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Wenn Sekunden Stunden werden ...
Heiß. Eine recht zutreffende Beschreibung meiner Situation.
Um mich herum sind nur kahle Wände, in einem nicht einheitlichen Weiß, Decke und Wände sind dreckig, fast schon hässlich.
Mein T-Shirt klebt bereits an meiner Haut, es fühlt sich widerlich an.
Das eine offene Fenster erleichtert mir meine Situation nicht wirklich, die Sonne strahlt heute so stark vom Himmel hinunter, dass sie das kleine bisschen kalte Luft, das noch in diesen Raum kommen könnte, sofort erhitzt. Ich blicke aus dem Fenster, unten auf dem Boden wimmelt es nur so von Menschen, die meisten wollen wahrscheinlich in das nahe liegende Freibad, als Kind habe ich es immer gerne besucht.
Dort wäre ich jetzt auch gerne. Wahrscheinlich währe ich überall gerne, nur nicht hier, in diesem Raum, zu dieser Zeit.
Neben dem öffentlichem Bad sehe ich ein paar Eichen die mit dem Wind wippen, ein sehr beruhigendes Bild.
Langsam schweift mein Blick ab, ich blicke wieder zurück in den Raum.
Die anderen hier wollen auch nicht mehr. In den Gesichtern erkenne ich bereits erste Anzeichen von Leid, andere können sich kaum mehr in ihren Stühlen halten, können nur mehr an einen friedlichen Schlaf denken.
Ich kann meine Füße nicht mehr stillhalten. Stundenlang durfte ich mich nicht bewegen, deswegen spielt mein Bein jetzt verrückt, es zittert als hätte ich gerade einen recht heftigen Drogenentzug.
Es gibt eine altmodische Uhr im Raum. Ich will nicht mehr, ich halte es nicht mehr aus, dennoch bewegt sich der Zeiger langsamer als sonst, es kommt mir vor als ob der Sekundenzeiger sich nur jede Minute ein Stück bewegt.
Jetzt kappen sie das Licht, es wird dunkel im Raum, ironisch, draußen ist es so schön, hier drinnen ist es dunkel und karg, dennoch herrscht so eine Hitze in diesem Raum, dass man den Schweißtropfen zusehen kann, wie sie langsam auf seiner eigenen Haut hinuntergleiten und schließlich auf den Boden fallen. Man erlaubt uns zumindest einige Tropfen Wasser zu trinken, Essen ist uns verwährt, aber auch diese Tropfen werden mir nicht mehr helfen, mein Glas ist leer und bis das hier vorbei ist wird es noch sehr lange dauern. Langsam schwinden meine Kräfte, ich versuche noch dagegen anzukämpfen, doch langsam aber sicher fallen mir die Augen zu und es wird schwarz.
Kurz darauf
Schüler: "Herr Professor, der Theo ist schon wieder eingeschlafen.."
Lehrer: "Ich weiß, ehrlich gesagt habe ich mir aber auch nichts anderes erwartet, eine Leuchte war er eigentlich nie und bei dieser Hitze.."