Was ist neu

Wenn die Füße frei liegen

Mitglied
Beitritt
10.04.2007
Beiträge
109
Zuletzt bearbeitet:

Wenn die Füße frei liegen

Er lauschte dem Knarren des alten Fußbodens. Das Geräusch hatte ihn geweckt. Langsam ging jemand an seinem Zimmer vorbei. Unter der Tür hindurch drängte sich etwas Licht in den sonst dunklen Raum. Der Junge drehte sich zur Wand und schloss die Augen. Angestrengt versuchte er wieder einzuschlafen. Es klappte nicht. Er drehte sich zurück auf den Rücken und seufzte.
Dann starrte er in Richtung Decke. Langsam zeichneten sich die Umrisse der Lampe ab. Er fuhr sie mit den Augen nach. Seine Ohren rauschten. Alles war still.

Ein Geräusch weckte ihn. Es war heiß unter seiner Decke und er schob sie bis zu den Knien. Er genoss die kühle Luft des Zimmers auf seiner Haut, als er es plötzlich wieder vernahm. Ein Schluchzen. Eine jämmerliche Art von Heulen. Er schaute auf seine Zimmertür, die, zu seiner Erleichterung, immer noch geschlossen war. Zögerlich richtete er sich auf. Sein Bauch rumorte, aber die Neugier war stärker als das Gefühl, dass es besser wäre, jetzt nicht hinauszugehen.

Er spürte das kühle Holz, als er sich zum Lauschen gegen die Tür presste.
Das Schluchzen war deutlich hörbar. Eine tiefe Stimme. Das Weinen eines Mannes.
Ein wenig hörte es sich so an, als würde derjenige gerade an etwas würgen oder ersticken. Luftschnappen, abgehackt und hastig. Es machte dem Jungen Angst.
Ungewiss über seine nächste Handlung verharrte der Junge vor der Tür. Seine Blase drückte.

Das Schluchzen wurde leiser, dafür ertönten Fußschritte in dem Flur hinter der Tür. Sie wurden lauter und kamen näher. Der Junge presste sich fester gegen die Tür. Langer Hall folgte jedem Tritt. Als sie am lautesten wurden, stoppten sie abrupt. Jemand stand vor der Tür. Lautes Atmen war zu hören. Der Körper des Jungen machte sich bereit, die Gestalt, die gleich hier hinein käme, zu attackieren. Doch sogleich dieser Entschluss gefasst war, ertönten wieder Schritte, die sich von der Tür entfernten. Erleichterung und noch mehr Angst strömten durch seine Glieder.

Er musste die Chance nutzen, so dachte er und öffnete mit zittriger Hand die Tür. Das helle Licht des Flurs tat kurzzeitig in den Augen weh. Zögerlich blickte er sich um und erkannte nichts ungewöhnliches. Auch konnte er nichts hören. Kein Schluchzen, kein Atmen und keine Schritte.
So lautlos wie es ihm möglich war, schlich er zu dem Zimmer neben seinem. Die Tür war einen Spalt geöffnet. Leise zischte er den Namen seines Bruders, während er sich näher zur Tür bewegte.
“Marc”
“Marc?”, fragte er etwas lauter.
Als er sich durch den Spalt zwang und die Tür dabei nur so weit wie nötig aufschob, roch er in dem dunklen Zimmer das Deo seines Bruders. Markant.
“Marc, warst du das? Hast du geheult?”
Die Decke lag bis zur Stirn hochgezogen, auf seinem großen Bruder.
“Hey”

“Lass ihn schlafen”, sagte eine Stimme hinter dem Jungen.
Sein Vater stand im Türrahmen. Er erschien dem Jungen noch nie so groß und breit gewesen zu sein. Das Gesicht konnte er nicht richtig erkennen.
“Du hast mich erschreckt.”
“Geh aus dem Zimmer. Komm raus und lass ihn schlafen.”
Der Junge folgte seinem Vater in den hellen Flur. Es war ihm unangenehm, dass sein Vater hinter ihm stand. In seinem Rücken. So ein Gefühl kannte er bis dahin nicht.
“Ich habe ihn getötet”, murmelte der Vater.
Der Junge drehte sich um und sah dessen blutunterlaufene Augen. Sein Gesicht war ausdruckslos. Das Gesicht einer Leiche.

