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Westwallbunker

Team-Bossy a.D.
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23.02.2005
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Westwallbunker

„Was grinst du so?“, fragt Stefan, der mich auf dem breiten roten Sofa liegend beobachtet und erwartungsvoll sein Buch in den Schoß legt.
„Ich bin grade an einem Artikel über die alten Westwallbunker. Für 35 Millionen Euro sollen die noch übrigen abgerissen und beseitigt werden“, gebe ich ihm zur Antwort. „Denkmalschützer sind dagegen, aber es wäre wohl auch ein Sicherheitsrisiko. Das Geld könnten sie sich wirklich sparen.“
„Und was gibt es da zu grinsen?“, will er von mir wissen.
„Ich dachte an meine erste Liane, die ich rauchte. Unser Kinderspielplatz war ein von den Franzosen 1947 gesprengter Westwallbunker. Mein Vater hat mir schon oft von der Detonation erzählt. Die Leute im Dorf hatten es langsam geschafft, die vom Krieg zerstörten Fenster zu richten, aber diese Sprengung hatte so eine Druckwelle, dass alle wieder zerborsten sind. Der Bunker sah danach wie ein aufgeschüttener Berg von großen Betonplatten aus.“

*

Ich stand am Rande der Betonplatte und rieb mir nervös die Schläfe.
„Hey Karin, weiter rüber darfst du aber nicht, sonst lassen wir es nicht gelten“, warnte mich Markus, der Bandenchef, als er meinen Blick zur Seite bemerkte, wo die Spalte schmaler wurde.
Drei riesige Betonplatten lagen wie ein spitzwinkliges Dreieck zueinander, zwei der Länge nach, sie bildeten den Spalt, und eine quer. Darunter stapelten sich zwei Meter tiefer kreuz und quer viele andere Betonbrocken in quadratmetergroßen Stücken.

Unterhalb der Kante, die ich überspringen mußte, um dazuzugehören, ragten überdimensionalen Würmern gleich verrostete Eisenstäbe heraus. Ich stierte mit ängstlichem Blick in das Dreiecksloch. Mein Magen zog sich auf Pflaumengröße zusammen.

Acht Augenpaare beobachteten mich. Jule, ein Mädchen mit langem roten Zopf und Sommersprossen schluckte trocken, ein anderes mit dreckverschmierter Latzhose und Bubenhaarschnitt bohrte vor Aufregung wild in der Nase. Die Jungs, die sonst bei jeder Gelegenheit mit vorlauten Sprüchen auffielen, standen mir still mit verschränkten Armen und abschätzenden Blicken auf der anderen Plattenseite gegenüber.

Das ferne Rauschen der Autobahn schien plötzlich ganz nah.
Ich ging einige Schritte zurück und holte tief Luft. Dann legte ich den Kopf in den Nacken und bat meinen Schutzengel mit atemleisen Worten, gut auf mich aufzupassen.
Ich nahm kurz Anlauf und stieß mich mit dem rechten Fuß mit aller Kraft ab. Während der kurzen Zeit, die ich in der Luft war, stierte ich, anstatt auf einen möglichen Landepunkt, gebannt auf ein paar Akazienäste. Trotzdem landete ich heil auf der anderen Seite, ohne mich auch nur mit den Händen abfangen zu müssen. Voller Übermut streckte ich den immer noch kritisch blickenden Jungs frech die Zunge heraus. „Ich hab’s geschafft, ich hab’s geschafft“, schrie ich befreit in Richtung Markus, der auf mich zukam und mir feierlich die Hand reichte.
„Hiermit bist du in die Bunker-Bande aufgenommen. Schwöre, dass du uns die Treue hältst und der Bolzplatz-Bande keine Geheimnisse von uns verrätst.“
„Ich schwöre“, antwortete ich feierlich mit fester Stimme und strahlte meine Bande an.

„Und jetzt machen wir ein Freudenfeuer“, rief das Mädchen in der Latzhose und kletterte flott ein Stück des Plattenbergs hinunter.
„Ihr zwei geht auf den Aussichtsplatz und haltet Wache“, bekamen die zwei größten Jungs zu hören, „die anderen suchen trockenes Brennholz und bringen es zum Lagerplatz“, dirigierte Markus alle sieben zur Arbeit. Mich führte er in die Bandengeheimnisse ein.

„Schau“, wies Markus mich ein und zeigte mir an einer anderen Stelle eine Öffnung, „der obere Spalt sieht zwar klein aus, aber wenn du reingerobbt bist, wird er hinten breiter und es haben drei Leute Platz. Das ist ein gutes Versteck, wenn die Bolzplatzbande uns überfallen will und wir sind zu wenig, um gegen sie zu kämpfen. Aber pass ja auf beim Reinkriechen: Überall stehen die Eisen weg!“, erklärte er mit ernstem Gesicht und fuhr fort: „Dort links unten, das ist unser größter Spalt, unsere Feuerstelle, fast alle haben drumherum Platz. Aber da meistens zwei Wache stehen müssen, geht’s eigentlich ganz gut. Hinten oben in der Spalte liegen Streichhölzer. Die liegen aber immer dort und sonst nirgendwo, verstanden?“ Ich nickte.

