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Wer andern eine Grube gräbt......

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16.02.2002
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Wer andern eine Grube gräbt......

Wer andern eine Grube (oder auch GRUAMM genannt) gräbt muss doch nicht auch unbedingt selbst dort reinfallen. Das ist eigentlich sogar äusserst unrealistisch, denn wenn man z.B. grade dabei ist eine Binge auszuheben, dann ist es auf keinen Fall möglich, dass man dort einen Selbstreinfall erleidet. Denn man befindet sich ja sowieso schon in der Grube mit Schaufel, Hacke, Grabsklaven und so. Das einzige Problem das entstehen könnte wäre, dass man nicht mehr aus der Grube rauskommt weil man zu tief gegraben hat. Jedoch müsste man schon saublöd sein, damit einem so etwas passieren kann (wie z.B. dem Alex Wurz als er damals in der Nachmittagssonne von Sepang eine “geniale“ Hirschenfalle ausschaufeln wollte – sogar der Oberhauser Elmar lachte sich am Grubenrand kugelrund über die Peinlichkeit des kleinen Alex O´Hole.....).

Das zweite Problem das beim Ausheben eines Kraters eventuell auftreten könnte wäre, dass man auf Wasser stösst und plötzlich in den ewigen Gesteinsschichten versinkt. In diesem Fall besteht jedoch noch die klitzekleine Chance, dass Petrus an der Himmelspforte Gnade zeigt und man einen Moment nach dem Untergang wie Phoenix aus der Asche wieder aus dem Teufelskrater emporklettern kann. Das wäre ein riesiges Spektakel, dass man richtig vermarktet und organisiert zu einem monumentalen Ereignis ausbauen könnte. Dazu müsste man jedoch vorher schon Vorbereitungen für dieses epochale Event treffen, da jedoch auch dieser Fall höchst selten eintritt, können wir diese grossartige Money-Maker-Idee wieder über Bord werfen (vorausgesetzt man besitzt ein Schiff, Motor-, Ruder oder Tretboot...)!

All diesen Gefahren ist man natürlich nicht ausgesetzt, wenn man die Grabungsarbeiten einem Bagger überlässt. Es dürfte jedoch wohl klar sein, dass es sich finanziell wohl kaum auszahlt, wenn man eine solche Maschine zum Ausheben einer Fuchsfalle missbraucht.
Überhaupt sollte man vor dem aufwendigen Gestalten von Tierfallen vorher überlegen für welches Tierchen welche Falle die beste ist, z.B. bringt es wohl wenig Genugtuung, wenn man einem Vogel eine Grube gräbt, die Hoffnung, dass er in Todesangst auf seine Flugeigenschaften vergisst ist doch ziemlich gering..... oder? Man kann aber auch auf den genialen Schachzug [C5 auf D6] des ausrangierten ehemaligen Fernseh-Topjournalisten Fritz Todes zurückgreifen: Der alte österreichische Radhaudegen fand nach seinem ORF-Rausschmiss grossen Gefallen an der “Kill the Birds“-Sportart!
Nach der Aushub-Session baut er sich immer noch einen mächtigen Schutzwall neben die Grube hin und lauert mit der Flinte hinter seiner Festung. Kreuzt auch nur irgendein Getier mit Flügeln seinen Weg, dann knallt er es ohne Augenzwinkern kaltblütig ab und das arme Tier fällt in die Grube. Eine geniale Taktik, der mittlerweile auch schon beinahe Dietrich Mateschitz zum Opfer gefallen wäre. Doch er erahnte den für ihn geplanten Schuss und konnte sich gerade noch rechtzeit eine Dose “Blaue Sau“ runterstemmen, sodass er “nur“ mit dem Schädel voran auf den Erdboben knallte, anstatt auf Fritz Todes Abschussliste aufzuscheinen.

Auch das Design ist bei der Aushubplanung eine nicht zu unterschätzende Komponente. Soll die Grube drei- vier- oder doch lieber fünfeckig werden, soll sie gewässert oder mit Pestiziden versetzt werden, sollen darin Kleintiere ausgesetzt werden um größere köstlichere Kaliber anzulocken.....

