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White Diamond

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20.02.2021
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White Diamond

Es ist kurz nach Zehn. Die Mädels überraschen den Sicherheitsbeauftragten an der Tür.

„Schon so früh hier?“, fragt der Riese in schwarzer Uniform.

„Ja, wir wollen reden. Dann können wir auch gleich ins Warme gehen“, sagt eine junge, blasse Frau in Daunenjacke und Cocktailkleid.

Neben ihr stehen eine sehr Schlanke in Felljacke, Minirock und Spaghettitop sowie eine Kurze in Mantel und Cocktailkleid. Das Make-up des Grüppchens ist üppig. Ihre Haare sind jeweils in einem Pferdeschwanz gebunden. Heraus stechen bei der einen oder anderen die dunklen Ansätze unter den blondierten Haaren. Frierend schaut die junge, blasse Frau zum Zwei-Meter-Mann hoch. Nichts an dem Sicherheitsbeauftragten scheint sie zu beeindrucken. Forsch stellt sie Fragen.

„Lässt du uns rein oder nicht? Weißt du, wie kalt es ist?“

Er zeigt mit den Händen, dass sie sich beruhigen soll: „Hast du vorgeglüht? Ich sage euch gleich, heute habe ich gute Laune. Also geht rein oder haut ab!“

„Richtig so!“, ruft die Gruppe beim Hineinschlendern.

Die junge, blasse Frau flüstert noch eifrig ein weiteres Wort und beeilt sich, dass er ihr nicht nachkommen kann. Im Falle, dass er es doch gehört habe. Beim Garderobier legen die Frauen ihre Jacken ab und freuen sich über alles Mögliche. Im Tanzraum gibt es eine freie Tischwahl. Erst eineinhalb Stunden später füllt sich die Tanzfläche und die Sitze werden belegt. Das Grüppchen beginnt die Musik einzusaugen und ihr mit Bewegungen nachzugeben. Man tanzt für sich, miteinander oder mit Nachbarn. Plötzlich erstarren die jungen Frauen.

„Emma, sieh mal!“, ruft eine der Freundinnen der blassen Frau zu.

Sie wundert sich: „Was machen denn Mike und so hier? Hier dürfen nur schöne Leute rein.“

Die andere Freundin ruft: „Ja, nur die Bad Bitches und die geilen Typen!“

Lachend und jubelnd tanzen die Frauen weiter, während ihre Aufmerksamkeit immer wieder zu einer Gruppe verschiedener Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren wandert. Die Ankunft der Gentlemen begrüßen die Frauen mit einem immensen Augenrollen und Seufzen. Eine Weile lang gehen sich beide Gruppen aus dem Weg. Sobald sich zwei Paar Augen ansehen, kommt ein schüchternes Lächeln und wieder weichen sie einander aus.

„Mike will wieder eine abschleppen“, sagt eine Freundin zur blassen Emma, „sieh dir mal den Schleimbolzen an!“

Die dünne Freundin macht Emma erneut auf einen breit gebauten Mann Anfang 20 aufmerksam. Sie beobachten, wie er sich minutenlang mit einer hübschen Clubbesucherin unterhält. Scheint das Gespräch wenig voranzugehen, wendet er sich einem Freund im gleichen Alter zu, der den jungen Frauen ebenfalls bekannt ist.

„Quatscht der Typ mich an, dann gehe ich weg“, droht Emma.

„Wenn die zu uns kommen, dann lasst uns verschwinden“, empfiehlt die dünne Freundin, „die versauen einem die ganze gute Laune! Rico geht noch, aber dieser Mike …“

„Guckt bloß nicht, sonst kommen die hierher!“, meint die Dritte aus dem Bunde.

Trotz viel Aufregung und vermeintlicher Vorausahnung geschieht lange nichts. Mike und sein Kumpel Rico reden eng angeschmiedet mit dem gleichen Mädchen. Für Emma und ihre Freundinnen bleibt dieses Spektakel spannend. Die jungen Männer stehen weiter unter ihrer geheimen Beobachtung.

