Was ist neu

Wiedergeburt der Liebe

Mitglied
Beitritt
22.06.2002
Beiträge
12

Wiedergeburt der Liebe

Es ist etwas warmes und vertrautes, wie eine Katze aus der Nachbarschaft die man im Vorübergehen streichelt weil sie da ist und weil sie ein Fell zum streicheln hat. Es ist so, dass die sanftbewachsenen Hügel mich durch das Tal durchfließen lassen, durch das Meer der Kirschblütenduftes, dieser zarten Knäuelchen, deren Überfluss mich gewaltig forttreibt ohne dass ich stehen bleiben kann oder für einen Moment innehalten. Was für ein Glück, ich trinke, ich ertrinke fast schon und wie immer ist es das alles oder nichts, nichts oder alles und es gefällt mir, nur dass das Meer diesmal nicht tränensalzig sondern milchigsüß ist, und ich weiß immer noch nicht was mich am Ende erwartet aber ich freue mich dennoch, wie man sich über die Geschenke die es zum Geburtstag unweigerlich gibt schon im voraus freut, gespannt auf eine Überraschung, dort wo ich ankommen werde, an diesem ungewissen und bedrohlichem Ziel, das man Liebe nennt.
Dieses im Voraus sprudelt wie Kohlensäure in einer frischen noch ungeöffneten Flasche, es muss eine kühle Limonade sein, spritzig-orange mit einem Schuss Martini, leicht und rein wie der Nordwest im Haar, wie die Sonne die es weich und schwerelos macht. Über den aufgewärmten Steinen, über den Dächern liegt der Himmel, blaugekachelt wie das Badezimmer in einem Neubau, und im Herzen der Stadt fühle ich all das pulsierende neue Leben dessen Teil ich bin und von dem ich mitgerissen werde und schwebe wenn ich nur still genug da sitze, wie eine Katze am Fenster, königlich in die Sonne blinzelnd, Glas mit der Welt darin in der Hand.
Wie ein Bumerang schließt es periodisch die Kreise, die Augen die geöffnet und geschlossen werden und mal spiegeln mal trübe bleiben aber immer im Versprechen auf einen neuen Anfang und ein neues Ende. Und wenn sie das Feuer spiegeln, dann das worin der Phönix klaglos, sich selbst geopfert verglüht, diese zartumrandete Schwäche im Ornament der Umarmung einer leidenschaftlichen Pose verstrickt, und bleiben sie trübe so ist es die Tiefe in der das Leben auf einen Neuanfang wartet und deren unheimliche unbesiegbare Kraft sich schon erahnen und vor sich erschaudern lässt.
Und so ist die Liebe, steigt herauf aus der Tiefe, todgeglaubt, zum neuen Anfang, um sich dann still auf ein kühles Bett zu legen wenn die helle Sonne sich im langen milchigweißem Vorhang verfängt. Keine Fanfaren, kein lautes Getöse begleiten diese Wiederkehr, mag später der Fluss sie wieder in die Abgründe des Vergessens spülen im letzten orgastischen Zucken, jetzt ist es eine langsame Reise, eine vorsichtige sich umschauende Erkundung, ein Schaukeln, deren gebändigte Kraft durch die Sanftheit der Hände heilsam die gewesenen Wunden salbt. Und ich möchte nicht wissen was war oder sein wird, ich möchte diesen Augenblick hineinsaugen und mich darin auflösen zu einer Verschmelzung in vollendeter Perfektion der Sinnlichkeit bevor es wieder und unweigerlich verfliegt.

 

mag keine kargen wortlandschaften.

*überlegt, ob sich nicht in Phatos umbenennen sollte...*

 

Hehe, Yami, du scheinst "pathetisch" wirklich nicht zu mögen. :D

 

Danke, Gérard, so werde ich diese komische fremdsprachengespickte deutsche stolze Sprache doch noch meistern, bei so viel Beistand...

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom