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Winnetou hat keine Lust mehr

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22.03.2011
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Winnetou hat keine Lust mehr

Lisa war wieder einmal alleine daheim und ihr war es wieder einmal so richtig langweilig. Da sie nicht in der Stadt, sondern in einem kleinen Dorf wohnte, konnten ihre Freundinnen sie so schlecht besuchen. Ansonsten war Lisa wie fast alle Mädchen in ihrem Alter. Sie war neugierig; sie liebte Tiere über alles und war für jeden Scherz zu haben.

Das einzige was Lisa von den anderen Kindern unterschied war ihre große Liebe zu Winnetou. Winnetou, daß ist der große Häuptling der Apachen, einem Indianerstamm.
Viele von euch werden Winnetou garnicht mehr kennen. In den 60er Jahren waren die Leute verrückt nach Filmen von ihm. Lisa hatte durch Zufall einen Film von ihm gesehen und fand ihn sofort toll.

Lisa hatte alle Filme von Winnetou daheim und manchmal, wenn sie alleine war schaute sie sich einen Film an und dabei konnte sie immer so herrlich träumen. Sie dachte dann immer:" Ach dieser Winnetou ist so tapfer und so stark und er setzt sich immer für das Gute ein. Ach ich wäre so gerne seine Freundin oder was würde ich darum geben, wenn ich einen Tag mit ihm verbringen könnte oder noch schöner, wenn ich Ribana wäre. Ribana war die große Liebe von Winnetou.

So schaute sich also Lisa wieder einmal verliebt einen Winnetou-Film im Fernseher an und träumte so vor sich hin, als sie plötzlich eine Stimme hörte:" Du Lisa warum muss ich dir eigentlich so oft die selbe Geschichte vorspielen? Du kennst sie doch schon auswendig!" Lisa dachte, daß der Fernseher wohl eine Macke hatte, aber war schon komisch, daß der Fernseher ihren Namen kannte. Als sie genauer hinschaute konnte sie außerdem sehen, daß sich das Bild im Fernsehen nicht mehr bewegte und Winnetou schaute ihr die ganze Zeit mitten ins Gesicht. Lisa dachte sich nichts dabei und schaute ganz einfach weiter in den Fernseher. So schaute also Lisa auf Winnetou und Winnetou auf Lisa.

Dann fing Lisa an zu überlegen. Ob wohl der Videorecorder kaputt ist? Der Videorecorder war aber nicht kaputt. Sie überlegte weiter, als sich die Stimme aus dem Fernseher abermals meldete:"Lisa, warum muss ich dir immer denselben Film vorspielen? Ich kann schon bald nicht mehr!" Lisa war sich immer noch nicht sicher, ob sie das glauben sollte, aber antwortete jetzt: "Du bist doch nur ein Film und in Wirklichkeit gibt es dich doch gar nicht!" Winnetou sah sie an sprach:"Ja das glauben alle, aber es ist nicht so. Immer, wenn du dir den Film anschaust, muss ich das auch wirklich spielen." "Ach so ein Blödsinn!" entgegnete sie der Stimme aus dem Fernsehen, aber so langsam fand sie es schon schön, daß der große Häuptling der Apachen mit ihr sprach. Sie glaube zwar noch immer noch nicht richtig daran, aber es fühlte sich irgendwie toll an.

Lisa ging etwas näher zum Fernseher. Genauer gesagt so nahe, daß sie mit den Händen den Bildschirm berühren konnte. Sie dachte sich, wenn er mit mir reden kann, dann kann ich ihn vielleicht auch berühren, aber es ging nicht. Der Bildschirm war dazwischen. Es war so als ob jemand vor dem Fenster stünde und man sich obwohl Glas dazwischen war unterhalten konnte.

So sahen sich beide an. In Lisas Gesicht konnte man immer mehr ein Lächeln erkennen und so langsam begann sie etwas zu träumen. Winnetou riss sie aber wieder aus ihren Träumen und fragte:"Du Lisa kannst du dir vielleicht meine Filme etwas weniger anschauen?" "Ach Winnetou ich seh dich aber so gerne. Meine Freundinnen wohnen so weit weg und mit dir kann ich immer so schön träumen." Winnetou entgegnete ihr jetzt ein bißchen schroffer:"Du weißt aber schon, daß man vom fernsehen schlechte Augen bekommt" "Ja das sagt meine Mutter auch immer. Was wollen wir jetzt machen?" "Ja was können wir da tun?" wiederholte Winnetou ihre Frage. "Ich denke du willst deine Freundinnen öfters sehen und ich will nicht mehr so oft denselben Film spielen" fuhr er nach einer kurzen Weile fort.

