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Werner's Abenteuer
Werner's Abenteuer
Werner sass zuhause am Tisch und ass ein feines Vermicelle. Das ist so ähnlich wie Spaghetti, nur braun und süss. Sehr fein, wirklich. Na jedenfalls sass er also so da und ass sein Vermicelle, als plötzlich ein Bienenschwarm durchs Fenster herein flog und Werner den ganzen Kopf zerstach. Dann brach Werner bewusstlos vor Schmerzen mit dem Stuhl zusammen, und die Bienen assen das Vermicelle fertig.
Zwei Stunden später... Werner wachte auf. Der geschwollene Kopf tat ihm immer noch weh, aber die Schmerzen hatten etwas nachgelassen. Er konnte kaum etwas sehen, da die Backen und die Augenbrauen derart geschwollen waren, dass sie die Augen verdeckten. Es kam Werner vor wie damals vor 500 Millionen Jahren, als die Kontinente Europa und Afrika aufeinanderstiessen und riesige Gebirgsketten in die Höhe trieben. Sein Gesicht sah jetzt etwa so aus wie diese Gebirgsketten.
Er beschloss, sich bei den Bienen zu rächen und schwor Rache. "Ich werde mein Leben nur der Zerstörung der Bienen widmen! Das schwöre ich bei meinem Leib und meiner Seele!", schrie er, während er breitbeinig dastand, mit seinem geschwollenen Kopf in den Himmel blickte und die Hände zu Fäusten ballte.
Am nächsten Morgen. Werner ass wie jeden Tag sein Vermicelle zum Frühstück. Der Kopf war bereits wieder abgeschwollen, da er über Nacht zwei Tuben Euceta Kühlsalbe aufs Gesicht geschmiert hatte. Die Schmerzen waren auch wieder weg, er war nun bereit, einen tödlichen Plan gegen die Bienen zu entwickeln. "Doch zuerst das Frühstück, denn mit leerem Magen kann man nicht richtig denken!", dachte Werner und musste dabei leise lachen, wobei ihm ein Stück Vermicelle aus dem Mund fiel. Plötzlich ging das Fenster auf und ein riesiger Bienenschwarm kam erneut ins Esszimmer. "Neeee..", konnte Werner gerade noch schreien, bevor die Schmerzen in seinem Gesicht ihn zwangen, "Aaaaaahhrrgh!" zu schreien. Die Bienen attackierten wieder seinen Kopf, und nachdem Werner bewusstlos zusammensackte und sich dabei noch das Kinn an der Tischkante anschlug, nahmen sie sich das Vermicelle vor.
Eine Stunde später. Werner wachte auf. Der geschwollene Kopf tat ihm immer noch weh, aber die Schmerzen hatten etwas nachgelassen. Er konnte kaum etwas sehen, da die Backen und die Augenbrauen derart geschwollen waren, dass sie die Augen verdeckten. Es kam Werner vor wie damals vor 500 Millionen Jahren, als die Kontinente Europa und Afrika aufeinanderstiessen und riesige Gebirgsketten in die Höhe trieben. Sein Gesicht sah jetzt etwa so aus wie diese Gebirgsketten.
Er beschloss erneut, sich bei den Bienen zu rächen und schwor Rache. "Ich werde mein Leben immer noch der Zerstörung der Bienen widmen! Das schwöre ich bei meinem Leib und meiner Seele!", schrie er, während er breitbeinig dastand, mit seinem geschwollenen Kopf in den Himmel blickte und die Hände zu Fäusten ballte.
Nach dem Mittagsschlaf und einer weiteren Tube Euceta Kühlsalbe stand Werner auf und ging ins Badezimmer. "Wenn ich schon gegen etwas kämpfen will, muss ich auch wie ein Kämpfer aussehen!", sagte er zu sich selbst. Er nahm den elektrischen Rasierer und rasierte sich seine braunen Haare vom Kopf, bis nur noch wenige Millimeter lange Stoppeln zu sehen waren. Erst jetzt bemerkte er das eigenartige Muttermal auf seinem Kopf. Er beugte sich nach vorne, um es genauer zu betrachten. Da erschrak er plötzlich so sehr, dass er den Rasierer losliess. Dieser fiel scheppernd zu Boden und zersplitterte. Das Muttermal hatte die Form einer Biene... Werner wurde übel vor lauter Angst. "Ist mir übel!", schrie er, bevor er sich über das WC beugte und laut loskotzte. Während dem Kotzen schrie er "Daff ift, buääh, eine Biene! Hust! Aaaah! Was hat dat zu bedeuten?! Kotz!" Dummerweise hatte er in der Eile vergessen, den WC-Deckel zu öffnen, und so platschte das ganze Übergebene auf den Boden. Doch das war ihm jetzt egal. "Das kann dann Hilde wegmachen...", schluchzte er, während er sich mit Tränen in den Augen den Mund abwischte. "Aber meine Aufgabe ist es jetzt, herauszufinden, was es mit dieser verdammten Biene auf meinem Schädel auf sich hat!"
