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Wir gehen gemeinsam

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09.06.2007
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Wir gehen gemeinsam

Andy war dumm. Und dann war er tot. Tot, weil er dumm war, so einfach war das.
Ich hockte auf dem Führerhaus eines schrottreifen Kühllasters und sah zu, wie sich die Zombies an den dampfenden Innereien meines Weggefährten gütlich taten.
Als „Freund“ hätte ich ihn nicht bezeichnet, denn ich konnte ihn nie wirklich leiden. Er war unvorsichtig und laut gewesen und wusste immer alles besser.
„Hey,“ hatte er gesagt, „da hinten ist ein Tabakladen. Ich brauch eine Zigarre!“
Ich sagte: „Baby will Zigarre. Baby laut. Baby will sterben?“
Darauf er, ziemlich beleidigt: „Du bist manchmal ein echter Arsch, Peter!“
Darauf hatte ich gesagt: „Andy, diese Läden sind winzig klein und wir kennen die Gegend nicht. Wir wissen nicht, ob wir da schnell wegkommen, wenn es brenzlig wird! Du weißt doch: Keine engen Räume mit nur einem Ausgang.“
Er meinte: „Pete! Dafür habe ich doch dieses Baby hier!“
Daraufhin hatte er die Desert Eagle gezogen, die er vor ein paar Tagen aus einem Waffengeschäft hatte mitgehen lassen, und posierte wie ein Aushilfsgangster in einem Musikvideo von Fifty Cent: Halb in der Hocke, mit schief gehaltener Waffe und einer Hand am Sack. Abgerundet wurde das Bild von seinen zusammengekniffenen Augen und dem großkotzig nach oben gereckten Kinn. Sein dürrer Arm zitterte unter dem Gewicht der riesigen Waffe, welche mit Patronen des mächtigen Kaliber Fünfzig geladen war. Sagte ich schon, dass er dumm war? Nun, er ging jedenfalls rein und ich blieb draußen, um Wache zu halten.
Zu seiner Verteidigung muss ich sagen: Die Zombies werden klüger. Mittlerweile dürften sie Andy-Niveau erreicht haben. Einer von ihnen kam um die Hausecke und starrte mich an. Ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Die Augen waren bereits vergammelt, rausgefallen, von Viechern gefressen, was weiß ich, aber er schien mich dennoch anzustarren. Ich weiß noch, dass er einen zerrissenen und dreckigen Anzug trug, der einmal sehr teuer gewesen sein musste. Mein Vater war Herrenausstatter gewesen, darum hatte ich ein Auge für sowas. Fun Fact: Der Mistkerl hatte sogar noch einen Aktenkoffer in der Hand. Allein sind sie ungefährlich, aber schon damals traten sie immer öfter in Rudeln auf, weshalb ich schnell verschwinden wollte.
Nun, diese Zombieversion von Don Draper kam also auf mich zu. Ich zog meine P8 und schrie „Andy, schaff deinen Arsch hier raus!“
Der Blödmann hatte tatsächlich eine qualmende Zigarre im Mund, als er endlich kam.
Er zuckte nur gleichgültig mit den Schultern, als wollte er sagen „Was? Dafür holst du mich?“, dann zog er seine überdimensionierte Pistole und richtete sie auf den Zombie.
Klick.
Klick klick.
Ich drehte mich zu Andy. Mein Blick musste eine Mischung aus Fassunglosigkeit und purer Wut gewesen sein. Er schaute mich entschuldigend, fast flehend, an. Ich war so perplex, dass ich nicht daran dachte, ihm das Schießen auszureden und sagte nur:
„Entsichern, Blödarsch.“
