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Wie immer

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03.07.2003
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Wie immer

(Er)
Du sahst schön aus in deinem Sommerkleid und eigentlich wollte ich dich sofort küssen und berühren, doch das was du mir angetan hattest, war alles andere als schön. Du hattest mich verletzt doch ich zeigte mich stark. Wir hatten uns längere Zeit nicht gesehen doch als du mir die Tür öffnetest, deine lockigen Haare dir leicht das Gesicht bedeckten und mich schüchtern anlächeltest, war der Gedanke an dich wieder vollkommen da. Ich merkte an deinem Gesichtsausdruck dass du dir dein strahlendes Lächeln verbargst weil du nicht wusstest wie ich reagieren würde. Die ersten Sekunden Stille kamen mir vor wie Stunden, denn normalerweise begrüßten wir uns in solchen Augenblicken immer heftig. Als du meine ernste Miene sahst verschwand das noch so real da gewesene schüchterne Lächeln sofort. „Hallo“, sagtest du in einem ruhigen Ton. „Hallo“, entgegnete ich dir kühl. Ohne dass du mich rein batest lief ich die paar Schritte ins Haus hinein. Ich zog meine Schuhe aus, wie immer. Du stiegst schon einige Stufen hoch, wie immer und schließlich lief ich dir die Treppen hinterher.

Wir betraten dein Zimmer und es sah aus wie immer. Kaum zu glauben dass du mich auf diesem Bett betrogen hattest. Ich versuchte meine Gedanken daran zu ignorieren und sah dich an. Du sahst so unschuldig aus und ich konnte kaum glauben was eigentlich passiert war, doch ich war hier um drüber zu reden. „Womit willst du anfangen?“, fragtest du mich. Ich seufzte und setzte mich auf dein Sofa. Ich strich mir durch die Haare und lehnte mich zurück. „Womit möchtest du anfangen?“, entgegnete ich dir. Du seufztest auch und setztest dich neben mich aufs Bett. „Vielleicht damit dass es mir leid tut?“ - „Das hast du schon so oft gesagt…“ - „Ich mein es aber verdammt ernst“, sagtest du und nahmst plötzlich meine Hand. Du hieltst sie ganz fest und sahst mir tief in die Augen.


(Sie)
Ich hörte die Klingel und lief ruhig runter, nur nicht übertreiben, du hast ihn betrogen, das weißt du, du wirst ihm nicht in die Arme springen wie sonst…verhalte dich ruhig und lass die Sache auf die zukommen. Ich hatte das Sommerkleid an welches du so gerne hattest, meine Haare trug ich offen und nun öffnete ich die Tür. Wo blieb das Lächeln welches du sonst immer hattest wenn wir uns nach langer Zeit nicht mehr sahen? Ich wusste wo es geblieben war, das Lächeln, du hattest es etwa vor drei Wochen verloren als ich dir meinen Seitensprung gestand. Du warst tatsächlich hier und ich wollte dich umarmen und nicht mehr los lassen. „Hallo“, sagte ich, und du entgegnetest mir ein Hallo kühl und ruhig zurück. Du liefst hinein ohne Worte, ich lief schon mal einige Stufen hoch und wartete bis du deine Schuhe ausgezogen hattest. Wie immer lief ich die Treppe voraus und du hinterher.

Wir betraten mein Zimmer. Die Stille war unerträglich, also fragte ich womit du denn anfangen möchtest. Du seufzest, ein gutes Zeichen? Dann setzest du dich auf mein Sofa und strichst dir durch die Haare. „Womit möchtest du anfangen?“, fragtest du mich und betontest das du extra stark. Ich seufzte und setzte mich schließlich neben dich auf das Bett. „Vielleicht damit dass es mir leid tut?“, sagte ich und du entgegnetest mir dass ich das schon oft gesagt habe. Ich sah ihn an und sagte: „Ich mein es aber verdammt ernst“, und nahm deine Hand. Ich wunderte dass dich diese Geste wunderte, weil ich deine Hand ganz fest hielt und dir in die Augen sah.


(Er)
Deine Augen funkelten und ich hätte dich noch endlos lange anschauen können. „Ich bin froh dass du hier bist Schatz“, sagtest du in einem leisen Ton. Ich lächelte leicht und strich dir über deine heißen Wangen. Ich lehnte mich mit meinem Oberkörper vor und stützte mich an meinen Oberschenkeln ab, nun waren unsere Gesichter ganz nah aneinander. „Küss mich“, flüstertest du mir zu und schlosst deine Augen. Dein Duft, deine Anwesenheit und alles verleitete mich dazu dich zu küssen. Unsere Lippen berührten sich sanft und ich war auch froh wieder hier zu sein.


