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Serie Wie entsorge ich meinen Martin

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16.08.2008
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Wie entsorge ich meinen Martin

Da lag Martin nun. Da lag er eigentlich ganz gut, fand Anne. Er sah zwar nicht besonders gesund aus, aber das kann man von einer Leiche üblicherweise auch so kurz nach dem Hinscheiden nicht erwarten. In der Ferne heulte ein Martinshorn. Wie passend, allein der Name dieser Sirene, und Martin war auch immer so laut und nervig gewesen, tja nun war er sehr still. Sie genoss diese Stille total.

Schade, dass sie keine Zeit mehr hatte. Wieso musste er auch unbedingt noch von der blöden Hantelbank rutschen? Nun konnte sie ihn da wieder raufhieven, keine leichte Übung für eine kleine, zarte Frau. Immerhin wog er locker seine hundert Kilo. "Lebendgewicht" hatte er es immer genannt, aber leider auch "Todesgewicht" dachte Anne bei sich. Am liebsten hätte sie ihn da liegen gelassen, aber dann wäre Unfalltod wohl etwas unglaubwürdig. Und nur so würde die Todesfallsumme seiner extrem hohen Unfallversicherung zur Auszahlung kommen.

Nie hatte er eine Lebensversicherung gewollt, hatte immer gesagt dann hätte sie ja einen Grund ihn umzubringen. Dabei war seine uncharmante Art auch ohne den finanziellen Anreiz schon Grund genug. Dann hatte er beim Abschließen der Unfallversicherung übersehen, dass es eben auch dort eine Todesfallsumme gab. Anne hatte das nicht übersehen, sie hatte still gebetet, dass er endlich unterschreibt. Nicht das es ein Unfall gewesen wäre, nein keinesfalls.

Er hatte sein übliches Hanteltraining absolviert, als ihr die rettende Idee kam. Sie ging zu ihm in den Fitnessraum, für den ihr Näh- und Bügelzimmer hatte weichen müssen, und unterhielt sich eine Weile mit ihm. Was man in dem Fall so Unterhaltung nennen konnte, er grunzte nur und hörte eh nicht zu. Hatte er nie getan, brauchte er Annes Meinung nach nun auch nicht mehr damit anfangen, so fünf Minuten vor dem Tod.

Wie immer hatte er ziemlich übertrieben beim Auflegen der Gewichte und schaffte es man gerade so die Stange wieder in die Halterung zu stemmen. Sie spornte ihn an doch noch weiter zu machen und bei seiner extremen Eitelkeit war er natürlich auch jetzt noch immer bereit ihr den starken Mann vorzuspielen. Sie trat hinter die Hantelbank, als wollte sie ihm im Notfall helfen – was hätte sie schon ausrichten können, mit ihren grade mal sechzig Kilo?

Dann kletterte sie auf die Stange, er wollte noch protestieren, aber die Stange rutschte beinahe sofort auf seinen Hals und drückte ihm die Luft ab. Soweit so gut. Also setzte sie sich mit ihrem Hintern auf die Stange und somit gleichzeitig auf sein Gesicht. Das hatte er doch immer so gern gehabt. Sie hätte ihn gern gefragt, ob ihm dieser Tod gefällt. Martin war ein so fanatischer Sportler und seine zweite Leidenschaft war Sex, also hatte Anne ihm doch eigentlich einen Gefallen getan mit dieser Todesart. Sie lächelte, als sie keinen Atem mehr am Hintern spürte; warte noch zwei Minuten und krabbelte dann herunter.

Leider rutschte dabei dieser unkooperative Kerl von der Hantelbank. Nun hatte sie schon die Scheiben von der Stange genommen, sonst wäre sein Hals demnächst zwei Meter lang, da er mit dem Kinn hinter der Stange hing und mit dem Hintern auf dem Boden. Aber das erwies sich auch als Fehler, weil er dadurch ganz abrutschte, tja und da lag er nun. Wie gesagt, eigentlich ganz gut, aber... Wie sollte sie den da bloß wieder Raufkriegen? Fremde Hilfe wollte sie auch nicht holen, obwohl sie sich sicher war, dass ihre Freundinnen und wohl auch ihre Eltern ihr sicher gern geholfen hätten. Aber dann hätte sie später nicht trauern können um ihn, und irgendwie wollte sie sich diesen Witwenstatus nicht nehmen lassen. Es ging ihr gar nicht mal um das Mitleid der Anderen. Auch wenn er ein Armleuchter gewesen war, trauern wollte sie.