Andy fummelte an der Waffe und richtete sie dann wieder auf den Zombie, dann rief er:
„Hier, ich hab was für dich, Bitch!“
Der Schuss war so laut, dass ich zusammenzuckte, obwohl ich ihn erwartete. Ein wirklich toller Schuss. Falls Andy die Laterne neben Don treffen wollte, so hatte er das gut hinbekommen.
„Fuck, ah, meine Nase, fuck!“
Der Rückstoß hatte ihm die Schusshand samt Waffe ins Gesicht katapultiert und ihn so zu Boden geschleudert, wo er sich nun stöhnend und mit blutender Nase wand.
„Komm, ich helfe dir,“ sagte ich und wollte mich schon zu ihm hinknien, da sah ich die anderen Zombies, die sich von hinten an uns herangeschlichen hatten.
„Verdammte Wichser!“
Don Draper sollte uns ablenken. Ich richtete meine P8 auf eine stark verweste Gestalt, die nach der Kleidung zu Urteilen einmal in einem Aldi-Markt gearbeitet hatte, und drückte ab. Schwarze Masse spritze hinten aus dem Kopf und der Körper fiel schlaff zu Boden. Dann drehte ich mich zu Don, der sich grade zu Andy hinunterbeugte: Ich schoss ihm von oben in den Kopf. Das Projektil suchte sich seinen Weg durch den Hals und den Körper, um schließlich mit einem Schweif aus halb geronnenem Blut und stinkenden Körperflüssigkeiten im Asphalt einzuschlagen. Andy schrie.
Eine Alte Frau mit zum Teil freiliegendem Schädel und ein nacktes kleines Mädchen, dessen Bauchdecke aufgerissen war, weshalb es seine Innereien als grausige Schleppe hinter sich herzog, hatten sich an seiner Schulter und seinem Hals festgebissen. Jetzt konnte ich ihm nicht mehr helfen.
„Tut mir leid, Kleiner.“
Das waren meine letzten Worte zu ihm. Er schaute mich nur mit seinen großen flehenden Hundeaugen an, aber ich glaube, er verstand.
Die Schüsse hatten die Aufmerksamkeit aller Zombies in der Umgebung erregt, darum musste ich verschwinden. Sie kamen aus allen Ecken, darum kletterte ich auf den Truck. Ich weiß nicht mehr ob Andy schrie. Ich war in diesem Augenblick zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als dass mir sowas aufgefallen wäre. Wahrscheinlich konnte er es nicht, weil sein Hals von dem Mädchen filetiert wurde. Als ich in Sicherheit war, war er jedenfalls tot. Fast zwei Tage blieb ich auf dem Truck. Der Duft von Andys Fleisch lenkte die Zombies von mir ab, und irgendwann, nachdem nur noch abgenagte Knochen übrig waren, verschwanden sie wieder in ihre Löcher.
Die nächsten zwei Monate war ich allein, und was soll ich sagen? Ich vermisste diesen Blödmann. Ich vermisste die Gespräche:
Wenn er mir von dem Blödsinn erzählte, den er früher in der Berufsschule abgelassen hatte, lästerte ich dafür über dämliche Kunden ab.
Wenn er mir erzählte, wie sein bester Freund ihn hatte hängen lassen und ohne ihn geflohen war, als die Seuche ausbrach, erzählte ich ihm, wie ich eines Abends nach Hause kam, und meine Freundin mich fressen wollte, und ich es nach einem harten Kampf schließlich geschafft hatte, ihr mit der Wohnzimmertür den Hals zu brechen.,
Wir diskutierten oft, ob die Marine wirklich noch Eckernförde unter Kontrolle hatte und von dort Überlebende nach Irland brachte, wie in der Radiodurchsage behauptet, und wenn ja, was wir dann dort machen wollten. Er sagte meistens, dass er sich irgendein Mädchen suchen und mit ihr eine Woche lang durchbumsen würde.
