offen ist. Klar ist mir als Erwachsenem deutlich, wo Sami ist und warum Nana plötzlich zum Leben erwacht, doch Du lässt es in der Geschichte offen. Das bricht mit dem sehr kindlichen Erzählstil, weil Du die spannung nicht auflöst, sie hängt in der Luft, es fehlt ein letzter, klärender Satz.
Also, entweder machst Du die Geschichte vor her komplexer, dann wäre das Ende in dieser Form passend, oder - und das ist weniger Arbeit und entspricht vermutlich eher Deiner erzählerischen Ambition - Du ergänzt einen Satz am Ende, löst auf, so klar und präzise auf, wie der Erzählstil und die Klarheit der Erzählstimme die Geschichte vorher auch ist.

Und Du solltest die überbordenen Ausrufezeichen rausnehmen, in den meisten Fällen reicht ein einfacher Punkt, insbesondere in Sätzen, die keine wörtliche Rede darstellen, denn da wird ja nichts ausgerufen und die Erzählstimme muss ja auch nicht betonen, daß Lisa Geburtstag hat, die Vögel wunderschön aussehen usw.

Und Hamster sind übrigens nachtaktiv und sind daher eigentlich für Kinder, erst Recht für kleine Kinder, kein geeignetes Haustier, wenn der kleine Nager also Lisa bei ihren Hausaufgaben bespaßt, dann entspricht das nicht seinem natürlichen Rhythmus und senkt sowohl seine Lebensqualität als auch -erwartung. Mäuse sind da robuster und vor allem tagaktiv.

Grüße
C. Seltsem

 

Hallo C. Seltsem.

Wenn ein Hamster nur nachtaktiv ist, muss das Tier ausgetauscht werden. Oder ich ändere die Kindergeschichte. Danke für deine Rettung.
Schönes Wochenende und liebe Grüße.

 

Hallo C. Seltsem,

Mäuse sind auch überwiegend nachtaktiv, also musste ich aus Sami eine Ratte machen.

Liebe Grüße!

 

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