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Wieder einmal auf dem Weg zur Uni

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23.01.2002
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Wieder einmal auf dem Weg zur Uni

Wiedereinmal auf dem Weg zur Uni

Ich saß in der U-Bahn und träumte vor mich hin. Es war kein normales Vor-sich-hin-träumen, sondern vielmehr ein Tiefschlafphasenträumen, und dann wurde ich bösartig aus den Armen unzähliger nackter, öliger Nymphomaninnen gerissen. „Ich bin mal wieder einer dieser nervigen Typen...“, schallte die Stimme des 17jährigen obdachlosen MOZ-Verkäufers in meinem Schädel nach. Ich verfluchte ihn, kaufte ihm schnell eine MOZ ab, damit er Ruhe gab und versuchte mit meinen neu erworbenen Meditationskünsten wieder in den exstatischen Zustand von vor 10 Sekunden zu gelangen. Leider Enttäuschenderweise ohne Erfolg. Ich schrie ihm noch hinterher, dass ich das nächste Mal sofort eine kaufen würde und er das Geld nur aus meiner Tasche nehmen und mich gefälligst schlafen lassen solle. Hätte ich gewusst, dass er sich zwei Tage später vor die U-Bahn schmiss, hätte ich mir die Bemerkung geschenkt, doch ahnte niemand etwas von seinem Schicksal und im Grunde genommen interessierte es auch keinen, dass sich die Anzahl der obdachlosen MOZ-Verkäufer von unendlich auf unendlich minus eins reduzierte. Mit meinem Träumen war es jedenfalls vorbei und ich versuchte angestrengt herauszufinden wo ich denn wiedereinmal gelandet war. „Krumme Lanke!“, ließ mich der Lautsprecher über mir in die Höhe fahren und weckte böse Erinnerungen an kurz davor. Ich hatte es wiedereinmal geschafft: War fünf Stationen zu weit gefahren und verpasste die einzige Vorlesung, die mich interessierte. „Na ja!“ ,dachte ich und überlegt was zu tun sei. „Alles Aussteigen!“. „Gut! Wieder eine Entscheidung weniger!“, also folgte ich den Anweisungen der metallenen Stimme. Ich war zwar schon öfter hier aufgewacht, wagte mich jedoch nie aus der Bahn zu steigen, ich war ja schließlich im Westen und die U-Bahn erschien mir noch als Hoheitsgebiet des Ostens. Dennoch wagte ich es diesmal auszusteigen und mich nicht in einer Ecke des Wagens zu verstecken und zu warten, dass dieselbe Bahn zwanzig Minuten später ihren Weg zurück nahm. Vorsichtig schnupperte ich vor mich hin. Wider erwartend schoss mir kein suspekter Geruch in die Nase. Ich kannte den Westen nur vom Unigelände und dort stank es, es stank nach Dreck, Kapitalismus, nach durchgefaulten Wänden, nach konservativen Professoren und nach Wessis! Doch an der Krummen Lanke erschien der Gestank begraben zu sein und ich tastete mich langsam zum Ausgang vor. Dann, plötzlich, hörte ich es. Es war dieser Akzent, zuerst vermochte ich ihn nicht zu klassifizieren, doch dann lokalisierte ich die Richtung. Die anscheinend verstümmelten Stimmbänder standen da hinter der Ecke und mussten mit einen mindestens hundert Kilo schweren Körper verwachsen sein. Ich schob mich langsam näher heran und da kam es mir: Das Krächzen, das Neukreieren von Lauten, die wie Kaugummi gedehnten Vokale: Es mussten Bewohner des Freistaats Bayern sein. Mir wurde plötzlich ganz anders, eine Apathie wuchs in mir heran und ich entschloss zu fliehen. Zurück zum Gleis, rein in die Bahn und zurück in den Osten. Die Uni war für heute gestorben. Ich schlief wiedereinmal ein und war noch nie so glücklich an der Warschauer Straße von der monotonen blechernen Stimme geweckt zu werden: „Alles Aussteigen!“.

 

Komisch, ist mir in meinen 16 Jahren im Osten und 13 Jahren im Westen gar nicht aufgefallen, dass die Menschen so anders riechen...

Und seit wann krächzen Bayern? Schon mal selbst einen in freier Wildbahn gesehen?

Die einzige halbwegs lustige Stelle in dieser "Geschichte":

Ich schrie ihm noch hinterher, dass ich das nächste Mal sofort eine kaufen würde und er das Geld nur aus meiner Tasche nehmen und mich gefälligst schlafen lassen solle.
Die hat was.

 

Hey Nitzsche!

so, als Vertreter der Fraktion "Bayern" muss ich dazu auch was sagen... teils nette Komik, die beste Stelle hat Mirko schon rausgegriffen. Kenne das Gefühl "ja, ich tu alles, aber lass mich in Frieden!!".

Einen Tipp für Deinen Prot hab ich noch: Pappschild "bitte wecken bei Station ..." um den Hals. Es funktioniert. (Zumindest hier im freundlichen Bayern ;) )

Ja und überhaupt, Du Ossi, wo sind wir denn!! Sei froh, dass ich Dir die Kritik in Hochdeutsch schreib!!