Sein Vater kam einen Schritt näher auf ihn zu. Der Junge wich einen zurück.
“Was?”
Der Mann sagte nichts weiter sondern griff mit beiden Händen nach ihm.
Der Junge duckte sich und rutschte aus. Er krabbelte den ersten Moment und richtete sich dann wieder auf. Hastig rannte er den Flur entlang.
“ Was … was sagst du denn da?”, fragte der Junge unter Tränen.
Der Vater blieb regungslos stehen.
Zerrissen zwischen Todesangst, Verwirrung und Panik konnte der Junge - nur aus dem Augenwinkel heraus - die rot gesprenkelten Fliesen des Bades erkennen.
Dann weinte er lauter. “Was ist los mit dir?”, schrie er und kam schließlich am Ende des Flurs an. Er zog wild an der Tür, doch sie öffnete sich nicht. Dann hämmerte er dagegen. Sein Vater stand immer noch am anderen Ende des Flurs. So weit weg von ihm und trotzdem konnte er das Totengesicht sehen. Den starren Körper des Vaters.

“Nein! Nein! Nein!”
Der Junge fiel auf die Knie und vergrub sein Gesicht zwischen den Händen.
“Nein…”

Es brauchte fünf kräftige Schläge mit der Faust bis der Junge regungslos auf dem Flurboden lag. Er zog ihn hinter sich her, bis sie am Zimmer des Jungen angekommen waren. Dann hob er ihn in sein Bett und deckte ihn sorgfältig bis zur Stirn hin zu. Er achtete darauf, dass die Füße des Jungen fest von der Decke umschlossen waren. Sein Sohn mochte es nicht, wenn sie frei lagen.
Dann schloss er die Tür.

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka Jekyll and Hide,

ich denke, hier ist Potential verschenkt worden. In zweifacher Hinsicht: einmal rutscht die naive Betrachtung/Ausdrucksweise des Kindes in die Erzählstimme des auktorialen Erzählers. Das scheint mir nicht beabsichtigt. Damit wird die bedrohliche Stimmung vollkommen gebrochen, und versandet ohne Wirkung. Zweitens ist die Perspektive des Opfers oft gewählt, und klingt oft sehr ähnlich. Spannend wird es im letzten Absatz, wenn plötzlich aus der inneren Haltung des Täters heraus erzählt wird. Aber auch das versandet, insgesamt betrachtet, weil nur kurz angerissen, und nicht weiter vertieft.

Entnervt schmiss er sich auf den Rücken und seufzte.
Paßt zu einem bockigen Mädel, die nicht bei einer Pyjamaparty mitmachen darf, oder kein zweites Eis bekommt. Kollidiert unschön mit der ruhigen, eher literarisch klingenden Erzählstimme aus den Sätzen zuvor:
Unter der Tür hindurch drängte sich etwas Licht in den sonst dunklen Raum.
Anderes Problem hier:
Die kühle Luft des Zimmers umspielte seinen Körper und erfrischte ihn, als er es plötzlich wieder vernahm.
umspielen paßt besser in einen kitschigen Romantiktext, das Wasser umspielte ihre bla. Erfrischend kann ein Getränk, oder im übertragenen Sinne ein Beitrag sein, aber hier benötigst Du eher was wie abkühlen oder so. Funktioniert auch nicht als gewollter Bruch, falls Dir das vorschwebte.

Ungewiss über seine nächste Handlung verharrte der Junge vor der Tür. Seine Blase drückte. Nervosität.
Ja, oder auch Angst. Das könntest Du glatt streichen, und unsere eigenen Schlußfolgerungen wären intensiver, als uns das so hintendrein geschoben auf's Brot zu schmieren.
Er konnte dessen Gesicht nur undeutlich erkennen. “Du hast mich erschreckt”, maulte der Junge.
Maulen ist etwas eher salopp Komisches. Die ganze Szene ist dadurch "verwaschen", da man nicht feststellen kann, ob der Vater bedrohlich wirken soll, oder nicht. Zumal man nicht weiß, ob der Junge anfangs vor einem Fremden (Eindringling) oder tatsächlich dem (bereits vllt vorher gewalttätigen) Vater Angst hat. Daß der Vater da so groß steht, muß nicht beängstigend, sondern kann einfach eine Feststellung sein. Gesagt wird ja, der Junge habe vorher nie Angst vor ihm gehabt. Das maulte gibt dann endgültig den Ausschlag in Richtung harmlos. Wolltest Du das so kurios mixen? Für mich schwächt es den Text ungeheuer.
Der Junge drehte sich um und sah dessen verheulte Augen. Sein Gesicht war ausdruckslos. Das Gesicht einer Leiche.
Ebenso hier: Die beiden letzten Sätze sind schön und hart, aber das verheulte Augen hat die gleiche Wirkung wie maulte.
brüllte er heulend, während sein Vater regungslos stehen blieb.
dito
Das ist mir von der Erzählstimme und -perspektive her zu schwammig, um mitzugehen. Damit langweilt mich der Text bisher.

