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Wenn Wünsche wahr werden
Es klingelte an der Tür, gerade lag ich in meinem Bett und schaute ein wenig Fern. Da ich aber alleine zu Hause war und die Person nicht locker ließ, musste ich wohl oder übel zur Tür gehen und aufmachen. Es war Leonie, meine beste Freundin. „Heeey, was gammelst du denn hier so traurig herum?“, fragte sie und stürmte gleich durch, bis in mein Zimmer. „Lass uns doch was unternehmen, immerhin haben wir Sommer und sollten das gute Wetter ausnutzen!“ Ich guckte sie gelangweilt an und meinte nur: „Nee, mir ist nicht so danach.“ Sie schaute mich nur verwundert an, als würde ich mit ihr chinesisch sprechen. „Jetzt komm, zu irgendetwas musst du doch Lust haben“, sprach sie mir hoffnungsvoll zu. Doch ich schaute sie nur an und legte mich wieder aufs Bett. Leonie setzte sich neben mich und bettelte: „Bitte, bitte.“ Dann holte ich mein Handy heraus, checkte meine Nachrichten und sagte: „Wir waren doch gestern erst shoppen.“ Sie schaute als hätte ich ihr das perfekte Argument gebracht, „JA, ganz genau. Du hast dir doch einen neuen Bikini gekauft, den musst du sofort einweihen. Darin siehst du so toll aus!“ Ich merkte, dass ich gegen sie sowieso keine Chance hatte, verdrehte nur die Augen und sagte ihr schließlich zu, ins Freibad zu gehen. Wir packten unsere Sachen und schwangen uns aufs Rad.
Da ich keine Lust hatte, mich in die ekligen und kleinen Kabinen im Freibad zu zwängen, hatte ich meinen Bikini bereits drunter gezogen. „Such uns schon mal einen schönen Platz, ich geh' mich dann noch umziehen“, erklärte Leonie und verschwand. Ich schaute kurz über die Leute und fand schließlich eine freie Stelle, wo ich unsere Sachen hinlegte. Kurze Zeit später kam Leonie auch schon zu mir rüber und fing sofort an zu erzählen: „Omg, ich hab' schon voll süße Typen hier gesehen!“ Vielleicht guckte ich blöd dabei, aber sagte dann: „Ähm.. Leo, du hast aber nicht vergessen, dass du einen Freund hast?“ Dann lachte sie, was ich eigentlich gar nicht verstand, da ich diese Frage ernst meinte. „Natürlich weiß ich das! Ich meine doch auch für dich“, sie lachte immer noch und zwinkerte mir auf einmal zu. Ganz verdutzt legte ich mich in meinem neuen Bikini auf den Bauch, um mich zu sonnen. Leonie stupste mich nach einer Weile an und fragte: „Kommst du denn wenigstens mit ins Wasser?“, sie lächelte und ich ging mit. Wir schwammen ein wenig hin und her, machten Pausen und unterhielten uns. Als uns ein paar Typen hinterher pfiffen und zu uns herüberkamen, gab ich ihr nur ein Zeichen, dass ich wieder zu unserem Platz zurück ging. Ich konnte wirklich nicht verstehen, wie sie mit anderen flirten konnte, wenn sie doch schon einen Freund hatte? Aber sie meinte ja immer, es sei kein flirten, sie schloss ja nur gerne neue Bekanntschaften. Naja, mir konnte es egal sein.
