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Wie Wir
Es war spät am Abend und die Sonne stand tief am Horizont, dennoch traf wohlige Wärme auf meine nackte Haut. Ich schloss die Augen und atmete die kühler werdende Abendluft ein.
„Was hat er dann geschrieben?“
Ich öffnete die Augen wieder.
„Er schrieb er hält mich für eine kleine, dreckige Sau und dass ihn das spitz wie Nachbars Lumpi werden lässt.“
Ben lachte. Es klang wie das Rasseln von Ketten, was seiner noch nicht ganz ausgeheilten Erkältung und seinem Tabakkonsum geschuldet war.
Ich zog eine Grimasse. „Ehrlich noch während des Lesens hab ich gespürt wie meine Vagina austrocknet und mein Jungfernhäutchen plötzlich nachwächst. Selbst wenn ich das kleine, dreckige Schwein wäre, welches sein Höschen feucht werden lässt, so würde ich Augenblicklich zum Judentum konvertieren, bei der Vorstellung es mit `Nachbars Lumpi` treiben zu müssen.“
„Ich hab gehört das Auswahlverfahren für Schweine soll da relativ streng sein.“ Ben reichte mir eine schon angezündete Zigarette.
„Nicht wenn sie den Grund meines Überlaufens erfahren.“ Ich nahm die Kippe entgegen und sank wieder in meinem Liegestuhl zurück. Im Wohnzimmer klang Husky Rescue aus der Soundbar und ich wippte mit den Füßen im Takt.
„Hast du diesem feinsinnigen Vorstoß etwas erwidern können?“ fragte Ben, immer noch halb grinsend, während er versuchte Zigarette und Drink in einer Hand zu balancieren und sich gleichzeitig bequemer hinzusetzen.
„Ich antwortete ihm, dass ich Artübergreifenden Koitus auf keinen Fall gutheißen könne. Noah hätte sich sonst wohl kaum die Mühe gemacht jeweils zwei Exemplare auf seinen Kahn zu verschiffen.“
Wieder lachte Ben und verschüttete dabei etwas von seinem Getränk auf den Balkonfußboden. Inzwischen war die Sonne so tief gesunken dass der Himmel in Flammen stand. Eine Explosion aus Rot-, Gelb- und Orangetönen färbte die Welt über uns. Ich dachte an Kevins Spaceys Stimme aus dem Off, die aufhören wollte die Schönheit festzuhalten, damit sie ihn durchfließen könnte wie Regen. An Enno Bunger der im Regen Applaus hörte und dass der Frosch in meinem Hals wohl die Farbe des Himmels über mir trug.
„Ich spring' unter die Dusche. Legst du mir was raus?“ erhob ich mich fragend. Ben nickte Geistesgegenwärtig.
Auf dem Weg ins Bad nahm ich mein iPhone aus der Ladestation und rief meine Playlist auf. Während das Wasser auf mich niederprasselte, umarmte ich zusammen mit Grossstadtgeflüster die Welt und lebte hoch, hoch und höher.
Als ich aus der Dusche stieg hatte Ben mir bereits ein Handtuch bereitgelegt. Ich schnappte mir die Bodylotion aus dem Regal und begann meine noch feuchte Haut einzucremen. Die Haare rubbelte ich nur kurz über.
Nach Pfirsich duftend spazierte ich in mein Zimmer, wo er indessen in meiner Kommode kramte und alle paar Sekunden ein Kleidungsstück aufs Bett hinter sich warf.
„Also?“ schaute ich ihn fragend an und lehnte mich an den Türrahmen.
Er blickte auf, "Der Satinbody und die Highwaist-Shorts. Liegen bereits auf dem Stuhl.“ Ben machte eine richtungweisende Geste mit der Hand.
„Unterwäsche?“
Er fischte kurz in der obersten Schublade und warf mir ein schwarzes Spitzenhöschen zu, farblich passend zum Outfit.