Hatte ich eben vergessen, war mir noch aufgefallen:

zwischen Todesangst, Verwirrung und Panik konnte der Junge die rot gesprenkelten Fließen des Bades erkennen.
Ersteres klingt nach einer Ortsangabe, dadurch wird der Satz schräg. (und ja, s)

Es war heiß unter seiner Decke und er schob sie bis zu den Knien.
Vllt fehlt ein herunter. Ansonsten eine sehr schöne Beobachtung. Gutes Detail.

Und genau hier wird er richtig gut:

Es brauchte fünf kräftige Schläge mit der Faust bis der Junge regungslos auf dem Flurboden lag. Er zog ihn hinter sich her, bis sie am Zimmer des Jungen angekommen waren. Dann hob er ihn in sein Bett und deckte ihn sorgfältig bis zur Stirn hin zu. Er achtete darauf, dass die Füße des Jungen fest von der Decke umschlossen waren. Sein Sohn mochte es nicht, wenn sie frei lagen.
Dann schloss er die Tür.
Eine klare Stimme, harsche Wortwahl, knapp getimt. Das engagiert. Das ist interessanter, als das gefühlt tausendste Kind, das mißhandelt wird und in der eigenen Wohnung Angst hat. Weil es einen vielschichtigen Charakter andeutet. Und: leider nur andeutet, denn so hätte die story gefluppt. Denn genau sowas macht psychologische Tiefe einer Figur aus. So bleibt der Vater - insgesamt auf die Geschichte betrachtet - als Täter vage.

Was ich sicher nicht einklage, ist das alte Lied: der Vater ist Alki, selbst vergewaltigt/mißhandelt worden, rhabarber bla. Also man braucht keine "Erklärung" für die Taten, aber es wäre spannender gewesen, die ganze Sache rein aus dieser Perspektive zu sehen/erzählt zu bekommen. Gebrochene Figuren - wenn überzeugend wie hier im letzten Absatz dargestellt - sind für mich immer die spannensten Protagonisten. Glattgebügeltes Zeug ist öde.

Letztlich schockiert natürlich nicht, daß der Vater den anderen Sohn getötet hat, plötzlich und anscheinend unmotiviert mit der Faust zuschlägt, sondern - wie ja auch der Titel sagt - die Sache mit den Füßen. Genau da fängt eine story an, sich von anderen abzuheben.

Erinnert mich stark an einen russischen Dokumentarfilm, Love Letters from a Children's Prison. Darin erzählt ein Junge, er habe als junger Teenager einem Erwachsenen helfen müssen, einen Dreijährigen zu vergewaltigen und zu töten. Am Ende sollte das Kind an der Heizung aufgehängt werden, überlebte aber dies wie auch unzählige Messerstiche. Das sterbende Kind wird in die Badewanne verfrachtet. Und der Teenager-Täter sagt, ihm sei plötzlich aufgefallen, daß das Kind dreckige Füße hätte, und habe sie vorsichtig und sanft mit einem Tuch gesäubert. Sowas vergißt man nicht. Und dieselbe Dynamik hat Deine Geschichte durch die Geste des Vaters am Ende.

Es würde sich - zumindest in meinen Augen - wirklich lohnen, die story nochmal unkonventioneller zu erzählen. Nicht aus der Sicht des ängstlichen Kindes, sondern aus der des Vaters. Sicher nicht einfach. Die sprachlichen Mittel hättest Du, mach mehr draus!

Aber: wirklich ein fettes Lob für den Abschluß! Begeistert mich, so isoliert betrachtet.

Und ein edit: der letzte Teil wirkt stärker nach, als ich erwartet hatte - ich merke, daß mir die Vaterfigur nicht mehr aus dem Kopf will. Nur dieser letzte Absatz macht für mich fast eine Geschichte in sich aus.

Herzlichst,
Katla

 

Moin,

hat mir gefallen deine kleine Schaudergeschichte. Die Charakterisierung des Jungen ist dir gelungen. Man kann gut mitfühlen, wie er sich ängstigt, und auch die Reaktion auf den Mord seines Bruders fand ich genau richtig. Der Vater bleibt meiner Ansicht nach hingegen ein bisschen blass. Im Prinzip begeht er zwei Morde und das wars. Und von denen bekommt ja nur am Ende ein wenig mit. Ich finde die Kaltblütigkeit des Vaters müsste noch mehr herausgestellt werden.

