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Wiederentdeckung des eigentlichen Ichs

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04.09.2015
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Wiederentdeckung des eigentlichen Ichs

Für F!


Alles fühlt sich irreal an. Ich bin allein. Nun ist auch B weg, aber ich denke das ist gut so. Wir haben uns einfach in verschiedene Richtungen entwickelt. Die Richtung der Beliebtheit, Schönheit und des äußeren Scheins. Ich habe mich für einige Zeit in ihre Richtung verirrt, doch jetzt weiß ich wieder wer ich bin. Ich bin T:
-Sportlerin
-Studentin
-Zielstrebig
-Natürlich
-Vernünftig
-Gutmütig
Ich habe mir eingeredet jemand anderes zu sein, jemand ‚Cooles‘, den jeder mag, doch was hat mir das gebracht?
-Unehrlichkeit
-Illoyalität
-Neid
-Hass (vor allem auf mich selbst)
Ich habe meine richtigen alten besten Freundinnen verloren bzw. von mir gestoßen. War gemein zu anderen und habe alles und jeden verurteilt und niedergemacht. Ich gab niemandem die Chance zu zeigen wie er wirklich ist, da er schon von vornherein abgestempelt war und in eine Schublade gesteckt wurde. Das liegt bestimmt daran, dass das mir selbst so widerfahren ist. Ein Fehler. Ein dummer Abend und alles war vorbei. Seitdem war klar, dass mich niemand mehr so sehen würde wie zuvor. Egal wie sehr man sich bemüht hat, blieb für die Außenwelt nur die Erinnerung an diesen einen Fehler, mit dem ich zumindest niemanden verletzt habe- außer mich selbst. Es war egal, dass ich danach erst 3 Jahre später wieder einen Freund hatte. Und nie jemand anderen. Das ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass ich selbst SO SCHRECKLICH wurde. Ich war zu schwach, um den „Mitläufern und Richtern“ die kalte Schulter zu zeige.
Ich habe alle meine Ideale verloren. Ich wollte einmal eine starke, unabhängige, ehrliche, erfolgreiche und gutmütige Frau werden. Vor allem wollte ich das, was ich am meisten liebe-meinen Sport-Schwimmen- niemals vernachlässigen. Doch es kam alles anders als geplant.

Mein schlimmstes Erlebnis war aus der Leistungssportklasse zu fliegen. Okay zu dieser Zeit war ich nicht gut genug, das hatte jedoch Gründe, die aber von den Verantwortlichen nicht berücksichtig worden sind. Aber das war nun mal so, das musste ich akzeptieren. Doch das konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht.
Das bereue ich am meisten. Ich war nicht stark genug, um das ohne „bleibende Schäden“ zu überstehen und damit abzuschließen. Mir wurde das wichtigste – mein Lebensmittelpunkt zu dieser Zeit, das Schwimmen- entrissen. Ich habe mir immer eingeredet, dass dies das Beste ist, was mir jemals widerfahren konnte, doch das hat mich geprägt und zerstört. Von diesem Augenblick an ist die alte T gestorben.

Nun versuche ich sie wieder zu beleben, denn die Person von damals ist mir tausend Mal lieber als die Person zu der ich wurde. Ich habe mich zu einem hirnlosen, skrupellosen, unzuverlässigen und intriganten Monster entwickelt, das alles nur aus Berechnung getan hat. Ich dachte immer ich wäre sowieso ZU SCHLECHT. Deswegen war es zu dem Zeitpunkt irrelevant, dass ich mich selbst, sowohl psychisch, als auch physisch, „zerstört habe“. Alkoholkonsum, der zuvor ein absolutes Tabu war, gehörte nun zu mir. Genauso wie „ab und zu mal eine zu qualmen“. Als zu der Zeit Ex-Sportler wusste ich zwar, was diese Zeug mit meinem Körper anstellt, aber ich war dumm genug zu glauben, es mache mich cool und normal.