„Ich habe Durst. Lasst uns einen heben!“, ruft die kurze Freundin und zieht beide Freundinnen mit voller Kraft an den Armen in Richtung Theke.

Der Weg führt an der verhassten Männergruppe vorbei. Man erkennt sich wieder und jeder grüßt auf seine Weise. Nachdem sie ihre Getränke ausgetauscht haben, bemerkt Emma, dass Mike seine Chancen verpasst haben muss. Die hübsche Clubbesucherin ist verschwunden. An der Stelle, wo Emma und ihre Freundinnen standen, wollen sich die Männer nun niederlassen. Die Frauengruppe macht es sich an der Theke umso bequemer, bis eine der Freundinnen plötzlich aufgebracht ihre Tasche durchsucht.

„Oh nein! Ich habe vorne etwas liegen lassen“, ruft sie.

„Wo vorne?“, fragt Emma.

„Da hinten …“, antwortet sie mit gesenkter Stimme und zeigt auf den Standort der Männergruppe, die ausgefallen die Tanzfläche beobachten.

Ein Unbehagen ist den Frauen anzusehen, während sie auf die Männer zugehen und sie freundlich darum bitten, ein Stück Platz zu machen, um Sicht auf den Boden zu bekommen. Der verlorene Gegenstand ist zugleich gefunden und die Freundin bedankt sich erleichtert.

„Bitte, bitte, immer schön auf die Sachen aufpassen!“, ruft Mike.

„Sieh dir die Schwalben an, wie die aussehen!“

Wessen Stimme es ist, kann Emma nicht ausmachen. Doch sie ist sich sicher, dass es nicht in ihrem Kopf ist. Sie dreht sich um und spricht die Gruppe an.

„Was heißt hier ‚Schwalben‘?“, fragt sie autoritär.

„Wovon sprichst du? Geh doch tanzen oder dir die große Nase pudern!“, ruft Mike.

Ein gehässiges Gelächter wird unter den Männern geteilt. Die dünne Freundin hält Emma zurück, welche standfest bleibt und Mike böse anguckt. Sein Kumpel Rico bittet ihn darum, Emma nicht weiter anzustacheln und redet ihm lange zu.

„Komm, Emma, lass uns gehen!“, bitten die Freundinnen.

Die drei tauchen im Getümmel der Tanzfläche ab und versuchen trotz des Vorfalls Spaß zu haben. Mit der Zeit gelingt es. Hinter Emma tauchen tanzend Mike und Rico auf. Emma wirkt abgelenkt und macht kleinere Bewegungen. Eine der Freundinnen versucht den Jungs mit einem anschmiegsamen Tanz entgegen zu kommen. Höflich wird sich angelächelt. Emmas Stimmung ist im Keller. Sie beschließt, die Tanzfläche zu verlassen. Als sie an Mike vorbeigehen möchte, spürt sie eine Hand auf ihrem Po. Mit Schwung klatscht Emma auf die zum Grinsen gestreckte Wange von Mike. Der Knall mag nicht zu hören sein. Jeder bezeugt dennoch einen gewaltigen Eindruck. Der zunächst verdutzten Männertruppe ist nun zum Lachen und Spotten zumute. Die Freundinnen ziehen Emma auf die Toilette.

„Was bildet der sich ein?“, schimpft Emma, „immer, wenn diese Typen da sind, passiert etwas! Er kann seine Hände wohl wieder nicht bei sich lassen.“

„Lass uns gehen, Emma“, rät eine Freundin bedrückt, „die Typen sind immer so.“

„Warum geht der Drecksack nicht? Ich habe nichts gemacht! Die Security gibt dann uns die Schuld. Alle sind Drecksäcke und Mike ist der größte von allen!“, findet Emma.