Er lauschte dem Knacken des alten Fußbodens.
Knarren finde ich hier angebrachter

konnte der Junge die rot gesprenkelten Fließen des Bades erkennen.
Fliesen

Ansonsten sehr gern gelesen.

Einen lieben Gruß

Freygut

 

Mahlzeit Mr. Hide,

in deinem Text finden sich etliche unnötige oder umständliche Wörter die den Leser ablenken.

N paar Beispiele:

Langsamen Schrittes ging jemand an seinem Zimmer vorbei.

„Schrittes“
Das lenkt von „langsam“ ab und gleich danach kommt sowieso „ging“
Hör dir mal den Satz ohne „Schrittes“ an.


in Richtung
„zur“ reicht doch.


Ein undefinierbares Geräusch weckte ihn.
Wörter wie „undefinierbar“ werfen einen in einer Gruselgeschichte leicht aus dem Text. Es bietet sich an einfach zu bleiben. Wie z.B. „fremd“ oder so was.


Sein Ohr spürte das kühle Holz, als er es zum Lauschen gegen die Tür drückte.
Wenn er sich „zum Lauschen gegen die Tür drückte“ wird er das wohl nicht mit der Nase machen.
„Sein Ohr spürte“: mein Ohr hat noch nie was gespürt sondern höchstens ich hab was am Ohr gespürt.
Ich finde es schön das Du den Satz variieren willst aber „Sein Ohr spürte das kühle Holz“ klingt eher zum schmunzeln.


So ich lass das Gemecker jetzt mal

Halt. Doch noch schnell zwei Beispiele ;-)

nur undeutlich erkennen
„undeutlich“
Hier bist du gerade an einer spannenden Stelle. Ich würde dir empfehlen die Worte kurz und einfach zu halten.


“Was?”, rief er erschrocken.

„erschrocken.“ Der Vater hat dem Kleinen gerade erzählt das er den Bruder getötet hat, er selbst sieht auch nicht mehr so gesund aus, es ist mitten in der Nacht und all das. Ich glaub wenn der Junge jetzt „Was?“ ruft, hat der Leser die Tonlage gut im Ohr und die klingt (klang für mich beim ersten durchlesen) mehr als nur erschrocken. Du hast die Geschichte gut darauf hin geführt. Der Leser kann sich schon selbst einen Ton davon machen wie der Junge klingt. „erschrocken“ schwächt an dieser Stelle nur die eigenen Vorstellungen.


Insgesamt lässt sich Deine Geschichte gut lesen. Trotz der unnötigen Wörter.
Aber die Lesbarkeit wird noch mal besser wenn das Gerümpel draußen ist.

Einige Beschreibungen finde ich gut wie z.B. die Schritte im Flur die sich der Tür nähern.

Ein letztes noch: Da du aus der Sicht des Kindes erzählst eignen sich auch entsprechende Begriffe wie z.B. „Papa“ statt „Vater“.


Lg
Phino :-)

 
Zuletzt bearbeitet:

Fast verplant euch zu antworten!

Nun gut, auf zum Gefecht:

Tag Katla!,

ich denke, hier ist Potential verschenkt worden. In zweifacher Hinsicht: einmal rutscht die naive Betrachtung/Ausdrucksweise des Kindes in die Erzählstimme des auktorialen Erzählers. Das scheint mir nicht beabsichtigt. Damit wird die bedrohliche Stimmung vollkommen gebrochen, und versandet ohne Wirkung.
Da hast du Recht, der Erzähler sollte hier über den Dingen stehen und ein Abrutschen in naive Betrachtungsweisen war zu keinem Zeitpunkt der Geschichte (außerhalb der Dialoge) beabsichtigt, nein.

Zitat:
Entnervt schmiss er sich auf den Rücken und seufzte.

Paßt zu einem bockigen Mädel, die nicht bei einer Pyjamaparty mitmachen darf, oder kein zweites Eis bekommt. Kollidiert unschön mit der ruhigen, eher literarisch klingenden Erzählstimme aus den Sätzen zuvor:

Ich habe es ersetzt, da ich dir in dem Punkt zustimme. Vielleicht gefällt dir die Alternative ja auch besser.