Beide überlegten. Wobei Lisa nicht ganz so viel überlegte. Für sie war es doch jetzt immer faszinierender ihrem Winnetou so nahe zu sein. Winnetou unterbrach dann irgendwann das Schweigen mit der Frage, warum Lisa denn ihre Freundinnen so selten sehen könne. Lisa antwortete:"Ich wohne etwas außerhalb hier und meine Freundinnen wohnen in der Stadt" "Aha" erwiderte Winnetou und fuhr fort:"Können deine Eltern dich nicht zu deinen Freundinnen bringen?" "Meine Eltern?!" Winnetou konnte ein fragendes Gesicht sehen. "Die haben keine Zeit. Die schauen auch immer so viel fern!" "Die schauen auch immer so viel fern!" Wiederholte Winnetou erstaunt und dann sagte er:"Was würde denn passieren, wenn es den Fernseher nicht mehr gäbe" "Weiß ich doch nicht" "Aber ich weiß es Lisa. Deine Eltern hätten mehr Zeit für dich." "Glaubst du wirklich, Winnetou?" "Das glaube ich nicht nur, daß weiß ich Lisa. Den Fernseher können wir aber schlecht kaputt machen. Ich habe da aber eine Idee Lisa. Lass dich überraschen. Wenn du mir versprichst, daß du weniger Winnetou schaust, dann helfe ich dir" "Ich sehe dich doch so gerne! Na gut, aber auch nur dann, wenn deine Idee klappt" "Ok, nur wenn es klappt".

Lisa schaltete den Fernseher aus und wartete bis ihre Eltern von der Arbeit heim kamen. So um fünf waren sie dann daheim. Die Mutter machte das Essen und danach schaltete sie den Fernseher an. Fünf Minuten nachdem der Fernseher eingeschaltet war, geschah etwas sonderbares. Ein Mann mit langen glänzendem schwarzen Haaren in einem Anzug erschien im Fernseher und verkündete:"Bis auf weiteres gibt es kein Fernsehprogramm mehr. Huck ich habe gesprochen!" Danach sah man nur noch ein Standbild aus der Prärie.

Die Eltern von Lisa sahen sich gegenseitig verwundert an. Vor allen Dingen dieses "Huck ich habe gesprochen" kam ihnen doch sehr seltsam vor. Lisa saß noch am Esstisch und mußte in sich hineinlachen, denn der Mann, der das Fernsehprogramm beendete war natürlich Winnetou gewesen. "Na gut dann gibt es heute eben kein Fernsehprogramm" sagte dann endlich Lisas Mutter und fuhr fort:"Wir schauen eh zu viel fern" "Ja aber was machen wir jetzt?" mischte sich der Vater von Lisa ein. Dem war es anzusehen, daß er es sich zu gerne mit einem Bier vor dem Fernseher gemütlich machen wollte.

Lisa erkannte, daß das ihre Chance war. "Wir könnten ja etwas zusammen spielen?" sagte sie dann geistesgegenwärtig. Die Mutter gab ihr sofort recht: "Ja das haben wir schon lange nicht mehr gemacht! Lisa schlag doch was vor.""Wir könnten ja ein bißchen kniffeln oder Mensch ärger dich nicht spielen" Gesagt getan und ihr könnt es euch nicht vorstellen, aber so viel wurde schon lange nicht mehr gelacht in Lisas Familie und am Ende des Abends beschloss man, mindestens einmal die Woche einen Spieleabend zu veranstalten. Es kam sogar noch besser. Immer mehr Freundinnen von Lisa beteiligten sich an dem Spieleabend und auch andere Eltern beschlossen so einen Spieleabend zu veanstalten, wo auch manchmal Lisa teilnahm.

Lisa schaut noch immer gerne Winnetou-Filme an, aber nicht mehr so häufig. Außerdem kennt sie die Filme ja wirklich in- und auswendig, aber wenn sie sich die Filme anschaut, dann zwinkert ihr der große Häuptling der Apachen manchmal zu.

 
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Hallo Matthy,

ich muss gestehen, dass ich beim ersten Lesen nicht über das erste Drittel hinauskam, da die fehlenden Absätze das Lesen extrem anstrengend machen. Ich war dann aber doch neugierig und habe einen zweiten Anlauf genommen und es nicht bereut. Die Idee, dass ein TV-Idol den Fernsehkonsum einschränken will, ist super. :D
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob viele Kinder heute Winnetou noch kennen. Du erklärst zwar, wer er ist, aber vielleicht wäre zu überlegen, anstelle von Winnetou einen aktuellen Kinder-Helden einzubauen. Dann würden die kids bestimmt mehr mitfiebern. Ich weiss allerdings nicht, wer das sein könnte ...

