Was ist neu

Wiedersehen im Abschied

Mitglied
Beitritt
29.06.2002
Beiträge
25

Wiedersehen im Abschied

Es war ein klarer, sonniger Wintertag. Der Schnee fiel in großen Flocken vom Himmel und der eisige Wind blies Wolfgang ins Gesicht. Er stand auf der Terasse und zündete sich ein Zigarette an. Fünf Minuten zum Nachdenken. Fünf Minuten, in denen er seinen Job vergessen konnte.

Was hatten er und sein Kollege Konrad schon alles gemeinsam durchgestanden. Als Konrad ins sein Team kam, war die Welt noch in Ordnung. Zusammen hatten sie uneinsichtige Kunden zur Vernunft gebracht, die Interessen der Kollegen und auch die eigenen so gut wie möglich verteidigt und zwei Jahresendgeschäfte über die Bühne gebracht. Natürlich waren bei Letzterem auch andere Kollegen beteiligt, aber Konrad lag auf seiner Wellenlänge. Beide Anfang 30, im "früheren Leben" auch mal den gleichen Arbeitgeber gehabt, ohne voneinander zu wissen - man verstand sich einfach. Dann wurde Konrad zum Gruppenleiter ernannt. Wolfgang war ein Stück stolz auf sich. Schließlich ist Konrad in seinem Team groß geworden.

Melancholisch lies Wolfgang seinen Blick in die Ferne schweifen. Was waren das für Zeiten. Dumme Sprüche am laufenden Band - zum Leidwesen der Gruppenleiter-Kollegen. Nicht daß man Späße auf Kosten anderer gemacht hätte. Der Humor war halt nicht jedermanns Sache. Wolfgang wird nie den Schalk in den Augen seines Chefs vergessen. Durfte dieser doch offiziell nicht mitlachen. Aber insgeheim...

Als Konrad vom Innen- zum Außendienst wechselte, hatte Wolfgang so ein unbestimmtes Gefühl innerer Leere. Das letzte, was Wolfgang von Konrad persönlich mitbekommen hat, war der Ausstand, den Konrad vor dem Wechsel zu einer anderen Firma gab. Damit endete eine zwar nur geschäftliche, aber dennoch schöne Freundschaft.

Schon immer wollte sich Wolfgang mal den Hauptfriedhof der Nachbarstadt ansehen. Daß dies aber ausgerechnet zu Konrads Beerdigung sein würde, hätte er sich nicht träumen lassen...

 
Zuletzt bearbeitet:

Einwand

*räusper*

...als moderierender Moderator der Philo-Nische hier darf ich zu diesem gegebenen Anlass um ein Quentchen mehr Konstruktivität der obigen Kritik bitten! :teach:

 

Hallo Marcus,

Deinem Bericht fehlt eine Handlung mit einem Spannungsbogen. So bleibt nur der Eindruck: So schnell kann also ein einfacher Vorsatz von der Realität eingefordert werden, der Tod ist ein ständiger Begleiter des Menschen.
Du schreibst nicht schlecht, auch das Erinnern an den aufgegriffenen Sachverhalt ist nicht überflüssig - aber es kommt keine Geschichte zustande, oder ein Konflikt, der grundlegende Fragen aufwirft.

LG,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

vielen Dank für Deine Kritik.

Mir war/ist bewusst, daß der Spannungsbogen und der Konflikt fehlt.

Meines Erachtens liegt der Wendepunkt der Geschichte in dem Satz "Schon immer wollte sich Wolfgang den Hauptfriedhof der Nachbarstadt ansehen."

Und wo ich hinwollte war in der Tat der von Dir erkannte Eindruck "der Tod ist ein ständiger Begleiter des Menschen."

Gruß
Marcus

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom