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Winterabend
Als ich an diesem kalten,verschneiten Winterabend nach Hause ging,konnte ich noch nicht ahnen,welche grauenhafte Begegnung mir bevorstand.
Das einzige was mir doch seltsam vorkam,als ich mein Haus betrat,und was mir komischerweise schon von weitem auffiel war,das das Wohnzimmerfenster geschlossen war,obwohl ich mir fast sicher war,es vorm Verlassen des Hauses geöffnet zu haben.
Nun gut,dachte ich mir,vielleicht habe ich es einfach vergessen.Ich hing meine Daunenjacke an den Kleiderständer,und betrat das Wohnzimmer,und knippste das Licht an.
Also machte ich es mir erst mal etwas gemütlich.Ich öffnete eine Flasche Rotwein,schnappte mir mein aktuelles Buch aus dem Bücherregal,und ließ mich auf die Couch nieder.
Ich hatte gerade eine Seite gelesen,als ich zusammenzuckte.Ich hörte oben,von meinem Schlafzimmer,das sich genau über mir befand,ein Poltern.Es war ein Geräusch,als wenn etwas heruntergefallen wäre.Ich legte mein Buch beiseite,und ging nach oben.Ich betätigte den Lichtschalter für die obere Etage,doch dieses ging nicht.Vor mir lag mein langer,dunkler Flur,der jetzt im Dunkeln ganz anders aussah,als bei Licht.Ich erinnerte mich plötzlich an die Zeit als Kind,wenn mich mein Vater in den Keller schickte,um etwas heraufzuholen und der Lichtschalter es nicht tat.Also ging ich nun mit etwas gemischten Gefühlen den Flur entlang in Richtung Schlafzimmertür.Ich öffnete die Tür und wollte das Licht anknippsen.Auch das ging nicht.Ich stand also jetzt in meinem dunklen Schlafzimmer,schaute zum Boden,meine Augen hatten sich schon etwas an die Dunkelheit gewöhnt,und da lag mein Spiegel.Er ist von der Wand gefallen,einfach so.Als ich mich bückte um die Scherben aufzuheben,sah ich es.In einer Scherbe spiegelte sich etwas,was plötzlich vor dem Fenster stand.Ich zuckte zusammen,und mein Puls schoß ihn die Höhe.Wie von Sinnen rannte ich aus dem Schlafzimmer,den Flur entlang,die Treppe herunter,und stand jetzt wieder im Wohnzimmer.
Doch was nun.Ich erinnerte mich noch an eine aufrecht stehende Gestalt,die vor dem relativ hell erleuchtetem Fenster stand.In diesem Moment hörte ich etwas den obrigen Flur langsam entlangschreiten.Dann viel auch noch die komplette Beleuchtung im Wohnzimmer aus.
Ich stand jetzt im völligen Dunkel und mit einem Herzrasen,so etwas hatte ich noch nicht erlebt.Die Schritte kamen nun immer näher,und plötzlich hörte ich das Geräusch des ersten oberen Treppenabsatz,welcher schon immer etwas knarrte.Die Gestalt war also auf dem Weg nach unten.Und nun konnte ich Sie schemenhaft erkennen.Sie hatte eine ungewöhlich krumme Körperhaltung,ging also leicht nach vorne gebeugt,und kam nun langsam,unter Keuchem,die Treppe herunter,ging direkt zur Haustür,öffnete sie, sagte:“Auf Wiedersehen“,und verschwand in der Dunkelheit.
In diesem Moment ging mein Wecker,und ich wachte in meinem Schlafzimmer auf.
Welch ein merkwürdiger Traum,dachte ich mir,stand auf und sah den kaputten Spiegel auf dem Boden.........