Nun zu einigen Textstellen, die mir aufgefallen sind:

Ansonsten war Lisa wie alle Mädchen in ihrem Alter. Sie hatte ganz gute Noten in der Schule; sie liebte Tiere über alles und sie sah auch ganz nett aus.
Alle Mädchen haben gute Noten in der Schule?
Das Aussehen würde ich außen vor lassen, stattdessen noch einige typische Eigenschaften aufzählen ... sie liebte Tiere über alles, war neugierig etc.

Sie dachte dann immer:" ach dieser
Sie dachte dann immer: "Ach, dieser ....

Winnetou ist so schön und so stark
Dieser Winnetou ist so schön? :D Würde ich streichen. Ich denke, er ist eher tapfer und stark.

Ach ich wäre so gerne seine Freundin oder was würde ich darum geben, wenn ich einen Tag mit ihm verbringen könnte oder noch schöner, wenn ich Ribana wäre. Ribana war die große Liebe von Winnetou.
Finde ich zu lang, vielleicht "Wenn ich doch nur Ribana wäre, dann könnte ich Abenteuer mit ihm erleben."

Lisa dachte, daß der Fernseher wohle eine Macke hatte, aber war schon komisch, daß der Fernseher ihren Namen kannte.
... wohl eine Macke hatte, es war schon komisch, dass er ihren Namen kannte.

Als sie genauer hinschaute konnte sie außerdem sehen, daß sich das Bild im Fernsehen nicht mehr bewegte und Winnetou schaute ihr die ganze Zeit mitten ins Gesicht.
... und Winnetou ihr direkt in die Augen sah.

Hier und in den nächsten Sätzen kommt ständig "schaute". Vielleicht kannst du das durch andere passende Verben ersetzen.

Sie dachte sich, wenn er mit mir reden kann, dann kann ich ihn vielleicht auch berühren, aber es ging nicht der Bildschirm war dazwischen.
... aber es ging nicht. Der Bildschirm war dazwischen.

In Lisa´s Gesicht
Lisas Gesicht. Der Fehler kommt später in der Geschichte noch zweimal vor.

konnte man immer mehr ein Lächeln erkennen und so langsam begann sie etwas zu träumen
von was träumt sie? Wieso träumt sie, wenn sie sich doch gerade mit Winnetou unterhält?

Winnetou konnte ein fragendes Gesicht sehen.
Winnetou sah ...

Den Fernseher können wir aber schlecht kaputt machen. Ich habe da aber eine Idee Lisa.
Wiederholung

"Aber ich sehe dich doch so gerne, aber gut, aber auch nur dann, wenn deine Idee klappt"
Wiederholung

So um fünf waren sie dann daheim
Gegen 17 Uhr kamen sie nach Hause.

Ein Mann mit langem glänzendem schwarzen Haaren in einem Anzug erschien im Fernseher und verkündete
Ein Mann mit langen usw

, denn der Mann, der das Fernsehprogramm beendete war natürlich Winnetou gewesen.
beendete, war

veanstalten
veranstalten

Generell fehlt bei der wörtlichen Rede oft der Punkt, auch Kommas fehlen einige, bei Aufzählungen z. Bsp. Vielleicht solltest du nochmal über die Zeichensetzung drüberschauen. Und unbedingt sollten Absätze eingefügt werden.

Heißt es eigentlich "Huck" oder "Hug" bei Winnetou? Ich muss gestehen, ich habe noch nie einen Winnetou-Film gesehen (Kopf-einzieh :D).

Viele Grüße

bluebird

 

Hallo Bluebird,
habe Deine Verbesserungsvorschläge zum grössten Teil übernommen. Vielen Dank für Deine Hinweise. Bin fast ein bisschen stolz, daß Du mich verbesserst hast. Habe schon ein paar von Deinen Geschichten gelesen und ich finde, daß Du einen sehr guten Schreibstil hast. Natürlich gefallen mir auch Deine Ideen.

Du kennst also keine Winnetou-Filme. Ich muss gestehen, daß die Handlung immer wieder dieselbe ist, aber diese Filme haben so eine herrliche Atmosphäre.

Deine Idee mit einem anderen Kinderhelden ist mir auch schon gekommen. Mir ist aber auch keiner eingefallen. Gebe zu, daß ich selber ein sehr großer Winnetou-Fan bin.

Viele Grüsse und noch einmal vielen Dank

Matthias

 

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