Gruben sollen aber natürlich nicht nur den Tieren vorbehalten bleiben, auch Menschen sollen hiervon nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Historisch betrachtet fallen uns die berühmten Pestgruben und tragische Grubenunglücke ein. Diese beiden Worte tragen wohl auch die Hauptschuld am schlechten Image der Gruben.
Dieses schlechte Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit könnte man mit einer ausgefinkelten Marketingstrategie wieder loswerden. Jedoch müsste hierfür die gesamte Grubenvereinigung an einem Strang ziehen. Man bräuchte hierfür vorallem einen passenden Propaganda-Slogan der die Gruben endlich wieder aus dem Dreck emporzieht und sie zu neuen Höhenflügen inspiriert und motiviert. Man muss die negative Stimmungsmache stoppen (vielleicht sollte man alle Gruben-Kritiker zusammen in ne Grube werfen...), denn über Wolkenkratzer wird ja auch nicht a` la “Wer andern eine Skyline baut fliegt selbst herunter“ gelästert. Viele Leute zerreissen sich das Maul über Gruben und ziehen diese pittoresquen Bauwerke in den Schlamm.

Die Sag-Ja-zu-Gruben-Propaganda könnte z.B. folgenden nachdenklich stimmenden Aufreger-Headliner verwenden: “Wenn ihr keine Gruben wollt gibt’s auch keine Häuser und ihr lebt im Dreck! Gebt den Gruben eine Chance sonst sind eure Chancen für den Gang aus der Gosse gleich null!“

Das sollte die Anti-Gruben-Lobby tief ins Mark treffen, womit wohl die Basis für ein fulminantes Comeback der Gruben geschaffen wäre!

 

Hallo erstmal auf kg.de, Stevano. Dies ist der erste Text von dir, den ich mir durchgelesen habe und iach habe einges dazu zu vermerken.

An sich ist er nicht schlecht geschrieben, dein Text, jedoch will ich behaupten, dass er vom Genre her falsch eingeordnet ist, handelt es sich doch vielmehr um eine Rede als um eine (Kurz)Geschichte.
Satire im Allgemeinen ist ein mE schwerer zu treffender Berich, da Humor Ansichtssache ist. Die erwünschte Komik des Textes liegt in der Art und Weise wie und der Tatsache, dass überhaupt über diese Thematik diskutiert wird.

Ich persönlich fand den Text nicht so lustig, aber ich kenne einige Leute, denen Sätze mit allzulogíschen Schlussfolgerungen wie

dann ist es auf keinen Fall möglich, dass man dort einen Selbstreinfall erleidet. Denn man befindet sich ja sowieso schon in der Grube

gefallen, wie schon gesagt, ist halt Ansichtssache.
Was etwas störend bei mir rüberkam, waren die Abschnitten in denen Personen bzw. auch deren Namen genannt werden. Bis zu diesem Punkt bemühtt sich der Text scheinbar wissentschaftlich vorzugehen, worin ja auch der Witz besteht. Diese Einschnitte durchbrechen mE den Stil indem sie die Geschichte auf eine mehr oder weniger persönlicher Basis herabsinken lassen. Nun, auch das mag Geschmackssache sein.

An einigen Stellen finde ich deine Diskussionen zu weit hergeholt.

Das wäre ein riesiges Spektakel, dass man richtig vermarktet und organisiert zu einem monumentalen Ereignis ausbauen könnte.

Gut, es ist natürlich Humor und von daher ist jede Spinnerei erlaubt, aber wirklich witzig find ich es halt nicht.

Das wäre alles, was ich zu deinem Text sagen könnte. Wie gesagt, Stil und Formulierung halte ich für ganz ordentlich. Diese Idee der Diskussion sagt mir nun mal leider nicht zu.
Ich wünsch dir noch viel Spaß auf kg.de
Bis denne

Frederik

-carpe diem-

 

Hi,

kann mich dem Gesagten nur anschließen.

Den satirischen Aspekt konnte ich leider nicht erkennen.
Aber vielleicht kann der Autor mich in diesem Punkt aufklären.

Witzig fand ich den Text auch nicht, aber Satire muß ja auch nicht zwangsläufig witzig sein.

Der Text erinnert mich eher an eine Kolume, nicht an eine Kurzgeschichte.

Ansonsten, wurde ja schon alles gesagt.

Gruß, Pan

 

Also Österreicherin kann ich hier schon satirische Elemente entdecken, allerdings gehören sie teilweise doch noch etwas spitzer formuliert.