Mir war ganz besonders zu Mute. Ich hatte es geschafft, in Markus’ Bande einzusteigen.
Zwar musste man auf dem Bunkergelände gut auf sich aufpassen, aber hier konnte kein Erwachsener beobachten, was wir Kinder alles anstellten, da das ganze Areal von einem dichten Akazienwald eingewachsen war.
Rasch war das Holz gesammelt und zur Feuerstelle gebracht. „Markus, darf ich anzünden?“, bettelte der kleinste der Jungen.
„Klar, Jojo, hol’ dir die Streichhölzer aus dem Versteck“, erlaubte ihm der Chef.
„Boah, guckt mal, wie das schon brennt“, strahlte Jojo kurz danach in die Runde. Nicht jeder Prügel war knacktrocken und so entstand auch noch eine ansehnliche Rauchwolke, die durch die verwinkelten Gänge der Betonscheiben den Weg nach oben suchte.
„Ich habe noch ein paar trockene Lianen gefunden“, verkündete das Mädchen mit dem Bubenschnitt stolz, „die rauchen wir auch gleich zur Feier des Tages“, und schaute mich dabei grinsend an.

***

“Von einer dieser Liane bekam ich damals umgehend Dünnpfiff und musste mit voller Hose nach Hause“, erzähle ich unter Lachen und wische mir ein paar Tränen aus den Augen.
Stefan grinst nun ebenso: „Da war wohl auch daheim die Kacke am Dampfen, oder?“
„Nein“, kläre ich ihn auf, „als sie hörten, dass ich in die Bande aufgenommen worden bin und die Mutprobe das Lianerauchen war, lachten sie sogar. Das war zwar nicht ganz wahrheitsgetreu, aber diese klitzekleine Lüge habe ich dann natürlich auch dem Pfarrer gebeichtet“, und bei diesem letzten Satz versuche ich, einen betont ernsten Gesichtsausdruck anzunehmen, „und übrigens - passiert ist auch nie etwas“, setze ich noch nach. Ich denke an das triumphierende Gefühl, das sich damals übermächtig in mir ausbreitete, als ich den Sprung über das Dreieck gemeistert hatte.

 

Hallo bernadette!


Am Anfang wollt ich Dir vorschlagen, das ganze nach Jugend zu verschieben - aber der Schluss rechtfertigt die Rubrik natürlich.
Du schreibst flüssig und auch spannend von dem Kindheitserlebnis - man kann sich die Kids gut vorstellen, es wirkt lebendig.

Der letzte Absatz regt dann zum Nachdenken an. Kann man Deine Geschichte als eine Fürsprache für unbeaufsichtigte, ungesicherte Baustellen für Kinder verstehen? ;)
Klar, es passiert nicht immer etwas. Und Kindern ein bisschen Dreck und Eigenverantwortung zugestehen, ist sicher nicht verkehrt :)

Überdimensionalen Würmern gleich ragten überall an den Bruchstellen daumendicke verrostete Eisen heraus
vielleicht schöner - Eisenstäbe?
der Aussenkante
Außenkante
„Ihr zwei geht auf den Aussichtsplatz und haltet Wache“, bekamen die zwei größten Jungs zu hören,“ die
Anfürhungszeichen verkehrt

schöne Grüße
Anne

 

Hallo bernadette,

mit deinem letzten Absatz nimmst du der Geschichte mE die Kraft. Es ist, als müsstest du noch einmal auf die Moral, auf dein Ansinnen hinweisen. Ich hielte das nicht für nötig.
Der Abenteuerspielplatz, die geschilderten Erfahrungen deiner Protagonistin, die Mutprobe, das Entfachen des Feuers entwickelt doch genug nolstalgische Sehnsucht an Spiele, die nicht auf genormten Spielplätzen oder vor der Bildschmirmkonsole stattfinden.

Insofern könnte man meinen, mit dem letzten Absatz hätte dich der Mut verlassen, auf deine Geschichte zu vertrauen. Dabei sind die vorangehenden soo schön. :)

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Bernadette,

anfangs habe ich immer den großen Crash erwartet. Ich dachte "Mist, gleich wird irgendwas schlimmes passieren. Wahrscheinlich mit den vorstehenden Eisenteilen". Schön, dass es nicht nur war und die Prot. nur an Kindheitserinnerungen gedacht hat.

Mit dem letzten Satz geht es mir ein bisschen wie Sim. Die Aussage war auch ohne diesen Holzhammer klar - wenn du dir da unsicher bist, könntest du vielleicht an anderer Stelle noch kurz darauf eingehen.
Recht hast du mit deiner Aussage in jedem Fall - heutzutage machen manche Eltern echt ein Theater, da könnte ich mich jedes Mal aufregen (Kinderenglisch, Krabbelgruppe, Babyturnen, Babyschwimmen - am Besten alles zusammen!)! Sobald zwei Kinder miteinander streiten kommen gleich die Eltern ins Spiel um das zu schlichten - als ob die Kids das nicht selbst austragen könnten. Sobald die Kinder älter sind (so in der Pubertät) werden sie den Eltern zu anstrengend und sie dürfen machen, was sie wollen, weil´s den Eltern zu anstrengend ist.
Na ja, aber das ist eines dieser Endlosthemen.

Ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Spannend und gut schreiben kannst du sowieso!

LG
Bella

 

Hallo ihr zwei,

dank' euch fürs Lesen und Kommentieren.

@ Anne

Ich dachte auch an die Rubrik Gesellschaft, weil ich auf diese mittlerweile unsägliche Tüttelei mit den Kindern, die man miterlebt, abzielen wollte.
Den Kindern Eigenverantwortung zugestehen ist nicht nur nicht verkehrt, sondern höchstvonnöten. Wie sollen sich denn Kinder später einmal als Erwachsene an unvorhergesehene Situationen wagen, wenn sie es nie spielerisch lernten?
Danke auch für deine Verbesserungen.

@ sim

Du hast Recht. Ich bastelte immer an der Erklärung für das GS und dachte deshalb, den Satz einfügen zu müssen. Danke für das Lob, das freut mich sehr. Ich hing auch schon etwas länger an der Geschichte, weil ich haderte, wie lange ich den ersten Teil ausweiten kann. Das scheint deiner Ansicht ja gelungen zu sein *lächel*.

Euch beiden liebe Grüße
bernadette

 

Hi Bella,

Mit dem letzten Satz geht es mir ein bisschen wie Sim.

Ist schon weg. War wirklich unnötig wie ein Kropf.

Recht hast du mit deiner Aussage in jedem Fall - heutzutage machen manche Eltern echt ein Theater, da könnte ich mich jedes Mal aufregen

denke bitte immer an diese Aussage, falls du mal eigene haben wirst :Pfeif:

Spannend und gut schreiben kannst du sowieso!

Das zu lesen freut mich sehr.

Liebe Grüße
bernadette

 

denke bitte immer an diese Aussage, falls du mal eigene haben wirst

Man soll ja niemals "nie" sagen, aber ich hoffe wirklich, dass ich mich mal nicht so anstelle.

Nettes Beispiel übrigens:
Ein Bekannter erzählte neulich, dass sein vierjähriger Sohn ein Spielzeug haben sollte, dass auf einem höher gelegenen Regal stand. Von alleine kam er nicht dran und vorerst konnte ihm grad niemand helfen. Nachdem er umsonst herumgequengelt hatte, holte er im Flur eine kleine Trittleiter, stieg darauf und holte das Spiel. Mein Bekannter war total begeistert vom Intellekt seines Sohnes.

Meine Mam meinte daraufhin, dass sie mit fünf Jahren schon auf ihre kleine Schwester aufpassen musste, sie gewickelt und gefüttert hat, mit ihr spatzieren gehen musste etc. Ich kenne keinen Fünfjahrigen, dem ich ein Kleinkind anvertrauen würde. Die Kinder werden heutzutage so unselbständig erzogen.

 

Hi Kristin,

Dinge werden nicht anschaulicher, wenn man sie mit vier verschiedenen Adjektiven belegt

Du bemängelst hauptsächlich Sätze, an denen ich lange rumgebastelt habe, weil es mir schwerfiel, die chaotische Anordnung der zerbombten Betonplatten zu beschreiben. Dadurch habe ich mich zu sehr verkopft, ich seh es ja teilweise ein :dozey:


Drei halbmeterdicke riesige Betonplatten lagen wie ein spitzes Dreieck zueinander
Unter dieser Beschreibung kann ich mir nichts vorstellen.
Außerdem würde ich mich für entweder "halbmeterdick" oder "riesig" entscheiden.

Hm...drei Platten, die so angeordnet sind, dass in der Mitte ein spitzes Dreieck entsteht. Dann noch: Sie sind halbmeterdick und gleichzeitig riesig in ihrem Flächenausmaß. Vielleicht fällt mir noch eine bessere Beschreibung der Anordnung ein.


"stieren" und "ängstlich" geht nicht zusammen

Warum nicht? Stieren hat für mich etwas Apathisches, das kann doch auch Ängstlichkeit ausdrücken. Was verbindest du damit?

Was ist "trocken schlucken"?

Hattest du noch nie einen trockenen Mund und musstest ohne Spucke schlucken? Das ist ein eher unangenehmes Gefühl; den Ausdruck kenne ich schon immer.

Warum wird beim ersten Mädchen der Name genannt, beim zweiten aber nicht?

Ist das verkehrt, wenn es so ist? Stört dich das als Leserin oder wieso fragst du?


"zu etwas auffallen" kann man nicht.

mein Dialekt... :shy:


zumute und zu Mute = beides geht

Ein paar Anmerkungen von dir werde ich gleich umsetzen, wo es nichts an der Richtigkeit zu deuteln gibt; danke fürs Kommentieren :).

Liebe Grüße
bernadette

 

Kristins Kritik kann ich nicht wirklich nachvollziehen, vielleicht hast Du den Text aber auch schon entadjektivisiert. Beim zweiten Lesen konnte ich mir halbwegs vorstellen, was sie meinte, teilen kann ich die Ansicht jedoch nicht.