Eine halbe Stunde später sass Werner in der grössten Bibliothek der ganzen Stadt. Er war ganz alleine dort, kein Mensch ausser ihm und der Bibliothekarin. Abgesehen von der Schulklasse die gerade eine Führung durch die Stadtbibliothek machte und den anderen 43 Leuten. Jedenfalls durchstöberte Werner ein Gestell nach dem anderen. Es war einer dieser Bibliotheken, die sehr hoch waren und bei denen es eine verschiebbare Leiter an den Regalen gab. Auf der Leiter war noch eine Warntafel, doch die beachtete Werner nicht. Darauf stand nur, dass wenn man das Gleichgewicht verlieren sollte, man sich bitte nicht an der Leiter festhalten, sondern loslassen und sich hinunterfallen lassen solle, um nicht das Regal zu beschädigen. Doch Werner interessierten jetzt keine beschissenen Vorschriften, er war auf der Suche nach einen Buch, in dem er eine Antwort auf die im Moment wichtigste Frage in seinem Leben finden würde: "Wie werden Mohrenköpfe hergestellt?" Ach ja, und falls er noch vorige Zeit hätte, wollte er auch noch wegen diesem Bienenzeug auf seinem Schädel nachsehen.
Zwei Stunden später. Das Buch, in dem Werner sich eine Erklärung über die Herstellung von Mohrenköpfe erhoffte, hatte er nicht gefunden. Ein Schüler der Schulklasse hatte es ihm stattdessen kurz erklärt. Jetzt war Werner in ein Buch vertieft, das ihm die Bibliothekarin in die Hand drückte, nachdem Werner zu ihr gegangen war und gefragt hatte "Haben Sie etwas über solches Zeuch?", während er mit dem Finger auf sein Muttermal auf der Glatze gezeigt hatte. "Klar. Bienen.", hatte die Bibliothekarin erwidert und ein Buch gleich aus dem Regal neben dem die Beiden standen gezogen, welches gross mit "Bienen-Muttermale" angeschrieben, genau wie das dritte Regal neben ihm mit "Herstellung von Mohrenköpfen" angeschrieben war.
Jedenfalls blätterte Werner also in diesem Buch namens "Muttermale in Bienenform auf dem Kopf." Es hatte zwar nur sieben Seiten, doch Werner war nicht besonders schnell im Lesen, deshalb war er seit einer halben Stunde immer noch auf Seite vier.
Als er Seite vier fertig gelesen hatte, blätterte er seufzend um. "Ich werde wohl nie etwas über dieses Scheiss Muttermal erfahren..."
Drei Stunden später. Alle Leute waren weg. Die Bibliothekarin kam zu Werner, der noch immer am Tisch sass und inzwischen auf Seite sechs war. "Ähm.., wir schliessen. Entweder sie leihen das Buch aus oder stellen es jetzt wieder zurück. Aber egal wie sie sich entscheiden, ich muss sie leider bitten zu gehen. Also, was wollen sie?", fragte sie. "Ich nehm den Publikums-Joker!", schoss es aus Werner heraus, und er begann laut zu kichern. "Haha! Verstehen Sie? Den Publikums-Joker! Hahaha! AAHAHAHA!!", lachte Werner laut. "Verstehe...", sagte die Bibliothekarin, während Werner noch immer kicherte. "Also, ausleihen oder nicht?", fragte sie noch einmal. Werner verstummte. "Ausleihen!", schrie er sie an. Die Bibliothekarin riss Werner empört das Buch aus der Hand und klappte es zu. "Nein! Sie Idiot! Jetzt weiss ich doch nicht mehr auf welcher Seite ich war! Verdammte Scheisse! Haben Sie denn kein Gehirn, verdammt nochmal?!", schrie Werner. "Seite sechs.", sagte die Bibliothekarin bloss und ging zum Computer. Werner stapfte ihr schnaufend nach. "Ach ja? Woher wollen Sie das wissen?!", fragte Werner wütend. "Ich hab’s gesehen und mir gemerkt.", erwiderte sie. Sie schaute das Buch kurz an, tippte etwas in den Computer ein, nahm das Kärtchen aus dem Buch und legte es in eine Schublade. Werner regte das irgendwie extrem auf. Wie sie so klug da sass mit ihren braunen Zöpfen und mit ihren blöden lackierten Fingernägeln etwas in den Scheiss Computer eintippelte. Und dann will sie noch wissen, auf welcher Seite er war... Werner konnte sich nicht mehr beherrschen. Er riss ihr das Buch aus der Hand und packte sie an den Harren. Die Bibliothekarin schrie kurz auf, bevor Werner ihren Kopf mit voller Wucht gegen die Tischkante schmetterte. Holz splitterte, Blut spritzte, und die Bibliothekarin kippte mit verdrehten Augen vom Stuhl und krachte polternd zu Boden. Danach nahm er das Buch und sagte "Einen schönen Tag noch. Pah!", bevor er die Bibliothek wütend verliess.
