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Wie jedes Jahr

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19.10.2006
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Wie jedes Jahr

Hallo
das ist meine erste Kurzgeschichte, die ich hier veröffentliche.
Ich hoffe sie wird euch gefallen. Wenn nicht dann sagt es mir bitte.
Denn ich bin für jede Antwort offen,solange sie konstruktiv ist.

"Das gibt es nicht" schrie Caron entsetzt aus.
Sie telefonierte gerade mit ihrer großen Schwester Joan, die in Florida lebte mit ihrem Mann und einer ständig wachsenden Schar Kinder.
"Was soll das heißen ihr kommt nicht?" fragte sie in der Hoffnung sich verhört zu haben.
"Wir haben Steves Mutter versprochen dieses Jahr bei ihr Weihnachten zu verbringen. Jetzt wo Steves Vater vor ein paar Monaten gestorben ist, ist sie ganz allein und hat niemanden." argumentierte Joan.
Ratlosigkeit breitete sich in Caron aus.
Niemand wollte Weihnachten mit ihr verbringen. Ihre Eltern hatten spontan beschlossen sich die Weihnachtsgeschenke unter hawaiianischen Palmen zu überreichen. John und Maxwell, ihre beiden jüngeren Brüder wollten die Feiertage unbedingt in einem dieser Skiorte verbringen, in denen sich jedes Jahr die High Society auf die Füsse trat. Auch Onkel Georg, der Bruder ihres Vaters, und seine Familie wollten lieber am Strand Palmen statt Tannen schmücken.
Sie war also ganz allein Weihnachten. Zum ersten mal in ihrem Leben. Sie war Mitte zwanzig und unverheiratet.
Weihnachten war die schönste Zeit im ganzen Jahr für sie. Es war ihr noch wichtiger als ihr eigener Geburtstag. Caron liebte es kurz vorm Heilig Abend im heimischen New York durch die Straßen zu spazieren und die einfallsreichen und manchmal auch ausgefallenen Schaufensterdekorationen zu bewundern.
Sie liebte ebenso die friedlicher Stimmung, in der alle Menschen zu schweben schienen. Wenn New York verschneit und in einem festlichen Lichtermeer verschwand, war sie am glücklichsten. Aber am meisten freute sie sich auf die Festtage weil zu der Zeit alle nach Hause kamen und gemeinsam feierten.
Nur dieses Jahr wird daraus ein Trauerspiel, fuhr es ihr durch den Kopf.
"Das versteh ich." sagte sie enttäuscht zu ihrer Schwester im sonnigen Florida. "Dann wünsch ich euch frohe Weihnachten und viel Spass bei Lydie." sagte sie ettäuscht und legte auf.
Wenigstens konnte sie die eine Woche bis Heiligabend noch mit ihren Brüdern verbringen, dachte Caron, in dem Versuch sich selbst zu trösten.
Plötzlich hörte sie etwas poltern. Es kam es der Richtung der Zimmer, die die Jungs bewohnten, wenn sie nach Hause kamen. Es dauerte nicht lange da folgte auf das Poltern Stöhnen. "Die reißen das Haus ab." befürchtete Caron.
Einen Augenblick später kamen ihre vollbepackten Brüder die Treppe runter gerauscht. Und mit ihnen voll gestopfte Koffer und Sonnenbrillen auf den Nasen. Auf den ratlosen Blick ihrer Schwester hin erklärten sie, das sie es sich anders überlegt hätten und mit Mom und Dad nach Hawaii fliegen würden.
"Es hat bloß ein Blick auf die hübschen Mädchen in den Reiseprospekten genügt um ihre Entscheidung zufällen." erklärte ihre Mutter, die hinter den beiden Krachmachern die Treppe runter kam, ebenfalls mit Koffern und ihrem Mann im Schlepptau.
Ab sofort werde ich dafür sorgen das sämtlicher Prospekte in diesem Haus weggeschlossen sind, dachte Caron verbittert, ließ sich aber nichts anmerken und lächelte, wenn auch etwas gequält.
"Du wirst hoffentlich nicht böse sein?" fragte John.
"So´n Unsinn. Dann kann ich meine wilden Partys schon früher feiern." log sie.
Die Verabschiedung von den vier hielt sie noch stand, aber als sie Tür hinter ihnen ins Schloss fiel war ihr zu heulen zu mute.
Aber sie riss sich zusammen und entschloss sich in die Puplic Library zu gehen. Dort war sie am liebsten, wenn ihr etwas zu schaffen machte. In der dort herschenden Stille konnte sie am besten nachdenken.