Und bevor ich die anderen in diesem Zusammenhang von dir angesprochenen Punkte ebenfalls zitiere, auch diese habe ich versucht mit anderen Begriffen und Ausdrucksweisen zu ändern.

Zitat:
Ungewiss über seine nächste Handlung verharrte der Junge vor der Tür. Seine Blase drückte. Nervosität.

Ja, oder auch Angst. Das könntest Du glatt streichen, und unsere eigenen Schlußfolgerungen wären intensiver, als uns das so hintendrein geschoben auf's Brot zu schmieren.

Hm, jetzt im Nachhinein betrachtet. Ich habe mich dazu entschieden, es gleich ganz wegzulassen.

Zitat:
zwischen Todesangst, Verwirrung und Panik konnte der Junge die rot gesprenkelten Fließen des Bades erkennen.

Ersteres klingt nach einer Ortsangabe, dadurch wird der Satz schräg. (und ja, s)

Das mit dem s hab ich verbessert, aber zu Ersterem muss ich gestehen, ist mir nichts eingefallen, was mir besser gefallen würde. Deshalb lasse ich das so erstmal stehen. Wenn du eine Idee hast, immer gerne her damit, Katla.

Und genau hier wird er richtig gut:

Zitat:
Es brauchte fünf kräftige Schläge mit der Faust bis der Junge regungslos auf dem Flurboden lag. Er zog ihn hinter sich her, bis sie am Zimmer des Jungen angekommen waren. Dann hob er ihn in sein Bett und deckte ihn sorgfältig bis zur Stirn hin zu. Er achtete darauf, dass die Füße des Jungen fest von der Decke umschlossen waren. Sein Sohn mochte es nicht, wenn sie frei lagen.
Dann schloss er die Tür.

Eine klare Stimme, harsche Wortwahl, knapp getimt. Das engagiert. Das ist interessanter, als das gefühlt tausendste Kind, das mißhandelt wird und in der eigenen Wohnung Angst hat. Weil es einen vielschichtigen Charakter andeutet.

Danke dafür. Ich hatte gehofft mit dem letzten Absatz etwas "Anderes" in die Geschichte zu bringen und bin froh, wenn das anerkannt wurde.

Und: leider nur andeutet, denn so hätte die story gefluppt. Denn genau sowas macht psychologische Tiefe einer Figur aus. So bleibt der Vater als Täter vage, und die story läßt mich mit einem Schulterzucken zurück.
Die Erklärung wird oft benutzt, dessen bin ich mir bewusst und ich bin mir auch bewusst, wie das auf Leser wirken kann, denn nicht nur du (siehe anderen Kommentar von Freygut) haben das kritisiert, jedoch war es meine volle Intention erst im allerletzten Abschnitt vom Vater zu sprechen. Ich wollte nicht das der Vater eine durchsichtige oder "besser zu verstehende" Figur ist. Wenn das zum Nachteil des Lesers geschehen ist, war das nicht meine Absicht und irgendwie ist das Schade. Eine Neufassung der Geschichte mit dem Vater im Mittelpunkt werde ich aber nicht schreiben, da mir persönlich damit der "Sinn" der Geschichte verloren geht. Mir ging es ja hauptsächlich um die Angst des Jungen, der nicht weiß, was auf der anderen Seite der Tür ist und ihn nicht schlafen lässt.

Erinnert mich stark an einen russischen Dokumentarfilm, Love Letters from a Children's Prison. Darin erzählt ein Junge, er habe als junger Teenager einem Erwachsenen helfen müssen, einen Dreijährigen zu vergewaltigen und zu töten. Am Ende sollte das Kind an der Heizung aufgehängt werden, überlebte aber dies wie auch unzählige Messerstiche. Das sterbende Kind wird in die Badewanne verfrachtet. Und der Teenager-Täter sagt, ihm sei plötzlich aufgefallen, daß das Kind dreckige Füße hätte, und habe sie vorsichtig und sanft mit einem Tuch gesäubert. Sowas vergißt man nicht. Und dieselbe Dynamik hat Deine Geschichte durch die Geste des Vaters am Ende.
Kenne ich nicht, aber hört sich genau nachdem an, was ich gerne sehe (wie das jetzt klingt...), deshalb werde ich mal auf Youtube suchen, ob ich da nicht was zu finde. Und ja, wie du es schilderst, klingt es in der Tat ähnlich wie meine Geschichte.

