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Wie jeden Morgen...

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13.11.2001
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Wie jeden Morgen...

power on.....starting procedure......decoding……start….

Ich wache auf, strecke meine müden Glieder, und höre das hohle Knacken meiner Knochen. „Wieder ein Tag in diesem Leben, auf dieser Welt.“ , denke ich, wie jeden Morgen. Müde gähne ich noch einmal und bewege mich ins Badezimmer.

stop.....rewind....error......inserting cat....

Ich wache auf, strecke meine müden Glieder und höre das hohle Knacken meiner Knochen.„Wieder ein Tag in diesem Leben, auf dieser Welt.“ , denke ich, wie jeden Morgen. Müde gähne ich noch einmal und lasse meinen Kater aus seinem Zimmer. Er umstreicht meine Beine und sieht mich schnurrend an. Jeden Morgen dieselbe Prozedur, die Katze rauslassen, dann ins Bad, schnell anziehen und schnell zum Zug radeln. Für ein Frühstück bleibt keine Zeit, da ich fast immer bis zur letzten Minute im Bett liege. Ich ziehe mich also an, füttere die Katze und fahre zum Bahnhof.

generating train in....5.....4.....3....2...1....generating

Der Zug wird ausgerufen, langsam kommt er aus den Nebeln in der Ferne gefahren. Ich schnippe die Zigarette, die ich mir gerade erst angesteckt habe, auf die Gleise und bereite mich mental darauf vor, in den Zug einzusteigen. Meine Blicke schweifen in die Runde, dieselben müden Gesichter wie jeden Morgen, jede Woche, jedes Jahr. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf das Werbebanner, sie haben ein neues aufgehängt, diesmal mit Werbung für einen Telefonanbieter, den ich nicht kenne.

initiating train procedure.....

Der Zug fährt ein. Erster Raucher, zweiter Raucher. Wie jeden Morgen habe ich mir den günstigsten Platz an der Bahnsteigkante ausgesucht. Die Tür hält direkt vor mir.Ich steige ein, setze mich auf meinen Lieblingsplatz und nehme mir in Gedanken fest vor, mir heute das Haus an der Strecke anzusehen, das ich so schön finde. In der Reihe gegenüber sitzt derselbe Kerl wie jeden Morgen und wie jeden Morgen sieht er sich das Tittenmädchen in der Zeitung an. Ich lehne mich zurück und es dauert nicht lange, bis ich eingeschlafen bin.

changing environment......starting wake up procedure.....

Ich wache auf und wundere mich. Ich dachte, ich hätte kaum zehn Minuten gedöst und schon bin ich an meinem Zielort. Egal, ich steige aus und trotte den Bahnsteig entlang. Wie jeden Morgen kaufe ich mir einen Kaffee bei demselben Schnellimbiss und laufe die Straße herunter. Ich lächele die junge Frau am Blumenstand an und wie jeden Morgen lächelt sie zurück. Ich nehme mir fest vor, sie heute abend anzusprechen.

fatal error.....catch function....failed.....try alternativ procedure.....failed

Ich habe den LKW wohl übersehen, der die Straße hinunterbraust. Ich war, wie jeden Morgen, bei Rot über die Ampel gegangen. Es ist nie was los um die Zeit. Die junge Frau schreit und stürmt mir entgegen. Ich fühle wie Etwas warmes aus meinem Mund läuft. Ich habe einen metallischen Geschmack auf der Zunge und ein klebriger Film rinnt meine Kehle hinunter.

trying reboot.....failed…..power off….switching to protagonist two……starting procedure…..

[Beitrag editiert von: nightboat am 21.03.2002 um 09:55]

 

Hallo!

Also die Idee deiner Geschichte gefällt mir sehr gut. Allerdings finde ich dass du das Ende bewegender gestalten solltest. Mir persönlich gefallen auch die englischen Sätze zwischendurch nicht.

Aber ansonsten, ;)

 

Hallo nightboat!

Generierte Realität, alles wie jeden Tag. Die Geschichte hat mir gefallen, die nüchterne Art Deines Erzählens.

Für die Systemprozesse habe ich allerdings noch Anregungen. Eine optische: weshalb sie nicht mit %#> beginnen und zeilenweise absetzen, zum Beispiel:

%#> rq function(catch)
%#> request failed. exit-code=17

Ich gebe zu, daß das nicht allzu notwendig ist, vielleicht gefällt es Dir ja.