Zuhause setzte sich Werner hin und las weiter im Buch. Nach zwei Stunden hatte er schliesslich auch Seite sieben und somit das ganze Buch gelesen, doch nirgends etwas über sein Muttermal gefunden. Es war hoffnungslos. Doch da bemerkte er etwas. Die erste Seite war so dick, als ob zwei Seiten aufeinanderkleben würden. Und als er genauer nachschaute, war es tatsächlich so. Ein Kaugummi klebte zwischen Seite 1 und 2. Er zog die Seiten vorsichtig auseinander und kratzte den Kaugummi weg. "Da ist es ja, verdammt nochmal!", schrie er. "Und ich habe das ganze gottverdammte Buch durchgelesen, verdammte Scheisse! Nur weil irgend so ein Arschloch seinen Kaugummi da rein geklebt hat. Na toll!" "Werner, etwas leiser bitte!", hörte er seine Frau Hilde rufen. "Schnauze! Ich muss mich konzentrieren!", schrie Werner zurück. Dann begann er zu lesen. Und was er dabei rausfand, war so schrecklich, dass ihm das Herz stehen blieb.
Zehn Minuten später wachte er auf. Seine Frau schaute ihn besorgt an. "Da bist du ja wieder. Du bist umgekippt und hast nicht mehr geatmet! Da hab ich Herzmassage gemacht!" "Danke Hilde. Lieb von dir.", sagte Werner und stand auf. Er nahm das Buch in die Hand und schaute es sich nochmals an. Da war ein Bild eines Muttermals auf einer Glatze, genau wie seines. Und darunter stand folgendes:
"Wenn du dieses Muttermal auf deinem Kopp hast, bedeutet das: Dass du in deinem letzten Leben eine Biene warst und Selbstmord gemacht hast. Das ist eine grosse Schande für alle anderen Bienen deiner Familie, und sie schwören sich dann Rache. Wenn du dann wiedergeboren wirst, egal als was, dann hast du so ein Muttermal auf dem Schädel, ok? So dass die Bienen dich wieder erkennen und dich dann zu Tode stechen können. Alles klar? Ach ja, meistens essen die Bienen dann gerade noch auf, was dort ist. Also immer eine Folie bereit haben, so dass, falls die Bienen kommen, du gerade noch die Folie aufs Essen tun kannst, klar? Dann kann nach deinem Tod wenigstens jemand anders weiteressen. Also, viel Glück!"
Werner stockte der Atem. "Das waren also Mordversuche!", murmelte er verwirrt.
Zwei Wochen später. Werner hatte sich das Muttermal wegoperieren lassen. Doch die Bienen erkannten ihn inzwischen auch so. Jeden Tag waren sie gekommen, immer ganz gemein durchs Fenster. Inzwischen zog Werner jedesmal eine Mütze und eine Schutzbrille auf, wenn er Vermicelle ass. Er arbeitete jeden Tag an einem Plan, die Bienen auszurotten. Jetzt gerade war er in der Werkstatt. Er baute einen riesigen Anti-Bienen Spray. Er hatte sich von seinem 8-jährigen Neffen ein Buch ausgeliehen, "Bomben basteln für Anfänger". Von Splitterbomben über Rohrbomben bis zu Napalm war alles drin. Auch gab es eine Anleitung für Giftstoffbomben. Werner wollte eine Bombe basteln, die einen Bewegungsmelder hatte und sofort hochging, wenn die Bienen wieder kommen sollten. Er war schon fast fertig und freute sich riesig. "Endlich kann ich diesen Bienen-Ärschen in den Arsch treten! Harr Harr Harr!"