Emma wühlt in der Tasche, packt ein und aus, richtet ihre Haare, kontrolliert ihre falschen Wimpern. Als sie ihre großen Ohrringe einpackt, machen die Freundinnen große Augen und fragen sie, was sie vorhabe. Kurz darauf sehen sie Emma zur Tür hinauslaufen. Mit großen Schritten drängt sich Emma durch die Menge und stellt sich breitbeinig vor Mike. Sie überlässt der kurzen Freundin ihre Tasche und hebt die Fäuste zum Angriff. Die Gäste werden schnell auf dieses Spektakel aufmerksam. Es bildet sich ein Kreis um die beiden. Eine Mischung aus Verwunderung, Spott und Neugier ist im Gelächter und Tuscheln der Clubbesucher zu erkennen. Rico flüstert Mike etwas ins Ohr, woraufhin dieser den Kopf schüttelt.

„Was ist los, du Schwalbe? Dann mach doch!“, ruft Mike.

Emma mag ein paar Sekunden gedankenlos dastehen, ihre Augen bleiben jedoch aufs Ziel gerichtet. Sie holt mit einer Faust Schwung und rutscht stark am Kinn ab. Das Gelächter lässt sie kurz zusammenzucken. Doch der nächste Schlag ist ein Tritt in den Magen. Dieses Mal ist es kein Ausrutscher, sondern ein tiefer Treffer. Mike ringt kurz nach Luft und bekommt sodann einen Doppelschlag auf den Rücken. Verwirrt kniet er sich nieder und streckt eine Hand aus, um zum Warten aufzufordern. Emmas Freundinnen reißen die Augen auf.

„Was stimmt nicht mit dir? Was soll das?“, fragt Mike mit krauser Stirn.

Emma ist nicht in der Lage, sich umzudrehen oder wegzuschauen. Sie erahnt die verwirrten Blicke der Gäste und dass gleich der Sicherheitsbeauftragte kommen würde. Sie würde im White Diamond Hausverbot bekommen und müsste in noch schäbigeren Clubs versuchen, an der Security vorbeizukommen, während sie tagsüber jene trifft, die heute Nacht Zeugen ihrer Gewalttat wurden. Ob die Freundinnen zu ihr halten werden, kann sie nicht beurteilen. Hier ändert man Regeln nach Lust und Laune. Sie ist sprachlos. Einzig ein Pfeifen fällt ihr ein. Sie pfeift und macht Gesten mit den Händen. Es sind die Gesten der Männer, die im White Diamond regelmäßig zu Besuch kommen. Bevor Mike weiter sprechen kann, wirft sich Emma ihm entgegen. Rico stoppt sie und schubst sie mit viel Wucht gegen die Freundinnen. Die jungen Frauen halten sich kaum auf den Beinen. Als erwecke es einen Beschützerinstinkt, rennt die wesentlich kleinere Freundin auf ihn zu und schubst zurück. Als ein anderer Gast die drei Frauen zurückdrängt, stößt ihn jemand in den Rücken, sodass er auf den Boden fällt. Emma erblickt die Frau, die ihn attackierte. Es ist die hübsche Dame, die vor einer Stunde mit Mike sprach. Emma nickt ihr zu und greift Rico an. Die andere Frau schnappt sich einen weiteren Kumpel von Mike. Nun kommen Emmas Freundinnen zur Hilfe.

Die Sicherheitsbeauftragten erreichen den Tanzsaal. Vor ihren Augen findet eine Massenschlägerei statt. Beinahe jeder Gast ist beteiligt. Es sind Frauen gegen Männer, Männer gegen Frauen. Geht ein Mann gegen eine Frau vor, greifen ihn zwei Frauen gemeinsam an. Als viele männliche Gäste nach und nach flüchten, hört man im Club Jubelrufe. Die Sicherheitsbeauftragten wirken wie versteinert.

„Lasst die Musik an, ihr Wichser! Lasst die Musik an!“, ruft eine Clubbesucherin den Musikangestellten zu.

