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Wie früher

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27.12.2015
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Wie früher

wie früher
Wir saßen in meinem Bett, wie früher. Wir alberten herum, wie früher und schließlich hielt er mich wieder in seinen Armen, wie früher.
Ich seufzte. "Das hier hat mir so sehr gefehlt."
Er nahm mich fester in den Arm. "Mir auch."
In diesem Moment, war alles perfekt. Es fühlte sich an, als könne rein gar nichts diesen Moment zerstören. In meinem Bett war es warm und kuschelig wie immer, doch das erste Mal seit langer Zeit, saß er endlich wieder neben mir und gab mir dieses wunderschöne Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
Zufrieden schaute ich in den Fernseher. Eine meiner dunklen Strähnen fiel mir ins Gesicht, aber es störte mich nicht.
Nun bemerkte ich, dass er mich anstarrte. Ich dreht meinen Kopf und sah nun ihn an. Er schaute nicht weg, sondern ließ seinen Blick auf mir ruhen. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, strich ich mir mein Haar aus dem Gesicht. Plötzlich knisterte es. Es war , als würde jemand Wunderkerzen anzünden, deren Funken in der Luft lagen und leuchteten und nur darauf warteten bestaunt zu werden.

Ich wand mich wieder ab und widmete meine Aufmerksamkeit dem Fernseher. Ich bekam nichts von dem Programm, das ich so zwanghaft versuchte zu verfolgen mit. In meinem Kopf drehte sich plötzlich alles. Es fühlte sich an wie Karussell fahren. Wie früher, als Kind. Doch wir waren keine Kinder mehr. Und ich wollte auch nicht mehr Karussell fahren. Es war doch perfekt. Ich wollte das es so blieb.

Tief in mir hatte ich das Bedürfnis, ihn wieder anzusehen. Doch ich wusste , würde ich ihn wieder ansehen, würde sich alles verändern. Es wäre nicht mehr wie früher, es wäre anders.
Doch ich wollte es. Trotz meinen Befürchtungen , meiner Ängste und meinen Gedankengängen, war meine Sehnsucht größer.
Langsam drehte ich mich wieder zu ihm. Es gab nun kein zurück mehr. Ich sah direkt in seine rehbraunen Augen. In diese Augen, in die ich mich als Mädchen verliebt hatte. In die Augen die mich irgendwann nicht mehr liebten. In die Augen die ich schon mit Tränen darin, wuterfüllt oder voller Liebe gesehen hatte. Ich blickte in die Augen meines besten Freundes.
Es kam mir vor wie in Zeitlupe. Als würde die ganze Welt den Atem anhalten. Sein Gesicht näherte sich langsam meinem. Mein Körper begann zu kribbeln, als würden tausend Ameisen in und auf mir herumlaufen. Mein Bick , glitt von seinen Augen zu seinen Lippen. Ich bewunderte wie voll und fast schon rot sie waren. Ich dachte an die schönen Sachen, die ich diese Lippen schon sagen hörte. An die Liebesschwüre. An die Witze die, diese Lippen schon erzählt hatten, dann hatten sie sich immer zu einem Grinsen verformt. Einem Grinsen, das selbst Eisberge zum schmelzen gebracht hätte. Ich dachte an die schrecklichen Sachen, die zwischen diesen Lippen schon hervorkamen.

Ich hatte keine Zeit mehr zu denken, als ich seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spürte. Langsam legten sich seine schönen, vollen Lippen auf meine. Sie waren warm aber rau. Er umschloss meine Unterlippe und knabberte zärtlich daran.
Plötzlich hörte er auf und wich ein wenig zurück. Ich sah ihn erschrocken an und griff ruckartig nach seiner Hand die an meiner Hüfte lag. Hätte er mich jetzt losgelassen, wäre es wie ein Fallschirmsprung, bei dem sich der Fallschirm nicht öffnet.
Er sah mich aufmerksam an und ließ seine Hand auf mir ruhen.
"Ich liebe dich."