Scheiße, der Junge war zwar naiv und dumm wie Stroh, aber er hatte das Herz am rechten Fleck.
Dann fand ich Hondo, oder besser gesagt: Hondo fand mich. Ich wachte eines Morgens auf, und da saß er. Hondo war wesentlich klüger als Andy, aber er war ja auch ein Golden Retriever. Dieses abgemagerte und dreckige Ding schaute mich mit seinen großen dunklen Augen an, als wolle er sagen „Hey, kannst du mir helfen? Ich bin auch ganz lieb!“
Wir mieden die Städte und jagten unser Essen in den Wäldern oder plünderten die Reste an Autobahnrasthöfen. Wir teilten alles, wie eine Familie. Wenn wir auf Zombies trafen, dann stellte Hondo sich breitbeinig vor mich und ließ ein Knurren vernehmen, welches aus unergründlichen Tiefen zu kommen schien. Die Zombies schienen Angst vor ihm zu haben, denn sie blieben immer auf Abstand, wenn er dabei war. Vielleicht haben sie auch Angst vor Hunden?
Eines Tages wurde Hondo krank. Zuerst war er nur schlapp, dann verlor er immer mehr Fell, und schließlich lief Eiter aus der Nase und er konnte kaum noch gehen. Ich entschied mich, in der nächsten Stadt einen Tierarzt zu suchen. An einer Telefonzelle suchte ich mir eine Adresse raus, und so ging ich los. Hondo ließ ich gut zugedeckt im Lager. Natürlich würde in der Praxis kein Arzt sein, aber ich hoffte auf ein Buch mit Hundekrankheiten, wie das von Barbara Rustige, welches meine … meine Mutter früher hatte. Und natürlich wollte ich auch Medikamente holen.
Ich sagte bereits, dass sie klüger werden, nicht? Ich war in einem Wohngebiet. Hauseingänge, wohin man schaute. Es konnte jederzeit und von überall ein Angriff erfolgen. Aber das war mir egal, denn für Freunde riskiert man auch mal was. Ich fixierte mich auf das Schild am Ende der Straße: Ein weißes „V“ mit schwarzem Äskulapstab auf einem roten Kreis.
Ein Gefühl machte sich in meinem Magen breit, du weißt schon, wie wenn man beobachtet wird.
Ich drehte mich um, und da standen sie: Fünf von ihnen, in Reih´ und Glied. Keine Ahnung wo die herkamen. Ob sie mich schon länger verfolgt hatten?
Ich machte einen Schritt zurück.
Sie machten einen Schritt nach vorn.
Ich machte zwei Schritte zurück.
Sie machten zwei Schritte nach vorn.
Sie gingen, soweit ihr körperlicher Zustand es erlaubte, im Gleichschritt, und … großer Gott, ich glaube, sogar die Abstände zwischen ihnen waren gleich!
Sie mussten Micheal Jacksons „Thriller“ gesehen haben. Ja genau das dachte ich, und brach in hysterisches Gelächter aus.
Ich zog die Waffe, beherrschte mich aber, nicht zu schießen, sondern drehte mich um und wollte losrennen, doch da standen weitere Fünf – ebenfalls in Formation.
„Scheiße!“ schrie ich und rannte los, musste aber immer wieder prusten, weil mir das Bild von einer Horde Zombies, die Tanzschritte einstudiert, nicht aus dem Kopf gehen wollte. Ich sprang auf ein Auto, rannte darüber hinweg, und umging so das zweite Rudel, doch aus einer Nebenstraße kam eine weitere Formation anmarschiert. Ihr Schritt war straff und schneller als gewöhnlich.