„Danke.“ Ich machte mich daran die Klamotten anzuziehen. Als ich fertig war betrachtete ich mich im Spiegel. „Etwas Vamplastig oder? Fehlt nur das rot gestickte A auf meiner Brust", grinste ich ihn an.
„Schatz, wenn auch kinderlos, bist du dennoch nicht annähernd so tugendhaft wie Hester. Mal abgesehen von ihrem einen, leidenschaftlichen Ausrutscher. Und du erfährst zudem auch keine Ächtung. Nicht von mir“ er kam herüber, in den Händen meine roten Oldschool Vans und streifte flüchtig mit seinen Lippen meine, als er mir die Schuhe in die Hand drückte. Mein Herz drohte seinen Dienst zu versagen, "Was den Rest der Bagage angeht würde ich das als Kompliment betrachten.“
Noch immer nur Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, schenkte er mir sein einzigartiges, schiefes Lächeln. Abermals setzte mein Herz für einen Moment aus. Ich schüttelte den Kopf, wie um meine sich überschlagenden Gedanken zu verscheuchen.
„Machst du mir noch die Haare?“ fragte ich und wunderte mich dass meine Stimme dabei so ruhig klang. Ben nickte und holte Föhn und Bürste aus dem Bad. Ich drehte die Musik auf und genoss wie der Bass in meinen Inneren widerhallte.
Nach einer weiteren halben Stunde waren wir aufbruchbereit und bestellten uns ein Taxi. Bevor wir aus der Tür gingen, angelte ich noch schnell zwei Bier aus dem Kühlschrank. Wegzehrung und um die Wartezeit in der Schlange zu verkürzen.
„Oh yes! Der Feiergott ist mit uns!“ begeisterte sich Ben als er die überschaubare Schlange vor dem `Greif` erblickte und mich mit sich zog. Wir reihten uns brav ein und mussten sogar unser Bier exen, weil es so schnell voranging. An der Garderobe gaben wir unsere Jacken ab und bewegten uns dann zielgerichtet auf die Bar zu. Ben bestellte uns zwei Tequila und ich schaute mich im Club um. Heute war Indie-Night und rief die Hipster und alternativen Studienanfänger auf den Plan. Aus den Lautsprechern schallten die Shout Outs Louds und ich wippte gedankenverloren zur Musik.
„Please, please, please come back to me.“ flüsterten mir Bens Lippen plötzlich den Refrain direkt ins Ohr. Mich durchfuhr ein Schauer, als ich seine Lippen erneut auf meiner Haut fühlte und leichte Röte stieg mir ins Gesicht, während ich mich ihm zuwandte. Er reichte mir grinsend den Tequila und eine Zitronenscheibe. Salz brauchten wir nicht. Wir stießen an und kippten den bitteren Schnaps in einen Zug herunter. Ich biss in die Zitrone und verzog das Gesicht. Ben nahm mir Glas und Zitrone aus der Hand und stellte beides wieder auf den Tresen, bevor er mich ein weiteres mal an die Hand nahm und mit sich auf die Tanzfläche zog.
„Musikwunsch?“ schrie er mir entgegen und deutete auf den DJ Pult. „Spoon! New York Kiss!“ schrie ich zurück. Er deutete eine Verbeugung an und machte sich auf den Weg, meinem Wunsch zu entsprechen. Fünf Minuten später war er wieder zurück und legte von hinten seine Hände an meine Taille.
Mein Kopf war erfüllt mit Musik, Alkohol und Ben. Alles was ich wollte war hier. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, als wir so selbstvergessen tanzten und sog alles in mich auf. Ich fühlte mich ekstatisch. Wir sangen aus vollem Halse jeden Song mit. Auch jene, dessen Texte wir nicht kannten.
Nach einer Stunde deutete ich mit den Kopf Richtung Klo. „Ich muss mal!“ rief ich. Ben nickte und ging voran durch die hüpfende, feierwütige Meute. Ich hielt mich mit einer Hand an seinen Shirt fest und folgte ihm.