Es würde sich - zumindest in meinen Augen - wirklich lohnen, die story nochmal unkonventioneller zu erzählen. Nicht aus der Sicht des ängstlichen Kindes, sondern aus der des Vaters. Sicher nicht einfach. Die sprachlichen Mittel hättest Du, mach mehr draus!
Es ist schade, dass ich diese Bitte ablehnen muss, da du wirklich der Überzeugung bist, damit könnte die Geschichte eine bessere werden, aber wie ich oben geschrieben habe, ging es mir hauptsächlich darum, die Angst eines Jungen (der weder Alter noch Namen braucht) zu schildern, weil Nachts komische Geräusche aus anderen Zimmern des Hauses kommen. Aus der Sicht des Vaters hätte die Geschichte außer den zwei bis drei Morden nicht das Geringste zu tun. Du magst Recht haben, dass das eventuell eine bessere Geschichte werden kann, aber damit würde ich dieser Geschichte und das was ich damit sagen wollte Unrecht tun.

Aber: wirklich ein fettes Lob für den Abschluß! Begeistert mich, so isoliert betrachtet.
Dafür trotzdem ein Danke. Ich bin froh, dass dir dieser Abschnitt so gut gefallen hat. Wirklich...

So, vielen Dank fürs Lesen und den ausführlichen Kommentar, Katla. Es ist natürlich Schade, dass dir der Rest nicht halb so gut gefallen hat wie der kurze Absatz am Ende, trotzdem freut mich, dass dir überhaupt was Gefallen hat, hehe. Danke nochmal.

Es grüßt dich herzlich und sich Tinte von der Hand waschend,

Jekyll and Hide

Tach Freygut!,

hat mir gefallen deine kleine Schaudergeschichte. Die Charakterisierung des Jungen ist dir gelungen. Man kann gut mitfühlen, wie er sich ängstigt, und auch die Reaktion auf den Mord seines Bruders fand ich genau richtig.
Vielen Dank dafür. Das war die Intention meiner Geschichte und wenn sie so bei dir ankam, dann bin ich sehr froh drüber. Genau das wollte ich erreichen, das man es versteht und eventuell mitfühlen kann, wie er Angst hat.

Der Vater bleibt meiner Ansicht nach hingegen ein bisschen blass. Im Prinzip begeht er zwei Morde und das wars.
Hm, ich habe dazu ja bereits bei Katlas Antwort entwas geschrieben, im Grunde könnte ich dir dasselbe Schreiben. Aber ja, du hast Recht... er begeht zwei (eventuell drei, wenn man in die Blutspritzer im Bad zuviel hineininterpretieren möchte) Morde und das war alles. Keine Erklärungen.

Zitat:
Er lauschte dem Knacken des alten Fußbodens.

Knarren finde ich hier angebrachter

Ich hab das so übernommen, danke dir.

konnte der Junge die rot gesprenkelten Fließen des Bades erkennen.

Fliesen

Auch das wurde verbessert.

Ansonsten sehr gern gelesen.
Das freut mich sehr.

Auch dir Freygut, Danke fürs Kommentieren und natürlich fürs Lesen. Mich freut, dass dich die "Botschaft" so erreicht zu haben scheint, wie ich mir das beim Schreiben dachte. Das ist ja im Grunde die höchste Errungenschaft einer jeden Geschichte.

Es grüßt dich herzlich und Kaugummipapier zusammenrollend,

Jekyll and Hide


Tag Phino!,

ich möchte die Antwort jetzt nicht unnötig in die Länge ziehen und alles kopieren, aber nur soviel, ich habe nahezu jede deiner Anregungen so im Text übernommen, da ich denke, du hast durchaus Recht damit, dass einige Formulierungen den Lesefluss stören und das ist in einer Horrorgeschichte ja fatal, wenn man so etwas wie eine "Atmosphäre" aufbauen möchte. Deshalb, vielen Dank dafür.

Insgesamt lässt sich Deine Geschichte gut lesen. Trotz der unnötigen Wörter.
Aber die Lesbarkeit wird noch mal besser wenn das Gerümpel draußen ist.
Das du sie trotzdem gut lesen konnte, freut mich, gott sei Dank, wat? Hehe... sonst wäre es ein Totalreinfall meiner Meinung nach geworden. Und ich hoffe auch, dass es durch die Änderungen tatsächlich zu einem angenehmeren Lesefluss kommt, wenn du es möchtest, würde ich mich sehr freuen, ob das wirklich was gebracht hat und dir einige Formulierungen nicht mehr so ins Auge stechen, wie gerade. Wäre interessant zu wissen...

