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Wizard-Queen

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07.08.2002
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Wizard-Queen

Chatten! Tolle Sache.
Ein Café besuchen? „Guten Tag, darf ich mich an ihren Tisch setzen?“
Nein, nein, nein…Chatten! Bequemer, die Absicht klarer.
Einfache Sätze, sie garnieren, wie einen Hut mit Blumen.
Eine Kunst, meine Kunst!

„Wizard-Queen!“ Sie schrieb so schön, gefielen mir sehr, ihre Zeilen.
„Hey Wizard-Queen, Fröhliche Weihnachten! Auch heut´ im Chat? Bin zum ersten Male hier, sehne mich nach Wärme, ist so bitter kalt, da draußen … in dieser Welt.“
„Ooooh, wer bist denn du, …freundlich frag´?“
Ihre Augen funkelten, das Blut pulsierte. Sie schrieb die Zeilen, die es mir verrieten.
Meine Kunst, … das Erkennen!
Die Wochen vergingen, die Geigen spielten!

„Eine Tasse Kaffee, Wizard Queen! Darf ich sie mit dir trinken, irgendwo?“
„Ja, gerne!“

Der Tag danach, Ehrlichkeit ganz schnell verloren, …. nie besessen?
„Biggi“ Sie galoppierte durch den Chat, ein heiteres Gemüt. Der Hufschlag drang bis zu mir!
Widmete ihr ein paar Zeilen … nur so, natürlich! Es waren die Richtigen, … meine Kunst!
Ein Anruf, ein paar Kilometer, die Strecke kurz, die Nächte lang!

„Hallo Wizard Queen, ich, … ich habe Jemanden kennen gelernt, ein Zufall … ich…!“
Die Scham! Bericht und Beichte zugleich, als Unfall getarnt!
„Kein Problem, Herzklopfen! Freut mich für dich.“
Gott seid dank, die Absolution!
Die Zeit verging, die Liebe starb. Biggi, sie galoppierte weiter. Ich lahmte, ein wenig nur! Das Alleinsein so schwer, kein Trost!

Der Chat! Die Frauen! Wizard Queen? Sie schickte mir ein Foto, ich hielt es in Händen … ihre Haare blond, die Strähnchen rot, wunderbar! Sie schrieb mit Herz, ich erinnerte mich.
Die Wochen vergingen, das Gewissen tobte, sollte ich…?
Der Chat, Wizard!

„Wizard Queen, wie geht es dir? Mir geht es nicht so gut!“
„Eine Tasse Kaffe! Darf ich sie mit dir noch trinken, Wizard?“
Was wird sie denken? Diese Tat, fast Frevel, meinte es aber ehrlich, bestimmt, ich …halt!

Heuchler! Ich halte Gericht. Es tagt. Impuls gegen Moral, ein Kampf, die Entscheidung!
„Stefan, schau´ dich an, sprich mit dir!“
Badezimmer, der Spiegel, die Probe! Sie gelingt. Hurra, ich meine, was ich sage, Hurra!

„Herzklopfen, lass uns warten, ein wenig nur!“
Die Zeit verrann, ich wartete gerne, ich meinte es ehrlich. Der Spiegel!

Die Universität! Ich lebte mir ihr, mein Alltag. Viele Menschen, noch mehr Frauen!
Huii, … dort! „Sie“ Gott! Ein Vulkan brach aus.
„Sie“, sie ist es. Ich nahm ihre Hand, für einen Sommer. Ihre Augen! Ihre Augen, tief und dunkel, ihre … was red´ ich, … das ist „Sie“, diese Frau!

Wizard Queen, was wird sie denken? Ein Unfall, schon wieder!
Schnell noch in den Chat! Eine Erklärung, ein kurzer Abschied, zu kurz. Ein paar Worte, die gab ich ihr, Wizard.
„Wizard, ich habe an der Uni eine…!“
„Kein Problem Herzklopfen, freut mich für dich.“
Ich war frei. Ein paar Gedankengänge noch … schnell verworfen!

Der dunkle Regen, er fiel sehr bald, ganz heftig. Der Vulkan erlosch! Glühend rote Lava, sie floss nicht mehr, Tränen schon!

„Hallo Wizard Queen, wie geht es dir? Mir geht es …“
„Tut mir Leid Herzklopfen, ehrlich … is´ dolle schlimm?“

Diese Ehrlichkeit, die glaub´ ich ihr. Und die Frage nach dem Kaffee, die erspare ich uns.