Vielleicht ging es ja mit der Sackkarre, allerdings musste sie bei dem bloßen Gedanken erst einmal eine Runde ablachen. Heute hatte sie es eindeutig mit den Wortspielen. Also holte sie die Karre aus dem Schuppen, schubste sie unter Martin und drückte sie hoch, nicht schlecht, aber noch lange nicht gut. Er lag zwar nun in ca. 40 cm Höhe, aber noch längst nicht wieder auf der Bank. Ach verflixt, hoffentlich machte die Karre keine Spuren an dem Kerl. Das wär ziemlich blöd für die Unfallgeschichte. Sie brauchte eine Rampe. Also wieder in den Schuppen, einige Bretter, einige Steine von der halb fertigen Terrasse. Nun hatte er endlich eine gute Ausrede das sie nie fertig geworden war. Seit zwei Jahren redete Anne nun schon auf ihn ein, und bat ihn immer wieder doch die letzten zwei Reihen Steine endlich mal zu legen. Jetzt würde sicher irgendein Nachbar ihr anbieten das fertig zu machen. Nicht das die Nachbarn nicht sonst auch schon ihre Hilfe angeboten hätten, aber das wollte Martin nie. Er würde schon allein damit fertig werden, er war ja schließlich ein Bodybuilder. Er brauchte doch keine Hilfe. Leider war er ein fauler Bodybuilder, jedenfalls bei allem außer Hanteltraining und Sex.

Langsam fing sie ziemlich an zu schwitzen, das Mord doch so anstrengend sein konnte. Beim nächsten Mord muss ich das unbedingt besser planen, lachte Anne in sich hinein. Vielleicht hätte sie den Auftrag ja outsourcen können. Geld würde sie demnächst genug haben. Ob es da auch Kauf auf Raten gibt. Na egal, sie hatte weiter keine Opfer in Sicht. Kein Mensch hatte sie so lange so scheußlich behandelt. Der eine der sie malträtiert hatte, lag nun hier auf der Sackkarre.

Mit mehreren Anläufen und Rampenbauten bekam sie die Karre endlich in die Höhe der Hantelbank, nun legte sie noch einen Stein vor das Rad, damit die Karre nicht wieder zurückrollte, wie beim letzten Versuch. Heute wäre er wirklich stolz auf sie gewesen, so viel hatte sie seit Jahren nicht trainiert. Martin hatte es aufgegeben, sie zum Training zu drängeln, er war kein geduldiger Mensch und Geduld hätte man schon gebraucht, Engelszungen wären auch hilfreich gewesen. Sie hielt einfach nicht viel davon, sinnlos vor sich hin zu schwitzen.

Noch einige Ruckeleien und Schubsereien. Nun lag er endlich wieder an Ort und Stelle. Jetzt musste sie noch die Stange wieder auf seinen Hals legen und die Scheiben eine nach der Anderen wieder auf die Stange schieben. So eine Arbeit brauchte sie aber auch nicht jeden Tag. Komisch, dass sie gar nicht aufgeregt war. Ihre Geschichte war so wasserdicht, da konnten gar keine Zweifel aufkommen. Ihre Fingerabdrücke noch schnell von den Scheiben wischen, dass nun seine auch nicht drauf waren wäre schließlich nicht so ungewöhnlich. Achtete er doch ganz offensichtlich in seinem Fitnessraum auf peinlichste Sauberkeit.

