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Wie kriegt man diese Dosen auf?
Gestern las ich Folgendes in einer Zeitung: "Vor allem Senioren haben Schwierigkeiten mit dem Öffnen von Lebensmittelverpackungen."
Das ist eine Lüge. Nicht nur Senioren diese Problem - präpubertäre Schüler wie ich haben sie auch.
Manchmal möchte man meinen, die Industrie will zwar, dass man ihre Produkte kauft - nicht aber, dass sich jemand auch noch am Inhalt vergreift oder gar erfreut. Vielleicht ist es auch einfach eine von der Industrie gezielt eingebaute Strafe für allzu große Gier und Hast. Oder kennen Sie einen einzigen Menschen, der es schafft, eine Dose Hering in Tomatensoße zu öffnen, ohne sich
von Kopf bis Fuß zu bekleckern,
mindestens eine tiefe Wunde zu holen oder
erst den Dosenöffner, dann den Dosenhersteller und schließlich sich selbst für unfähig zu erklären.
Neben gesundheitsgefährdenden Artikeln wie Sektflaschen, CD-Hüllen (ein Amerikaner soll sich beim Öffnen ein Messer in den Bauch gerammt haben) oder eingeschweißter Wurst gibt es außerdem die "Ich mach mich zum Deppen Produkte".
Besonders erfolgreich sind Erdnussflipps oder Chips. Die Tüte geht bevorzugt dann am falschen Ende auf, wenn gerade Leute zuschauen.
Eine weitere Glanzleistung der Designkunst: Aludosen, deren Pull-off-Ringverschlüsse (die runden Dinger, die auf Cola-Dosen kleben) in Notfällen, wie besonders großem Durst, garantiert sofort abbrechen - und mich immer noch durstig mit der Frage zurücklassen: Soll ich die Dose jetzt wegwerfen?
Joghurtbecher sind da weniger wählerisch: Sie spritzen einfach immer, egal, ob jemand zuguckt oder nicht. Genauso wie Kaffeesahneportionsdöschen.
Ich kann nicht verstehen, warum es möglich ist, kleine Roboter auf den Mars zu schießen und künstliche Herzen zu bauen, aber unmöglich, ein Milchpackerl herzustellen, das beim Öffnen nicht überschwappt, oder Joghurtbecher, die nicht reißen.
Wenn das zu viel verlangt ist, sollten diese Verpackungssünden wenigstens mit einem Aufdruck versehen werden: "Nicht sie sind zu blöd für dieses Produkt, der Designer war es!"