 

Hi Archetyp

gefiel mir gut.
genauso schnell und Atmlos (und verlogen) wie der Chat.
Gutes gesellschaftsbild einer konsumkopflosen, verwirrten, ruhelosen und ziellosen gesellschaft.
Lord

 

tja, wie schon von arion gesagt, der inhalt deiner geschichte wurde durch die wahl der sprache sehr gut umgesetzt, allerdings habe ich bei dieser geschichte das gefühl, dass der inhalt der sprache unterliegt, inhaltlich die wirkung auf mich nicht so berauschend war wie sprachlich - irgendwie also nicht ganz ausgewogen; allerdings: das ist ansichtssache; vielleicht ist es ja auch teil des konzeptes: inhaltsleere so mancher chatgespräche auf den inhalt der ganzen geschichte ausgedehnt.

noch was:
es heißt chatten und nicht chaten

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo My Lord und Linjus, nun die Handlung, die ist nicht so spannend herübergekommen...tja! War aber teilweise wirklich spannend. Da kann man nichts machen. Die Sprache hat gefallen, das ist gut.
Lord, er meinte es doch ehrlich!
Vielen dank für die Kritik und das Lesen, ihr beiden

Liebe Grüsse Stefan

 

Chatten ... die ehrlichsten Lügereien, die ich kenne. Deine Sprache ist schnell ... so schnell, wie ein Chat, dessen Tiefgründigkeit nur der fühlt (glaubt, zu fühlen), der sich darin befindet. Deine Geschichte gefällt mir, macht mich ein bisschen traurig, aber wahrscheinlich nur deshalb, weil ich weiß, wie es ist.

Gruß Déjà-vu

 

Hallo Dejavu, danke, dass du sie gelesen hast, sie sollte auch ein wenig traurig sein. Und, auch ich weiß wie chatten ist, oder sein kann.

Liebe Grüsse Archetyp

 

Hi Stefan.
Ich habe schon verstanden, dass er es ehrlich meinte, oder meinen wollte, aber wer bitte kommt heutzutage noch mit ehrlichkeit klar, ohne sofort, bedingt durch die perfekte selbstverleugnung und damit auch selbstlüge, eine Lüge hinter der Wahrheit zu vermuten und sie darum nicht mehr als solche annehmen zu können?

Lord

 

Hey Stefan!

Was ich so alles verpasse ohne Chat...:p

"Viele Menschen, noch mehr Frauen!" :D Du studierst das richtige. Schau Dich mal bei Maschinenbau oder Informatik um.

Irgendwie geht mir das alles ein bisserl zu schnell, wenn ich ehrlich bin. Passt ja zum Inhalt, aber mir gehts irgenwie trotzdem ein bisserl flott.

"er meinte es doch ehrlich!"- ach Du liebe Güte. Ehrlich vielleicht schon, aber ziemlich sprunghaft, Dein Prot...

Schöne Grüße, Stefan, Anne :)

 

Hallo Stefan!

Eine interessante Aufbereitung des Themas.
Irgendwie kann ich aber wenig damit anfangen, da ich selbst nur hier auf kg.de, und das auch nur äußerst selten, chatte. Und da habe ich auch schon tiefgehendere Gespräche geführt - vielleicht eine Ausnahme unter den vielen Chats. Wahrscheinlich eine Ausnahme...
Was ich mir nur denke: Vielleicht verliebt sich Dein Protagonist ein bisschen zu schnell? :hmm:

Alles liebe,
Susi :xmas:

 

Hei Lord, mit Ehrlichkeit klarzukommen? Es bleibt irgendwie jedem selbst überlassen. "Wer kommt heut schon mit Ehrlichkeit?" Ach...es gibt sie bestimmt!
Ich wollte eigentlich die Chats nicht abwerten, sie ohne Wertung lassen, übrigens. Um chaten geht es hier nicht, oder um den Teil einer Geschellschaft.
Es ging um Wizard-Queen und "Ich"

Maus, hei bab`es muss so schnell sein. Der Prot, "Ich" klagt sich an. Meint er es ehrlich? Tja. er wechselt schnell , zu schnell. Deswegen habe ich auch konträr geschrieben. Der Stil sollte nicht passen.