Die blasse Emma und einige andere Gäste feuern sich gegenseitig an. In einem Augenblick zeigen die Finger alle gleichzeitig auf ein Plakat, das über der Bühne hängt. Darauf steht:


White Diamond

Heute Abend:

Ladies Night!​

 

Hallo XVIII,

herzlich Willkommen auf Wortkrieger.

Hier gehen drei Frauen in einen Club und nach dem Grapscher eines Mannes endet der Abend in einer Massenschlägerei, bei der alle Männer das Weite suchen.

Mir gelingt es nicht, den Punkt der Geschichte zu finden. Die drei Frauen wirken alle blass auf mich, charakterlich nicht zu unterscheiden. Vielleicht ist das nicht wichtig. Aber auch der Humor ist nicht bei mir angekommen. Humor ist halt eine Geschmacksfrage.

Hier noch ein paar kleine Anmerkungen.

Erst eineinhalb Stunden später füllt sich die Tanzfläche und die Sitze sind belegt.
Im Sinne des dynamischen "füllt sich die Tanzfläche" würde "die Sitze werden belegt" besser passen. Es fängt ja mit leeren Sitzen an, als die Frauen ankommen.

„Emma, sieh mal!“, ruft einer der Freundinnen der blassen Frau zu.

Meint das "eine der Freundinnen" oder ist das noch jemand ganz anderes, der plötzlich aufgetaucht ist?

zu einer Gruppe verschiedener Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren
Ich frage mich, wie das in die Geschichte passt. Das genaue Alter sieht man den Leuten ja nicht an und der Erzähler hat sich bisher auf die Beschreibung von Äußerlichkeiten beschränkt. Es sei denn die Party ist explizit für Leute in diesem Alter organisiert und es wird das Alter an der Tür kontrolliert - aber wurde es bei den Frauen nicht.

„Mike will wieder eine abschleppen.“, sagt eine Freundin zur blassen Emma
Nach Konvention fällt im Deutschen der Punkt am Ende der wörtlichen Rede weg, wenn der Satz dahinter weiter geht.

Scheint das Gespräch wenig voranzugehen, wendet er sich einem Freund im gleichen Alter zu
Das finde ich etwas seltsam, weil es wie eine wenn-dann-Regel klingt. Dabei passiert das nur in diesem einen Fall. "Das Gespräch scheint wenig voranzugehen" fände ich logischer.

Viele Grüße
Jellyfish

 

Hallo XVIII,

herzlich Willkommen auf Wortkrieger.

Dankeschön! Ich muss mich erstmal ans System gewöhnen. Die Geschichte ist aus meiner winzigen Sammlung an Kurzgeschichten die vermeintlich schwächste. Deswegen wollte ich die Meinungen von anderen hören.

Hier gehen drei Frauen in einen Club und nach dem Grapscher eines Mannes endet der Abend in einer Massenschlägerei, bei der alle Männer das Weite suchen.

Mir gelingt es nicht, den Punkt der Geschichte zu finden. Die drei Frauen wirken alle blass auf mich, charakterlich nicht zu unterscheiden. Vielleicht ist das nicht wichtig. Aber auch der Humor ist nicht bei mir angekommen. Humor ist halt eine Geschmacksfrage.

Das ist so ein frustrierender Punkt, der hoffentlich mit mehr Übung verschwindet: In meiner idealen Vorstellung sollte man herauslesen können, dass die Frauen aus einer Gesellschaftsschicht sind, durch die sie eher unattraktiv und asozial wirken. Es ging unter anderem darum, ob man diese Frauen weniger in ihren Rechten achtet.

Da die Länge meiner Texte mich immer noch nervös macht, kürze ich, was geht. Mir war aber tatsächlich nur Emma wichtig, die bewusst "blass" und "jung" ist. Ich hoffe so etwas durch mehr Übung leichter darstellen zu können.