An der Bar blieb er stehen und sagte: „Ich hol uns noch was.“
„Alles klar.“ Ich verschwand im Flur und bahnte mir den Weg zur Toilette. Wie ich befürchtet hatte, wartete eine meterlange Schlange notdurftleidender Mädchen, wie ich eines war, vor dem Damenklo. Nachdem ich mich endlich erleichtern durfte, legte ich noch etwas frisches Make-Up nach und ging dann zurück zur Bar. Ich ließ meine Augen über die Leute davor wandern bis ich Bens Holzfäller Hemd in der Menge ausmachen konnte und zu ihm ging. Kurz bevor ich bei ihm eintraf, fiel mir auf, dass er nicht mehr allein dort stand.
„Alex!“ rief Ben als er mich erblickte „Darf ich dir Lukas vorstellen? Er hat uns die Drinks spendiert!“
„Hi!“der Kerl namens Lukas streckte mir lächelnd die Hand entgegen „Ben erzählte mir ihr seid Mitbewohner und quasi unzertrennlich. `War zumindest mein Eindruck, als ich euch dort hab tanzen sehen.“ Jetzt lachte er. Etwas irritiert schüttelte ich seine Hand.
„Ja. Hi, ich bin Alex. Bens Mitbewohnerin.“ und wiederholte idiotischer Weise das schon Offensichtliche. Lukas Lächeln wurde noch etwas breiter.
„Möchtest du noch etwas trinken?“ fragte er und hielt mir einen Tequila entgegen. Ich nahm den Shot und wir stießen zu dritt an. Lukas bestellte noch zwei Runden und danach gingen wir gemeinsam zurück zur Tanzfläche.
Mein Kopf fühlte sich mittlerweile so dumpf an wie der Bass der aus den Lautsprechern drang. An Bens glasigen Blick konnte ich erkennen, dass es ihm nicht anders erging. Trotzdem tanzten wir weiter. Ben und ich abwechselnd mit Lukas. Dann wieder Ben und ich. Bald konnte ich nicht mehr ausmachen, wer von beiden seine Hände an meine Hüfte legte oder sich von hinten an mich schmiegte. Bis Ben mein Handgelenk fasste und mich zurück zur Bar zog.
Er bestellte ein großes Wasser, welches wir uns teilten. Lukas bestellte sich ebenfalls noch etwas, jedoch kein Wasser.
„Ich glaube wir sollten langsam los. Alex muss ins Bett.“ sagte Ben an Lukas gewandt. Der blickte enttäuscht, erwiderte jedoch schnell, „Ich wohn' quasi um die Ecke. Ihr könnt bei mir pennen und Morgen in aller Ruhe nach Hause fahren, wenn ihr mögt.“
Ben schaute mich fragend an „Alex?“ Ich zog die Schultern hoch und nickte nur. Die Musik war auf einmal furchtbar laut und mein Magen drehte sich.
„Okay, gern. Danke", sagte Ben an Lukas gewandt und an mich „Bleib du hier. Ich hole unsere Jacken.“ Fünf Minuten später war er zurück und half mir beim Anziehen. „Wird gleich besser, sobald wir draußen sind, Süße.“
Er legte einen Arm um mich und führte mich aus den Club. Lukas ging neben uns her.
„Nach links in die Hermann Straße.“ Er deutete mit den Kinn in die Richtung in der seine Wohnung lag. Ben und Lukas unterhielten sich während wir die Straße entlang liefen über die Uni und welche Studienfächer sie belegten. Lukas studierte Maschinenbau. Warum überraschte mich das nicht? Ben und ich studierten Mediendesign. Dort hatten wir uns kennengelernt. Völlig verloren am ersten Tag und auf der Suche nach dem richtigen Hörsaal, teilten wir von Anfang an ein Schicksal.
Wir kamen beide vom Dorf in die Stadt und hatten unsere Studienrichtung nach dem gewählt was sich am Unkonventionellsten anhörte und am Wenigsten an KFZ-Mechatroniker und Einzelhandelskauffrau erinnerte. Nach zehn Minuten blieben wir vor einem renovierten Altbau stehen. Lukas schloss die Eingangstür auf und bedeutete uns einzutreten. Wir stiegen die Treppen zum zweiten Stock empor und zogen die Schuhe im Hausflur aus. Auch dabei half mir Ben.
