Wissensdurst
Endlich hatten sie es geschafft. Ein Loch!
Wie lange hatten sie geschuftet. Sie waren sicher gewesen, hinter der Felswand am Ende der Höhle etwas zu finden.
Das hatte sie durchhalten lassen und ihnen Kraft verliehen.
Ihr Wissensdurst und Forscherdrang waren stärker als Mühsal und Erschöpfung.
Und die Mühe hatte sich gelohnt. Auch wenn sie zunächst nicht durch das Loch hatten hindurchsehen können. Eine unbegreifliche Oberfläche hatte sich wie eine Haut über die Öffnung gespannt. Sie hatte Wellen geworfen wie Wasser, so daß sie rein gar nichts hatten erkennen können.
Als die Kräusel und Wellen der glänzenden Fläche in dem Loch sich nach einem Tag endlich beruhigt hatten und das Bild klar wurde, blickten sie hindurch und sahen zu ihrem Erstaunen eine menschliche Gestalt an einem Tisch sitzen.
Der Mann zitterte, ihm stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben.
Er schien mit jemandem zu sprechen, den sie durch das Loch nicht sehen konnten.
Angestrengt lauschten sie. Leise, jedoch deutlich vernehmbar konnten sie hören was auf der anderen Seite gesagt wurde.
Der Mann sprach langsam, mit zitternder Müdigkeit in der Stimme:
Mühsam zeigte er auf etwas.
Er schwieg, gedankenverloren.
Nach einer Weile füllte er schwer seine Lungen und fuhr fort zu sprechen.
Er bewegte seine Hände in unnatürlicher Weise, schien etwas einzustellen um seinem Gegenüber zeigen zu können, was gemeint war.
Er sprach jetzt schneller, wurde jedoch nicht lauter. Er musste diese Sätze schon unzählige Male im Stillen geübt haben.
Er hielt kurz inne, als müsse er sich innerlich wappnen, um das was er sagen wollte, aussprechen zu können.
Schließlich fuhr er fort. Langsam, mit matter Stimme aber dennoch jedes Wort betonend.
Sein Blick verdüsterte sich.
Diese Frage schien an niemanden gerichtet zu sein, keine Antwort erwartend.
Mit Furcht in den Augen blickte er auf, starrte ins Leere. Oder sah er sie durch das Loch an?