Ich frage mich, wie das in die Geschichte passt. Das genaue Alter sieht man den Leuten ja nicht an und der Erzähler hat sich bisher auf die Beschreibung von Äußerlichkeiten beschränkt. Es sei denn die Party ist explizit für Leute in diesem Alter organisiert und es wird das Alter an der Tür kontrolliert - aber wurde es bei den Frauen nicht.
Es ging um die Vorstellung, dass es eine große Männerclique ohne Grenzen ist. Relativ viele Männer, die mit Typen unterschiedlichem Alters abhängen.

Scheint das Gespräch wenig voranzugehen, wendet er sich einem Freund im gleichen Alter zu
Das finde ich etwas seltsam, weil es wie eine wenn-dann-Regel klingt. Dabei passiert das nur in diesem einen Fall. "Das Gespräch scheint wenig voranzugehen" fände ich logischer.
So war es ursprünglich. Ich habe nicht gut darauf geachtet. Er sollte zwischendurch eine andere beachten und totzdem an der einen kleben bleiben. Mir wurde das dann doch zu viel. Der Freund sollte ihm quasi Tipps geben oder die Langeweile vertreiben.

Danke für die Hinweise! Ich war schon etwas hoffnungslos, dass sich noch jemand meldet.

 

Hallo @XVIII ,

hier melden sich oft Leute an, die nur eine einzige Geschichte online stellen und sich dann nicht mehr melden, daher werden "Neulinge" nicht so gerne kommentiert. Du könntest etwas Werbung für dich machen bzw. zeigen, dass du an einem Austausch interessiert bist, indem du Kommentare zu anderen Geschichten verfasst. Auch wenn du nur schreibst, wie eine Geschichte auf dich wirkt oder was dir daran gefallen oder nicht gefallen hat, ist das schon hilfreich für den Autor.

Viele Grüße
Jellyfish

 

„Was machen denn Mike und so hier? Hier dürfen nur schöne Leute rein.“

...
Heute Abend:

Ladies Night!​


Kennstu „Ladie’s Night“, das Frauenkabarett in der ARD, begründet von Gerburg Jahnke, ehemals Mitglied und Mitbegründerin des ersten reinen Frauenkabaretts unserer schönen Republik überhaupt!? Da geht’s weniger handfest zu als mit spitzer Zunge, Ironie und gelegentlichem Sarkasmus (schau mal rein – einiges von den „Miss Fits“ und der Nacht der Frauen ist im Netz eingestellt) und damit

herzlich willkommen hierorts,

lieber XVIII!,
(geile Namenswahl,
die indirekt sogar die Herkunft des Wortes "erzählen" verrät - es ist die Zahl, die auch in ihren Strichen Urprung aller Schriftzeichen ist und - wenn man es genau nimmt - bemüht Grammatik sich darum, in der Reduktion von Komplexität Eindeutigkeit herzustellen, wobei Mehrdeutigkeit ja eigentlich erst Würze in einen Text bringt)

und bevor’s beim Dialog mit @Jellyfish bleibt, erweitern wir den Kreis zum Trialog, wobei ich grundsätzlich keine Geschichte nacherzähle, denn die Nacherzählung gehört auf die harte Schulbank, um das Gedächtnis der lieben Kleinen zu trainieren – und meines lässt mich nur manchmal im Stich und dass das so bleibt, besorgt schon die andere Grammatik, aus der ich eigentlich komme, und die derzeit von Olaf Scholz und 16 Landesmy(nis)terien bestimmt wird und sozusagen eine permanente Korrektur der Grammatik bedingt. Und was mir gegenüber Deinem Zweitwerk auffällt – ich hab da schon reingeschaut - Du kannst es doch!, und aufgepasst, ich bin keineswegs unfehlbar, aber meine Arbeit in unserer gemeinsamen Grammatik beginnt schon hier

Es ist kurz nach Zehn.
Wenn Du logisch weiterdenkst, steht dort ein verschwiegenes, weil unvollständiges „zehn Uhr“. Also besser mit Minuskel „zehn“

Das nächste hat mein Vorredner zum Teil * schon angesprochen

„... Dann können wir auch gleich ins Warme gehen[...]“, sagt* eine junge[,] blasse Frau** in Daunenjacke und Cocktailkleid.