Lukas Wohnung war beinahe so groß wie unsere. Er hatte zwei Zimmer, Küche, Bad. Er führte uns ins Wohnzimmer und zeigte auf eine riesige Wohnlandschaft welche den Namen Couch längst nicht mehr verdiente.
„Wollt ihr was trinken? Wasser? Saft?“
„Wasser, bitte.“ antwortete Ben und ließ mich auf die Couch sinken.
Ich wollte mich schon zusammenrollen und nur noch schlafen, als Ben meinen Arm fasste und den Reißverschluss meiner Jacke aufzog. „Erst die Jacke ausziehen, Schatz.“
Ich nickte widerstrebend und ließ ihn gewähren. Lukas kam aus der Küche zurück und gab Ben ein Glas Wasser in die Hand. „Danke. Hier trink was.“ Ben hielt mir das Wasser unter die Nase und ich nahm ein paar Schlucke. „Hast du noch ein Aspirin?“ fragte er Lukas. Der nickte und verschwand wieder in Richtung Flur. Nach ein paar Sekunden war er zurück und gab die Tablette ebenfalls Ben. Der hielt mir auch diese unter die Nase und ich schluckte erst brav die Tablette und dann noch einmal das Wasser. Dann legte mich hin und war augenblicklich eingeschlafen.
Als ich das erste Mal erwachte, hatte jemand mir eine Decke übergeworfen und Lukas und Ben saßen auf dem Teppich vor der Couch und unterhielten sich leise. Ich drehte mich auf die andere Seite und schlief wieder ein.
Beim nächsten Mal als ich die Augen aufschlug war das Licht im Wohnzimmer erloschen und ich war allein. Ich war noch immer völlig betrunken und mein Kopf drehte sich als ich mich aufsetzte. Ich stand auf und ging durch das Wohnzimmer in den Flur. Die Tür zur Lukas Zimmer war ein Spaltbreit geöffnet und heraus schien gedimmtes Licht. Mit einer Hand an der Tür öffnete ich diese und fand Lukas und Ben nackt auf dem Bett vor. Bens Schwanz ins Lukas Mund.
Ben schaute erschrocken auf. „Alex?!“ Ich war wie erstarrt. Klar hatte ich immer gewusst das Ben schwul ist. Nur es mit eigenen Augen zu sehen, war etwas vollkommen anderes. Die nackte Miley Cyrus hätte auf ihrer Abrissbirne keinen geringeren Effekt auf mich haben können. Im Hintergrund klang leise Jamie xx's Stranger In A Room aus Lukas Soundbar, was die ganze Situation noch surrealer werden ließ. Bevor ich jedoch etwas erwidern konnte oder aber die Flucht ergreifen stand Lukas auf und kam zu mir.
„Psst.“ sagte er „Alles gut.“ und führte mich zum Bett. Ich war völlig perplex und auch Ben schaute komplett fassungslos auf die Szene vor ihm.
„Was hast du...?!“ fragte er aber Lukas unterbrach ihn und sagte nochmals „Alles gut.“ Bevor er seinen Mund auf meinen presste. Ich stürzte von einem Gefühlschaos ins Nächste. Meine Gedanken ließen sich nicht ordnen. Ich war noch immer betrunken und spürte Lukas Zunge meine Lippen öffnen und ließ es geschehen. Ich wusste nicht warum.
Aus den Augenwinkeln nahm ich Ben war, der noch immer auf dem Bett saß und uns beobachtete. Ich konnte seine Reaktion nicht sehen. Lukas Hand wanderte meinen Rücken hinauf und legte sich in meinen Nacken. Er küsste mich jetzt härter, fordernder. Gleichzeitig öffnete er mit der anderen Hand die Knöpfe meiner Shorts. Er zog mir den Body über den Kopf und drängte mich rückwärts gegen das Bett, so dass ich auf den Rücken liegend darauf landete und direkt ins Bens weit aufgerissene, grüne Augen blickte.