Ein letztes noch: Da du aus der Sicht des Kindes erzählst eignen sich auch entsprechende Begriffe wie z.B. „Papa“ statt „Vater“.
Das hier ist das Einzige, dass ich aus deiner Antwort nicht übernehmen möchte, da das Wort "Vater" nur vom Erzähler benutzt wird, der sowieso Wörter benutzt, die der Sohn nicht einmal denken würde. Vielleicht kam deine Antwort ja auch auf Reaktion darauf, was Katla sagte, dass sich das Naive des Kindes mit der Erzählstimme vermischte, wenn ja, dann sei auch dir gesagt, dass ist nicht beabsichtigt gewesen.
Der Sohn redet ja nicht wirklich viel in der Geschichte und in keinem seiner Sätze fällt das Wort "Vater", deshalb auch nicht "Papa". Und wenn der Erzähler plötzlich "Papa" sagen würde, wäre das doch etwas, was meiner Meinung nach die Atmosphäre dämpft.

Hm, das mag jetzt vielleicht etwas anmaßend klingen, aber dass dir einige Formulierungen nicht gefallen haben (also das Handwerkliche), das habe ich zur Kenntnis genommen, leider finde ich nur wenig auf die Geschichte selbst. Hm, entweder du hast einfach nicht viel zur Handlung zu sagen, oder du hast es einfach vergessen. Mich würde ja schon interessieren, ob der Plot der Geschichte bei dir ankam, du es Quatsch fandest, langweilig oder was auch immer... doch, das interessiert mich mindestens genausoviel wie die Tatsache ob der Text sich durch die Änderungen leichter von dir lesen lässt.

So, auch hier, Phino, danke ich dir herzlichst fürs Lesen und fürs Kommentieren. Ich bin dankbar für deine handwerklichen Tipps und hoffe, sie machen den Text runder und einfacher zu lesen.

Es grüßt dich herzlichst und unter Anstrengung meinen Arm dank Muskelkater hebend,

Jekyll and Hide

 

Ich machs kurz: + gute Story
+ guter Abschluss
- paar Grammatikfehler
- manche kleinen Mankos( doppelte direkte Rede gl.Person= liest sich schlecht

 

Tach Tach Darkwriter!,

Ich machs kurz:
+ gute Story
+ guter Abschluss
- paar Grammatikfehler
- manche kleinen Mankos( doppelte direkte Rede gl.Person= liest sich schlecht
Ja, kurz und bündig und ich lese heraus, dass dir die Geschichte gefallen hat (?)... davon gehen ich jetzt einfach mal aus und bin sehr froh drüber. Jo, ich weiß auch garnicht, was ich noch viel dazu sagen soll.
Ich geh den Text nochmal durch, wegen dem von dir Angesprochenen, wenn du noch etwas hast, kannst du dich ja melden und mir sagen, würde mich darüber freuen. Wenn ich den Text dadurch besser machen kann, immer gerne!

Vielen Dank dir fürs Lesen und Kommentieren, Darkwriter!

PS.

Und ein edit: der letzte Teil wirkt stärker nach, als ich erwartet hatte - ich merke, daß mir die Vaterfigur nicht mehr aus dem Kopf will. Nur dieser letzte Absatz macht für mich fast eine Geschichte in sich aus.
Wow! Das ist mal ein Kompliment, das sich sehen lassen kann. Das zu lesen, hat mich wirklich gefreut und ich bin froh, dass ich deinen Edit noch gesehen habe. Es freut mich wahnsinnig, so etwas zu hören, dank dir Katla!
Jetzt ist es ja fast so als hätte ich eine weitere Geschichte nur über den Vater geschrieben, hehe...
Na ja, in diesem Sinne,

es grüßt euch herzlich und auf den Monitor starrend,

Jekyll and Hide

 
Zuletzt bearbeitet:

Moi nochmal,

nur ein Denkanstoß - die Fliesen/Blutszene müßte einfach umgestellt werden, an sich gefällt sie mir auch gut. So in der Art vllt (einmal mit Bindestrich, einmal mit Kommata, sonst gleich. Es verändert halt den Rhythmus, ich mag Spiegelstriche als Atempause zur Betrachtung gern; schau, was Dir wenn mehr liegt. Evt muß ein Komma nach Panik, aber da bin ich nicht 100% firm):

Zerrissen zwischen Todesangst, Verwirrung und Panik konnte der Junge - nur aus dem Augenwinkel heraus - die rot gesprenkelten Fliesen des Bades erkennen.