„Scheiße, Scheiße“ dachte ich und rannte einfach nur auf die Tierarztpraxis zu. Ich konnte Hondo nicht im Stich lassen! Schließlich erreichte ich die Tür, doch sie war von innen blockiert, ich bekam sie nur einen Spalt weit auf.
Als ich mich umdrehte, hatten mich die Zombies bereits eingekesselt: Im Halbkreis standen sie um mich herum: Fünfzehn Untote, Männer, Frauen … und Kinder. Die Kinder machen mir noch immer zu schaffen. Sie standen da. Einige hatten noch ihre Augen. Bei einem hing etwas Verschrumpeltes, Dunkelgraues und Schlangenartiges aus dem aufgerissenen Bauch, das er mit einer Hand festhielt. Einer Frau, deren Modelfigur noch immer zu erkennen war, fehlte der Unterkiefer. Die schwarzen Augenhöhlen in dem eingefallen grauen Gesicht gewährten mir den Einblick in etwas, dass vielleicht als Domizil für allerlei Insekten dienen mochte, aber bestimmt keine Seele mehr beherbergte. Nein, was immer es war, das diese Dinger antrieb und ihnen Kraft verlieh, die Menschen, die sie mal waren, die waren … weg.
Das Rudel machte einen Schritt. Gleichzeitig. Mit dem rechten Bein zuerst.
Dann wieder. Und wieder.
Ich setzte die Mündung meiner Waffe an meine Schläfe und schloss die Augen.
Doch dann hatte ich einen strahlend hellen Gedanken: Hondo.
Ich sah mich noch einmal um: Das Vordach! Ich sprang also hoch und bekam die Kante zu fassen und versuchte, mich hochzuziehen. Als die Zombies merkten, was ich vorhatte beschleunigten sie ihre Schritte und einer bekam mein Bein zu fassen. Schreiend trat ich nach ihm und zog mich noch ein Stück weiter hoch, doch er hielt sich an mir fest. Ich drehte den Kopf nach ihm, und er starrte zurück: Leer und gefühllos, nur an meinem Fleisch interessiert. Ich schlug ihm mit der Faust ins Gesicht, und er fiel nach unten. Ich hatte es geschafft. Durch ein Fenster kam ich rein und in der Praxis fand ich was ich suchte: Das Buch und Medikamente. Von einem Fenster beobachtete ich meine Verfolger. Sie warteten mehrere Stunden, bis sie sich in drei Fünferreihen formierten und davon marschierten. Das war kein Rudel mehr, das war ein Schwarm. Damals fand ich es einfach nur seltsam, doch mittlerweile weiß ich, dass ich einen kurzen oberflächlichen Blick auf eine unheimliche und bösartige Intelligenz erhascht habe. Heute noch bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke.
Als ich wieder im Lager war, war Hondo … Hondo … entschuldige, das ist noch immer nicht leicht für mich. Ich kam zu spät. Er starb allein. Ob er dachte, ich hätte ihn verlassen? Hoffentlich nicht. Ich habe ihn wirklich geliebt. Er hat schönes Grab auf einem Hügel. Die Aussicht ist … schön.
Nun, ich ging weiter, immer nach Norden. Allein. Schließlich fand ich dich im Wrack dieses alten Hondas. Und jetzt bin ich hier. Nun kennst du meine Geschichte, und ich denke, wir werden gute Freunde, oder? Du bist ein belgischer Schäferhund, nicht? Wie nennt man euch gleich? Tervuren? Tervueren? Egal, du gehörst jetzt zu mir, und ich passe auf dich auf. Die Medikamente und das Buch habe ich noch immer, also keine Sorge, Kleiner. Eckernförde ist noch höchstens eine Woche entfernt.
Mal sehen, was uns dort erwartet.

