Wie die Superhirne Gängster fangen
,,Jetzt steh schon endlich auf, oder willst du zu spät zur Schule kommen?!",rief Frau Müller wie jeden Morgen genervt. Doch heute war alles anders: Gestern Abend war die Volksbank überfallen worden, und die Ganoven sind noch auf der Flucht. Weit konnten sie nicht gekommen sein, denn alle Straßen sind noch immer gesperrt.
Wie immer kam Sara nur langsam aus den Federn. Ihre aufgeregte Mutter musste ganze dreimal erzählen, was geschehen war, bis Sara es endlich verstanden hatte,aber von da an war sie hellwach. Was die beiden nicht wissen konnten: In den drei anderen Wohnungen, die auch noch in diesem Stockwerk lagen, geschah genau das gleiche.
Neben Familie Müller wohnte Familie Schröder.Herr Schröder war ein erflogreicher Geschäftsmann und immer viel unterwegs.Seine Frau war Hausfrau. Die beiden hatten noch eine gemeinsame Tochter namens Lisa. Sara war Lisas beste Freundin.Sie konnten über alles,wirklich alles reden.Schröders schräg gegenüber wohnten die Zwillingsbrüder Stefan und Mark mit ihren Eltern.Die Jungen sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Sogar ihre eigenen Eltern hatten manchmal Probleme damit sie auseinander zu halten. Vor einiger Zeit sind die Boys 12 Jahre alt geworden wie alle Kids in diesem Stockwerk. Ein paar Meter weiter wohnten Eichs in der mit Abstand größten Wohnung. Aber das hatte auch seinen Grund: In dieser Wohnung lebten stolze drei Generationen und zwar: Oma Eich(Emma),Opa Eich(Arnold),Herr Eich(Friedrich),Frau Eich(Sandra) und Marie der einzige Sprössling der Familie. Ach ja das hätte ich beinahe vergessen:Nicht nur 5 Menschen, sondern auch 2 Tiere lebten in diesem Haushalt. Nämlich Romeo und Julia, zwei kräftige aber von Herzen gute Schäferhunde. Ganz Heinchen liebte die beiden. Eimal hatte Romeo sogar ein 3 Monate altes Baby aus den reißenden Fluten des Rheins gerettet. Es war ein Mädchen und lebt nun bei Pflegeeltern, denn die richtigen Eltern des Kindes haben sich leider nicht gemeldet.
Alle Jugendlichen auf dem Stockwerk waren mehr oder weniger gute Freunde,aber was nur sehr wenige wussten: Sie waren mehr als nur gute Freunde, sie waren eine richtige Bande."Die Superhirne" nannten sie sich und stellten alles mögliche gemeinsam an. Ihr ganzer Stolz war ein kleines Baumhaus im nahegelegenen Wald, das sie selbst erbaut hatten.
Wie jeden Morgen trafen sie sich um 7:00 Uhr im Flur des Hauses um, gemeinsam zur Schule zu gehen. Sie mussten mit dem Zug von Heinchen aus ins 5 Kliometer entfernt Hengstenberg fahren. Dort besuchten sie das Schiller-Gymnasium und gingen in die Klasse 6b. Noch im Zug beschlossen sie, dass der Banküberfall ein Fall für ihre Bande ist. Also verabredeten sie sich für den Nachmittag um 14:00 Uhr.
Wie zu erwarten war, war der Banküberfall auch in der Schule das Thema des Tages. Die Lehrer hatten ihre liebe Not, die Schüler dazu zu bringen sich auf den Unterricht zu konzentrieren.Einige gaben es ganz auf,andere wiederum machten das Verbrechen zum Unterrichts-Thema, wieder andere vergaben Strafarbeiten an jeden, der das Wort Überfall auch nur in den Mund nahm.Aber bei einem waren sich alle einig: Es ist schlimm, dass es Menschen gibt, die versuchen, mit solchen Aktionen das große Geld zu machen.