Zig Emotionen liefen gleichzeitig über sein Gesicht, während er auf mich herabschaute. Lukas hob meine Hüfte an um mir Hose und Höschen gleichzeitig auszuziehen, bevor sein Kopf sein zwischen meinen Schenkeln verschwand.
Mein Kopf war völlig leer als meine Hand zu Bens unfassbaren schönen Gesicht wanderte und an seiner Wange liegen blieb. Er starrte mich noch immer an. Dann verhärtete sich sein Blick und er beugte sich zu mir herab und küsste mich. Nicht flüchtig. Nicht sanft. Er küsste mich richtig. Ich stöhnte als meine Hände in seine Haare griffen um ihn noch näher zur mir zu ziehen. Lukas küsste die Innenseite meiner Oberschenkel während seine Hand über meinen Venushügel strich, entlang meiner Schamlippen und er letztendlich seine Finger in mich gleiten ließ.
Ich bäumte mich auf. Das war zu viel. Ben nackt und hart und mich küssend. Lukas den ich erst ein paar Stunden kannte. Lukas der mich fingerte. Mein Kopf explodierte förmlich. Lukas tauchte wieder zwischen meinen Beinen auf und fasste mich an der Taille um mich auf den Bauch zu drehen. Er zog mich leicht zu sich und hob meine Hüfte an. Ben folgte uns. Mein Gesicht war nun auf direkter Höhe mit seinem Schwanz den er in der Hand hielt und damit auffordernd gegen meine Lippen tippte. Ich öffnete den Mund leckte über seine Eichel. Er stöhnte. Der Laut ließ mich erschaudern und ich nahm ihn ganz in den Mund. Ich spürte Lukas Finger noch immer in mir. Im nächsten Moment jedoch drang er ohne Vorwarnung in mich. Ein erstickter Schrei entfuhr mir.
Ben fasste mit beiden Händen meinen Kopf und führte seinen Schwanz wieder in meinen Mund. Ich saugte daran. Ich leckte und ließ meinen Kopf vor und zurück gleiten. Lukas Hände packten fest meinen Arsch und er drang immer wieder rhythmisch in mich ein. Ich starrte hinauf zu Ben, immer noch seinen Schwanz lutschend. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und gab hin und wieder ein unterdrücktes Stöhnen von sich. Lukas bewegte sich nun schneller. Auch Bens Griff wurde härter. Beinahe gleichzeitig kamen sie. Ben in meinem Mund und Lukas der seinen Schwanz kurz zuvor aus mir herauszog, ergoss sich auf meinen Rücken. Ich schluckte Bens bitteren Saft. Wir rangen alle nach Atem. Niemand sagte etwas. Ich setzte mich auf. Ben jedoch schaute mich nicht an.
Dann stieg Lukas zu uns aufs Bett und kniete sich vor Ben hin, bevor er ihn küsste. Ben erwiderte den Kuss, was mir einen Stich verpasste der einem Schwert hätte gleichkommen können. Lukas drängte nun Ben auf den Rücken und zog mich mit einer Hand am Handgelenk zu sich herüber. Mit der anderen nahm er Bens Kopf und führte ihn zu seinem Schwanz. Ich schaute den beiden kurz dabei zu, bevor ich mich erneut Bens Schwanz zuwandte und anfing ihn mit meinen Händen zu massieren. Er war noch feucht. Ich spürte wie er unter mir wieder hart wurde. Auch ich wurde feucht bei Bens Anblick. Er war einfach zu schön. Ihn anzufassen war alles was ich immer wollte.