 
Zuletzt bearbeitet:

So, da hab ich nach über einem Jahr auch mal wieder was gepostet.
Nach einer so langen Pause, in welcher ich nichts auf diesem Gebiet zu stande gebracht habe, ist diese Geschichte vielleicht ein wenig holprig, aber irgendwann muss mal ja mal wieder anfangen. Ist keine Entschuldigung für die Qualität! Wie auch immer die Kritik ausfallen mag, ich bin einfach froh, mal wieder was geschrieben zu haben.

Macht euch drüber her! Oder um es wie der Joker zu sagen:
"Hit me! I want you to do it! Hit meee!"

MfG
Rabbit

 

Hallo Bad Rabbit,

nach so langer Zeit gleich mit einer Zombie-INvasions-Variante einzusteigen, ich weiß nicht, ob das die beste Idee ist. ;)
Dein text zumindest fand ich schlicht: harmlos. Das ist lauwarm aufgebrühter Untot-Kaffee, der unfreiwillig an so viele stories und Filme erinnert, dass man ihn als eigenständigen Text kaum ernst nehmen kann. So gesehen vielleicht eine Fingerübung, aber die hier einstellen? Hast vielleicht zuletzt Puls von King gelesen? Daran fühlte ich mich stark erinnert, also diese Schwarm-Version und so. Hölle, das mit Abstand mieseste Buch von King übrigens, also bloß nicht als Tipp verstehen.
Ansonsten: na klar, der Virus ist schuld, da gibt es vll noch eine Bastion of hope, allein unterwegs, bester Kumpel stirbt ... Eigene Bilder lieffert der Text kaum, aber das braucht er ja auch nciht, genug Filme flimmern ja begleitend mit.
Aber ich sagte ja: harmlos, nicht unbedingt schlecht. Tut jetzt auch keinem weh, ist ja auch ganz nett geschrieben, irgendwie. :aua:

Thema des Monats ist es allerdings nicht, das wird Katla dir sicherlich noch mal genauer darlegen :D

Das Vordach! Ich sprang also hoch und bekam die Kante zu fassen und versuchte, mich hochzuziehen. Als die Zombies merkten, was ich vorhatte beschleunigten sie ihre Schritte und einer bekam mein Bein zu fassen. Schreiend trat ich nach ihm und zog mich noch ein Stück weiter hoch, doch er hielt sich an mir fest. Ich drehte den Kopf nach ihm, und er starrte zurück: Leer und gefühllos, nur an meinem Fleisch interessiert. Ich schlug ihm mit der Faust ins Gesicht,
wow, das will ich mal sehen :susp:

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer:

Danke für deinen Kommentar.

nach so langer Zeit gleich mit einer Zombie-INvasions-Variante einzusteigen, ich weiß nicht, ob das die beste Idee ist.

Nach so langer Zeit musste einfach mal wieder was passieren, also hab ich den Schweinehund niedergeknüppelt und was gemacht. Frei nach dem Motto:
"Und wenn es schlechte Kritiken gibt: Das motiviert auch zum Weitermachen!"
Daher bin ich mit deinem Feedback zufrieden.
Puls habe ich vor einigen Jahren mal gelesen und ich gebe ganz offen zu: Ja, ich hab mich da bedient.


Thema des Monats ist es allerdings nicht, das wird Katla dir sicherlich noch mal genauer darlegen

Zitat:

Das Vordach! Ich sprang also hoch und bekam die Kante zu fassen und versuchte, mich hochzuziehen. Als die Zombies merkten, was ich vorhatte beschleunigten sie ihre Schritte und einer bekam mein Bein zu fassen. Schreiend trat ich nach ihm und zog mich noch ein Stück weiter hoch, doch er hielt sich an mir fest. Ich drehte den Kopf nach ihm, und er starrte zurück: Leer und gefühllos, nur an meinem Fleisch interessiert. Ich schlug ihm mit der Faust ins Gesicht,
wow, das will ich mal sehen

In meinem Kopf hatte es noch Sinn gemacht. Ich werde es ändern.

Danke!

MfG
Tim

 

Hallo Bad Rabbit!

Mir kam der Text auch ein bisschen hastig zusammengeschustert vor. Als wenn man sich Notizen macht, die man später mal wieder rauskramen wollte. Wohlgemerkt mehrere Zettel, die nicht unbedingt zueinander passen wollen.

Tatsächlich, der weltenläufer hat Recht: Du hast dich ziemlich schamlos bedient, ob es nun bei "The road" ist, vielleicht "Zombieland", ganz sicher aber bei "Puls" ist. (Fand ich übrigens nicht mit dem schlechtesten Buch, da gab es schlimmere!)
Aber das Setting sieht ja einige Grenzen vor, du hast aber kein Stück versucht, drüber hinauszugehen. Alles bekannt, nicht wahr.


an den dampfenden Innereien meines Weggefährten gütlich taten

Wenn ich den Anfang einer Story habe und ie beginnt auf diese Weise, dann versuche ich doch ein eindringlicheres Bild zu finden. Das hier ist nur ... niedlich. Ich sehe da nichts, es entsteht kein Bild.
Das zieht sich durch den ganzen Text, du listest auf, zeigst aber keine Bilder.

die nach der Kleidung zu Urteilen

Wie gesagt, der ganz Text macht einen schludrigen Eindruck. Es scheint, als hättest du ihn hingeschrieben und nach einmaligem Drüberhuschen gepostet.
Solche Fehlerchen sind 'ne Menge drin, da stolpert man drüber und ist sofort raus aus dem Lesefluss.