Ich mochte den Text, auch wenn ich nicht wirklich sicher bin, ob das die geeignete Form ist, ihn zu erzählen: eine andere Möglichkeit, distanzierter jedoch, drängt sich mir auf: aus der Retrospektive, mit dem Zeitungsartikel beginnend, vielleicht im Gespräch mit Stefan erzählend. Könnte spannend sein.

Was den Schluß angeht, der von sim, Bella und Maus kritisiert wurde, so bin ich mir, was diese veränderte Fassung angeht sicher, daß darin keine “Verherrlichung” erkennen, kein “Aufruf zur Nachahmung” und auch kein erhobener Zeigefinger mehr enthalten ist. Was auch immer da stand war wohl wirklich unnötig.

Wäre die ganze Geschichte ein Dialog mit Stefan, so ließe sich die Thematik erörtern, Standpunkte könnten angerissen werden. So wie es dasteht empfinde ich es als unbedenklich, sowohl schreibtechnisch, als auch in der Aussage. So banal das vermutlich klingt: das war eben, ist heute anders, ist eine (fiktive) Erinnerung, ein wenig verklärt.

Gerne gelesen, die Dialog-Variante würde mir allerdings besser gefallen. Und hier noch einige Detailanmerkungen:

  • oft mehreren quadratmetergroßen Stücken - Ist wirklich ungelenk. Vielleicht machst Du zwei Sätze draus.
  • mit langem, roten Zopf - Meines Wissens nach entweder „langem roten Zopf” oder „langem, rotem Zopf”
  • meine neugewonnene Bande - Die Protagonistin hat die Bande gewonnen? Doch wohl eher die Zugehörigkeit.
  • zu hören, die anderen - Hier fehlen Anführungszeichen.
  • Mich führte er in die Bandengeheimnisse ein. // Einige Platten waren so ineinander verkeilt, dass Hohlräume entstanden. - Der zweite Satz gehört hier nicht hin, da auf “Bandengeheimnisse” direkt Markusens Erklärung folgen sollten.
  • „Schau,” wies Markus mich ein - Hier ist Dir das Komma verrutscht.
  • die noch Restlichen - Mißfällt mir auch. Wie wäre „die übriggebliebenen”? Sollte das (RR ist nicht mein Ding) nicht kleingeschrieben werden, da das entsprechende Substantiv vorausging?
  • ebenso: ”Da war - Hier stehen (noch immer) die falschen Anführungszeichen, wenn auch (inzwischen) am richtigen Platz.

PS: Als Titel fände ich schlicht “Westwallbunker” besser.

 

Salli cbrucher,

Ich mochte den Text, auch wenn ich nicht wirklich sicher bin, ob das die geeignete Form ist, ihn zu erzählen:
Ich habe auch länger überlegt, wie ich das angehe.

Eine andere Möglichkeit, distanzierter jedoch, drängt sich mir auf: aus der Retrospektive, mit dem Zeitungsartikel beginnend, vielleicht im Gespräch mit Stefan erzählend. Könnte spannend sein.

Dazu ist mir die Geschichte aber zu unspannend ;), um noch ganz andere Perspektiven rauszuziehen.

So banal das vermutlich klingt: das war eben, ist heute anders, ist eine (fiktive) Erinnerung, ein wenig verklärt.

Na, ich wollte schon ein wenig gesellschaftskritisch sein, indem ich durch den Text andeute, dass sich die Eltern früher viel weniger Sorgen gemacht haben. Heute haben die Spielplatzanlagen nur "GS"-geprüfte Spielangebote (deswegen auch der sperrige Titel und der bleibt wohlüberdacht) und man hat teilweise das Gefühl, dass die Eltern immer gluckenhafter werden, je mehr schon geprüft ist. Frag mal zB Grundschüler, wer noch wie selbstverständlich auf einen hohen Baum klettert.

Aber der Text nimmt einen nicht besonders mit, ganz klar. Ich muss wieder mal in R/E was Knisterndes posten :D.

Deine Verbesserungen sind natürlich wie immer zu gebrauchen.

Eine große Bitte:
Zitiere doch wenigstens den ganzen Satz des betreffenden Ausdruckes / Wortes. Das erleichtert das Wiederfinden beim Korrigieren ungemein ;).

Liebe Grüße in die laute Nacht
Isabel

 

Holla bernadette,
dann wühl ich mal ein wenig in deiner Geschichtenliste.
Wie immer sind die meinsten meiner Anmerkungen vollkommen subjektiv und du mußt dir selber überlegen, was du übernimmst.

wo die Spalte schmäler wurde.
Mein Duden sagt: schmal, schmaler, wobei "schmäler" wohl auch geht, für mich aber komisch klingt.

daumendicke verrostete Eisenstäbe heraus
Der Satz ist mir eh schon zu überladen, da finde ich, dass die Eisenstäbe hier zu genau beschrieben werden. Das "daumendicke" würd ich streichen.

Die Jungs, die sonst zu allem mit vorlauten Sprüchen auffielen,
Das "zu allem" ist auch unnötig, liest sich auch irgendwie schlecht.