* Reine Aussagesätze enden zeichenlos am Ende der wörtlichen Rede – also Punkt vor den „auslaufenden“ Anführungszeichen weg.
Das gilt nicht für andere Formen der wörtl. Rede. Fragezeichen und/oder Ausrufezeichen sind am Ende der wörtl. Rede zu setzen! (nur mal so als Vorsichtsmaßnahme)

Beim Redebegleitsatz ** fallen die Attribute/Adjektive vor der „Frau“ auf, die m. E. gleichrangig sind und folglich durch Komma zu trennen sind (die Gegenprobe mit „und“ widerspricht dem nicht).

Neben ihr stehen eine sehr Schlanke in Felljacke, Minirock und Spaghettitop sowie eine Kurze in Mantel und Cocktailkleid.
Analog der Uhrzeit geht’s hier weiter, „schlanke“ und „kurze“ sind Attribute von Frauen, die neben „ihr“, eben der jungen, blassen Frau von gerade eben stehen. Es sind – wie bei der Uhrzeit - Attribute der Felljacken- und Cocktailkleid-Frauen - also Minuskel!

Das Make Up des Grüppchens ist üppig.
Make-up

Hier schnappt die Geschlechterfalle zu

„Emma, sieh mal!“, ruft einer der Freundinnen der blassen Frau zu.
„… ruft eine der Freundinnen …. zu

Sobald sich zwei paar Augen ansehen, kommt ein schüchternes Lächeln und wieder weichen sie einander aus.
Besser „zwei Paar Augen“, denn „Paar“ meint immer zwei, „paar“ aber viele, zumindest mehr als ein Paar. Und bis auf Polyphem und Hühneraugen bleibt es beim Paar

„Mike will wieder eine abschleppen.*“, sagt eine Freundin zur blassen Emma, „Sieh *** dir mal den Schleimbolzen an!“
*" siehe oben

*** Warum „Sieh“ groß nach einem Komma?
Seit der karolingischen Renaissance gilt im Deutschen bzgl. der Majuskel, dass sie am Satzanfang oder nach einem Punkt und für Substantive gilt. Eine vernünftige Regel seit 13 Jahrhunderten ..., die die Duden'sche Revolution der Vereinheitlichung der "deutschen" Sprachen und die aktuelle Rechtschreibreform überdauern wird. (Wenn Du die Zeit beziehst, lies mal im Literaturteil dieser aktuellen Ausgabe vom 18, März, was Sharon Dodua Otoo von der deutschen Sprache hält!)

„Wenn die zu uns kommen, dann lasst uns verschwinden.*“, empfiehlt die dünne Freundin, „Die*** versauen einem die ganze gute Laune! Rico geht noch, aber dieser Mike…“
Auslassungspunkte direkt am Wort behaupten, dass zumindest ein Buchstabe fehle. Da wäre dann der Apostroph ein rationelleres Zeichen. Aber es ist eh nicht der Fall … Also besser mit Leerzeichen zwischen Wort und Auslassungspunkten

„Oh nein! Ich habe vorne etwas liegen lassen.*“, ruft sie.
...
Doch sie ist sich sicher, dass es nicht in ihrem Kopf ist. Sie dreht sich um und spricht die Gruppe an.
Nix falsch am zwoten Zitat, aber warum ohne Not das Reflexivpronomen, wenn nur eine bestimmte Person genannt ist und somit keine Verwechselungsgefahr mit einer oder überhaupt anderen zu fürchten ist?
Da zB funktioniert „erzählen“ wie ihr Ursprung: Die Zahl und 1 x 1 bleibt eins

Eine der Freundinnen versucht den Jungs mit einem anschmiegsamen Tanz entgegen zu kommen.
„entgegenkommen“ auch als Infinitv und Partizip ein Wort!