Die Schüsse hatten die Aufmerksamkeit aller Zombies in der Umgebung erregt, darum musste ich verschwinden. Sie kamen aus allen Ecken, darum kletterte ich auf den Truck.

Noch so ein Beispiel für Unsauberkeiten. Das ist unschön und ärgerlich. Vor allem vermeidbar!

Wir diskutierten oft, ob die Marine wirklich noch Eckernförde unter Kontrolle hatte

:lol: Der Text hat aber durchaus auch seine eigenen Ideen.

Ich würde mir wünschen, du könntest dich intensiv mit dem Stück beschäftigen. Wirklich schleifen, austauschen, streichen und umformulieren. Dem ganzen einen Sinn geben, damit es wenigstens in die Nähe einer Kurzgeschichte kommt.
Da ließe sich was draus machen. Auch wenn es nicht das innovativste Stück der Horror-Geschichte würde.

Soweit und schöne Grüße von meiner Seite!

 
Zuletzt bearbeitet:

Thema des Monats ist es allerdings nicht, das wird Katla dir sicherlich noch mal genauer darlegen :D
:kuss:

Moikka böser Hase,

und willkommen zurück, eigentlich hab ich mich total gefreut, weil ich Deine Ideen mag. Auch wenn was Bekanntes drin war, hast Du meist eine eigene Zutat gefunden, für den Hintergrund. Ich hab den Text heute früh überflogen und wollte mir nochmal Zeit nehmen, um nicht voreilig zu werten, aber das hier läuft tatsächlich dem TdS entgegen.

Aber wo und wann auch immer ihr eure Geschichte ansiedelt, egal ob sie philosophisch oder blutig-derber Splatter ist: Hauptsache, ihr bringt Phantasie und einen neuen Dreh ins Spiel.
Das wird hier nicht getan (auch ein Hund, ob untot oder lebend ist bei Zombiesachen nicht neu), weder im Stil, noch beim plot, noch den Figuren oder der Erzählsimme/-perspektive. Auch wenn es mir bei Dir leidtut - aus Gründen der Gleichbehandlung mit anderen Usern nehme ich den Text aus dem TdS.

Vllt hast Du auch nur den Titel gelesen, aber - sori! - dafür kann ich nix. Niemand muß sich an die Vorschläge halten, aber ich finde das TdS immer eine gute Möglichkeit, aus dem Genre was rauszukitzeln, was sonst vllt im Einheitsbrei untergeht. Und daher bleibe ich dabei: Ein TdS-Beitrag muß - damit es ein Challenge sein kann - Eigenständigkeit beweisen. Was eine KG eh ... aber egal, das müßt ihr wissen.

Schön finde ich, daß Du generell wieder schreibst, und dabei bleibst. Ich denke schon, daß da was Feines draus werden kann (vllt nicht aus diesem Text aber bei Dir überhaupt), wenn Du dran arbeitest.

Nur gut, daß Weltenläufer im Gegensatz zu mir im letzten Vierteljahrhundert :lol: ein King-Buch in der Hand hatte, diese Referenzen entgehen mir nämlich. Zu King muß ich sagen: Mir haben schon Leute nachvollziehbar erklärt, warum sie gern King lesen, aber der Mann schreibt schlecht. Und ich habe noch keine einzige Geschichte hier im Forum gelesen, die sich ausdrücklich an King oder seinen *hust* Stil anlehnt und ansatzweise gut wäre. Aus Spaß achte ich darauf, seitdem ich hier angemeldet bin.