Da passten nun die Dreckspuren der Sackkarre gar nicht dazu. Also musste sie auch noch fegen und wischen. Anne hatte nun schon ziemlich viel Zeit mit dem Rampenbau verbracht. Das dauerte alles viel zu lange. Ihre Geschichte musste schließlich erklären warum sie ihn nicht irgendwann vermisst hatte und im Fitnessraum nachgesehen hatte. Aber sie konnte den Anruf bei der Notrufzentrale trotzdem erst machen wenn alles fertig war. Wohlmöglich kämen die sonst wenn der Fußboden noch nicht wieder trocken wäre. Das würde doch auch gut aussehen, eine frisch gebackene Witwe die noch mal eben um die Leiche ihres Mannes herumfeudelt. Anne musste wieder lächeln „Leiche ihres Mannes“ wie schön sich das anhörte. Sogar schöner als damals der Satz vom Standesbeamten „Nun sind sie Mann und Frau“. Als wenn sie das vorher nicht gewesen wären.

Endlich war alles fertig, sie staubte Martin noch einmal ab. Keine Spuren von der Karre, keine Fusseln von ihrer Hose auf seinem Gesicht. Nun konnte sie den Anruf tätigen. Jetzt fing das Schauspiel an. Sie stammelte in die Notrufleitung „mein Mann, er, mein Mann ist, also er, er ist.... ich glaube, mein Mann, ist, tod. Also er ämmm, ja er, er ist, er ist tod.“ Der Notrufmann war sehr verständnisvoll, bat sie die Adresse zu nennen und verlangte weiter nichts von ihr. Die Kollegen würden gleich kommen.

Kurze Zeit später kamen auch Notarzt und Krankenwagen nahezu gleichzeitig vor dem schönen Einfamilienhaus an. Sie stand bereits in der Tür und sah auf hübsche Art verwirrt aus. Erwartungsgemäß stellten sie nur noch seinen Tod fest. Dann riefen sie die Polizei. Damit hatte sie nun nicht gerechnet, aber der Notarzt versicherte ihr ganz fürsorglich, dies wäre nur Routine und würde bei Unfällen mit Todesfolge immer so gemacht.

Diesmal war das Martinshorn also tatsächlich für Martin. Anne dachte noch wie sinnlos und überflüssig es doch ist, dass die Grün-Weissen zu einer Leiche mit eingeschaltetem Martinshorn düsen. Wollten wohl mal ausprobieren ob sie noch ging. Nun hatte denn endlich auch der letzte Nachbar in der kleinen Sackgasse mitbekommen, dass bei Anne und Martin etwas los war. Alle standen in Grüppchen auf der Strasse und tuschelten. „Ob Martin die arme Anne verprügelt hat?“ „Sicher ist sie wieder gegen eine Tür gelaufen, die Arme“ sagte Herbert, der direkte Nachbar der Beiden mit einem Kopfschütteln. Seine Frau warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu „na klar, sowas macht Frau auch regelmäßig einmal im Monat“

Auch die Polizei sah nur einen Unfall in Martins Tod. Die blonde Polizistin hatte zwar ein wenig komisch auf Martins Trainingsshirt geschaut und sicher ein paar der Abschürfungen daran gesehen. Aber der ältere Partner hatte sie zum Sofa im Wohnzimmer geführt und gefragt ob er ihr einen Kaffee machen könnte. Sehr nett war er dann zu seiner Kollegin gegangen und hatte alles zum Abschluss gebracht „ist ja wohl klar wie er gestorben ist, total übertrieben seine Trainiererei. Konnte den Hals nicht vollkriegen. Na man hört ja auch immer wieder das sowas süchtig machen kann. Denn wollen wir mal sehen dass der hier wegkommt“

Wie erwartet kamen nach und nach die Nachbarn um ihre Hilfe anzubieten. Anne saß nur auf dem Sofa und wurde bemuttert. Die Nachbarn nahmen auch alles für die Beerdigung in die Hand. Um alles wurde sich gekümmert, Essen wurde gebracht, Getränke wurden ihr gereicht. Martin war noch gar nicht ganz kalt, da lagen auch schon die Fliesen auf der Terrasse. Die Männer hatten gleich im Garten das Kommando übernommen, während ihre Frauen sich im Haus um Anne kümmerten. Fast konnte man denken es wäre eine nette Nachbarschaftsparty. Anne wünschte, sie würden endlich gehen. Eine Schnapsidee, dass sie trauern wollte, sie freute sich viel zu sehr, konnte ein penetrantes Dauergrinsen kaum noch verbergen.