Als ich mir gerade mein Handtuch umgeworfen und dabei war mich hinzusetzen, bemerkte ich ihn. Es kam mir vor wie in Zeitlupe, wie er aus dem Wasser auftauchte, sich die Haare aus dem Gesicht strich und langsam aus dem Becken stieg. Mir schlug das Herz bis zum Hals. Ich kam mir vor wie in einem Film. Und tatsächlich! Er kam auf mich zu! Konnte das wahr sein? War ich nur in einem Traum? Er hatte kristallblaue Augen, mit denen er mich ansah, als er dann mit seiner tiefen, perfekten Stimme sagte: „Hey.“ Ich schaute ihn nur an und brachte einfach keinen Ton heraus, wie sehr ich es auch versuchte. Es schien ihn leicht zu verunsichern, was er dann aber gekonnt überspielte. „Ist vielleicht ein wenig direkt, aber ich hab' dich gesehen und musste dich einfach ansprechen. Ich weiß auch gar nicht was ich eigentlich sagen soll, aber klar war ich musste herüberkommen“, er lachte. Es machte mich innerlich so froh und sein schönes Lachen brachte mich zum Grinsen. Er fixierte seinen Blick so auf mich, dass er mich damit in seinen Bann zog. Bei anderen Leuten wäre es mir wahrscheinlich unangenehm gewesen und ich hätte mich angestarrt gefühlt, aber bei ihm, bei ihm war es einfach anders. Wir schauten uns tief in die Augen, bis er schließlich fragte: „Willst du mir nicht deinen Namen verraten?“, dabei grinste er so verlegen, dass ich lachen musste. „Ich weiß nicht, will ich das denn?“, sagte ich lachend. Er fing auch an zu lachen und meinte: „Ja, ich denke schon“. „Antonia“, ich schaute dabei ein wenig auf den Boden, denn ich mochte meinen Namen nicht besonders. „Ein schöner Name“, entgegnete er, machte eine kurze Pause, sagte dann aber nichts und legte sich einfach zufrieden ins Gras neben mich und schloss die Augen. Ich schaute ihn verwundert an. „Was ist mit deinem Namen?“ Er blickt zu mir hoch: „Was soll denn damit sein?“ „Verrate ihn mir“, entgegnete ich ihm leicht fordernd. „Ich verrate dir meinen Spitznamen“, er stockte kurz und sagte dann: „Taddl.“ Ich grinste ihn an, doch er öffnete nur kurz sein linkes Auge, sah mich kurz an und sonnte sich weiter. Bis ich schließlich fragte: „Dein richtiger Name ist“, ich machte eine kurze Pause, „Thaddeus?“ Nun setzte er sich auf und schaute mich an. Ich verspürte den Drang ihn einfach zu knuddeln, da es ihm sichtlich unangenehm war, dass ich so nachhakte und musste innerlich lachen, da ich ihn doch gar nicht kannte. „Ich weiß, was du jetzt denkst“, sagte er und blickte in meine Augen. „Warum kommt dieser komische Junge, mit dem seltsamen Namen zu mir und textet mich zu?“, er zog die Schultern hoch und schaute mich an, als würde ich ihm Vorwürfe machen. Ich legte mich auf den Rücken und sagte nichts. Dann fiel mir Leonie ein. „Oh man!“ Er guckte mich an: „Was ist los?“ „Ich muss denke ich mal nach meiner Freundin gucken.“ „Wenn du so eine kleine, blonde mit Locken meinst, dann ist sie glaube ich schon gegangen.“ Ich schaute ihn verblüfft an, wie konnte er Leonie kennen? Und was meinte er mit 'sie war gegangen'? Er zeigte auf den Ausgang des Freibades und erzählte: „Ja, sie stand da vorne und hat mit ihren Händen ein Herz geformt, zeigte dann auf den Ausgang und ging. Ich war mir nicht sicher, dass sie uns meinte und hielt sie nur für verrückt“, er fing an zu lachen. Sofort kramte ich mein Handy heraus und fand eine Nachricht von Leonie: „Bin nach Hause gegangen, muss noch was erledigen und wollte euch nicht stören, Leonie“. Typisch! Aber eigentlich war es mir recht, denn ich fühlte mich diesem Fremden, der ja gar nicht mehr so fremd war, so nahe wie noch keinem zuvor.
Es machte sich Stille breit, was nach einer Weile ziemlich unangenehm wurde. Doch dann ergriff Taddl zum Glück das Wort. „Sag mal“, er schaute mich mit seinen funkelnden Augen an. „Es ist zwar schon später geworden, aber hast du Lust noch mal schwimmen zu gehen?“ Ich blicke im Freibad herum. Tatsächlich, es waren nur noch wenige Leute da, doch ich wollte unbedingt noch mehr Zeit mit ihm verbringen und sagte schließlich zu. Wir gingen zum Wasser, ich setzte mich auf den Beckenrand und tauchte meine Füße ins Wasser, während Taddl Anlauf nahm und mit einem Satz hineinsprang. Das Wasser spritzte auf mich und er grinste nur. „Los komm schon rein, so kalt ist es gar nicht.