,,Was meint ihr, wo könnten die Ganoven stecken?"
Es war Nachmittag und die "Superhirne" hatten sich wie verabredet im Baumhaus eingefunden. Stefan, der heimliche Anführer, hatte sich in der Mitte aufgestellt und schaute sich fragend in der Runde um. Keiner wusste eine Antwort auf die Frage, alle zuckten mit den Schultern, nur Marie vermutete:,,Höchstwahrscheinlich halten sie sich in einem menschleerem Gebiet auf."
Da kam Mark eine geniale Idee.Begeistert sprang er auf:,,Leute, das ist die Idee!Ist doch ganz klar, die müssen in der Pracht sein!"
Die Pracht das war ein winziges Viertel von Heinchen mit nur 3 Häusern,viel Wald und viele Wiesen,einige verlassne Häuser und ein paar Ruinen.Dort konnte man wunderbar Verstecken spielen das hatte die Bande auch früher oft dort gespielt.
Alle anderen waren erstmal baff von diesem Gedankenblitz, aber dann waren sie sich alle einig: Da mussten sie stecken.
Nachdem gingen sie zügig los, denn sie hatten nicht mehr viel Zeit, weil die Polizei angekündigt hatte, so gegen 20:00 Uhr die Straßen wieder freizugeben.
Bis zur Pracht waren es normalerweise ca.15 Minuten Fußweg, doch die Mädchen und Jungen schafften es in 10 Minuten, denn sie sind geranntm, was das Zeug hält,Romeo und Julia natülich immer vorne weg.
Als sie angekommen waren schmiedeten sie erstmal genaue Pläne.
,,Ich schlage vor, dass wir von Westen nach Osten alles absuchen, aber wir müssen aufpassen, dass die Gängter uns nicht sehen. Am besten schaut Lisa immer in Gebäude, die ist nämlich am kleinsten.",schlug Sara vor. Jeder konnte deutlich die Angst in ihrer Stimme heraushören, doch alle anderen waren heimlich froh dass sie nicht die einzige oder der einzige war, der Schiss hatte. So machten sie sich auf denn Weg.
In eine Ruine nach der anderen lugten sie fanden jedoch nichts. Sie waren kurz vor dem Aufgeben, da überkam sie ein Riesen Schock:Hinter einem verlassenem Haus aus den 30er stand ein lilaner Seat Ibiza. Keine Frage, der musste den Dieben gehören.,,Erst vorhin in den Nachrichten im Radio wurde es durchgegeben, dass sie einen solchen Wagen suchen!", schrieb Marie panisch in der Geheimsprache der Bande.
Ohne Vorwarnung schlich Lisa flink zu einem Fenster und lugte hinein.
Was sie dort sah, war unglaublich: Zwei gefährlich aussehende Männer saßen auf dem Boden und spielten Skat. Der eine war groß,kräftig und hatte eine Glatze. Von seinem Gesicht konnte sie nicht viel erkennen. Sie sah nur, dass er lächelte. Er lächelte furchterregend.
Er lächelte so dass Lisa ein eisekalter Schauer über den Rücken lief. Sie hatte Angst, große Angst. Doch diesen Gedanken verdrängte sie. Doch sie konnte es nicht verhindern, dass sie ein wenig zitternte. Sie schaute weiter: Der zweite war genau das Gegenteil des ersten:Er war klein,dick und sah ziemlich ungepflegt aus. In seinem Gesicht lag Verzweifelung,tiefe Verzweifelung. ,,Vielleicht ist er gerade am verlieren?",dachte sie.
Um die beiden herum lag Geld,viel Geld.Es war achtlos verstreut worden. Zwei Tassen Kafee und zwei angebissene Brötchen lagen noch dort. Sonst nichts. Die Männer sprachen nicht, ihre Körpersprache jedoch war mehr als deutlich. Sie mussten sich gut kennen.
