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Wer sucht, der findet nicht

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23.07.2018
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Wer sucht, der findet nicht

Sie war neu im Ort. Kürzlich erst, war sie hergezogen. Hatte sich außer grünen Vorhängen nichts gekauft, denn sie hatte schon alles besessen. Von der Couch bis hin zu den Cocktailgläsern hatte sie alles aus der alten Wohnung mitgenommen. Doch eine Sache hatte sie dennoch vermisst. Eine Sache, die man nicht im Supermarkt kaufen konnte und auch nicht beim Möbelgeschäft um die Ecke. „Ich brauche Freunde.“, sagte sie leise zu sich selbst und schaute dabei vom Balkon aus hinweg über die Dächer ihres neuen Heimartortes. Ja Freunde waren es, die sie brauchte. Sie hatte schon keine gehabt, als sie noch in woanders gewohnt hatte. Doch innerlich sehnte sie sich nach Freundschaft. Nach einer Person zum reden, lachen und weinen. Nach einer Person zum Nägel lackieren und zum Ausgehen am Abend. In Gedanken versunken schenkte sie sich ein Glas des besten Discounter Rotweins ein, den sie finden konnte und setzte sich auf ihren alten Gartenstuhl. „Die Wohnung ist ja ganz schön.“, dachte sie, „aber viel zu einsam. Ich werd mir wohl endlich Freunde suchen müssen.“

Und so kam es, dass sie einige Tage später am Sommerfest des Ortes teilnahm, in der Hoffnung auf neue Bekanntschaften zu treffen. Sie kaufte sich ein Bier (denn das taten die meisten Leute), setze sich auf eine freie Bank und wartete. Sie wartete, weil sie erwartete, dass man sie wohl ansprechen würde. Doch niemand kam. „Sind die denn alle nicht an neuen Freundschaften interessiert?“, fragte sie sich und hielt dabei Ausschau. Und da sah sie sie. Perfekt! Sie sah aus, wie eine perfekte beste Freundin eben aussehen muss! Also sprang sie auf, um die Fremde anzusprechen und sie schließlich einzuladen, denn Zuhause hatte sie ja noch den Discounter Wein geöffnet im Kühlschrank stehen.

Und so kam es, dass sie mit der Fremden Rotwein trank, sich unterhielt und lachte. Sie lackierten sich sogar die Nägel gegenseitig. „Besser kann es nicht sein auf der Welt.“, kicherte sie und fühlte sich gut dabei. Denn sie glaubte die eine Sache gefunden zu haben, die es nirgends zu kaufen gibt. Wenige Zeit später versprach die fremde neue Freundin, bald anzurufen und verließ die Wohnung. Doch mit ihr verschwanden auch Wertsachen aus der alten Kommode im Flur, sowie das Sparschwein, das auf der Kommode gestanden hatte.

Und so kam es, dass sie plötzlich traurig war. Sie hatte sich getäuscht in der Fremden. Sie war doch perfekt! Und dennoch war sie nichts als jemand, der seine Chance wohl zu gut genutzt hatte. Enttäuscht schenkte sie sich den letzten Tropfen Wein ins Glas und dachte daran, dass ihr eine Sache fehlte. Eine Sache, die es weder im Supermarkt noch im Möbelgeschäft um die Ecke zu kaufen gab. Wahre Freundschaft. Diese war wohl schwerer zu finden als sie angenommen hatte. „Die Wohnung ist ja ganz schön. Aber ziemlich einsam. Ich brauche Freunde, denen ich blind vertrauen kann. Es muss nicht immer Tage geben, an denen wir lachen oder weinen können gemeinsam. Oder an denen wir uns viel zu sagen haben. Wir müssen uns einfach nur vertrauen können.“, dachte sie und sah dabei hinweg über die Dächer ihres neuen Heimatortes.

 

Hallo @JaSue und willkommen hier im Forum :)

Du hast einige Zeichenfehler in deiner Geschichte, falsch gesetzte Kommas zum Beispiel, auch die Zeichensetzung bei wörtlicher Rede solltest du dir noch mal ansehen.
Weil deine Geschichte so schön kurz ist, habe ich die Fehler einfach mal ausgebügelt - sofern ich keine übersehen habe und vor allem: Ohne Gewähr auf Fehlerfreiheit meinerseits :D. Das geht schneller, als jeden einzeln aufzuzählen.

Sie war neu im Ort. Kürzlich erst war sie hergezogen. Hatte sich außer grünen Vorhängen nichts gekauft, denn sie hatte schon alles besessen. Von der Couch bis hin zu den Cocktailgläsern hatte sie alles aus der alten Wohnung mitgenommen. Doch eine Sache hatte sie dennoch vermisst. Eine Sache, die man nicht im Supermarkt kaufen konnte und auch nicht beim Möbelgeschäft um die Ecke. „Ich brauche Freunde“, sagte sie leise zu sich selbst und schaute dabei vom Balkon aus hinweg über die Dächer ihres neuen Heimartortes. Ja, Freunde waren es, die sie brauchte. Sie hatte schon keine gehabt, als sie noch in woanders gewohnt hatte. Doch innerlich sehnte sie sich nach Freundschaft. Nach einer Person zum Reden, Lachen und Weinen. Nach einer Person zum Nägel lackieren und zum Ausgehen am Abend. In Gedanken versunken schenkte sie sich ein Glas des besten Discounter-Rotweins ein, den sie finden konnte, und setzte sich auf ihren alten Gartenstuhl. „Die Wohnung ist ja ganz schön“, dachte sie, „aber viel zu einsam. Ich werd mir wohl endlich Freunde suchen müssen.“

Und so kam es, dass sie einige Tage später am Sommerfest des Ortes teilnahm, in der Hoffnung, auf neue Bekanntschaften zu treffen. Sie kaufte sich ein Bier (denn das taten die meisten Leute), setze sich auf eine freie Bank und wartete. Sie wartete, weil sie erwartete, dass man sie wohl ansprechen würde. Doch niemand kam. „Sind die denn alle nicht an neuen Freundschaften interessiert?“, fragte sie sich und hielt dabei Ausschau. Und da sah sie sie. Perfekt! Sie sah aus, wie eine perfekte beste Freundin eben aussehen muss! Also sprang sie auf, um die Fremde anzusprechen und sie schließlich einzuladen, denn Zuhause hatte sie ja noch den Discounter-Wein geöffnet im Kühlschrank stehen.

