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Wie jeden Morgen

har

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29.01.2003
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Wie jeden Morgen

Wie jeden Morgen.


Der Wecker klingelt pünktlich um 06:15 Uhr,
wie jeden Morgen.
Hans steht auf, schleicht leichten Fußes ins Bad und verrichtet dort seine Morgentoilette,
wie jeden Morgen.
Wie ferngesteuert wird sein lichtes Haar und sein leicht untersetzter Körper gewaschen. Zu guter Letzt streift er sich seinen blauen Morgenmantel über, den er von ihr zum Geburtstag bekommen hatte und trägt noch ihr Lieblingsparfum auf,
- wie jeden Morgen.
Er will schon das Bad verlassen als er bemerkt, dass da ja noch ein Paar Bartstoppeln in seinem mit Grübchen durchzogenem Gesicht stehengeblieben sind. Schimpfend auf seinen zehn Jahre alten Trockenrasierer, watschelt er zurück zum Spiegel um die Nachlässigkeit zu beseitigen. Sie mag es doch nicht, wenn es beim Kuscheln und Küssen kratzt!

In der Küche wartet schon die fertig vorbereitete Kaffeemaschine auf ihn. Er schaltet sie an, stellt zwei Teller, Messer, Butter, ihre Lieblingsmarmelade auf die gemütliche Essecke in der noch etwas kalt wirkenden Küche,
- wie jeden Morgen.
Langsam wird die Küche von einem angenehmen Kaffeeduft und den ersten Sonnenstrahlen durchzogen. Er lässt sich auf seinen Platz nieder und schaut verträumt auf den leeren Stuhl gegenüber.
Das leere Teller scheint ihm ihre letzten Worte zuzuflüstern:
„Es liegt nicht an dir, aber ich kann dich nicht mehr lieben!“

Und er weint,
wie jeden Morgen.

 

Hallo har!

Sieht so aus, als wären wir beide neu hier, also herzlich willkommen!
Dein Text klingt fast wie ein Gedicht.
Ist zwar etwas kurz, aber bringt rüber, was am Schluß offenbart wird, nämlich, daß er allein ist.
Vielleicht solltest du versuchen mit ein paar Absätzen zu arbeiten, um erstens die Tragik zu unterstreichen und zweitens den Text optisch zu verlängern.

Ich glaub', da waren auch noch ein paar Rechtschreibfehler:

Zitat: "...beim Kuscheln und Küssen krazt..." - kratzt

Zitat: "Er lässt sich auf seinen Platz..." - seinem

Zitat: "Das leere Teller..." - Der

Kuck auch nochmal nach den Kommas. (Hauptsatz-Nebensatz,usw.)

aber sehr schön,
also bis bald

scarlett

 

Hallo har!

Herzlich Willkommen! :)

Mir hat Dein kurzer Text ganz gut gefallen. Im ersten Absatz bringst Du serh gut heraus, wie sehr er sie noch immer liebt, wie sehr er noch an ihr hängt, dass sich alle Gedanken um sie drehen. In Gewohnheit "schleicht" er, nimmt ihr Lieblingsparfum, ihren Mantel... rasiert sich extra gründlich... all das aber ja schon im Bewußtsein, dass sie nicht mehr bei ihm ist. Dennoch.
Im zweiten Absatz dann wird dem Leser langsam deutlich gemacht, dass sie nicht neben ihm sitzen wird, dass er keinen Kuss bekommen wird, obwohl er rasiert ist... man kann fast spären, wie sehr er sich danch sehnt. Der letzte Satz im 2. Absatz wirkt auf mich ein bisschen zu gekünstelt; er scheint nicht recht zu der sonst so beschreibenden und schöne Sprache zu passen.
Der letzte Satz dann wirkt auf mich fast befreiend.

"Er lässt sich auf seinen Platz nieder".. ich denke, es passt?

schöne Grüße, Anne

 

Irgendwo eine deprimierende Geschichte. Trotzdem sehr schön und angenehm zu lesen.

Ich stimme Anne zu. Bei "Er lässt sich auf seinen Platz nieder" muss seinen und nicht seinem hin.

Liebe Grüße,
Eittirf

 

Hi har,

nicht schlecht, nicht schlecht. Mich stört wie die Maus nur dieser eine Satz: „Es liegt nicht an dir, aber ich kann dich nicht mehr lieben!“ Das klingt nicht nur melodramatisch, sondern ist schlicht überflüssig. Wichtig ist schließlich, dass sie weg ist. Weg is weg.

Grüße,
dein leixoletti

 

ich finde du hast ein wunderschön geschriebenes, sensibles Gefühlsbild erstellt. Deine Sprache im Text ist top und am Schluss, sieht man den armen Kerl richtig so dasitzen. Erinnert mich irgendwie an "one hour Photo" der in den Kinos läuft.

 

ich find die geschichte sehr traurig, aber auch sehr schön.er macht sich frisch für sie und alles ist wie immer.und er gibt sich solche mühe alles so zu machen wie immer, damit sie vielleicht doch das lieblingsparfüm rieht oder so.doch zum schluss ist sie gar nicht mehr da.ganz schön geschrieben!groses lob!

 

Hallo har,

Deine Geschichte habe ich sehr gern gelesen. Die Gefühlssituation finde ich perfekt dargestellt.

Viele Grüße
mahrlen

 

Auch hier ein guter Text von dir, die gekonnte Beschreibung einer fast banalen Situation, bei der man keine großen Wendungen erwartet, dann wieder ein Überraschungseffekt, kurz und schmerzlos, aber doch alltäglich.

Den Ratschlag mit der Überprüfung der Interpunktion kann ich hier nur unterstreichen. Ebenso könntest du die bereits hier gemachten grammatikalischen Verbesserungsvorschläge auf deine Geschichte anwenden, um - zugegeben, minimale - Qualitätseinbußen zu vermeiden.

 

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