Hei Susi, wie gesagt es geht nicht um das Chatten. Der Prot, hätte auch in dieses Kaffe gehen können, aber er traute sich nicht. Deswegen der Chat. Die Möglichkeit sich zu verstecken, hinter seinem Bildschirm.

Vielen dank für das Lesen

Archetyp

 

Guten Morgen, Arche!

Die Möglichkeit sich zu verstecken, hinter seinem Bildschirm.
Wenn Du das mitteilen wolltest, ist es Dir nicht gut gelungen. Meiner Meinung nach geht es eher um die Oberflächlichkeit bei den Gesprächen. Wenn es Dein Ziel war, das darzustellen, würde ich an Deiner Stelle noch ein bisschen dran feilen.

Alles liebe,
Susi

 

Hei Susi, es ist sogar noch mehr, es ist eine Selbstanklage, ich denke, dass müsste rüberkommen. Es ist eine Auseinandersetzung. Die Sprache im Chat, die habe ich nur einmal benutzt, vielleicht zweimal.

Und wenn ich jetzt einmal Chat mit Kg vergleiche, (es kommt dabei drauf an welchen Chat ich im Kopf habe) und welche Gespräche, dann würd ich sogar sagen, dass die Unterschiede nicht gross sind.
Jeder hat seine eigenen Erinnerungen. Tja, wenn es nicht so rübergekommen ist...schade. Die Dame hat´ s verstanden!

Es ist eine Selbstanklage!

Liebe Grüsse Archetyp

 

Der Stil ist sehr flüssig, sehr auf Geschwindigkeit bedacht. Der Stil gleicht der Raserei in der virtuellen Welt. Aus dieser Sicht finde ich diese Geschichte sehr gelungen, Arche.
Den Inhalt kann ich nicht beurteilen, da ich keine Ahnung habe, was beim Chatten denn so läuft.
Zynismus schwingt mit. Auf jeden Fall.

Liebe Grüße - Aqua

 

Hallo Susi, ich denke, dass das Eine das Andere nicht ausschliesst, Selbstanklage, aufgrund der Erkenntnis, sprich Selbsterkenntnis.

Danke Aq, ja der Zynismus, der ist beabsichtigt. Auf jeden Fall. Du liest es schon richtig!

Liebe grüsse Arche

 

Hallo Arche.

Was hast denn du hier für Romanzen laufen??:-)
Schnell- ja, ist es, aber so ist das Leben manchmal. Besonders wenn man zurückschaut, so wie er das ja tut.
Was die Stimmung der Geschichte ausmacht, ist der letzte Satz:
"Die Frage nach dem Kaffee ersparte ich uns.", das ist die Erkenntnis.

Liebe Grüße, alex.

 

aley-bab´ ja ich weiss , so ist das leben. Aber ich bin so n sensibelchen. Chuck hätte mich schon zehnmal kalt gemacht.

achso ja die romanzen. ich halte es für wichtiger, dass du in der richtigen ecke meines herzens sitzt.
dort...wo noch keiner war, Alex!

 

Hallo stefan,

jetzt hätte ich beinahe diese Geschichte von Dir übersehen.
Ich hatte erst auf eine Überraschung am Schluß spekuliert, doch wenn `Sie´ z.B. ein Mann gewesen wäre - das wäre ja doch etwas billig...
Der Hauptgedanke ist, wie schon von anderen Lesern erwähnt, gut dargestellt. Mich erinnert das an ein Phänomen, der von Soziologen bei Einführung vom C B – Funk untersucht wurde: Die Leute halten die Illusion aufrecht, soziale Kontakte zu haben, verstecken dahinter ihre Bindungsangst, bzw. Bindungsunfähigkeit. Dein Protagonist geht zumindest zeitweilig eine Beziehung ein.
Studierst Du Soziologie?

Liebe Grüße,

tschüß... Siegbert

 

Hallo Wolto, ich bin deiner Meinung. Aber wirklich nicht alle. Doch! Sehr viele! Nein, ich studiere, das, was der Soziologie am Nähsten kommt. Mich interessiert nicht die Gruppe, sonder der Einzelne!

Aber ich weise noch mal drauf hin, und es ist wohl doch nicht so sehr rübergekommen. Es geht hier um eine Frau, die der Prot enttäuscht hat.

Liebe Grüsse Archetyp

 

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