Und so kam es, dass sie mit der Fremden Rotwein trank, sich unterhielt und lachte. Sie lackierten sich sogar die Nägel gegenseitig. „Besser kann es nicht sein auf der Welt“, kicherte sie und fühlte sich gut dabei. Denn sie glaubte die eine Sache gefunden zu haben, die es nirgends zu kaufen gibt. Wenige Zeit später versprach die fremde neue Freundin, bald anzurufen und verließ die Wohnung. Doch mit ihr verschwanden auch Wertsachen aus der alten Kommode im Flur, sowie das Sparschwein, das auf der Kommode gestanden hatte.

Und so kam es, dass sie plötzlich traurig war. Sie hatte sich getäuscht in der Fremden. Sie war doch perfekt! Und dennoch war sie nichts als jemand, der seine Chance wohl zu gut genutzt hatte. Enttäuscht schenkte sie sich den letzten Tropfen Wein ins Glas und dachte daran, dass ihr eine Sache fehlte. Eine Sache, die es weder im Supermarkt noch im Möbelgeschäft um die Ecke zu kaufen gab. Wahre Freundschaft. Diese war wohl schwerer zu finden als sie angenommen hatte. „Die Wohnung ist ja ganz schön. Aber ziemlich einsam. Ich brauche Freunde, denen ich blind vertrauen kann. Es muss nicht immer Tage geben, an denen wir lachen oder weinen können gemeinsam. Oder an denen wir uns viel zu sagen haben. Wir müssen uns einfach nur vertrauen können“, dachte sie, und sah dabei hinweg über die Dächer ihres neuen Heimatortes.


Sprachlich merkt man deiner Geschichte an, dass du dich offenbar noch nicht wahnsinnig lange mit literarischem Schreiben auseinandersetzt, das wird gleich zu Beginn klar:

Hatte sich außer grünen Vorhängen nichts gekauft, denn sie hatte schon alles besessen. Von der Couch bis hin zu den Cocktailgläsern hatte sie alles aus der alten Wohnung mitgenommen. Doch eine Sache hatte sie dennoch vermisst.

Auf solche Kleinigkeiten solltest du achten, wenn du sprachlich überzeugen willst.
Zudem gab es einige Formulierungen in der Geschichte, die etwas ... holprig wirkten, die elganter, graziler daherkommen könnten. Ich ziehe dir da mal keine Beispiele raus, ich finde, dieses Sprachgefühl ist eine Sache, die sich mit der Routine im besten Falle von selbst einstellt, da macht es glaube ich wenig Sinn, hier alles auf die Goldwaage zu legen.

Auch wenn man der Geschichte über die einsame Protagonistin anmerkt, dass sie noch in den Kinderschuhen steckt, habe ich sie gerne gelesen. Sie wirkt sanft in ihrer Naivität, möchte ich fast sagen, mich überkommt dabei das Verlangen, die Arme in den Arm zu nehmen, ja, ich möchte ihre Freundin werden :) Natürlich gäbe es noch wahnsinnig viel Platz, um mehr in die TIefe zu gehen, du könntest die Umgebung deutlicher beschreiben, die neue Stadt, in die sie gezogen ist, ihre Wohnung, könntest sie selbst klarer zeichnen, ihre Vergangenheit aufrollen, den Grund, warum sie umgezogen ist, bla bla bla ... Zukunftsmusik. Je tiefer du in die "Schreibmarterie" eintauchst, desto mehr wirst du dir zutrauen, da bin ich mir sicher. Um aber noch mal auf die Frage in deinem Profil

Weil ich wissen möchte, wie meine Kurzgeschichten beim Leser ankommen. Ich möchte erfahren, welche Gefühle und Gedanken den Leser heimsuchen, wenn er meinen Text gelesen hat.

zurückzukommen: Ich mag sie, ich erahne einen sensiblen Autor bzw. eine sensible Autorin, der/die Schwingungen wahrnimmt, die es sich aufzuschreiben lohnt. Ich mag die sanfte Stimmung, die leichte Melancholie, besonders mag ich auch die Wiederholung, also dass sie sich am Ende wieder in der selben Lage findet wie zu Anfang.

Würde mich freuen, wenn du dein Potential weiter ausschöpfst und dranbleibst :)

Liebe Grüße,

Lani

 

Hallo @JaSue, ja die Suche nach wahrer Freundschaft, nach Kameradschaft und Seelenverwandtschaft, wer kennt die nicht? Mich beschleicht der Eindruck, dass der Text eine autobiographische Komponente hat und du in ähnlicher Situation bist? So gelesen, als Schilderung einer momentanen Stimmungslage ist der Text okay, als Kurzgeschichte ist er mir zu dürftig, weil nicht auserzählt. Der Konflikt bleibt zu sehr an der Oberfläche, deine Prota agiert und denkt naiv, denn mit gesundem Menschenverstand muss ihr klar sein, dass die beste Freundin nicht auf dem Sommerfest an der Ecke steht und auf sie wartet.

Willkommen bei den Wortkriegern.
Peace, linktofink

 

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