Seine Stimme war leise aber bestimmt. Völlig verwundert und auch verunsichert sah ich ihn an. Was meinte er ? Liebte er mich als beste Freundin ? Liebte er mich als seine Frau, wie früher als wir jung waren ? Ich wollte ihn fragen, doch meine Kehle war plötzlich ausgetrocknet. Ich bekam keinen Ton heraus. Ich starrte ihn verzweifelt an, immer noch in dem Versuch etwas zu sagen. Doch ehe ich es schaffte , hob er mein Kinn leicht an, so das ich wieder in seine Augen sehen musste.
"Ich liebe dich."
Er küsste mich.
"Wie früher."

 

Hallo Wunderkind!

Willkommen bei den Wortkriegern!

Bei deinem Nick würde es mich interessieren, wie alt du bist. Aber wie dem auch sei. Nach den Infos aus deinem Profil hast du Ehrgeiz, also werde ich dementsprechend, ohne Samthandschuhe, kommentieren.

Stilistisch verwendest du eine Menge Wiederholungen. Die in den ersten zwei Sätzen kann man als gewähltes Stilmittel akzeptieren, aber ansonsten lesen sich Wiederholungen unschön. Ich würde die rausnehmen.
(Und den Titeldoppel auch rausnehmen.)

Fehlerchen:
"Ich wand mich wieder ab" => wandte, von wenden, nicht von winden
=> Und es gehören keine Leerzeichen vor Fragezeichen (vor Kommas natürlich auch nicht).

Inhaltlich:
Romantik ist nicht so meine Ecke, aber "vor dem Fernseher sitzen" finde ich irre unromantisch.
Ansonsten finde ich deine Geschichte ein wenig inhaltsarm. Sie schmachtet ihn an, sie sagen sich, dass sie sich lieben (oder sagt nur er es? Das ist nicht klar ersichtlich) - und Ende. Man erfährt nichts über sie, über ihn (also Charakter und so), man erfährt nicht, was zwischen früher und jetzt war und man erfährt auch nicht, wo das Ganze hinführt. (Die Fragen am Ende, ja, das wäre interessant, wenn die beantwortet würden.)
"Ich starrte ihn verzweifelt an", sie kann aber nichts sagen, warum, weil sie ihn so liebt? Das wäre auch ein Punkt, wo es sich lohnen würde, das auszubauen, dem Leser nachvollziehbar zu machen. Bisher kann ich es nämlich nicht nachvollziehen, weil der Text zu wenig Inhalt, zu wenig Infos liefert.

Grüße,
Chris

 

Hallo Wunderkind,

willkommen hier im Forum. :)

Ich muss zugeben, ich hab deinen Text gespannt angefangen zu lesen ... und nach den ersten drei Absätzen, musste ich mich zwingen, richtig zu lesen und nicht nur zu überfliegen. Weiterlesen wollte ich allerdings, denn ich hatte auf eine Pointe/einen "Knaller" (wenn man es so nennen will) am Ende gehoffe.
Auch vergeblich. Na gut, irgendwie erfahre ich, da sind zwei beste Freunde, die eigentlich schon lange (viele Jahre) ineinander verliebt sind. Warum?
Der Ich-Erzähler/die Ich-Erzählerin ist da mit ihren Gefühlen ja sehr blumig, an manchen Stellen auch ZU blumig ...

Das mag jetzt hart klingen, aber ich will ganz ehrlich sein, warum ich mit deiner Geschichte nichts anfangen kann: Es ist keine Geschichte. Du deutest hier und da etwas an, aber im Prinzip erzählst du da nichts, lässt den Leser nichts wissen. Du beschreibst nur mit vielen auch klischéehaften Gemeinplätzen eine Szene, die man so vage einordnen kann.

An und für sich nicht so tragisch, wenn man stattdessen mit guter Symbolik und gekonnter Sprache arbeitet.

Ich erkenne deinen Versuch an, eine stimmungsvolle Szene aufbauen zu wollen. Aber der Reihe nach:

Wir saßen in meinem Bett, wie früher. Wir alberten herum, wie früher und schließlich hielt er mich wieder in seinen Armen, wie früher.

Das nachgestellte "wie früher" ist dein Stilmittel; aber irgendwie hast du's mit dreimal innheralb dieses einen Absatzes zu gut gemeint, finde ich. Am Ende dachte ich als Leser (zähnknirschen): Okay, ich hab's kapiert, es ist wie früher.

In diesem Moment, war alles perfekt.