Über diese Intelligenz erfährt man sehr wenig, welche Intention hinter der Überwachung und Steuerung liegt. Vielleicht macht sich dort ein object(Janis.Müller.0049.0101) nicht schlecht, verbunden mit einer Anweisung, daß sich dieses Objekt nun in den Arbeitsprozeß einklinken soll. Die Katze als 'leisure-object(cat)' und so.

Hmmm. Die Geschichte hat mich ganz schön angesprochen, merke ich gerade....

By the way: kennst Du den Text 'God and Unix'? Ist schon uralt, falls Du ihn nicht kennen solltest, so such ihn doch mal in google.

Claus.

 

Hi nightboat!
ich mag diesen Text! Deine Sprach- und Stilexperimente gefallen mir sehr. Das macht Spaß zu lesen.
In diesem Text stecken auch viel weniger Fehler, als in Play. Wenn Du eine Detail-Korrektur willst ( weiß ja nicht, ob überhaupt - oder ob von mir ), dann schreib mir eine Mail oder PM.
Lieben Gruß mit großem Lob,
arc

 

Einen wunderschönen guten Morgen,

@cbrucher Die Einfälle die Du mir geschrieben hast gefallen mir gut und sind mir als Programmierer auch schon gekommen. Es ist aber so, daß der Text auch noch für Laien im Bereich Programmierung lesbar sein muss.
Die Intilligenz die hinter allem steckt mehr herauszuarbeiten ist ein guter Einfall. Ich werde mir mal dazu ein paar Gedanken machen.
Jedenfalls vielen Dank für die ausführliche Kritik.

@Arc Schön das Dich mein Text so angesprochen hat. Die Stilexperimente reizen mich in letzter Zeit sehr.
Was die Detailkorrektur angeht, wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du Dir die Mühe machen würdest.

Gruß
nighty

 

@Arc Vielen, vielen Dank für Deine ausführliche Kritik. :) Ich mache mich sofort an die Verbesserungen der letzten Zwei Geschichten.

Gruß
nighty

P.S. Da die Story nur sehr leicht (Kommasetzung, Rechtschreibfehler) geändert wurde editiere ich einfach meine alte.

[Beitrag editiert von: nightboat am 21.03.2002 um 09:49]

 

Hi!
schön, wenn Du mit meinen Anmerkungen was anfangen konntest!

lieben Gruß,
arc

 

Hi nighty,

so jetzt bin ich mal dran.
Also eigentlich gibt es nicht viel zu kritisieren, da ich den Text auf Anhieb mochte.
Die englischen Zwischentexte sind eine geniale Idee und machen dem Leser die Geschichte interessanter.

Sehr gut.

Gruß shimmeringLight

 

Hi nightboat!

Nachdem ich nun schon andere Geschichten von dir gelesen habe, fällt mir dein Schreibstil besonders auf.
Du hast einen absolut eigenen Stil, was deine Geschichten von anderen abhebt.

Kritik kann ich über diese Gesichte eigentlich gar nicht schreiben. Eigentlich aber nur darum, weil mir noch nie so ein Schreibstil untergekommen ist. :)

Außer das ich sie gut fand fällt mir da echt nix dazu ein.

Gruß

L.o.C.

 

Hallo nightboat,

Geschichte gefällt mir gut. Aber wenn schon die anderen nichts Konkretes zu meckern haben, will ich es tun, konstruktiv versteht sich. :cool:
Ein bisschen gestört hat mich das Ende insofern, als dass dein Protagonist stirbt. Hat bei mir persönlich immer so ein wenig etwas faden Beigeschmack. Aber der verlor sich schnell durch den Gesamteindruck und das starting der nächsten procedure Protagonist two.
Aber eigentlich empfinde ich immer, dass durch den Tod am Ende, auch die geschichte ein klein wenig mitstirbt. Hab momentan auch kein passendes anderes Ende auf Lager ... vielleicht Einschlafen des Protagonisten .. mit if-when-Schleife Start des nächsten? nur eine Idee.

gruß vom querkopp

 

Hi,

ich hatte ja nicht mit neuen Kritiken zu meiner Geschichte gerechnet.

Was den Tod des Protagonisten angeht so muss ich ehrlich gestehen, das mir nichts besseres eingefallen ist. Ich bin ja selber jemand der den Tod als Ende einer Geschichte nicht so gerne hat aber um die Pointe des zweiten Protagonisten rüberzubringen war der Tod glaube ich nötig.

Vielen vielen Dank für das positive Feedback. :)

Gruß
nighty

 

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