Ich kletterte auf ihn und führte ihn mir mit einer Hand ein. Er war größer als Lukas und so brauchte ich einen Moment um mich daran zu gewöhnen. Ben keuchte erstickt und auch Lukas der immer noch von Ben gelutscht wurde, stöhnte auf. Ich bewegte meine Hüfte langsam vor und zurück und schloss die Augen. Ich wollte Lukas ausblenden. Ich wollte nur dass wahrnehmen was ich in diesem Augenblick spürte. Wen ich spürte. Ben.
Ich bewegte mich jetzt schneller. Ließ Bens Schwanz immer wieder hart in mich stoßen. Ich war kurz vorm Kommen. Lukas krächzte „Jetzt!“ und zog seinen Schwanz aus Bens Mund, um gleich darauf auf Bens Brust zu spritzen. Ben jedoch setze sich mit einer einzigen, fließenden Bewegung auf und legte mich mit dem Rücken aufs Bett, ohne sich aus mir heraus zu ziehen. Er stütze seine Ellenbogen links und rechts neben meinen Kopf und schloss die Augen während er in mich stieß. Ich erzitterte und bäumte mich auf, krallte meine Finger in seinen Rücken, als mein Orgasmus mich überrollte.
Ben stieß noch einmal in mich bevor auch er keuchte „Ich .. !“ Im letzten Moment zog er sich aus mir heraus, wie zuvor schon Lukas und hielt die Faust über seine Kuppe als er sich ergoss. Wir atmeten schnell und hart.
Lukas beobachtete uns. Sein Gesicht gab nichts von seinen Gedanken preis. Ich schaute zu Ben. Er wich meinem Blick aus. Ich stütze mich auf meine Ellenbogen und kam mir auf einmal unglaublich nackt und verletzlich vor. Was die letzte halbe Stunde geschehen war, hatte auch den letzten Rest Alkohol aus meinen Körper geschwemmt und mein Verstand setzte nach und nach wieder ein. Und mit ihm ein furchtbar bitteres Gefühl, das sich in meiner Brust festsetzte.
„Darf ich vielleicht deine Dusche benutzen?“ fragte ich und meine Stimme klang fremd in meinen Ohren.
„Sicher. Klar. Handtücher liegen im Regal. Nimm dir was du brauchst, es sollte alles da sein.“ antwortete Lukas bemüht locker und schenkte mir ein Lächeln.
Meine Brust zog sich zusammen. Ich stand vom Bett auf und fischte meine Sachen vom Boden. Ben sah mich noch immer nicht an und das war schlimmer als die Bilder von ihm und Lukas, die sich für immer in meinen Kopf eingegraben hatten.
Ich schloss die Badtür leise hinter mir. Es war genauso minimalistisch eingerichtet wie des Rest der Wohnung. Nüchtern und irgendwie kalt. Ich warf meine Sachen auf den Boden und stellte mich unter die Dusche. Der Wasserstrahl war hart und ich stellte die Temperatur noch etwas höher. Mir war auf einmal furchtbar kalt und jeder Versuch zu fassen was dort eben in diesem Zimmer passiert war, scheiterte. Mir schoss ein Zitat von Pispers durch den Kopf: „Wir können den Zug nicht aufhalten …. Die Richtung ist alternativlos .... Halt Kurs, gib Gas!“ Wir waren mit 300 Sachen gegen eine Mauer gerast und niemand hat die Notbremse gezogen als es noch möglich war. Ich fühlte mich plötzlich vollkommen hilflos.
Nach weiteren zehn Minuten versuchte ich mich zu fassen und stellte die Dusche aus. Ich trocknete mich ab und zog mir Body und Shorts wieder an. Das Höschen ließ ich aus und stopfte es in meine Hosentasche. Mit dem Zopfgummi an meinem Handgelenk band ich meine Haare zu einem Dutt und schaute noch einmal in den Spiegel. Meine Augen waren rot und unter ihnen lagen dunkle Ringe. Nicht nur meine Stimme war mir auf einmal fremd. Ich atmete mehrere Male tief durch, bevor ich ins Lukas Zimmer zurück lief. Die beiden hatten sich ebenfalls wieder angezogen und saßen auf dem Boden vor dem Bett. Als Lukas mich bemerkte sprang er auf.