Gegen Abend gingen dann endlich alle Nachbarn, nicht ohne anzubieten auch gern hier übernachten zu wollen, damit sie nicht allein wäre. Oder sie könnte ja auch bei ihnen schlafen, wenn sie sich hier im Haus nicht wohlfühlte. Sie lehnte alles ab, es konnte auch keiner wissen wie sehr sie das Haus liebte, vor allem jetzt wo es so schön ruhig war und ganz allein ihr gehörte. Endlich könnte sie nun auch wieder ein Näh- und Bügelzimmer einrichten.

Sie warf noch einen Blick ins Fitnesscenter, es würde jeder verstehen wenn sie die Geräte so schnell wie möglich verkaufte und das Zimmer umgestaltete. Rosa würde sicher gut aussehen an den Wänden und einen schönen dunkelrosa Teppich in der Mitte des Raums. Ein richtiges Mädchenzimmer eben.

Sie holte eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank, ging endlich wieder einmal gern in ihr Schlafzimmer und nahm ihr Tagebuch aus der Nachttischschublade. Seit Tagen hatte sie nichts mehr eingetragen, einfach weil sie ein Leben auf dem Abstellgleis geführt hatte, da brauchte es kein Tagebuch, wenn alle Tage gleich furchtbar waren. Gut das diese Zeiten nun endgültig vorbei waren, jetzt konnte sie anfangen zu leben.

Sie schlug es auf und notierte mit ihrem alten Füller:
„Heute Martin entsorgt“

 
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Hallo MrsMurphy,

und herzlich willkommen auf Kg.de. Grundsätzlich muss ich sagen, dass sich deine Einstandsgeschichte recht flüssig lesen lässt, was schon mal ein Pluspunkt ist, was aber ebenso erstaunlich ist, da bei näherem Hinsehen eine ganze Reihe von Fehlern und „Stilschlampereien“ auffallen. Am gravierendsten sind die Kommafehler (das/dass Sätze) und die fehlerhafte Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede. Einige Fehler liste ich dir weiter unten auf, den Rest findest du dann sicher selbst, da sie sich immer wiederholen. Du solltest da unbedingt nachbessern, bevor es ein Mod. sieht und die Geschichte ins Korrekturcenter verschiebt.
Der etwas flapsige, umgangssprachliche Stil passt mMn ganz gut zu deiner Protagonistin, mit „Stilschlampereien“ meine ich etwas anderes: zum einen die häufige Verwendung von wurde/würde, die in vielen Fällen vermeidbar wäre, zum anderen die recht häufigen „dass-Nebensätze“. Du solltest versuchen, diese durch umformulieren zu reduzieren. Auch war/wäre, aber, hatte/hätte verwendest du recht häufig. Du kannst diese Wörter recht einfach finden, indem du sie im Word-Programm unter „Bearbeiten“ und „Suchen“ eingibst, im Text farbig markierst, und so den ganzen Text durchgehst.

Schau auch mal hier:

www.lektorat-vera-hesse.de/tipps_zur_textueberarbeitung.htm

Das Problem mit hatte/hätte tritt auf, weil du immer wieder in Rückblenden erzählst, was vorher passiert ist. Ist schon schwieriger zu beheben. In einigen Fällen kannst du tricksen, indem du dreist die einfache Vergangenheit verwendest. Ist genau genommen nicht korrekt, machen aber viele (oder bei einer längeren Rückblende: den ersten Satz in der Vorvergangenheit, dann in der einfachen Vergangenheit weiter).
Inhaltlich sind mir einige Ungereimtheiten aufgefallen:
Deine Protagonistin hört im ersten Absatz das Martinshorn, muss aber erst noch die Leiche auf die Hantelbank legen und die Spuren beseitigen. Später schreibst du, dass sie den Notruf erst macht, nachdem sie alles andere erledigt hat. Für mich ist das ein Logikfehler. Und: Wie transportiere ich eine Leiche mit einer Sackkarre? Dürfte wohl kaum möglich sein. Bei der Charakterisierung der Figuren kratzt du nur an der Oberfläche, und es ist nicht wirklich nachvollziehbar, warum sie ihren Mann umbringen will. Hier hättest du etwas mehr in die Tiefe gehen können.