King hat eine reduzierte, extrem schwache Sprache (im Sinne von 'Literatur') und wenn man das als Hobbyschreiber - was wir ja alle hier sind - kopiert und ohne sauteures Schreibprogramm verarbeitet, kommt erst recht nix Gescheites raus. Ich würde sagen: Das kannst Du alleine viel viel besser! Trau Dir da mehr zu, ehrlich.

Zum Text hier: Eigentlich ist das eine erweiterte Szene. Ich kann keinen richtigen plot und keinen Konflikt (Zombies wollen mich essen ist kein Konflikt im literarischen Sinne!) und keine Wendung erkennen - alles gehört aber zu einer KG.

Das zweite Problem ist diese Nacherzählung aus der zeitlichen Distanz: Es kommt keine Spannung auf, denn wer etwas so Traumatisches (Actiontrash hin oder her) so lapidar runtererzählt, kann nicht ernsthaft in Gefahr sein. Und ist als Figur (ohne Brüche, ohne Widersprüche, abgeklärt, totcool ...) für den Leser null interessant.

Wir diskutierten oft, ob die Marine wirklich noch Eckernförde unter Kontrolle hatte und von dort Überlebende nach Irland brachte, wie in der Radiodurchsage behauptet, und wenn ja, was wir dann dort machen wollten. Er sagte meistens, dass er sich irgendein Mädchen suchen und mit ihr eine Woche lang durchbumsen würde.
Scheiße, der Junge war zwar naiv und dumm wie Stroh, aber er hatte das Herz am rechten Fleck.
Tempusfehler öfter mal: Vorvergangenheit inkonsequent einsetzt. Was hat dieser ganze Absatz mit Deiner eigentlichen Geschichte zu tun? Er ist beliebig. Schlimmer: er ist generisch. Nich machen, bitte. :schiel: Zudem sind das Phasen.
Fast zwei Tage blieb ich auf dem Truck. Der Duft von Andys Fleisch lenkte die Zombies von mir ab, und irgendwann, nachdem nur noch abgenagte Knochen übrig waren, verschwanden sie wieder in ihre Löcher.
Die nächsten zwei Monate war ich allein, und was soll ich sagen? Ich vermisste diesen Blödmann. Ich vermisste die Gespräche:
Ehrlich gesagt würde er wohl Wasser und Nahrung vermissen. Der plot hat ein paar gehörige Lücken, die Filme auch oft haben - aber da dort ständig gemetztelt wird, ist einem das bestenfalls egal. Hier ist es mir nicht egal, ich lese schließlich eine Kurzgeschichte. Das soll mal ein bissl durchdacht (eigentlich will ich sagen: nachempfunden) werden.
Warum verschwinden die wieder? Warum kipen die nicht den Truck um? Wo kommt der Hund her, und warum ist er noch nicht Goulasch? Ich finde es nicht so schön, wenn Dinge, die einen Text beleben sollen, einfach so aus dem Hut gezaubert werden. "Er war auf einmal da", ok. Kein Erstaunen, kein Mißtrauen (hat der Hund Tollwut, den Zombievirus, ist er einfach so gestört und bissig ...?), keine Idee 'hm, ich hab Hunger, will ich den killen und braten?'

Den Michael-Jackson-Vergleich fand ich nicht lustig, zumindest hier fehl am Platz. Zudem ist das Video schon freiwillig oder unfreiwillig komisch, was eine Ironisierung dessen nicht besser macht. Damit werden die Zombies erst recht albern, die Lage des Prots endgültig spannungslos.

Hm, also: Wie gesagt, Du kannst es besser. Ein Text wie diesen hast Du eigentlich nicht nötig, egal ob Fingerübung nach einem Jahr oder nicht. ;) Sinnvoller wäre, Du überlegst Dir eine Geschichte und eine Perspektive, an der Dir wirklich etwas liegt, und nimmst das als kleine Fingerübung. Dann ist es was Interessantes, und Leser folgen einer frischen Stimme sicher lieber als etwas Aufgekochtem. Und wenn sie massive Lücken und Fehler hätte, wäre auch ok - aber es wäre etwas Eigenes, das auch Deine Phantasie arbeiten ließe.