„die anderen suchen alle trockenes Brennholz
"alle" streichen

und wir sind zu wenig, um gegen sie zu kämpfen.
Prädikat ans Satzende.
und wir zu wenig sind, um gegen sie zu kämpfen.

Schön geschrieben, diese Kindheitserinnung. Bei solchen Mutprober denkt man natrülich immer an das schlimmste, aber ich denke, so ein Disaster wäre deiner Geschichte nicht gut gekommen. Bunker sind ja nicht nur Denkmäler, sondern auch Mahnmale. Mir tut es auch immer wieder weh, von sowas zu hören. Soll man sie lieber restaurieren mit dem Geld, anstatt sie abzureißen.
Natrülich weckt so eine Geschichte auch automatisch Erinnerungen in einem. Ach, ich mußte damals durch so ne Schafsherde laufen und fand das ziemlich gruselig... besonders, da ich so ein Schisser war. Aber was tut man nicht alles, um dazu zu gehören.

Gern gelesen,
Eike

 

Hallo Bernadette,
nette Geschichte, obwohl ich zugeben muss, dass mich der Zeitenwechsel gestört hat. Die Erwachsenen-Szene wirkt etwas angehängt, als Rahmen würde sie mir wohl besser gefallen. Oder ein anderer Schluss.

denke an das triumphierende Gefühl, das sich damals übermächtig in mir ausbreitete, als ich den Sprung über das Dreieck gemeistert hatte
Das könnte noch besser rauskommen.
Gruß, Elisha

 

Hi bernadette,
hübsche Geschichte über rumbutschernde Kinder...
Ein zwei Anregungen:D

Ich stand am Rande der Betonplatte und rieb nervös an meiner Schläfe.
liest sich mMn unrund, mein Bauch empfiehlt "...rieb mir nervös die Schläfe."
schmäler
schreibt man glaube ich wirklich so auch wenn wir es im Alltag kaum bis gar nicht gebrauchen, sondern eher schmaler sagen...
Überdimensionalen Würmern gleich ragten überall an den Bruchstellen daumendicke verrostete Eisenstäbe heraus
die in einem Zitat gefundenen Eisen haben mir besser gefallen aber ich würd die Bruchstellen des Textes verweisen "wieder nur der Bauch;)"
Ich nahm kurz Anlauf und kam mit einem sicheren Sprung heil auf der anderen Seite an, ohne mich auch nur mit den Händen abfangen zu müssen.
hmm- wirkt ein wenig verhaspelt, vielleicht weil er so lang ist...
das ganze Areal von einem dichten Akazienwald eingewachsen war.
Wachsen Akazien im Saarland oder Baden Württemberg? Ich dachte die kommen hauptsächlich in etwas wärmeren/südlicheren Gegenden vor...einzeln vielleicht schon bei uns, aber ein ganzer Wald?
erlaubte der Chef das begehrte Entfachen des Feuers.
erlaubte der Chef reicht mMn, der rest ist ein unschöner Bandwurm.
Na, ja, der Schluss(letzte Absatz) gefällt mir auch nicht so und nimmt dem Ganzen etwas von seiner Identität.
Ansonsten habe ich das Ganze gerne gelesen weil es sauber und flüssig erzählt.
Danke für die Kurzweile!
Man liest sich
Nice

 

Liebe Bernadette!

Deine Geschichte hat mir – bis auf den bereits kritisierten Schluß – recht gut gefallen. Die Schilderung des Kindheitserlebnisses finde ich sehr schön.

Beim Schluß – abgesehen davon, daß er im Moment ein bisschen angehängt wirkt – hat mich auch Stefans Aussage hier gestört:

„Ich dachte an meine erste Liane damals auf unserem Bunker, davon bekam ich umgehend Dünnpfiff und musste mit voller Hose nach Hause“, erzähle ich unter Lachen und wische mir ein paar Tränen aus den Augen.
Stefan grinst nun ebenso: „Da war wohl auch daheim die Kacke am dampfen, oder?“
Nicht nur, weil ich den Ausdruck »Kacke am Dampfen« nicht unbedingt schön finde, sondern, weil er hier eigentlich ja gar nicht wissen kann, was sie mit der ersten Liane meint. Ich jedenfalls würde da eher fragen, was sie damit sagen will bzw. würde ich mir an ihrer Stelle denken, er hat wohl nur oberflächlich zugehört oder es interessiert ihn nicht weiter. Hier könntest Du den von Elisha vorgeschlagenen Rahmen machen, indem Du den ersten Teil, bis »Tränen aus den Augen«, vor die Kindheitserzählung stellst, sodaß sie die Geschichte ihm erzählt, dann weiß er auch, was es mit der Liane auf sich hat.

»ohne GS« würde ich aus dem Titel rausnehmen. Ich dachte erst, das sei wieder irgend so ein Titelzusatz, ein Hinweis, daß Du irgendwas aus der Geschichte genommen hast.