“ Ich zögerte. Schließlich kam er näher und zog mich ins Wasser. Ich schrie kurz auf wegen der Kälte, doch musste gleichzeitig so lachen, dass ich mich fast verschluckte. Er tauchte immer wieder ab, dass ich ihn nicht sehen konnte und erschreckte mich. Wir hatten so viel Spaß und kamen uns näher, doch dabei vergaßen wir ganz die Zeit. Plötzlich tauchte er hinter mir auf und packte meine Hüften, ich drehte mich um und er zog mich näher an sich. Tief blickten wir uns in die Augen und gerade als unsere Lippen sich berühren wollten, rief uns ein Bademeister zu „Hey! Genug geplanscht für heute, raus mit euch!“ Ich erschrak und zuckte kurz zusammen, auf Taddl’s Gesicht machte sich nur ein Grinsen breit „Wenn's am Schönsten ist, sollte man wohl aufhören“, er zwinkerte mir zu. Wir gingen aus dem Wasser und zogen uns noch schnell um. Die ganze Zeit hatte ich ein Kribbeln im Bauch, das war so ein schönes Gefühl. „Wie sieht's aus? Kommst du noch mit zu mir?“, Taddl schaute mich erwartend an und gleichzeitig sah ich so einen Hoffnungsschimmer in seinen Augen. Eins meiner großen Probleme war, man sah mir an meinem Gesicht sofort an was ich dachte. Und ich dachte darüber nach, ob er jemand war, der sofort mit einem ins Bett wollte oder wollte er vielleicht NUR mit mir ins Bett und ich malte mir vorher die schönsten Fantasien aus. Nachdem ich eine Weile anscheinend nichts sagte, ergriff er wieder das Wort „Keine Sorge, ich will nicht direkt mit dir ins Bett“, er grinste ein bisschen unverschämt, aber gleichzeitig so unheimlich süß! Ich fragte mich, ob er mir das vom Gesicht abgelesen hatte und wurde ein bisschen rot. Dann nickte ich und sagte „Ich komme gerne noch mit zu dir.“
Wir gingen zu Fuß. Seine Wohnung lag nicht weit vom Freibad entfernt. Er schloss die Tür auf und ich trat hinein. Es schien als würde er nicht alleine wohnen, hatte er eine Freundin? Aber wieso versuchte er dann mich zu küssen und nahm mich mit in seine Wohnung? War er ein Betrüger? So viele Fragen schossen mir durch den Kopf, aber in seiner Gegenwart hatte ich nicht das Bedürfnis zu fliehen. Ich wollte nah bei ihm sein, ich schaute mich also ein bisschen um. „Mach es dir gemütlich. Willst du was trinken?“, er ging in die Küche, ich folgte ihm und lehnte mich an den Türrahmen. „Ja gern.“ Er reichte mir irgendein Alkoholgetränk, von dem ich nicht genau wusste was da drin war. Ich schaute verunsichert. „Keine Sorge, es ist etwas ähnliches wie V+.“ Das beruhigte mich und ich trank davon. Ich setzte mich neben ihn auf die Couch und wir schauten uns an. „Wohnst du hier eigentlich alleine?“, fragte ich schließlich als mich die Neugier packte. Erst guckte er mich nur an doch sagte dann: „Nein, ich habe noch einen Mitbewohner. Der ist nur gerade ein paar Tage verreist.“ Ich setzte mich vor ihn in den Schneidersitz und blickte ihn erwartungsvoll an. Es schien ihn leicht zu verunsichern, doch er rückte näher. Er nahm mir das Getränk aus der Hand und stellte es auf den Tisch, mit seiner Hand streichelte er nun mein Gesicht. Ich guckte kurz zur Seite und sah eine Musikanlage: „Lass uns tanzen“, sagte ich plötzlich. Was tat ich da? Ich konnte doch überhaupt nicht tanzen, wollte ich mich extra blamieren? Er hielt es anscheinend für eine gute Idee und stand auf. Für einen kurzen Moment bereute ich es. Als er jedoch ein langsames Lied anmachte und mich nah an sich heranzog, was ich froh über meine Idee, sehr froh. Wir bewegten uns nur langsam hin und her und schauten uns tief in die Augen. Der Moment war so schön, sein Gesicht bewegte sich langsam auf meins zu und endlich trafen sich unsere Lippen. Der Moment war perfekt. Ich öffnete langsam meine Augen und blickte in seine. Weiterhin hielt er mich fest im Arm. Es kribbelte in meinem ganzen Körper, wenn er mich so ansah. Nach einer Weile des Anschmiegens setzten wir uns wieder auf die Couch, es fühlte sich so an, als könnten wir uns ohne Worte verstehen. Kurze Zeit später fingen wir an uns zu unterhalten und wir redeten die ganze Nacht, bis in den Morgen. Plötzlich fiel mir ein, dass ich mich doch um die Tiere meiner Eltern kümmern sollte. Ich sprang auf und rief „Fuck! Sorry ich muss los!“ Taddl erschrak, ich zog mich blitzschnell an. Zum Abschied küssten wir uns nochmal und eigentlich wollte ich gar nicht gehen. „Kommst du danach wieder?“, fragte er und biss sich auf die Lippe, dass ich das Bedürfnis bekam ihn direkt wieder zu küssen. Doch ich nickte nur und schrieb ihm noch schnell meine Handynummer auf. Ich lief die Treppen hinunter und dachte nur 'Was macht dieser Junge nur mit mir'.