So frage ich mich manchmal (das bezieht sich nicht nur auf diesen Text), warum das Obergenre überhaupt "Phantastik" genannt wird - gemeint sind nämlich nicht nur fremde Welten und komische Wesen, sondern die Erschaffung einer neuen Realität durch den Autoren oder Künstler.

Ich wünsche sehr viel Erfolg, bleib dran, bitte!
Herzlichst,
Katla

P.S. Ja! Aus der Eckernförde-Sache hättest Du was machen können.

Eckernförde ist noch höchstens eine Woche entfernt.
Mal sehen, was uns dort erwartet.
Das ist schnörkellos und nett. Das ist eine Erzählstimme, die ich lieber gehört hätte, als diesen Mafiososlang "Kleiner ..." und sowas.

 

Hallo Bad Rabbit

Leider war's mir auch zu gezwungen humoristisch, was entweder den platten Horror übertünchen wollte, oder als Zombiepersiflage gelten wollte.
Leider funktioniert der Text (noch) überhaupt nicht.

Somit bin ich froh, dass du da noch mal dran gehst, - ach nee, das war ja Hanniballs Idee, aber die ist gut ...
:)

Was mir noch auffiel:

Klick.
Klick klick.
[...]
„Entsichern, Blödarsch.“
Eine gesicherte Waffe klickt nicht, da der Abzug ja eben, äh - gesichert ist.
Das Projektil suchte sich seinen Weg durch den Hals und den Körper, um schließlich mit einem Schweif aus halb geronnenem Blut und stinkenden Körperflüssigkeiten im Asphalt einzuschlagen.
Ähem, Zeitlupe a la Matrix?;-)
Das wirkt auf mich unfreiwillig komisch, wie auch unpassend.
Das Projektil zerfetzte den Hals, drang durch den Körper und trat am linken Bein wieder aus, und schlug im Asphalt ein grosses Loch, in dem sich sogleich ein Schwall Blut und Gewebereste sammelte.
... oder so.

Ich sagte: „Baby will Zigarre. Baby laut. Baby will sterben?“
[...]
Er meinte: „Pete! Dafür habe ich doch dieses Baby hier!“
Das beisst sich irgendwie extrem und wirkt langweilig. -> Wortschatz erweitern.
Als ich wieder im Lager war, war Hondo Hondo … entschuldige, ...
[...]
... fand ich dich im Wrack dieses alten Hondas.
dito oben. (Oder hat das SK vorgelegt?) ;)

Gruss dot.

 

dotlash!

Eine gesicherte Waffe klickt nicht, da der Abzug ja eben, äh - gesichert ist.

Ja, das stimmt. Meh.


Ähem, Zeitlupe a la Matrix?;-)
Das wirkt auf mich unfreiwillig komisch, wie auch unpassend.
Das Projektil zerfetzte den Hals, drang durch den Körper und trat am linken Bein wieder aus, und schlug im Asphalt ein grosses Loch, in dem sich sogleich ein Schwall Blut und Gewebereste sammelte.
... oder so.

In dem Moment, wo es mir eingefallen ist, da kam es mir ziemlich cool vor, aber wenn ich nochmal drüber nachdenke: Sowas geht vor allem in einer Ich-Erzählung garnicht, weil kein normaler Mensch so redet.

Katla:

Danke, dein Kommentar ist sehr nett und motivierend.
Ich habe eine Idee, aber für das TdM werde ich das wohl nicht mehr schaffen. Egal, Zombies gehen immer.
Aber die Logiklücken ... das war mir zum Teil nicht ganz klar, aber es sollte einen wirklich auffallen ... ich werde das nächste mal mit mehr sorgfalt an die Sache rangehen.


Hannibal:

Danke für den ausführlichen Kommentar. Ich werde mir das zu Herzen nehmen.


Toll, dass ihr euch mit der Geschichte so beschäftigt habt. Dann mal ran an den Salat ... auch wenns dauert. Uni und so. Aber in ein zwei Wochen wird sich da bestimmt was tun.
Danke!

MfG
Tim

 

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