Der einzige Lichtblick war N. Er war meine erste große Liebe. Vor allem war er vernünftig. Ich dachte er hätte mir gezeigt, wie ich mich selbst auch akzeptieren kann bzw. mich auch nur im Geringsten mögen kann. Doch wie das bei einer jungen Liebe ist, habe ich mich geirrt. Ich war von Kopf bis Fuß in ihn vernarrt. Ich dachte ihm ginge das genauso. Ich bete, dass es zumindest am Anfang so war. Um auf den Punkt zu kommen, N hat mich verlassen, weil er urplötzlich nichts mehr für mich empfand.
Das war vor 10 Monaten. Von da an ging alles noch stärker den Bach hinunter. Ich fiel in ein Loch. Eine für mich, die von allen bezeichnete „starke T“, seltsame Situation. Ich konnte nichts essen, nichts trinken, nicht reden. Das einzige, das möglich war, war weinen und leiden. Ganz normal für Liebeskummer- ich weiß. Aber jeder, der schon einmal in dieser Situation war weiß, dass man durch die Hölle geht und denkt, es könne nicht schlimmer werden. Nach ein paar Wochen habe ich nichts mehr gefühlt. Ich hatte nur in den Gedanken an die letzten 2 Jahre geschwelkt. Ich hörte, dass N das ganze genießt, allein zu sein und vor allem freie Auswahl ohne Konsequenzen zu haben- ein Schlag ins Gesicht. Die größte Demütigung war, dass er mich anlog. Eiskalt. Er ist und war für mich ein ‚Heiliger‘. Ich habe mir eingeredet er sei ein Arschloch, doch das konnte ich niemals fühlen. Leider. Was mich am traurigsten macht ist, dass ich mir immer noch wünsche er würde hier auftauchen und sich entschuldigen und mir sagen, dass es der größte Fehler seines Lebens war. Doch das wird nie passieren. Das ist mir auch rein theoretisch und rational gesehen klar, doch das ist wohl das Hirngespinst der ersten großen Liebe, die für immer wehrt.
Nunja, seit der Trennung habe ich niemanden mehr emotional an mich herangelassen. Ich wurde zuvor schon als kühl bezeichnet doch jetzt war ich zumindest äußerlich ein Stein. Die die nichts an sich ran lässt und der alles egal ist.
Doch die Menschen, die mich wirklich kennen wissen, dass ich alles andere als gefühllos bin. Ich bin ein emotionaler Mensch, der sich, WENN ER ALLEINE IST, so intensiv in Filme und Bücher hineinversetzen kann, als wäre ich die Person in dem Buch und genauso fühle wie diese. Manchmal heule ich wortwörtlich „Rotz und Wasser“, sodass meine Eltern denken es wäre etwas Schlimmes passiert. Sobald ich erkläre, dass es eine Reaktion auf den Film oder das Buch ist, entgegnet man nur Kopfschütteln. Aber das ist mir egal.
Da sind wir beim nächsten Punkt. Meine Eltern. Sie sind definitiv die BESTEN ELTERN DER WELT. Ich habe zwar etwas länger gebraucht, um das herauszufinden, bin aber froh, dass ich zu dieser Erkenntnis kam. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen. Ich genieße jede Sekunde, die ich noch mit ihnen verbringen kann, selbst wenn wir uns streiten. Auf sie zu meinem Glück ist immer Verlass. Sie sind die einzigen Menschen, die ich wirklich nie verlieren möchte.
Vorhin habe ich erwähnt, dass ich schwimme. Ich schwimme jedoch nicht einfach so. Ich schwimme weil ich es liebe. Seitdem ich 4 Jahre alt bin, ist das Schwimmbecken nicht wegzudenken. Außer in der schlimmen Zeit.
Ich würde sagen, das Schwimmen hat mich bekehrt und mir wieder gezeigt wer ich bin. Das verstehen sicherlich viele nicht, doch nur im Wasser fühle ich mich frei, geborgen und vor allem als ich selbst. Außerdem ist das Schwimmen ein toller Ausgleich zum stressigen Alltag. A zum abreagieren und B zum, wie es meine Mutter immer so schön sagt, „Sich selbst spüren“. Ich bin so dankbar, dass ich ein Element gefunden habe, in dem ich mich so wohl fühle. In das ich mich zurückziehen kann, wenn es mir schlecht geht. Auf das ich mich immer verlassen kann. Auch wenn viele von euch jetzt denken, dass ich eine Meise habe, bin ich mir sicher, dass mich einige verstehen.
So jetzt komme ich zum Ende. Wie gesagt, das Schwimmen hat mich wieder zu der Person „gemacht“, die ich wirklich bin. Ich möchte mich bei denjenigen entschuldigen, die ich in meiner „coolen“ Phase verletzt habe. Und ich möchte mich bei denjenigen bedanken, die den Glauben an mich nicht aufgegeben haben. F – ich bin dir wahnsinnig dankbar, dass du mich immer wieder dran erinnert hast wer ich wirklich bin. Du wolltest mich nicht verbiegen, dir war es egal wie ich aussehe und vor allem wie ich mich gebe.
Schon seit einiger Zeit helfe ich im Hort meiner Mutter ehrenamtlich aus. Das gibt mir viel, da ich merke, dass ich den Kindern helfen kann und vor allem dass sie mich so sehen und akzeptieren wie ich bin. Einmal nochmal Kind sein wäre toll. Die Welt mit diesen uneingenommenen Augen zu betrachten.
Das ist auf jeden Fall was ich tun will – H E L F E N und F Ü R A N D E R E D A S E I N.
Ich hoffe das gelingt mir auch nur im geringsten. Auch wenn ich jetzt (relativ) alleine dastehe, ist mir das lieber als ein Mensch zu sein, den ich selbst nicht leiden kann.

