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Wie der Weihnachtsmann zu seiner roten Mütze kam

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11.10.2010
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Wie der Weihnachtsmann zu seiner roten Mütze kam

Ihr werdet es nicht glauben, aber auch der Weihnachtsmann war einmal ein kleiner Bub. Sogar ein kleiner Lümmel, so erzählt man sich jedenfalls. Damals – und das ist schon sehr lange her - war sein Vater noch der Weihnachtsmann.
Dieser sah noch ganz anders aus, als wir ihn heute kennen. So hatte er keinen roten Mantel und auch keine rote Mütze. Er lief zu Fuß von Tür zu Tür, um den Kindern die Geschenke zu bringen. Auch der Bart war damals noch nicht so lang und weiß.
Aber genau wie heute fragte er die Kinder: „Seid ihr denn auch schön brav gewesen?“ Und das, obwohl er natürlich ganz genau wusste, dass es den Kindern schwerlich gelang, ein ganzes Jahr lang lieb und brav zu sein.
Besonders gut wusste der Weihnachtsmann das von seinem eigenen Sohn Nick. Der verstand etwas ganz anderes unter 'brav' als seine Eltern. Auch für Nick war das nicht einfach. Es gab oft Schimpfe und er wusste gar nicht warum. Wenn er alles ganz gründlich machte, schimpften sie, er sei zu langsam. Wenn er sich beeilte, schimpften sie, weil er nicht gründlich genug war. Wenn er wieder einmal eine gute Idee hatte, waren sie selten begeistert und oft war er für jenes schon zu alt und für anderes noch viel zu klein.
Doch dann geschah folgendes: an einem Weihnachtabend wollte Nick seinen Vater mit einer neuen Erkenntnis beeindrucken: "Vater," sagte er betont erwachsen „Du brauchst mich nicht länger zu täuschen. Ich weiß längst, dass Du der Weihnachtsmann bist!“ Nick hatte sich ganz genau ausgemalt, wie einfühlsam er jetzt seinen Vater wieder aufrichten wollte. Aber überraschender Weise hellte sich die Miene seines Vaters auf und er sprach: „Sehr gut, mein Junge. Ich hätte es Dir sowieso eines Tages erzählt. Denn Du sollst später auch einmal Weihnachtsmann werden. Genau wie ich. Aber um ein guter Weihnachtsmann zu werden, muss man gute Taten vollbringen. Und das ist gar nicht so einfach."
Das stimmte, denn wie sehr sich Nick auch bemühte, er konnte einfach keine guten Taten finden, die er vollbringen konnte. „Nicht aufgeben.“ rieten ihm seine Eltern und tatsächlich sollte das Schicksal ihm helfen:
An einem Wintertag, als sein Vater wieder einmal lange Zeit unterwegs war, half Nick seiner Mutter das Haus festlich zu schmücken. Bald ging ihnen das Tannengrün aus. Nick, der seiner Mutter gerne helfen wollte, erklärte sich bereit, im nahe gelegenen Wald ein paar Äste von den Tannen zu schneiden. Eingemummelt in seinen Wintermantel machte er sich auf den Weg. Tiefe Spuren hinterließen seine Stiefel im Schnee. Er packte die große Baumschere fest mit beiden Händen und schritt mutig voran. Gerade war er im Wald angekommen, da hörte er plötzlich ein Schluchzen. Als er sich verwundert umsah, entdeckte er unter einer hohen Tanne ein kleines Mädchen in einem roten Mantel und mit einer roten Mütze auf dem Kopf. Es hatte einen Korb im Arm, daraus lugte eine Flasche Wein, die schon ganz mit Eiskristallen besetzt war. Vorsichtig ging Nick zu dem Mädchen hin. „Was ist mit Dir?“ fragte er behutsam. „Ich…“ schluchzte das Mädchen „wollte nur schnell zu meiner Omi, diesen Korb bringen. Weil sie doch krank ist. Und dann…“ Das Mädchen konnte nicht weiterreden, so sehr weinte und zitterte es. „Aber, aber.“ sagte Nick ganz fürsorglich. In Tränen aufgelöst sprach die Kleine weiter: „…dann kam so ein riesiger Wolf und wollte mich auffressen! Huuuhuuu.“ Sie weinte wirklich bitterlich. Nick legte ihr vorsichtig den Arm über die Schulter und sprach beruhigend auf sie ein: „Aber es gibt hier doch gar keine Wölfe. Nur Hunde und die gehen normalerweise nicht alleine durch den Wald. Vielleicht war es ja der Hund vom Jäger, der hilft ihm immer Tiere aufzuspüren.“ „Ich habe aber solche Angst!“ „Dann...“ reagierte Nick prompt, „werde ich Dich begleiten und zu Deiner Oma bringen. Aber ich muss erst meiner Mama Bescheid geben, damit sie sich keine Sorgen macht.“ So gingen sie denn, erst zu Nick nach Hause, dann zu Rotkäppchens Oma. Rotkäppchen - so nannte Nick sie im Stillen, weil sie doch so niedlich aussah mit der roten Mütze.
Ihr werdet es schon gemerkt haben: gerade hatte Nick seine erste so richtig gute Tat vollbracht und von da an stand seiner Karriere als Weihnachtsmann nichts mehr im Wege. Außer hier und da das Rotkäppchen, dass er heiratete, als er alt genug dafür war. Damit auch jeder sah, dass sie zusammengehörten, nähte Rotkäppchen ihm eine rote Mütze. Sie setzte noch eine weiße Bommel oben drauf, damit man auch erkannte, dass ihr Mann, also der Weihnachtsmann, am liebsten bei Schnee seine Arbeit verrichtete.
So, und nun ist es an Euch, herauszufinden ob vielleicht sogar Euer Vater der Weihnachtsmann ist. Dann müsst ihr nur noch gute Taten vollbringen und schwups, könnt auch ihr eines Tages der Weihnachtsmann sein.

