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Wer will mit mir schmusen?

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27.12.2012
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Wer will mit mir schmusen?

An einem sonnigen Tag landete mit großem Gerumpel und Gebrause ein kleiner, roter Hubschrauber auf der Waldlichtung. Er schluchzte so laut, dass man es in ganzem Wald hören konnte. Obwohl sein Propeller einen fürchterlichen Krach machte.

Neugierig steckte ein Wuschelbär seinen Kopf hinter einem Baum hervor. "Was ist los?", fragte er den heulenden Hubschrauber.
"Willst du mit mir schmusen?", schniefte der Hubschrauber, "ich bin so alleine."
"Na gut", sagte der Wuschelbär, der eigentlich ein Schmusebär war, "ich drück dich mal."
Er betrat die Waldlichtung und stampfte Richtung Hubschrauber. Aber er kam nicht vom Fleck. Obwohl er ziemlich stark war.
"Hey Hubschrauber", rief er, "mach nicht so einen Wind!"
"Ich kann nicht anders, mein Ausknopf ist kaputt", jammerte der Hubschrauber.

Ein Buntspecht hatte alles vom Baum aus beobachtet. "Kann ich helfen?", fragte er den heulenden Hubschrauber.
"Willst DU mit mir schmusen?", schniefte der Hubschrauber.
"Tok, tok, tok", hämmerte der Buntspecht gegen den Baum und startete Richtung Hubschrauber. Mit aller Kraft flatterte er mit den Flügeln. Aber er kam nicht voran. Schließlich landete er einen Baum weiter hinten im Wald.
"Puh", keuchte der Buntspecht, "keine guten Flugbedingungen heute, zu viel Gegenwind."
Und der Hubschrauber schniefte weiter.

Da spitzte ein kleiner Igel hinter einem Busch hervor. "Hey, Leute", piepste der Igel, "was ist das hier für ein Trubel?"
"Willst DU mit mir schmusen?", schluchzte der Hubschrauber.
"Jippiehjo, schmusen!", jauchzte der Igel, der so etwas nicht oft gefragt wurde, "ich piekse dich auch nicht!"
Der Igel tippelte los, aber es brauste so wild, dass er sich vor Schreck einkugelte und in den Wald zurück gepustet wurde.
"Hui, jetzt hab ich einen Drehwurm", japste der Igel.
Und der Hubschrauber wurde noch trauriger.

Jetzt kann nur noch ein Schmuseprofi helfen, dachten die Tiere mitleidig und holten das wollige Kuschelschaf von der Weide.
"Willst DU mit mir schmusen?", fragte der kleine Hubschrauber.
"MÄH", machte das Schaf mit vollem Mund und galoppierte los.
Und dann wurde alles weiß. Überall wirbelte es die kuschelige Schafswolle herum.
Nur der Hubschrauber bekam nichts ab und das Schaf war fast nackig.
Beleidigt zog es sich auf seine Weide zurück.
Der Hubschrauber weinte dicke Tränen.

"Wieso bist du so traurig?", fragte da eine kleine Schnecke, die von allen unbemerkt langsam zum Hubschrauber gekrochen war.
"Keiner will mit mir schmusen", jammerte der Hubschrauber.
"Ich will!", rief die Schnecke, putzte dem Hubschrauber seine Tränen ab und kitzelte ihn mit ihren Fühlern.
"Nimmst du mich mit?", flüsterte sie.
"Halt dich gut fest", lächelte der Hubschrauber.
„Nächster Stop Hubschrauberwerkstatt!“
Gemeinsam hoben sie ab und der Hubschrauber kreiselte übermütig am Himmel.

 

Ja, es ist schon so, dass mancher Balg – ob größer oder kleiner tut da einfach nix zur Sache – schmusen mag, auf dass es ihm besser gehe,

liebe Claudianne,

doch frag ich mich, ob das auch für einen Hubschrauber gilt. Selbst unter der Prämisse, dass den lieben Kleinen alles zu Spielzeug werden kann (was zB bei geschenkten Welpen eher ärgerlich ist), vermögen sie doch schon technische Geräte von lebendigen Wesen zu unterscheiden. Warum also der Einbruch der Technik in die Tierwelt, wenn eine Libelle vielleicht nicht den Lärm eines Rotors erzeugen kann, aber doch für ihre Verhältnisse argen Wind?! Das Gegenargument des Schlusssatzes mag da aufkommen, aber ich entsinne mich noch Peterchens Mondfahrt, wo das Problem doch durch Herrn Sumsemann durch einfaches Üben und Tun gelöst wurde. Und die Bagage kam doch immerhin bis zum Mond ...