 
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Hallo trskrs und ein herzliches Willkommen bei den Wortkriegern!

Ich schnappe mir mal einen Becher Kaffe und schaue, welches Ich denn da genau wiederentdeckt wird.

Ich möchte Dir nichts unterstellen, aber für mich klingt es so, als läge viel Reales in dem Text, mit dem Du dir etwas von der Seele schreiben wolltest. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber sollte es so sein, besteht Die Gefahr, dass Kritik da schnell persönlich aufgenommen wird - also bitte nimm jetzt nichts persönlich!

Um Dir bei der Fehlersuche zu helfen, ergänze ich Feuerwanzes Anmerkungen mal:

aber ich denke, das ist gut so

Wir haben uns einfach in verschiedene Richtungen entwickelt. Die Richtung der Beliebtheit, Schönheit und des äußeren Scheins. Ich habe mich für einige Zeit in ihre Richtung verirrt, ...
Hier waren mir etwas zu viele Richtungen. Und im ersten Satz sprichst Du von verschiedenen Richtungen, in die sie sich entwickelt hatten, im zweiten Satz von einer Richtung. Das klingt für mich nicht so passend.

doch jetzt weiß ich wieder, wer ich bin.

richtigen alten besten Freundinnen
Das sind reichlich Adjektive, wodurch es sich unrund liest.

Abkürzungen stören etwas den Lesefluss, warum nicht ausschreiben?

erst 3 Jahre später
Auch Zahlen sind ausgeschrieben schöner für den Lesefluss - das werden Dir hier viele bestätigen.

SO SCHRECKLICH
In Großbuchstaben klingt es wie schreien. Meine persönliche Meinung: Wenn Du etwas betonen willst, finde ich kursiv schöner.

„Mitläufern und Richtern“
Als Beispiel. Die Bedeutung der Anführungszeichen ist mir nicht immer klar. Wenn jemand mal etwas so gesagt hat (wie bei den Eltern), dann passt es. Andernfalls fände ich auch hier kursiv als Zeichen der Betonung schöner.

Okay, zu dieser Zeit war ich nicht gut genug,...

Aber das war nun mal so, das musste ich akzeptieren. Doch das konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Das bereue ich am meisten.
Hier könnten Wortwiederholungen vermieden werden.

Ich dachte immer, ich wäre sowieso ZU SCHLECHT.