 

Hallo enjoy,

also ich finde, du hast zwei schöne Ideen im Text. Einmal die ungewollte Entlarvung des Vaters, zum anderen der Einschub mit Rotkäppchen. Umgesetzt finde ich allerdings beides recht lieblos. Genau wie den Rest, der sich um diese Einfälle rankt. In ungefähr so geschrieben, wie man die Geschichte wohl auch aus dem Standgreif erzählen würde. ALs Autor hat man da aber viel mehr Zeit und sollte sich diese auch nehmen.
Vielleicht gehst du ja noch mal rüber und feilst das alles ein bisschen aus. Könnte sich lohnen.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hey enjoy,

ich finde die Idee, die beiden Rotmützen da zusammenzubringen auch ganz neckisch. Das könnte wirklich ein hübsche Kindergeschichte abgeben, wenn die Sprache da hinterher käme.

Hast Du die Geschichte mal laut gelesen? Da hört man oft Dinge, die sich unglücklich anhören. Auch muss man nicht mit jedem Satz eine neue Zeile beginnen, weil der Leser da immer instinktiv ne Pause macht und das zerreißt den Text - da kommt nix in Schwung. Er besteht dann aus so vielen Pausen halt ;).

So, nu stell Dir mal einen Opa vor, der seinen Enkeln diese Geschichte erzählt. Nein, probiere es aus - sei Du der Opa :) und schreib mit, wie der Opa sie erzählen würde. Er würde z.B. keinen Satz mit "Doch" beginnen. Da bin ich mir sicher.

Sogar ein kleiner Lümmel.

Und hier würde er vielleicht sagen: Sogar ein kleiner Lümmel, wenn ihr es genau wissen wollt. (oder so)

Lohnt sich sicher, hier noch mal Textarbeit zu leisten. Viel Spass dabei und nebenbei - schreib doch auch mal jemanden was unter eine Geschichte ;)

Beste Grüße Fliege

 

Danke ihr zwei. Ich hab die Geschichte meinen Kindern vorgelesen! Hat ihnen gefallen, aber ich bin ja auch nicht der Opa. :) Werde es mir aber zu Herzen nehmen...auch das mal-jemanden-was-unter-die-Geschichte-schreiben...

 

Hallo enjoy,

am Anfang habe ich nicht gleich begriffen, dass der Weihnachtsmann früher der kleine Nick war - dessen Vater ebenfalls in der Branche arbeitete. Es fehlt auch, zu zeigen, was Nick alles angestellt hat. Die Verbindung zum Rotkäppchen fand ich gelungen und überraschend, die Idee mit der guten Tat, die den Weihnachtsmann zwingt, in Erscheinung zu treten, ebenfalls - die Umsetzung aber nicht so. Es fehlen Sinneseindrücke, Weihnachtstypisches und Überlegungen zum Drumherum: Lief der Vater des kleinen Nick mit diesem roten Mantel herum und hatte er einen Rentierschlitten?

Weihnachtliche Grüße,

Berg

 

Hallo enjoy,

am Anfang habe ich nicht gleich begriffen, dass der Weihnachtsmann früher der kleine Nick war - dessen Vater ebenfalls in der Branche arbeitete. Es fehlt auch, zu zeigen, was Nick alles angestellt hat. Die Verbindung zum Rotkäppchen fand ich gelungen und überraschend, die Idee mit der guten Tat, die den Weihnachtsmann zwingt, in Erscheinung zu treten, ebenfalls - die Umsetzung aber nicht so. Es fehlen Sinneseindrücke, Weihnachtstypisches und Überlegungen zum Drumherum: Lief der Vater des kleinen Nick mit diesem roten Mantel herum und hatte er einen Rentierschlitten?

Weihnachtliche Grüße,

Berg


Vielen Dank, Berg. ich bin bisher noch garnicht dazu gekommen, noch herumzufeilen...werde das in den nächsten Tagen tun und Deine Anregungen mit im Kopf haben. Rotmützige Grüße, Enjoy

 

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