Textkram:

Schade das sie keine Zeit mehr hatte.
Komma, dass
Lebendgewicht hatte er es immer genannt, aber leider auch Todesgewicht dachte Anne bei sich.
"Lebendgewicht" und "Todesgewicht" in Anführungszeichen oder kursiv, besser fände ich "Totgewicht".
Dann hatte er beim Abschließen der Unfallversicherung übersehen das es eben auch dort eine Todesfallsumme gab.
"eben" raus; Komma, dass
Anne hatte das nicht übersehen, sie hatte still gebetet das er endlich unterschreibt.
Vorschlag: Anne hatte das nicht übersehen und still gebetet, dass er unterschreibt. (ein "hatte" eliminiert.)
Hatte er nie getan, brauchte er Annes Meinung nach nun auch nicht mehr damit anfangen, so fünf Minuten vor dem Tod.
entweder umformulieren: "er brauchte", oder "damit anfangen" streichen. So ist der Satz schief.
war er natürlich auch jetzt noch immer bereit ihr den starken Mann vorzuspielen.
"noch immer" raus; bereit Komma, ihr ... Vorschlag: ... bereit, den starken Mann zu spielen.
Sie lächelte als sie keinen Atem mehr am Hintern spürte, warte noch zwei Minuten und krabbelte dann herunter.
lächelte Komma, als ... ; wartete
Wie gesagt eigentlich ganz gut, aber... Wie sollte sie den da bloß wieder Raufkriegen?
Wie gesagt Komma, eigentlich ... ; hinter "aber" ein Leerzeichen; "raufkriegen" klein; Vorschlag: ihn
, obwohl sie sich sicher war, das ihre Freundinnen und wohl auch ihre Eltern
Komma, dass
Ach verflixt, hoffentlich machte die Karre keine Spuren an dem Kerl.
Vorschlag: hinterließ
Leider war er ein fauler Bodybuilder, jedenfalls was alles außer Hanteltraining und Sex anging.
Der Satz ist schief. Vorschlag: ..., jedenfalls, wenn es nicht um Hanteltraining oder Sex ging.
Langsam fing sie ziemlich an zu schwitzen, das Mord doch so anstrengend sein konnte.
... schwitzen. Das ...
Ob es da auch Kauf auf Raten gab.
... gibt?
, er war kein geduldiger Mensch und die hätte man schon gebraucht, Engelszungen wären auch hilfreich gewesen.
trotz Wortwiederholung: ... Mensch, und Geduld hätte man ...
hin zu schwitzen
hinzuschwitzen
Ihre Fingerabdrücke noch schnell von den Scheiben wischen, das nun seine auch nicht drauf waren wäre schließlich nicht so ungewöhnlich.
Vorschlag: Sie wischte noch schnell ihre Fingerabdrücke von den Scheiben. Dass seine nun auch nicht mehr drauf waren, fand sie nicht ungewöhnlich.
Ihre Geschichte musste schließlich erklären warum sie ihn nicht irgendwann vermisst hatte und im Fitnessraum nachgesehen hatte.
... erklären Komma, warum ... ; "irgendwann" streichen; das erste "hatte" streichen
Wohlmöglich
womöglich
Sogar schöner als damals der Satz vom Standesbeamten „nun sind sie Mann und Frau“.
... des Standesbeamten: "Nun sind sie Mann und Frau."
Sie stammelte in die Notrufleitung „mein Mann, er, mein Mann ist, also er, er ist.... ich glaube, mein Mann, ist, tod. Also er ämmm, ja er, er ist, er ist tod.“
Ein bisschen viel Gestammel. Wenn du es schon so willst: Sie stammelte in die Notrufleitung: „Mein Mann – er - mein Mann ist - also er - er ist ... Ich glaube, mein Mann ist tot. Also er – ähm -, ja er - er ist - er ist tot.“
Die Kollegen würden gleich kommen.
Besser: Die Kollegen kämen gleich.
vor dem schönen Einfamilienhaus
"schön" ist nichtssagend. Entweder ein treffenderes Adjektiv finden oder streichen
Diesmal war das Martinshorn also tatsächlich für Martin. Anne dachte noch wie sinnlos und überflüssig es doch ist das die Grün-Weissen zu einer Leiche mit eingeschaltetem Martinshorn düsen.
... noch Komma, ... Komma, dass die Grün-Weißen ...
Hier fällt mir auf, dass das erste Martinshorn zufällig war und nicht durch ihren Notruf ausgelöst wurde. Vielleicht solltest du das am Anfang deutlicher machen.
der direkte Nachbar
Füllsel wie "direkt, sehr, immer, noch" usw kann man fast immer ersatzlos streichen
und sicher ein paar der Abschürfungen daran gesehen.
Abschürfungen am Shirt? Wie muss ich mir das vorstellen?
Sehr nett war er dann zu seiner Kollegin gegangen und hatte alles zum Abschluss gebracht „ist ja wohl klar wie er gestorben ist, total übertrieben seine Trainiererei. Konnte den Hals nicht vollkriegen. Na man hört ja auch immer wieder das sowas süchtig machen kann. Denn wollen wir mal sehen dass der hier wegkommt“
"sehr nett" weg, Satz umformulieren und Doppelpunkt vor wörtlicher Rede, "ist" groß und ein Punkt hinter "wegkommt" Abgesehen davon würde wohl kein Polizist so reden, wenn die Witwe danebensteht.
Fitnesscenter
Besser: Fitnessraum