Und zwei Stunden später war es auch soweit. Die Bombe war fertig.
Erneut kamen die Bienen rein, Wernen kroch unter den Tisch, die Bienen stürzten sich auf ihn und die Bombe ging nicht hoch. Werner wurde zerstochen.
Am nächsten Tag. Werner hockte wieder in der Werkstatt. "Verdammte Batterien!", fluchte er. Er hatte die alten Batterien aus dem Gameboy seines Neffen genommen, doch dieses waren leer. So funktionierte der Bewegungsmelder auch nicht und Werner wurde erneut Opfer der Bienen. Jetzt bastelte er an einem Solar-angetriebenen Bewegungsmelder. Und zwei Stunden später hatte er diesen auch schon fertig konstruiert und an der Bombe angebracht.
Jetzt die Stunde der Wahrheit. Werner hockte am Tisch, ass genüsslich sein Vermicelle, als er sie hörte. Das tiefe Summen der Bienen... Und schon waren sie da. Dummerweise war es bewölkt. Das Fenster ging auf, die Bienen strömten herein und zerstachen Werner. Wieder hatte die Bombe eine Fehlfunktion, doch Werner konnte nicht lange darüber nachdenken, denn er wurde auch gleich wieder bewusstlos. Wie jedes Mal assen die Bienen genüsslich das Vermicelle fertig, bevor sie sich wieder auf den Heimweg machten.
Schon am selben Abend sass Werner erneut in der Werkstatt und tüftelte an einem neuen Bewegungsmelder. Dieses mal machte er es einfach so, dass man die Bombe an einer Steckdose einstecken musste. Das war nun endlich todsicher. Hoffte er...
Schon am nächsten Morgen sass Werner wieder am Tisch und las gerade Zeitung, als er wieder etwas am Fenster hörte. Er wurde nervös, war aber sicher dass es dieses Mal funktionieren würde.
Da hörte er einen Riesenknall, die Bombe explodierte und das Fenster zerbarst. Splitter flogen umher und Holzteile wurden durch die Luft geschleudert. Und dann war es ruhig. Die letzten Holzsplitter flogen zu Boden, Staub wirbelte durch die Luft. Walter hatte den Kopf eingezogen und machte jetzt langsam die Augen auf. Da knallte vor ihm der zerfetzte Kadaver von Plotu, seinem Hund, auf den Tisch. Der Hund wollte durch das Fenster reinkommen, öffnete es und löste damit die Bombe aus. Werner konnte es nicht fassen. Doch bevor die Tränendrüsen in seinen Augen Tränen bilden konnten, hörte er ein tiefes Summen. Die Bienen flogen durch das zerstörte Fenster und das Loch in der Wand und zerstachen Werner erneut. Dieser zappelte noch einige Sekunden laut schreiend am Boden herum, dann wurde er wieder bewusstlos. Die Bienen assen den toten Hund auf und verliessen dann das Haus.
Doch durch den Giftstoff, den sie eingeatmet hatten, starben sie kurz darauf. Die meisten starben während dem Flug und tausende von toten Bienen fielen vom Himmel. Es gab riesige Massenkarambolagen auf der Autobahn, weil die vielen Bienen den Autofahrern die Sicht verdeckten.
Doch Werner hatte es geschafft. Er hatte die Bienen ausgerottet. Nie wieder würden sie in sein Haus kommen und ihn töten wollen. Doch er hatte seinen besten Freund verloren. Plotu, den Hund. Niemand konnte ihn ersetzen, nicht mal Werner’s Frau Hilde.
Doch einen riesigen Trost gab es: Geld. Werner’s Bombe verkaufte sich bei anderen Leuten, die ähnliche Muttermale auf dem Kopf hatten, wie warme Semmeln. Werner wurde stinkreich. Doch bevor er das Geld ausgeben konnte, wurde er von der Bibliothek verklagt. Auf den Überwachungskameras war aufgezeichnet, wie Werner die Bibliothekarin umbrachte. Er musste 500'000'000‘000 Dollar Schmerzensgeld bezahlen. Sein ganzes Geld war wieder weg. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, verunfallte Walter auch noch zwei Wochen später. Er wollte eine Erdnuss vom Boden aufheben und brach sich dabei das Genick. Er kam mit einem Schrecken davon. Und die Bienen war er ein für allemal los.
Ende