@Frederik, Zitat: "Gut, es ist natürlich Humor und von daher ist jede Spinnerei erlaubt, aber wirklich witzig find ich es halt nicht."

- Nein, es ist wirklich nicht witzig, daß es hierzulande immer bei diversen Unglücken (etwa das Bergwerksunglück von Lassing, bei dem Lassing in einer Grube versank) Dauerfernsehsendungen gibt, weil sich die Leute so gerne dran begeilen und dort dann sogar alle Zimmer ausgebucht sind, weil die Leute sogar hinfahren, Unglück schauen. Das ist Tatsache. Und genau das wird hier meiner Meinung nach aufs Korn genommen und ist allemal eine Satire wert.

Nur etwas ausfeilen noch, bitte.

Liebe Grüße
Susi

PS, Stevano: Dein Beitrag "Bären mag man eben" ist in Diskussion der Autoren verschoben, hier draufklicken.

[Beitrag editiert von: Häferl am 18.02.2002 um 17:35]

 

@Häferl

Nein, es ist wirklich nicht witzig, daß es hierzulande immer bei diversen Unglücken (etwa das Bergwerksunglück von Lassing, bei dem Lassing in einer Grube versank) Dauerfernsehsendungen gibt, weil sich die Leute so gerne dran begeilen und dort dann sogar alle Zimmer ausgebucht sind, weil die Leute sogar hinfahren, Unglück schauen.

Sorry, wenn ich dir nicht folgen kann, aber wo wurde das jetzt angesprochen. Ich glaube nicht, dass der Autor ein solches Unglück anspricht. Wenn es so wäre fände ich es natürlich nicht "witzig", aber mir ist nicht ersichtlich, wo daraufangespielt wird. Sagst du mir aus welcher Stelle du das rausziehst?

Dank im Voraus
Frederik

-carpe diem-

 

@Frederik: Es gibt viele Gruben, das sei nur eine davon. Ob sie jetzt dezidiert erwähnt ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ist auch irrelevant.
Aber im ganzen Text geht es um das mediale Vermarkten, was in dem von mir besagten Fall besonders krass gewesen ist, deshalb habe ich es als Beispiel angeführt.

 

Hallo ihr,

freut mich wirklich dass meine Geschichte schon etwas Ressonanz gefunden hat.... genau das ist es nämlich was ich suche - gute Kritik! Also thx erstmal.
Zum Satireaspekt:
Nja, ehrlich gesagt hab ich nicht genau gewusst wo ich diese Geschichte hier am besten einordnen konnte, und da ich durchaus einige satirische, sarkastische Anflüge darin untergebracht habe hab ichs halt einfach mal in die Satire-Section geworfen.

Yep, Susi, du hast durchaus Recht, es ist ziemlich viel auf die Vorkommnisse rund um "LASSING" bezogen, das ganze Medienspektakel, die Schaulustigen und der Katastrophenort als Touristensensation. Österreich wird in letzter Zeit ja schon öfters als "rechtes" Katastrophenland bezeichnet (siehe Kaprun, Galltür, Lassing....).
Ich wollte damit mal den ganzen Medienhype ein bisschen anders auffassen, das ganze Mal aus anderer Sicht sehen.
Aber es ist natürlich klar, dass das Österreicher besser nachvollziehen können, also mein Fehler, werd mich in Zukunft bemühen zu sehr österreich-bezogene Geschichten nicht hier reinzustellen (oder ihr könntet ja eine Österreich-Section schaffen, nja das geht dann wohl etwas zu weid oder?)!

 

Hallo Stevano!

Zitat: "Aber es ist natürlich klar, dass das Österreicher besser nachvollziehen können, also mein Fehler, werd mich in Zukunft bemühen zu sehr österreich-bezogene Geschichten nicht hier reinzustellen (oder ihr könntet ja eine Österreich-Section schaffen, nja das geht dann wohl etwas zu weid oder?)!"

- Warum? Wir sind ja hier gar nicht so wenige. Und gegen Reservate bin ich sowieso. Es gibt ja auch Texte, die nur eher mehr für Deutsche lustig sind, weil uns die Hintergründe dazu fehlen. - :whocares: - Schreib ruhig weiter so Österreichisch! ;)

Alles liebe
Susi

 

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