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Wie ein Hummer mir meine Angst vor draußen nahm

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07.02.2019
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Anmerkungen zum Text

Diese Geschichte soll zeigen, dass alles möglich ist

Wie ein Hummer mir meine Angst vor draußen nahm

Hallo zusammen, mein Name ist Brian und ich will euch Heute meine Geschichte erzählen.

Ich bin Brian und war damals 25 Jahre alt, als ein Hummer mein ganzes Leben veränderte. Schon immer hatte ich Angst, nach draußen zu gehen oder das Haus zu verlassen. Die Fahrt zur Schule damals oder der Weg zum Bäcker waren der absolute Horror für mich. Ich dachte immer darüber nach, was in dieser Zeit mit mir oder meinem Haus passieren könnte, wenn ich weg bin. Ein Arzt hat dann, als ich um die 8 Jahre alt war, Agoraphobie bei mir festgestellt. Es ist die Angst, nach draußen zu gehen oder irgendwie in Kontakt mit der Außenwelt zu treten. Ich begann mit 13 eine Heilpädagogin zu besuchen. Sie hat mit mir eine Sandkasten-Therapie durchgeführt und somit meinen Eltern erklärt, wie man die Symptome lindern kann. Ich sollte ab jetzt jeden Tag mindestens zehn Minuten nach draußen gehen und morgens Brötchen holen. Als Hilfestellung dürfte ich auch Walkie-Talkies verwenden, um mit Mama und Papa in Kontakt zu bleiben wenn ich weg war.

Als ich Erwachsen wurde, konnte ich endlich eine richtige Therapie bei einem richtigen Psychologen beginnen. Seitdem konnte ich sogar schon weitere Entfernungen zurücklegen wie in den 200 Meter entfernten Drogeriemarkt oder zum Fischhändler. Der Fischhändler hatte jeden Tag einen fangfrischen Fisch für mich und immer die Exotischsten Angebote für mich auf Lager. Doch an diesem einen Morgen, hatte er etwas ganz besonderes für mich: Einen lebenden, blauen Hummer mit nur noch einer Antenne. Ich spürte sofort eine tiefere Bindung als ich in seine blauen Augen schaute. Ich kaufte ihn und wollte ihn schnell nach Hause bringen. Doch eines kam mir nicht in den Sinn: Den Hummer zu essen! Ich konnte ja kein solches Tier essen, sondern musste ihm einen sicheren Unterschlupf bauen. Deshalb besuchte ich auf den Rückweg ein Tiergeschäft und kaufte ein großes Aquarium in den ich den Hummer setzen konnte.

Doch kaum eine Woche später überkam mich das schlechte Gewissen: Ich musste den Hummer zurück ins Meer bringen, ehe er in diesem Käfig aus Glas zu Grunde ging. Also rief ich meine zwei besten Freunde an und bat sie, mit mir an die Nordsee zu fahren, um den Hummer auszusetzen. Natürlich waren sie für mich da und halfen mir bei meinem Vorhaben. Mark hatte bereits alle Vorkehrungen getroffen, damit wir zu dritt (und dem Hummer natürlich), an die Nordsee fahren konnten. Also saßen wir und ins Auto und fuhren die 200 km zur Nordsee. Doch nur 30 km vor dem Ziel, schaute ich in das Aquarium und stellte fest: Der Hummer bewegte sich nicht mehr, er war Tot. Ich konnte meine Emotionen nicht mehr halten und fing an zu weinen. Doch wir waren jetzt so nah am Ziel, dass wir nicht mehr umdrehen wollten. Wir beschlossen, den Hummer am Meer zu beerdigen. In stiller Trauer fuhren wir die restlichen 30 km zum Meer.

Am Meer angekommen, suchte ich etwas Seetang und wickelte den Hummer darin ein. Dann legte ich ihn an die Wellen und sah zu, wie sie ihn verschlangen und sich mit sanften Bewegungen wieder zurückzogen. Ich konnte nicht fassen, dass ich einen so jungen Hummer nicht gleich ausgesetzt habe, sondern ihn eine Woche in meiner Wohnung einsperrte. Doch dann kam mir die Erkenntnis: Ich war 200 km von meinem zu Hause weg ohne auch nur ansatzweise Schweißausbrüche zu bekommen. Dann sah ich noch einmal zum Hummer zurück und bemerkte, dass sich seine eine Antenne leicht bewegte. Er öffnete die Augen und stand mit wackligen Beinchen auf: Er lebt...

 

Hola @Paul Schwab,

mit dem Hummer hast Du mich gleich am Haken. Merkwürdige Tiere, ich hab mal ‚Die Hummer von Nova Scotia’ geschrieben und fühle mich ihnen verbunden, ungefähr so wie Hunden, die kein schönes Leben haben.

Dass Deiner eine Woche statt im Meerwasser in Leitungswasser überlebt hat, kaufe ich – der Geschichte zuliebe. Denn wenn die richtigen Schwingungen gekitzelt werden, dann soll der Leser nicht allzu kleinlich sein.

Der Fischhändler hatte jeden Tag einen fangfrischen Fisch für mich und immer die Exotischsten Angebote für mich auf Lager.
Demnach isst der Prot jeden Tag Fisch? Das Kursive kann weg.

Einen lebenden, blauen Hummer mit nur noch einer Antenne. Ich spürte sofort eine tiefere Bindung als ich in seine blauen Augen schaute.
Die Augen eines blauen Hummers sind schwarz. Ich (Koch) habe Tausenden von ihnen in die Augen geschaut, später dann nicht mehr.

... ein großes Aquarium K in den ich
in das

Also saßen wir und ins Auto und fuhren die 200 km zur Nordsee.
..., er war Tot.
tot

von meinem zu Hause weg
Zuhause

Und dann beginnt ein neues Leben – für Prot und Hummer. Halleluja, gut gemacht! Da schlägt auch mein Leserherz im rechten Takt: Ein Protagonist ohne Fehl und Tadel und ein Hummer, so zäh, wie ihn das Klischee darstellt. Win-win sozusagen.

Mein lieber Paul Schwab, prima Idee, Kommas problematisch, Groß- und Kleinschreibung ebenfalls. Ich addiere: Schöne Geschichte, rundes Ding – und dass man am Text noch feilen könnte, versteht sich von selbst.

Vorschlag: Bleib ein bisschen bei uns, und weil wir bei win-win sind: Deine Texte werden noch besser, Deine Leserschaft wird größer, es wird win-win hoch dreizehn, und man wird sich erinnern, dass alles mit einer kleinen, sympathischen Geschichte begann und einem sehr sympathischen Nick.

Ich wünsche Dir noch viel Spaß beim Schreiben!
José

 

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