Mit Handbewegung zeigte sie ihren Freunden an, dass sie kommen sollten. Sie verstanden und kamen. Auch die anderen waren sehr erstaunt über das, was sie sahen. Dann gingen sie ein paar Meter zurück um zu beraten, was sie machen sollten.
,,Am besten ich gehe zu einer Telefonzelle und alamiere die Polizei. 400 Meter weiter ist eine.",flüsterte Mark.
Ohne die Antwort der anderen abzuwarten spurtete er so schnell wie er konnte los. Die anderen setzten sich ins Grass. Jetzt hieß es warten, und das war furchtbar.Stumm saßen sie nebeneinander und hatten alle Angst und den selben Gedanken:,,Hoffentlich geht alles gut."
Von einer Sekunde zur anderen erschraken sie total: Auf einmal stand einer der Gangster vor ihnen.Es war der Kräftige. Er war mindestens genauso erschrocken wie sie. Eine Sekunde lang starrten sich alle Beteiligten nur an. Plötzlich ballte er die Fäuste,spannte alle Muskeln des Körpers an, und rannte los. Doch womit niemand gerechnet hatte:Nicht nur er rannte los, sondern auch Romeo und Julia rannten und bellten dabei furchteregend, so dass der Gangster einen sich den Schreck seines Lebens einfing,sich nicht mehr auf das Laufen konzentrierte, sondern darauf den Hunden auszuweichen. Das konnte ja nicht gutgehen:Er stolperte über eine Baumwurzel und fiel unsanft hin. Die Schäferhunde hatten das sofort bemerkt und reagierten sofort:In Sekundeschnelle wendeten sie, rasten zu dem auf den Boden liegenden Mann zu, stoppten und blieben knurrend rechts und links von ihm stehen. Nun war Teamwork angesagt: Lisa,Sara,Stefan und Marie kamen den Hunden zur Hilfe, denn wenn sie sie nun im Stich lassen würde, dann hätte er villeicht wieder entkommen können und dass durfte nicht geschehen. Also mussten sie ihn dazu bringen aufzugeben. ,,Die Polizei kommt gleich, mach jetzt keinen Mist!",warnte Stefan und versuchte möglichst männlich zu klingen, das gelang ihm auch einigermaßen. Doch einmal noch wollte der Mann probieren zu entkommen, mit aller Kraft trat er nach hinten, boxte wild um sich und setzte seinen furchtbarsten Blick auf, doch dann kam zum Glück die Polizei samt Mark, drei Männer rannten in das Haus, und die anderen zwei plus Mark, überwältigten den Kräftigen.
Das war nocheinmal die berühmte Rettung in der letzten Sekunde, wäre die Polizei nicht in dem Moment gekommen, das gab sogar Stefan zu, wäre die Geschichte ganz anders ausgegangen.
Kurze Zeit später kamen die Polizisten mit dem anderen Gangster aus dem Haus. ,,Na so sieht man sich wieder!",wurden die Männer von den Polizisten begrüßt.Das wunderte die Superhirne.Doch sie waren stolz,sehr stolz.
Klar, dass es erst einmal einen mächtigen Ansturm auf die Bande gab. Einmal kamen sie sogar ins Fernsehen und durften Autogramme schreiben.
Aber niemals sind die Superhirne "abgehoben".
Ach ja das hätte ich glatt vergessen: Zwei Monate später wurde den Ganoven der Prozess gemacht, und die Superhirne waren die wichtigsten Zeugen.Die beiden wurden zu jeweils 6 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Und nach einiger Zeit kehrte auch in Heinchen wieder der Alltag ein und die Kids aus dem dritten Stockwerk wurden wieder zu den netten Kindern von nebenan.Aber sie hatten es noch immer nicht zugegeben, dass sie mehr als nur Freunde waren, viel mehr.
Ende
Ich hoffe euch hat die Story gefallen!
Würde mich freuen wenn ihr eine Kritk dazu schreibt.
Cu Jenny2002
[ 21.07.2002, 14:13: Beitrag editiert von: Jenny2002 ]