„Ich hab dir ein Taxi gerufen, es steht bereits vor der Tür. Bezahlt ist es schon.“ sagte er, wie immer lächelnd.
Ich verstand nicht ganz. Mir? Nur mir?
„Ben?“ fragte ich mit zittriger Stimme. „Kommst du nicht mit?“
Nun erhob sich auch Ben. Und dabei sah er aus, als müsse er eine tonnenschwere Last stemmen. Traurig lächelnd schaute er mich an. Bin ich eigentlich die einzige hier, der nicht nach Lachen der Sinn stand?!
„Nein. Ich bleibe heute Nacht bei Lukas aber das Taxi wird dich sicher nach Hause bringen. Ich schreib dir morgen 'nen Text wann ich wiederkomme. Schlaf dich erst mal aus und warte nicht auf mich. Du wolltest doch mit Steffi noch in die Mensa.“
Nein. WIR wollten in die Mensa. Wir ZUSAMMEN! Wollte ich ihn anschreien.
„Aber morgen ist Asiawoche und wir wollten doch … .“ stammelte ich hilflos und brach ab, als ich seinen resignierten Gesichtsausdruck sah.
"Die wird es auch öfter noch geben. Wir sehen uns dann Morgen, ja?!" Ben verlieh seiner Stimme etwas mehr Nachdruck und sein Unterton war gereizt. Rügte er mich gerade wie ein kleines Kind? War ich im falschen Film? Einer, in dem jeder anscheint seinen Text kannte und wusste was zu tun war, nur ich bekam die Rolle für freie Improvisation? Seine Haltung und seine Worte taten mir beinahe körperlich weh. Warum schaute er mich an als würde er mich nicht mehr kennen?
Wortlos ging ich bereits in den Flur, ich wollte nur noch raus hier, weg hier - als ich mich noch einmal umdrehte „Ähm, danke für die Dusche und das Taxi Lukas“ sagte ich und schaute ihn dabei nicht einmal an. Ich hörte auch seine Erwiderung nicht.
Ich konnte nur Ben anstarren, der meinen Blick erwiderte bevor er seine Augen senkte und sich abwandte. Von mir abwandte.
Hinter mir fiel die Wohnungstür ins Schloss und der Knall ließ mich zusammen fahren. Ich zog mir meine Vans an und wandelte wie ein Zombie die Treppen hinab und heraus zum Taxi, das da schon bezahlt nur auf mich wartete.
Ich ließ mich auf den Rücksitz sinken und stammelte meine Adresse. Der Fahrer nickte und sagte die kenne er bereits. Wir fuhren los. Mit einer Hand holte ich meine Bose Kopfhörer aus meiner Handtasche. Ich überließ es Deezer was wir hören und drückte in der Wiedergabe den Shuffle-Modus.
Es dämmerte bereits und wieder färbte der Himmel sich in den schönsten Tönen. Es war grotesk. Ich bekam gar nicht mit wie wir vor meiner Haustür hielten, bis der Taxifahrer mich freundlich darauf aufmerksam machte.
Ich bedankte mich und versuchte ein Lächeln zustande zu bringen. Ich vermutete es sah aus wie das von Heath Ledger in 'The Dark Night'. Ich stieg aus und lief auf die Eingangstür zu. Automatisch zog ich den Schlüssel hervor und schloss auf. Die drei Etagen stieg ich, ohne darüber nachzudenken. Ich schloss auch unsere Wohnungstür auf, ohne hinterher zu wissen wie und ließ sie hinter mir zufallen.
Mit den Rücken lehnte ich mich dagegen und rutsche langsam an ihr herab. Meine Augen brannten. Ich fühlte mich vollkommen leer als mich auf dem Boden zusammen rollte. Aus meinen Kopfhörern erklang die sanfte Stimme des Leadsängers von OK GO: „You`re right. There is nothing more lovley. There is nothing more profound. Than the certainty. Than the certainty.
That all of this will end. That all of this will end.“