Kommafehler hab ich wie gesagt nicht alle aufgelistet, die restlichen findest du jetzt sicher selbst.

Gruß, Stefan

 
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Erstmal herzlichen Dank für die ausführliche Kritik. Leider hast du natürlich völlig Recht - ich beherrsche die Zeichensetzung nicht! Die will einfach nicht in meinen Kopf, war leider schon immer so. Und wenn ich mir Mühe gebe, wirds richtig schräg.
Werde versuchen etwas zu korrigieren (anhand deiner Vorschläge)

Grüße
MrsMurphy

 

Hallo MrsMurphy!

DIe Geschichte hat mich zum Lachen gebracht, ich konnte mir die Bemühungen der Ehefrau bildlich vorstellen (auch, weil ich einmal Ähnliches mit einer 180-kg-Leiche erlebt habe).

Die meisten meiner Kritikpunkte hat Stefan S bereits aufgegriffen, also nur noch ein paar kleine Anmerkungen:

Es ist leider absolut realitätsfern, dass der Notarzt in einer solchen Situation einen Unfall diagnositiziert. Bei dieser groben Herumhieverei so kurz nach dem Tod entstehen derart eindeutige Spuren, dass er sie schon mutwillig übersehen muss. Oder er muss sammt seiner Sanis ein komplett mit Blindheit geschlagener Idiot sein. Beides ist eine Möglichkeit, die dann in der Geshcichte aber irgendwie aufgenommen werden muss.

Auch der Polizist scheint es mir geradezu darauf anzulegen, der Täterin Ärger vom Hals zu halten. Warum?

Dass die Frau ihren Mann auch wegen ehelicher Gewalt loswerden will, hätte ich gerne früher erfahren. Sonst halte ich sie während der halben Geschichte einfach für geldgierig. (Dass der Mann nicht zuhört, ist nicht wirklich ein Grund, oder?)

Mir fehlt die Spannung, die Komplikationen. Von Anfang an ist eigentlich klar, dass die Frau mit dem Mord durchkommt. Die Polizisten und der Arzt stören nur unwesentlich.

Ansonsten, wie gesgt, sehr witzig zu lesen!

Gruß, Pardus

 

Vielen Dank für die Hinweise und Notiz an mich selbst: nicht mit Leichen rumrödeln! Sollte Frau sich für den Fall der Fälle unbedingt merken ;o))

Vielen Dank!
MrsMurphy

 

Hallo MrsMurphy!