Und noch ein paar Kleinigkeiten:

»Ich stand am Rande der Betonplatte und rieb nervös an meiner Schläfe.
„Hey Karin, weiter rüber darfst du aber nicht, sonst lassen wir es nicht gelten“, warnte mich Markus,«
– Da sie steht, ist eigentlich nicht klar, warum Markus das sagt. Irgendwie sollte sie da wohl versuchen, sich der Dreieckspitze zu nähern, vielleicht reibt sie ja auch nur deshalb an ihrer Schläfe, weil sie davon ablenken will, daß ihre Füße sich langsam und unbemerkt Richtung geringerer Abstand bewegen? ;)

»Drei halbmeterdicke Betonplatten lagen wie ein spitzes Dreieck zueinander. Darunter stapelten sich tief unten kreuz und quer viele andere Brocken in quadratmetergroßen Stücken. Überdimensionalen Würmern gleich ragten überall an den Bruchstellen daumendicke verrostete Eisenstäbe heraus, so auch an der Kante, die ich überspringen mußte, um dazuzugehören.«
– Also einfach ist die Beschreibung wirklich nicht, ich verstand es auch erst beim zweiten Mal lesen richtig. Vielleicht: Drei riesige Betonplatten lagen wie ein spitzwinkeliges Dreieck zueinander, zwei der Länge nach, sie bildeten den Spalt, und eine quer. Darunter … (die zwei Meter Tiefe würde ich bereits in diesen Satz einbringen und aus den »Brocken« würde ich »Betonbrocken« machen) … – Dann würde ich es gleich auf die Sicht der Protagonistin beziehen: Unterhalb der Kante, die ich überspringen musste, …

»Die Jungs, die sonst zu allem mit vorlauten Sprüchen auffielen,«
– damit, daß »zu allem« falsch ist, hat Sternensegler schon Recht, aber streichen würde ich es nicht, sondern durch »bei jeder Gelegenheit« ersetzen.

»Ich nahm kurz Anlauf und kam mit einem sicheren Sprung heil auf der anderen Seite an, ohne mich auch nur mit den Händen abfangen zu müssen.«
– den Sprung bitte in Zeitlupe. ;)

»Schwöre, dass du uns die Treue hälst«
– hältst

»und kletterte flott an der Außenkante einer Betonplatte hinunter.«
– ähm, hier verstehe ich wieder nicht, wo sie hinunterklettert. Falls Du meinst, den halben Meter Plattendicke, scheint mir Klettern übertrieben – klarmachen könntest Du es aber, indem Du hier den halben Meter Dicke erwähnst (wenn Du meinen Vorschlag oben angenommen hast, dann fehlt jetzt dort die Erwähnung dieser Dicke). Wenn Du was anderes meinst, müßtest Du das halt noch beschreiben. ;)

»„der obere Spalt sieht zwar klein aus, aber wenn du reingerobbt bist, wird er hinten breiter und es haben drei Leute Platz.«
– Mir ist nicht klar, von welchem Spalt hier die Rede ist; ich nehme nicht an, daß es derselbe ist, über den sie gesprungen ist, da es sich in den wohl schlecht hineinrobbt, wenn es zwei Meter tief nach unten geht.
Irgendwie fehlt meiner Meinung nach in dem ganzen Absatz die Beschreibung dessen, was die Protagonistin zu den Aussagen des Bandenchefs sieht. Wenn Du das noch einbaust, wird wohl klarer, wovon die Rede ist. ;)

»sollen die noch übrigen abgerissen und beseitigt werden“, gebe ich ihm zur Antwort, „Denkmalschützer sind dagegen,«
– Punkt nach »Antwort«, da in der direkten Rede ein neuer Satz beginnt.

»Das war zwar nicht ganz wahrheitsgetreu, aber diese klitzekleine Lüge habe ich dann natürlich auch gebeichtet“, mein Gesicht zeigt beim letzten Satz einen betont ersten Ausdruck, „und übrigens - passiert ist auch nie etwas“, denke an das triumphierende Gefühl, das sich damals übermächtig in mir ausbreitete, als ich den Sprung über das Dreieck gemeistert hatte.«
– Öhm, also den Satz würde ich zumindest hier »setze ich noch nach. Ich denke an das triumphierende Gefühl, …« teilen.
– Einen Ich-Erzähler würde ich nie sagen lassen, was sein Gesicht zeigt, sondern z.B.: »Beim letzten Satz schaue ich betont ernst« oder »Ich versuche, betont ernst zu schauen, während ich sage: …


Alles Liebe,
Susi :)

 

Hiho hier ist der Tod!
Wurd ja schon viel gesagt. Loben kann man allerdings nicht oft genug. Ich finde du kannst sehr gut schreiben. Man ist wirklich vertieft in deine Geschichte. Meinen Respekt schon mal. In der viel Kritik bezüglich des letzten Absatzes kann ich mich nur anschließen.
Gruß vom Tod

 

@ Starsailor,

dann wühl ich mal ein wenig in deiner Geschichtenliste.
Das war prima. So habe ich doch noch ein paar wichtige Kritiken bekommen und dadurch die ganze KG überarbeitet.

Deine Anmerkungen habe ich fast alle übernommen, weil sie gerechtfertigt waren. Danke fürs aufmerksame Lesen.