„Lass uns gehen, Emma.*“, rät eine Freundin bedrückt, „Die*** Typen sind immer so.“

dass Du um die uralte Regel weißt, zeigt sich hier

„Was ist los, du Schwalbe? Dann mach doch!“, ruft Mike.

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!,

Friedel,
der noch einen schönen Restsonntag wünscht!

 

Danke, Friedrichchard. Ich weiß noch nicht genau, wie ich mit deinem Kommentar umgehen soll, aber ich nehme es so auf. Um die Korrektur der Fehler kümmere ich mich später.

 

Hallo @XVIII

es wäre super, wenn du die bereits bemängelten Fehler in deinem Text beheben würdest, dann stolpert auch kein weiterer Leser mehr drüber und man sieht, dass du an deinem Text arbeitest.

Dein Text funktioniert leider nicht. Er ist einfach zu allgemein. Ich habe das Gefühl du nimmst dir zu wenig Zeit, deswegen kann man auch keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen.

Warum bleibst du am Anfang so allgemein? Du beschreibst eine Gruppe von Frauen ohne Namen. Gib ihnen doch direkt Namen, das macht es auch dem Leser einfacher.

Hast du dich schon mit "Show, don't Tell" beschäftigt? Dazu gibt es viele gute Tipps im Internet.

Dieser Abschnitt hier ist zum Beispiel einfach nur "erzählt":

Lachend und jubelnd tanzen die Frauen weiter, während ihre Aufmerksamkeit immer wieder zu einer Gruppe verschiedener Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren wandert. Die Ankunft der Gentlemen begrüßen die Frauen mit einem immensen Augenrollen und Seufzen. Eine Weile lang gehen sich beide Gruppen aus dem Weg. Sobald sich zwei paar Augen ansehen, kommt ein schüchternes Lächeln und wieder weichen sie einander aus.
Das ist so allgemein und zusammengefasst, da entsteht kein Bild beim Leser. Versuche dich auf Einzelheiten zu konzentrieren. Beschreibe sie. Werde konkret. Benenne die Personen, um die es geht.
Das dauert zwar viel länger, aber dadurch schaffst du es dem Leser auch wirklich etwas zu vermitteln.

Viele Grüße,
NGK

 

Hast du dich schon mit "Show, don't Tell" beschäftigt? Dazu gibt es viele gute Tipps im Internet. Dieser Abschnitt hier ist zum Beispiel einfach nur "erzählt":
Lachend und jubelnd tanzen die Frauen weiter, während ihre Aufmerksamkeit immer wieder zu einer Gruppe verschiedener Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren wandert. Die Ankunft der Gentlemen begrüßen die Frauen mit einem immensen Augenrollen und Seufzen. Eine Weile lang gehen sich beide Gruppen aus dem Weg. Sobald sich zwei paar Augen ansehen, kommt ein schüchternes Lächeln und wieder weichen sie einander aus.
Das ist so allgemein und zusammengefasst, da entsteht kein Bild beim Leser. Versuche dich auf Einzelheiten zu konzentrieren. Beschreibe sie. Werde konkret. Benenne die Personen, um die es geht.
Das dauert zwar viel länger, aber dadurch schaffst du es dem Leser auch wirklich etwas zu vermitteln.

Danke für deinen Kommentar. Ich habe die Fehler weitgehend korrigiert, aber manche Sachen waren noch Formulierungsvorschläge. Wenn ich den Text verändere, werde ich eine zweite Versio hochladen. Ich würde es zu verwirrend finden, wenn jemand an seinem Text herumdoktert, ohne dass man weiß, wann der Text endgültig fertig ist.

Ausgerechnet die Textstelle als Beispiel zum "Erzählen" fand ich interessant. Dort hätte ich gedacht, dass telling etwas wäre wie "Die jungen Frauen fühlen sich genervt von den Männern". Bei dieser Stelle hatte ich extra viel beschrieben, wie die beiden Gruppen sich beobachten, aber nicht unbedingt näher kommen wollen.

 

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