Also, naja, vielleicht solltest du den Text nach "Humor" verschieben lassen, denn er ist ganz nach dem Motto aufgebaut: Nun lacht mal. Ich persönlich lese nicht in der Rubrik "Humor" und ich erwarte in einem Text der Rubrik "Krimi/Spannung" neben der Spannung knallharte Nachvollziehbarkeit. Ich werde also aufzählen, was für mich nicht stimmt (auch wenn es zum Teil schon von den anderen angesprochen wurde).

"sonst wäre sein Hals demnächst zwei Meter lang," => Geschmackssache, aber ich finde diese Formulierung scheußlich.
Außerdem lamentiert deine Protagonistin da rum, obwohl das Martinshorn schon am Anfang zu hören war, und rein der Logik folgend, die Polizei/die Sanis schon längst eingetroffen sein müssten.

"eigentlich ganz gut, aber..." => Immer ein Leerzeichen vor die drei Auslassungspünktchen (es sei denn, das Wort davor wäre nicht vollständig).

"Fremde Hilfe wollte sie auch nicht holen, obwohl sie sich sicher war, dass ihre Freundinnen und wohl auch ihre Eltern ihr sicher gern geholfen hätten. Aber dann hätte sie später nicht trauern können um ihn," => Warum sollte sie nicht trauern können, wenn sie sich Hilfe holt? Verstehe ich nicht.

"allerdings musste sie bei dem bloßen Gedanken erst einmal eine Runde ablachen." => Ganz scheußlich. Meine Meinung.

"Also holte sie die Karre aus dem Schuppen, schubste sie unter Martin und drückte sie hoch, nicht schlecht, aber noch lange nicht gut. Er lag zwar nun in ca. 40 cm Höhe," => Das kann nicht funktionieren. (Würde allerhöchstens bei schon vorhandener Leichenstarre gehen - die aber erst Stunden nach dem Tod vollständig eintritt - und bei einem sehr großen Gefühl für Balance.) Übrigens: Bitte keine Abkürzungen in literarischen Texten.

"Ach verflixt, hoffentlich machte die Karre keine Spuren an dem Kerl." => Und was ist mit den Spuren am Hals, die auch den unerfahrensten Notarzt veranlassen würden, eine Autopsie anzuordnen? Und bei der Autopsie wird offensichtlich, dass Martin ermordet worden ist.

"Nicht das die Nachbarn" => Die dass/das- Regeln solltest du gründlich studieren. Da sind immer noch 'ne Menge Fehler im Text. Kommaregeln ebenso.

"Noch einige Ruckeleien und Schubsereien. Nun lag er endlich wieder an Ort und Stelle." => Ich empfehle dir wirklich, das mit einem (lebendigen) Freiwilligen mal auszuprobieren. Dann würde dir klar, dass dein ganzer Text so nicht funktionieren kann. Unglaubwürdigkeit killt jegliche Spannung, sorry.

"Ihre Geschichte war so wasserdicht, da konnten gar keine Zweifel aufkommen." => Wenn sie das glaubt, muss sie sehr, sehr naiv sein.

"Ihre Fingerabdrücke noch schnell von den Scheiben wischen," => Sie hat doch mehrere Scheiben auf der Stange. Das heißt, sie liegen dicht an dicht und zwischen ihnen kann sie die Fingerabdrücke nicht wegwischen. Das hätte sie vorher tun müssen.

"Anne hatte nun schon ziemlich viel Zeit mit dem Rampenbau verbracht. Das dauerte alles viel zu lange." => Das habe ich ja schon ganz zu Anfang erwähnt.

"Wohlmöglich" => womöglich

"Sogar schöner als damals der Satz vom Standesbeamten „Nun sind sie Mann und Frau"." => Ein Standesbeamter drückt sich aber ein wenig anders aus, was deinem Nachsatz jegliche Grundlage entzieht.

"er ist.... ich glaube, mein Mann, ist, tod." => Immer nur drei Auslassungspünktchen, und der Mann ist nicht Tod (also der Typ mit der schwarzen Kutte), sondern tot.