Ach, ich mußte damals durch so ne Schafsherde laufen und fand das ziemlich gruselig... besonders, da ich so ein Schisser war. Aber was tut man nicht alles, um dazu zu gehören.
dann kann man durch :schaf: Horror bei dir auslösen ;)

@ nice

Auch deine Anmerkungen waren alle sehr interessant für mich und ich habe sie mit in die Überarbeitung genommen. Danke dafür :).

Wachsen Akazien im Saarland oder Baden Württemberg? Ich dachte die kommen hauptsächlich in etwas wärmeren/südlicheren Gegenden vor...einzeln vielleicht schon bei uns, aber ein ganzer Wald?
Meine Eltern haben einen Akazienwald. Das ist wie Unkraut. Alle fünf Jahre Kahlschlag und das Jahr drauf sind sie schon wieder 2-3 Meter hoch.
Die wohnen zwischen Freiburg und Basel (Toscana Deutschlands nennt sich das ;) )

 
Zuletzt bearbeitet:

@ elisha

Nachdem du nicht die Erste warst, die den letzten Absatz moniert hast, habe ich das Erwachsenen-Gespräch als Rahmen drumrumgesetzt.
Dadurch gefällt es mir auch besser.

@ Häferl


Beim Schluß – abgesehen davon, daß er im Moment ein bisschen angehängt wirkt
siehe Elisha

Deine Anregungen bei der Umarbeitung fand ich sehr hilfreich. Überhaupt merkt man, dass du dir bei Kritiken sehr viel Mühe gibst, die - speziell mir bei dieser Geschichte - sehr weitergeholfen haben. Grade bei der Erklärung zu diesem Betonhaufen. Ich hatte zwar alles vor Augen, konnte es aber nicht gut im Text vermitteln. Der Fehler war, dass ich dachte, andere Leute wissen auch, wie ein gesprengter Bunker aussieht :shy:
Deshalb habe ich an den Anfang noch ein paar erklärende Worte gesetzt, um die Szenerie etwas einzuführen.

»ohne GS« würde ich aus dem Titel rausnehmen. Ich dachte erst, das sei wieder irgend so ein Titelzusatz, ein Hinweis, daß Du irgendwas aus der Geschichte genommen hast.
Wurde auch schon ein paarmal kritisiert und das habe ich jetzt veranlaßt.
Meine Hauptintension war ja eigentlich die Gegenüberstellung Sichere Spielplätze heute - Abenteuerspielplätze früher

„Hey Karin, weiter rüber darfst du aber nicht, sonst lassen wir es nicht gelten“, warnte mich Markus,«– Da sie steht, ist eigentlich nicht klar, warum Markus das sagt. Irgendwie sollte sie da wohl versuchen, sich der Dreieckspitze zu nähern, vielleicht reibt sie ja auch nur deshalb an ihrer Schläfe, weil sie davon ablenken will, daß ihre Füße sich langsam und unbemerkt Richtung geringerer Abstand bewegen? ;)

Aber es steht doch direkt dahinter:

„Hey Karin, weiter rüber darfst du aber nicht, sonst lassen wir es nicht gelten“, warnte mich Markus, der Bandenchef, als er meinen Blick zur Seite bemerkte, wo die Spalte schmaler wurde.

Also einfach ist die Beschreibung wirklich nicht, ich verstand es auch erst beim zweiten Mal lesen richtig. Vielleicht: Drei riesige ....

Bei diesem Absatz hast du mir wirklich sehr geholfen. Da habe ich mich zu sehr verkopft und wollte zuviel auf einmal.

»Ich nahm kurz Anlauf und kam mit einem sicheren Sprung heil auf der anderen Seite an, ohne mich auch nur mit den Händen abfangen zu müssen.«
– den Sprung bitte in Zeitlupe. ;)
Guck mal, wie es jetzt ist.


»und kletterte flott an der Außenkante einer Betonplatte hinunter.«
– ähm, hier verstehe ich wieder nicht, wo sie hinunterklettert.
Ich hoffe, dass durch die Erklärung am Anfang der KG (erster Absatz) diese Frage geklärt ist.

Vielen Dank für deine Mühe :)

@ Der Tod

Danke auch für deine Worte und die Kritik wegen des Endes. Da sich nun soviele über das unpassende Ende ausgelassen haben, wurde es geändert.
Für mich nicht schön liest sich dein Abschiedsgruß:
Gruß vom Tod
Ich weiß ja nicht, was genau du damit bezweckst, ich bekomme da jedenfalls höchstens unangenehme Gefühle. Ist das deine Intention?

Liebe Grüße an euch alle
bernadette

 

Liebe Bernadette!