Schon kurze Zeit später fuhr sie mit dem Taxi vor die Bibliothek vor, gab dem Fahrer das Geld plus einem saftigem Trinkgeld, wenigstens einer von uns soll ein fröhliches Weihnachten haben, dachte sie. Und stieg aus.
Sie betrat die Bibliothek, natürlich nicht ohne vorher von der Bibliothekarin herzlich begrüßt zu werden und ging dann langsam durch die großen Räume.
Caron dachte sich wenn sie schon ganz allein zu Hause sein würde konnte sie auch genauso gut fürs College lernen. Sie ging also in die Abteilung mit den Literaturklassikern.
Mit einigen Klassikern unterm Arm ging sie zu einem der Tische und machte es sich dort bequem. Sie schlug ihr Buch auf und erblickte am Nachbartisch Greg Bruster, vertieft ihn ein Buch.
Sie hätte schwören können das es keinen größeren Angeber und Egoisten auf der Welt gibt als Greg Bruster. Sie traf ihn oft in ihrem Lieblings-Cafe. Caron hatte nie auch nur ein Wort mit ihm gewechselt, aber sie konnte ihn nicht ausstehen. Er sah viel zu schön aus. Groß, blonde Haare, blaue Augen und ein Zahnpasta-Lächeln. Der Typ Football-Spieler auf den in der High School alle Mädchen standen und jeder Junge wollte so sein wie er.
Sie fragte sich was so ein eingebildeter Lackaffe wohl in einer Bibliothek machte, zum lesen war er wohl kaum hier. Es konnte dafür nur einen Grund geben: er war hier um Mädchen aufzureißen. Und diese dummen Hühner würden auch noch darauf reinfallen, dachte Caron verärgert.
Sie versuchte sich auf ihr Buch zu konzentrieren, aber es wollte ihr nicht recht gelingen. Die Buchstaben ergaben einfach keine zusammenhängenden Wörter.
"Hallo!"
Caron fuhr erschrocken zusammen. Als sie sich umsah konnte sie nur einen ausmachen, der sie angesprochen haben konnte: Greg Bruster.
Verwundert hob sie ihre rechte Augenbraue und starrte ihn an.
"Oh, ich wollte dich nicht erschrecken, bitte entschuldige." sagte er höflich.
Es dauerte einen Augenblick bis Caron aufging das sie ziemlich g´beschränkt aussehen muss, ihn mit aufgerissenen Augen anstarrend. "Schon gut." sagte sie stockend.
"Ich sehe dich immer im Cafe und seit einer Weile auch immer hier," er wirkte verlegen. "Da wollte ich dich einfach mal ensprechen."
Caron war überrascht ihn verlegen zu sehen. Damit hätte sie nicht gerechnet.
Auch das darauf folgende Gespräch mit Greg überraschte sie. Er war ganz anders als sie ihn eingeschätzt hatte. Von dem hübschen Egoisten, für den hielt, nur noch das Hübsch übrig.
Er erzählte ihr das er Geschichte als Hauptfach auf dem College belegt hatte und sich auf Weihnachten mit seiner Familie freuen würde. Als Caron daraufhin traurig aussah, fragte er sie was denn mit ihr sei und sie erzählte ihm den ihrem Dilemma. Kurz entschlossen bat er sie Weihnachten doch mit ihm und seiner Familie zu verbringen. Erst wollte sie das liebenswerte Angebot anlehnen, aber er ließ nicht locker und sagte ihr das sich sogar seine Eltern freuen würden.
"Aber die kennen mich doch garnicht."
"Ich habe ihnen von dir erzählt." sagte er jetzt wieder verlegen.