Komma kann weg. Im Übrigen finde ich den Satz irgendwie abgedroschen. Alles war perfekt ... Aha. Sagt mir als Leser so erstmal nichts. Kannst du auch weglassen und einfach beschreiben, was ist. Dass es eine angenehme Situation für den Erzähler ist, versteh ich dann auch so.

In meinem Bett war es warm und kuschelig wie immer, doch das erste Mal seit langer Zeit, saß er endlich wieder neben mir und gab mir dieses wunderschöne Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

"kuschelig" klingt irgendwie zu salopp, fast nach Babysprachen/schnulziger Pärchensprache; allgemein würde sowas ja in einen Text passen, aber es passt nicht zum Rest deines Erzähltons.

Nun bemerkte ich, dass er mich anstarrte. Ich dreht meinen Kopf und sah nun ihn an.

Auf die Wiederholung/den zu exzessiven Gebrauch solcher Füllworter würde ich nochmal den ganzen Text durchschauen.

Eine meiner dunklen Strähnen fiel mir ins Gesicht, aber es störte mich nicht.

Was mich stört, ist die plakative Erwähnung, dass die Haarsträhne dunkel ist. Wenn mir meine Haare ist Gesicht fallen, denke ich: "Meine Haare stören mich", aber ich denke nicht: "Meine nussbraunen Haarsträhnen stören mich in diesem Moment". Verstehst du, was ich meine?

Plötzlich knisterte es. Es war , als würde jemand Wunderkerzen anzünden, deren Funken in der Luft lagen und leuchteten und nur darauf warteten bestaunt zu werden.

Komma kann weg, glaub ich. Außerdem (wichtiger): Knistert es wirklich oder ist das metaphorisch gemeint? Das war mir nicht ganz klar. Wenn es wirklich knistert, würde mich interessieren: WAS knistert denn. Wenn es metaphorisch ist, dann ist das ein sehr ausgelutschter Ausdruck, der dir hier nicht weiterhilft, dem Leser irgendetwas zu sagen. Sollte man auf jeden Fall vermeiden.

Ich bekam nichts von dem Programm, das ich so zwanghaft versuchte zu verfolgen mit.

Unelegenater Satzbau. Vorschlag:
"Ich bekam nicht von dem Programm mit, das ich so zwanghaft zu verfolgen versuchte." Sonst ist das alles so auseinadergezogen und künstlich verkompliziert.

Wie früher, als Kind.

Das finde ich jetzt un Bezug auf dein Stillmittel taktisch unklug. Ich würde, wenn es schon wiederholt werden sollte, wie zuvor auch hintenanstellen, das "wie früher". Oder als eigenen Satz zumindest. Aber nicht plötzlich an den Satzanfang.

Tief in mir hatte ich das Bedürfnis, ihn wieder anzusehen. Doch ich wusste , würde ich ihn wieder ansehen, würde sich alles verändern. Es wäre nicht mehr wie früher, es wäre anders.
Doch ich wollte es. Trotz meinen Befürchtungen , meiner Ängste und meinen Gedankengängen, war meine Sehnsucht größer.
Langsam drehte ich mich wieder zu ihm. Es gab nun kein zurück mehr. Ich sah direkt in seine rehbraunen Augen.

Hier wird's jetzt alles sehr tragisch, der Pathos hat einen absoluten Höhepunkt ... Aber als Leser frag ich mich eher nur: Ja, was ist denn? Wo ist das Problem, girlfriend?

"Tief in mir" ... Auch noch so eine Floskel, von der ich nicht unbedingt Gebrauch machen würde.

Einem Grinsen, das selbst Eisberge zum schmelzen gebracht hätte.

Wenn das ein erster Text sein soll, dann ist dieser Eisberge-Schmelzen-Grinsen auf jeden Fall zu viel.


Auch mit den Regeln der Kommasetzung solltest du dich mal auseinandersetzen. Als Tip: Lies hier im Forum. Hier gibt es Unemngen an guten und sehr guten Geschichten - und auch das Kommentieren von Geschichten jedes Genres und jedes "Niveaus" hilft ungemeint, dass man am eigenen Schreiben erkennt, wo's hapert und wie man sich bessern kann.

Viele liebe Grüße und viel Spaß hier weiterhin

Tell

 

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