:p Grüße, Anne

 

Hallo R. Nitzsche,

Tja, auch ich konnte deiner "Geschichte", die eigentlich eine Anekdote ist, nichts abgewinnen, vor allem weil sie eine solche ist. Hättest Du das Ganze in eine handelnde Geschichte gepackt, mit namentlichem Prot, Dialogen und allem Drum und Dran, dass wär vielleicht ein Ass gewesen.
Bitte, ich will Dich nicht beleidigen, aber der Text riecht mir zu sehr nach 08-15.

Zwei Anmerkungen:
-Bist Du sicher, dass du nicht Berlin meinst? 1. U-Bahn-Endstation K. L. / 2. gedehnte Vokale - Oder ist mir da was durch die Lappen gegangen?
-In Tiefschlafphasen träumt man nicht, sondern nur in den REMs (Rapid-Eye-Movement-Phasen)

Im ersten Teil hast Du einen Chronologie-Fehler (Sprung) drin:

...und dann wurde ich bösartig aus den Armen unzähliger nackter, öliger Nymphomaninnen gerissen. /Absatz/
Ich verfluchte den 17jährigen obdachlosen MOZ-Verkäufer, kaufte ihm schnell eine MOZ ab, damit er Ruhe gab, und versuchte mit meinen neu erworbenen Meditationskünsten wieder in den exstatischen Zustand von vor 10 Sekunden zu gelangen.

Jetzt hat er zwar weniger Substanz, aber Du als Autor kannst das ja wieder grade richten *schulterklopf* :).

FLoH.

 

Hi Floh!
1. Ich dächte eine Anekdote sei eine kurze, witzige Geschichte(!!).
2. Wer sagt, es spiele nicht in Berlin.
3. Das mit den Tiefschlafpasen, naja, da hast Du wohl schon recht.
4. Wo ist da der chronologische Fehler?
5. Aber bitte, natürlich richte ich das wieder GERADE (sogar mit "e")!
Schöne Grüße
Richard

 

Hallo R. Nitzsche,

1. Ich dächte eine Anekdote sei eine kurze, witzige Geschichte(!!).

Nein, eben nicht. Wir Gymmis mögen zwar für unser Unwissen berühmt sein, aber eine Anektode ist eine Erzählung != Geschichte, wimre.
Aber mögen mich die Weißbärte hier aufklären ;).

2. Wer sagt, es spiele nicht in Berlin.

Gegenfrage: Was hat Berlin mit dem Freistaat Bayern zu tun? Oder liegt's an mir, der was nicht rafft? :)

4. Wo ist da der chronologische Fehler?

Du hast es so dargestellt, als ob der Mozi erst meckern würde ("Ich bin mal wieder..."), und dann erst kauft der Prot im eine Zeitung ab. Das ist 'n bissl unlogisch, meines Erachtens.

Nur weiter so und lass Dich nicht entmutigen :)

FLoH.

 

Hallo R.Nitsche,

Ich find die Geschichte/Anekdote nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut.

Die Thematik gefällt mir gut. Vorurteile, Angst vor Fremdem, Nachbarhass im Großen und Kleinen.

Ein paar Fehlerchen sind mir aufgefallen:

in den ekstatischen Zustand

Leider enttäuschenderweise ohne Erfolg.

Wider Erwarten schoss

Liebe Grüße,
Luisa

 

Stellenweise ganz interessant. Endlich bekommt man Einblicke in das Wesen des Ossis.
Sie verpennen den Tag, na gut, das haben sie mit Weststudenten gemeinsam. Sie sind paranoid und etwas schwer von Begriff. Und sie haben Vorurteile, was ich seit Hoyerswerda schon immer geahnt habe, aber wieso auch gegen Bayern, ist das nicht das bessere Deutschland?

Aber schluddrig geschrieben.

Hätte ich gewusst, dass er sich zwei Tage später vor die U-Bahn schmiss, hätte ich mir die Bemerkung geschenkt,
Woher kann er wissen, dass der Verkäufer 17 ist und sich auf die Gleise legen wird?
Mir wurde plötzlich ganz anders, eine Apathie wuchs in mir heran und ich entschloss zu fliehen.
Apathie bedeutet, dass man nichts macht.

Die Handlung hängt nicht zusammen.

 

hi,

ich sehe das wie webmaster:

Ich schrie ihm noch hinterher, dass ich das nächste Mal sofort eine kaufen würde und er das Geld nur aus meiner Tasche nehmen und mich gefälligst schlafen lassen solle.

ich musste echt grinsen, aber leider kam dann auch nix mehr.
ja, ich weiss, humor ist die schwierigste rubrik :).

bye
barde

 

Hallo Richard, ich bin's nochmal.

Also das mit den Bayern stutzt mich als
Leser immer noch. Mag an mir liegen, aber nach beiden Begriffen betonst Du zu wenig, dass es sich um Berlin handelt. Und da komm ich schon mal ins Kopfkratzen wenn plötzlich Bayern aufkreuzen.

Im Übrigen heißt es MOTZ, die Märkische-Oder-Zeitung-Lataschen stehen höchstens in Einkaufszentren im Weg, denk ich mal.

:) Ciao, FLoH.

 

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