(Sie)
Ich sah dir immer noch tief in die Augen und sagte dann schließlich, dass ich froh war hier zu sein. Endlich! Ein leichtes Lächeln überkam deine Lippen und dann spürte ich deine Hand über meine Wangen streichen. Nun lehntest du dich vor und hattest deine Arme auf deinen Oberschenkeln gestützt. War das jetzt Absicht? Ich roch nun dein gutes Parfum und wollte dich küssen, dich berühren und ganz nah bei dir sein. „Küss mich“, flüsterte ich dir leise zu. Du kamst vorsichtig näher und dann spürte ich deine warmen Lippen auf den meinen, oh ja, ich war froh dich wieder hier zu haben.


(Er)
Ich hielt dich wieder in meinen Armen, obwohl ich wusste, dass du noch vor kurzem in den einen anderen lagst. Doch deine Hand welche langsam meinen Oberschenkel hoch wanderte, lenkte mich von meinen Gedanken ab und ich überließ mich ganz deinen Händen. Plötzlich war mein Gürtel geöffnet und du zogst Hose samt Shorts runter. Du gabst ein leises Stöhnen von dir als du ihn in den Mund nahmst und ich fühlte mich wie ausgeliefert. Warum tast du mir das immer wieder an? Ich wollte doch nur reden und nicht gleich wieder das tun, was uns zwei eigentlich nur noch aneinander hielt. War es nur noch Sex der uns zusammen hielt?


(Sie)
Ich wusste du warst heute nur gekommen um zu reden. Um von mir zu hören, dass es mir so leid tat, dass ich mit einem anderen Kerl geschlafen hatte. Doch daran dachte ich jetzt nicht. Ich wollte dich spüren, ganz nah - ich machte deinen Gürtel auf - ganz tief - ich zog deine Hose aus. Alles würde sich wieder legen und bald wären wir glücklicher. Das hatte ich mir selbst versprochen. Keine Seitensprünge mehr, kein Vertrauensbruch. Du warst wieder ganz mein, und ich wusste, mit dem was ich tat, dass ich dir gut tat.


(Er)
Ich hielt dich davon ab weiter zu machen, schließlich war das einzige an was ich jetzt dachte, deinen nackten Körper über den Meinen, und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Rasch stand ich auf, umfasste deinen Hals und küsste dich innig. Du trugst unter deinem Kleid nichts und so lagen wir schnell umeinander, ineinander und aufeinander auf deinem Bett und liebten uns heiß und innig. Und ich glaube bzw. ich gab dir und mir selbst zu glauben, dass alles vergessen sei. Dass ich ein glücklicher Mann war, mit einer wunderschönen und wunderbaren Freundin. Das war alles was ich wollte.

(Sie)
Ja… wir liebten uns endlich. Leidenschaftlich wie nie. Du hattest die Kontrolle über mich, und das liebte ich an dir.
Alles würde wieder gut werden, ich war mir sicher. Alles würde wieder wie früher sein. Wie immer.

 

Hallo Kandi,
ich finde die sprachliche Gestaltung des Textes gelungen. Auch die Idee des Wechsels des Erzählers finde ich gut. Allerdings ist der Spannungsbogen nicht richtig aufgebaut, ich würde die Geschichte kürzer fassen. Es geht ja darum, ob er ihr verzeiht, und das ist doch zu schnell klar. Für mich bleibt ein schaler Nachgeschmack nach dem Lesen, weil ich vermute, dass mit dem Sex die große Leidenschaft vorgetäuscht werden soll. Hast du das beabsichtigt?
Über die Kommasetzung müsstest du noch mal nachdenken, das ist aber zugegebenermaßen ziemlich schwierig.
Herzliche Grüße! Marion

 

Hi Marion!

Danke für dein Kommantar.
Leider find ich meinen Schluss selbst etwas träge, aber dass die Leidenschaft mit dem Sex vorgetäuscht wird, ist schon richtig.

Zwischen den zwei ist einfach zu Anfang eine solche Distanz, die beide nciht kennen, weil sie immerhin ein Paar sind. Dieser Seitenpsunrg hatbeide etwas auseinander gedriftet. Und zum Schluss kommen sie eben wieder zusammen. Mit dem Sex, ob die Liebe/Leidenschaft wieder ommt? Ist fraglich.

 

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