Deine Anregungen bei der Umarbeitung fand ich sehr hilfreich.
Freut mich. :)

Meine Hauptintension war ja eigentlich die Gegenüberstellung Sichere Spielplätze heute - Abenteuerspielplätze früher
Das hab ich gelesen, wollte dann eigentlich auch was zum Thema sagen, aber irgendwie spießt sich das an allen Ecken und Enden, drum hab ich es dann bleiben lassen. ;) Auf der einen Seite bin ich natürlich auch dafür, daß Kinder mehr in der Natur spielen, sich selbst Spiele einfallen lassen, richtige Abenteuer erleben. Auf der anderen Seite ist heute aber auch kaum noch irgendwo der Platz dafür, außer man lebt so richtig am Land. In der Stadt ist man halt oft froh, wenn man zumindest einen Spielplatz mit Spielgeräten in der Nähe hat – und wenn man schon Spielgeräte aufstellt, für die die Hersteller ja nicht gerade wenig Geld kassieren, dann sollten die natürlich auch sicher sein. Unsichere Spielgeräte fände ich unsinnig. Ich bin also für beides: Für sichere Spielplätze und für mehr Freiraum und Kreativität.
Dazu kommt aber, daß manche Kinder heutzutage ja in dermaßen kindersicheren Wohnungen aufwachsen, daß sie bei Deinem Bunker vermutlich ins Loch fallen würden, weil kein Absperrgitter davor ist. Es beginnt nicht erst auf den Spielplätzen, daß viele Kinder heute keine Kreativität mehr entwickeln und mit Gefahren nicht umgehen können. In dem Alter, wo dieser Bunker in Frage käme, ist es schon längst zu spät.

Aber es steht doch direkt dahinter:

„Hey Karin, weiter rüber darfst du aber nicht, sonst lassen wir es nicht gelten“, warnte mich Markus, der Bandenchef, als er meinen Blick zur Seite bemerkte, wo die Spalte schmaler wurde.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob Du verstanden hast, wie ich das meinte, deshalb erläutere ich es noch einmal kurz. Mir schien ein Blick nicht Grund genug für die Aussage, deshalb hätte ich die Protagonistin zumindest einen kleinen Schritt machen lassen. Es ging mir um eine für den Bandenchef offensichtliche Bewegung in die Richtung. Aber er kann natürlich auch ein recht voreiliger Bandenchef sein. ;)

Guck mal, wie es jetzt ist.
Okay. *nochmalles* – Ja, jetzt paßt alles! Sowohl die Betonplatten, als auch die Einleitung – und die Übergänge vom Dialog zur Erzählung und wieder zurück sind dir auch perfekt gelungen. Liest sich jetzt wirklich sehr gut. :)

Nur noch die vier Kleinigkeiten, die mir beim Drüberlesen aufgefallen sind:

»„Was grinst du so?“ fragt Stefan,«
– so?“, fragt

»könnten sie sich wirklich sparen“.«
– sparen.“

»wie ein aufgeschüttener Berg von großen Betonblatten«
– Betonplatten

»“Von eben von einer dieser Liane bekam ich damals umgehend Dünnpfiff«
– Lianen
– »eben von« würd ich streichen: Von einer dieser Lianen …


Alles Liebe,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo bernadette,

ich schaue mich zurzeit in der Geschichtensammlung um, damit ich meine Art zu schreiben vergleichen und von den anderen abgucken kann.*)

Ich bin auf deine Geschichte wegen des Titels „Westwall“ gestoßen. Ich fuhr als Kind mit der Schulklasse in ein Landschulheim in der Eifel. Daher habe ich einen Bezug zur Geschichte.

Erster Punkt: Kurzgeschichten müssen eine Zielgruppe finde. Identifikation. Das hat hier funktioniert. Eifelbunker & Sabine war in der Eifel.

Charaktere. Markus, der Bandenchef. Jule mit den roten Zöpfen. Jojo, der Kleinste. Unterscheidbare Menschen tummeln sich. Gut. Das merke ich mir. Wie sieht Karin eigentlich als Kind aus?

Zielsetzung. Was willst du schreiben? Kinder proben das Leben, das ist mein Resumee. Will ich das Thema jetzt lesen? Ja, Bande, Mutprobe, Rauchen hinter der Mauer, das habe ich alles selbst miterlebt. Also, nach einiger Zeit, lese ich eine Geschichte, die Erinnerungen an meine Jugend weckt.
-> In meinen Geschichten scheinen die Leser nicht unbedingt beim ersten Lesen die Botschaft zu erfassen. Jetzt will ich nie mit der Tür ins Haus fallen. Ich liebe die versteckte, geheimnisvolle Botschaft, die erst entschlüsselt werden muss. Andererseits soll meine Geschichte auch Leser finden. Da habe ich etwas zum Nachdenken.

Aufbau. Handlung, Inhalt, Recherche (Eifelbunker). Diese Punkte erkenne ich wieder. Wieder OK.

Formales. Perspektive: Ich-Perspektive durchgehalten. Stil: Füllwörter sind mir nicht aufgefallen. Wiederholungen, Satzrhythmus: Mich hat nichts in der Geschichte in dieser Hinsicht gestört. Andere Punkte haben die Leser vor mir kommentiert.

-> Ein Kommentar von mir als Leser: Karin raucht und macht in die Hose. In Kindergeschichten müssen Kinder manchmal in die Hose machen, damit die Kinder als solche identifiziert werden können? OK.

Liebe Grüße. Sabine.

*) Quelle: Anregungen/Ratgeber - Tipps für Schreibanfänger und Fortgeschrittene, von vita

 

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