Doch, doch - ich weiß schon: Libellen und anderm Getier fehlt der Einschaltknopf …

Bissken Flüchtigkeit

"Was ist los?[“], fragte er den heulenden Hubschrauber.

Hier sollte das einleitende Pronomen wie dann nachfolgend klein beginnen:
"Willst du mit mir schmusen?", schniefte der Hubschrauber, "ch bin so alleine."
"Na gut", sagte der Wuschelbär, der eigentlich ein Schmusebär war, "ich drück dich mal."

Hier fehlt ein t

Da spitz[?]e ein kleiner Igel hinter einem Busch hervor.

Gern gelesen vom

Friedel,
der sein bissken kindliches Gemüt durchaus konservieren konnte

 

Hallo Friedrichard,

wie immer danke für dein Feedback! Interessant, dass auch du einem Hubschrauber keine Gefühle zutraust :-). Das hatte ich auch schon von einer Lektorin gehört, der ich den Text probeweise gesandt hatte. Aus der Erfahrung mit meiner Tochter weiß ich, dass auch eine Teetasse schwere Sinnkrisen haben kann :-)

Aber die Geschichte ist nicht besonders rund. Ich hatte sie als Bilderbuch gedacht und ich denke die Illustrationen dazu wären bestimmt nett, der Geschichte fehlt aber einfach was.

Viele Grüße,
Claudia

 

Doch, doch, ich weiß auch, dass Tassen ein Eigenleben haben - wie im richtigen Leben - und Hubschrauber durchaus den Naturgesetzen folgen müssen, sich ihnen zumindest nicht entziehen können, ja, dass selbst Kurzformen von Namen - "Hub[i/ert]" zur Ansprache verwendet werden,

liebe Claudianne,

aber dass ich deshalb zum Pantheisten werde, bezweifele ich. Aber hatu's mal bei einem/mehreren Kind/ern ausprobiert, ob da was fehle?

Schönes Wochenende wünscht der

Friedel

 

Hey claudianne,


ich überlege nun schon seit Tagen, warum mich Deine Geschichten nicht so recht begeistern können. Sie machen ja alles richtig, sprachlich sind sie sauber, sie sind niedlich und nett und geben den Kids auch was mit. Aber wahrscheinlich ist es genau dieses Gefühl, ja niedlich, ja nett, was mich dann doch immer den wow-Effekt vermissen lässt. Niedlich und nett reicht vielleicht nicht aus. Sie sind irre brav deine Geschichten. Da ist alles so richtig, da ist nichts frech. Die Figuren sind auch immer alle richtig. Dir fehlt ein Antagonist zu all deinen Protagonisten. Jemand, der mal nicht richtig ist, der auch mal Fehler macht, der verdammt nochmal eine Identifikation mit den wahrem Leben ermöglicht und nicht in so einer Heiligenscheinwelt lebt. Eine solche Figur ermöglicht dann ja auch erst einen Spannungsbogen. Das ist bei Dir immer der gleiche Plot. Irgendwer/etwas hat ein Problem und dann kommt aus der Zaubertüte die Lösung, ohne, das wer dazu etwas tun musste.

Ich will die Geschichte gar nicht schlecht reden, sie ist schon niedlich und so, aber das ist eben auch alles. Und niedlich reicht nicht. Niedlich ist zu wenig. Ich wünsche mir wirklich, dass Du Dich endlich mal was traust. Schau Dir doch mal die Grimms Märchen an (und alle anderen bekannten Helden Deiner Kinderbücher) - wie niedlich sind die? Null. Es ist null niedlich. Pippi ist nicht niedlich, Zauber von Oz ist nicht niedlich, Momo ist nicht niedlich. Kein Buch, das Kinderherzen erobert hat, ist nur niedlich. Ich hoffe das klingt jetzt nicht so vernichtend, aber - lass es mal krachen ;). Hab was Böses in den Geschichten. Ich glaube, Du solltest mal versuchen.

Beste Grüße und hau rein,
Fliege

 

Hallo Fliege,

vielen Dank für die Gedanken, die du dir über meine Texte machst. Du hast sicherlich recht, sie sind sehr brav. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich momentan ein sehr junges Zielpublikum vor Augen habe (meine Tochter ist 2), da darf man schon noch von einer heilen Welt ausgehen :-)
Aber ich versuche mal, ob ich es auch anders hinbekomme. Wäre dioch schade wenn ich dich nicht auch noch überzeugen könnte :-)

Viele Grüße,
Claudia

 

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