Als zu der Zeit Ex-Sportler wusste ich zwar, was diese Zeug mit meinem Körper anstellt, aber ich war dumm genug zu glauben, es mache mich cool und normal.
Hier ist vemutlich beim ändern was falschgelaufen. Vorschlag: "Ich wusste zwar, was dieses Zeug ..."
Denn auch wenn man kein Ex-Sportler ist, weiß man, dass es ungesund ist - und tut es trotzdem. (Ich bin der lebende Beweis ;) )

Von da an ging alles noch stärker den Bach hinunter.
"Stärker den Bach hinunter" finde ich leider etwas unschön formuliert. Vorschlag: Noch mehr den Bach runter; Oder: Erst recht den Bach runter.

Aber jeder, der schon einmal in dieser Situation war, weiß, dass

Ich hörte, dass N das ganze genoss,

Was mich am traurigsten macht, ist, dass ich mir immer noch wünsche, er würde hier auftauchen und
Hier vielleich nur: Am traurigsten machte mich, dass.. - ein wenig einfacher formuliert.

... doch jetzt war ich zumindest äußerlich ein Stein.
Ich befürchte, dieses Bild ist Dir misslungen. Es liest sich wie: Von außen sah ich wirklich wie ein Stein aus.

Die, die nichts an sich ran lässt und der alles egal ist.

Doch die Menschen, die mich wirklich kennen, wissen, dass

sodass meine Eltern denken, es wäre etwas Schlimmes passiert.

Ich würde sagen, das Schwimmen hat mich bekehrt und mir wieder gezeigt, wer ich bin.

Und für mich persönlich: Ich fand die Aufzählungen mit Spiegelstrichen nicht schön - diese würde ich eher durch Kommata abgetrennt im Text aufzählen.

Sicherlich, dass sieht jetzt nach viel aus - aber mir persönlich haben die Kommentare, die meine Texte akribisch auseinander genommen haben, am meisten geholfen.

Zum Inhalt: Ich muss mich meinerm Vorschreiber leider anschließen. Dein Text gibt die Gedankengänge der Protagonistin wieder, doch lässt das den Leser aufgrund fehlender Informatonen und Gedankensprüngen leider etwas ratlos zurück. Da bekommt man nur schwer einen Zugang. Auch könntest Du weiter an Deinen Formulierungen arbeiten, da diese manchmal etwas umständlich klingen - das geht simpler und erleichtert das Lesen (nur meine persönliche Meinung!).

Gerne würde ich nochmal eine Geschichte von Dir lesen, in der Du eine Handlung entwickeltst und uns die Charaktere und einen Konflikt näher bringst.

Ich hoffe, Du findest ein paar Anregungen von mir interessant - wie gesagt, ich habe das so ausführlich gemacht, da mir solche Kommentare geholfen haben und ich gerne versuche, das zurückzugeben (... noch dazu hatte ich gerade nichts zu tun, da ich eigentlich auf ein Open Air wollte, aber es regnet und das tut hier eigentlich rein gar nichts zur Sache ;) )

Beste Grüße, viel Spaß hier und - keep on writing =)

Der Fred

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Feuerwanze, Hallo Der FRed,

Vielen Dank für eure Kritik! Sie hilft mir sehr gut weiter und ich kann sie nachvollziehen. Ihr habt Recht, es ist alles ziemlich schwammig und nicht griffig genug. Eine einzelne Handlung ist, wie ihr schon angemerkt habt, nicht wirklich vorhanden bzw. wurde überflogen. Das ist mein erster "veröffentlichter" Beitrag und ich habe lange gebraucht, um mich zu trauen und habe gehofft eine solch konstruktive Kritik zu erhalten.
Ich werde bei meinen nächsten Texten an eure Kritik denken, versuche sie umzusetzen und hoffe auf erneute Feedbacks eurerseits.

@Der Fred: Du hast Recht es steckt viel Reales in der Geschichte. Zwar nicht meinerseits, aber ich war auf jedenfall emotional involviert bzw. befangen, deswegen überwiegt der Gefühlsteil wahrscheinlich auch. Aber deine/eure Kritik nehme ich keinesfalls persönlich, ich bin stattdessen regelrecht froh darüber :)

Liebe Grüße,
trskrs

 

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