"Dann riefen sie die Polizei." => Ein Notruf geht über die Notrufzentrale, das heißt, die Polizei wird automatisch benachrichtigt. Bei uns in der Gegend ist die Polizei sogar meistens vor der Ambulanz da.

"dass die Grün-Weissen zu einer Leiche" => Weiß mit ß. Aber bei uns sind die inzwischen schon fast alle "blau".

"auf der Strasse" => Straße ebenfalls mit ß.

"„Sicher ist sie wieder gegen eine Tür gelaufen, die Arme" sagte Herbert, der direkte Nachbar" => Hier wechselst du die Perspektive. Bisher hattest du den Blick immer auf Anne. Anne kann aber nicht wissen, was Herbert und die anderen sagen, sie kann nur vermuten, was sie sagen.

"Auch die Polizei sah nur einen Unfall in Martins Tod." => Och, nö. Die können doch nicht alle vollkommene Deppen sein!

"Die blonde Polizistin hatte zwar ein wenig komisch auf Martins Trainingsshirt geschaut und sicher ein paar der Abschürfungen daran gesehen. Aber der ältere Partner hatte sie zum Sofa im Wohnzimmer geführt und gefragt ob er ihr einen Kaffee machen könnte" => Bezug! So will der ältere Polizist seiner Kollegin einen Kaffee machen, nicht der Witwe. Und ein Shirt lässt sich nicht "abschürfen".

Ja, wie gesagt, es ist auf Humor aufgebaut, ich allerdings finde es nicht witzig. Für einen enstzunehmenden Krimi müsstest du eine Menge umstellen. (Aber auch so solltest du an der Glaubwürdigkeit arbeiten, oder, alternativ dazu, den Humoraspekt ausbauen, das Ganze ins Absurde driften lassen. Dann kümmert die Glaubwürdigkeit nur noch wenig.)

Grüße
Chris

 

Auch dir herzlichen Dank, für die intensive Arbeit mit meinem Text! Das finde ich hier wirklich bemerkenswert.

Absurd meinte ich die Geschichte allerdings von Anfang an. Und Abschürfungen an T-Shirts gibt es - kann euch gern meine Gartenarbeitsshirts zur Verfügung stellen *ggg*
Und noch eine Widerrede meinerseits: das erste Martinshorn war nicht für ihn (was aber von mir mißverständlich geschrieben wurde)

Also vielen Dank! Ich werde versuchen es auszubessern und zu lernen!
Schöne Grüße
MrsMurphy

 

Hallo MrsMurphy,

ich fände deinen Text auch deutlich besser in der Rubrik Humor aufgehoben, weil sich Spannung bei mir nicht so recht einstellen wollte. ABER und das ist ein großes ABER ich musste einige Male herzlich lachen und ich denke dass das dein Ziel gewesen ist. Ich habe die Geschichte sehr gern gelesen. Besonder witzig fand ich einige Formulierungen weil ich selber (gelegentlicher) "Hantel-Stemmer" bin :)
Logikfehler was die Arbeit der Beamten etc. angeht finde ich nicht schlimm. Es gibt ja auch Kassenschlager mit großen Budget, die Null recherchiert bzw. nachvollziehbar in Bezug auf die Polizeiarbeit sind (Bandits anyone?) Da finde ich es in einer Kurzgeschichte, die noch dazu auf Humor ausgerichtet ist nicht so wild. Als einziges wunderte ich mich darüber, dass sie sich übertriebene Sorgen macht weil er von der Bank gerutscht ist. Jo mei, die sind halt schmal, kann man schon mal runterrutschen wenn einem das Gewicht den Hals zerdrückt hat. Aber genau darauf hast du ja einen großen Teil der Geschichte aufgebaut :)

 

Hallo Irony,

ganz herzlichen Dank für deine Meldung. Genau! Ich wollte einen witzigen Krimi schreiben, aber dafür fehlt wohl so einiges. Freut mich aber das wenigstens der Punkt "witzig" geklappt hat. Vielleicht sollte ich beide Geschichten nach Humor verschieben lassen.

Schöne Grüße
MrsMurphy

 

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