Nach etwa einer Stunde in der sie sich im Flüsterton unterhielten verließen sie die Bibliothek. Auf der großen Freitreppe vor dem ehrwürdigen Gebäude fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: jetzt war sie das dumme Huhn.

Aus dem ersten Gespräche wurde bald ein wunderschönes Weihnachtsfest mit ihrer neuen Familie, denn kurz darauf kamen die beiden zusammen und heirateten später.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo YvonneN.

Herzlich willkommen auf Kurzgeschichten.de.
Vielleicht hast du ja schon mitbekommen, dass dies hier eine Seite ist, auf der du ehrliche Kritiken auf deine Geschichten bekommst.
So auch jetzt: Es tut mir leid, aber mir hat deine Geschichte leider nicht gefallen.

Zunächst einmal hat der Titel ja nichts mit der Geschichte zu tun, oder habe ich da was übersehen?
Das größte Manko aber war, dass mir die Story nichts sagte. Sie dümpelt einfach so dahin. Es passiert nichts, was mich als Leser interessieren würde.
Zu Anfang dachte ich noch, du wolltest deine Protagonistin dem Leser rüberbringen, erzähltest uns ihr Umfeld. Aber es blieb dabei.
Ich fragte mich am Ende: Warum habe ich diese Geschichte gelesen? Da war Caron, für die Weihnachten sehr wichtig war. Ihre Verwandten und Bekannten verbrachten dieses Fest aus irgendwelchen ominösen Gründen nicht bei ihr, sie ist darüber traurig und wird am Ende von einem Typen, den sie eigentlich nicht mag, eingeladen. Punkt.
Warum fährt sie eigentlich nicht mit den Eltern nach Hawai, wie ihre Brüder auch?

Du siehst vielleicht, was ich dir sagen möchte. Es ist eine Geschichte (durchaus nett geschrieben), die aber nichts hergibt. Es fehlt der Höhepunkt.
Gib mir einen Grund, warum sie allein zuhause bleibt.
Ein Kick für die Geschichte wäre vielleicht, wenn sie später jemanden trifft, der ebenfalls allein ist und mit dem sie dann das Fest verbringt. Vielleicht wollte sich dieser Jemand sogar das Leben nehmen, weil er so einsam war? Deine Protagonistin bewahrt ihn davor ...

Verstehst du? Gib deiner Geschichte irgendeinen Sinn.

So, tut mir leid, dass ich dir keine positive Kritik für dein Erstlingswerk geben konnte, aber vielleicht sehen es andere ja anders. Dies ist lediglich meine bescheidene Meinung. Trotzdem weitermachen!!!

LG! Salem

 

Hi YvonneN


... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.:D

Nicht traurig sein, Yvonne, aber mir geht es genau so wie Salem.:(

Deiner KG fehlt Spannung, Sinn, Temperament. Sie klingt wie eine nüchterne Tagebucheintragung. Ich hatte den Eindruck, dass deine Prot. nur ein Anhängsel in der Familie ist, oder dass sie sich selber ausschliesst.
Wenn das so ist, fehlt dem Leser, warum das so ist.
Ansonsten kann ich nur Salems Ratschlag, dir einen Höhepunkt zu suchen, bekräftigen.
Lies einige KGs aus diesem Forum, und du wirst erkennen, was deiner noch fehlt.

Also, nun lass dich nicht entmutigen, wenn man will, kann man alles erreichen.
Du schaffst das schon:)

lieben Gruß, coleratio

 

Danke an euch beide.
Eure Kritik ist zwar nicht sehr positiv ausgefallen, aber ich kann dadurch erkennen was verbessert werden muss beim nächsten mal.
Zu dem Titel: Der Titel bezieht sich darauf das sie trotzdem wie jedes Jahr ein herzliches und schönes Weihnachtsfest hat.

 

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