Zerrissen zwischen Todesangst, Verwirrung und Panik konnte der Junge, nur aus dem Augenwinkel heraus, die rot gesprenkelten Fliesen des Bades erkennen.

Die Überarbeitung hat viel gebracht, jetzt ist auch der Anfang etwas kühler. Paßt gut, auch zu der (angenehmen) Motivlosigkeit. Manchmal machen ein paar Worte viel aus. Das eine Genöle hatte ich eh schon wieder rausgeholt gehabt.
;) Versteh ich, daß Dir das Konzept, der Wechsel wichtig ist. Ich mag auch oft nicht schreiben, was meine Kritiker lieber lesen wollen - Kritik kann nur Anregung sein, die story muß dem Autor aber selbst noch gefallen. Vllt würde der letzte Absatz ohne den Vorlauf auch nicht so hart wirken, wer weiß.


Von dem Children's Prison stehen nur Ausschnitte auf YouTube, ich schicke Dir ein paar Infos per PN, sonst ist hier noch ein AktivLink. Ein phantastisch guter Film.

Sonnige Grüße,
Katla

 

Hallo Jekyll and Hyde,

der Anfang hat mir am besten gefallen: das Knarren des alten Fußbodens und wie der Junge hört, dass jemand an seinem Zimmer vorbeigeht. Schön gruselig.

Das hier fand ich zu umständlich:

Das Schluchzen war deutlich hörbar. Keine Frauenstimme, sondern die tiefe Tonlage eines Mannes.
Eine tiefe Stimme. Da weinte ein Mann. <-- Vorschlag
Würde er die Stimme seines Vaters nicht sofort erkennen?

Wie Du den Jungen durch Geräusche und Interaktionen merken lässt, dass sein Vater seinen Bruder umgebracht hat, das fand ich meisterhaft. Was sich mir nicht erschließt, ist ein möglicher Grund, warum. Vielleicht könnte der Junge Überlegungen anstellen, was da passiert und nach Gründen suchen?

Wie Du auch ihn sterben lässt und diese Geste des Vaters, die Füße zu bedecken - das fand ich stark. Deine kurze Geschichte kommt mir wie ein sehr gut zubereitetes Gericht vor, bei dem ein bis zwei Zutaten fehlen.

Beste Grüße,

Berg

 

Ahoi erneut Katla!,

Zerrissen zwischen Todesangst, Verwirrung und Panik konnte der Junge - nur aus dem Augenwinkel heraus - die rot gesprenkelten Fliesen des Bades erkennen.
Auch wenn ich sonst im Text nichts mit Spiegelstrichen getrennt habe, so gefällt mir diese Variante besser (auch das Zerrissen, das so in meinem Text garnicht vorkommt) und ich freue mich, sie dir stehlen zu dürfen, hehe.
Vielen Dank für den Vorschlag, er gefällt mir wirklich besser, als der alte Satz, deswegen schon übernommen!

Die Überarbeitung hat viel gebracht, jetzt ist auch der Anfang etwas kühler. Paßt gut, auch zu der (angenehmen) Motivlosigkeit. Manchmal machen ein paar Worte viel aus.
Danke dafür. Oder eher danke an die Verbesserungsvorschläge von jedem, die das zur Wirkung hatten.

Versteh ich, daß Dir das Konzept, der Wechsel wichtig ist. Ich mag auch oft nicht schreiben, was meine Kritiker lieber lesen wollen - Kritik kann nur Anregung sein, die story muß dem Autor aber selbst noch gefallen. Vllt würde der letzte Absatz ohne den Vorlauf auch nicht so hart wirken, wer weiß.
Schön, dass du das genauso siehst, oft fühlen sich Leute ja verletzt, wenn man nicht absolut alles macht, was sie einem in der Kritik raten. Und wie du bereits sagtest, dieses Konzept der Angst und dem kleinen Absatz des Vaters, das gefällt mir so sehr gut. Und auch das sagtest du ja bereits, letzendlich muss die Geschichte demjenigen, der sie schreibt am besten gefallen.

Vielen Dank für die konstruktive Kritik und die Verbesserungsvorschläge, Katla. Und vielen Dank für die PN mit den Infos über die Filme.

Es grüßt dich herzlich und sich die Augen reibend,

Jekyll and Hide

Tag Tag Berg!,

der Anfang hat mir am besten gefallen: das Knarren des alten Fußbodens und wie der Junge hört, dass jemand an seinem Zimmer vorbeigeht. Schön gruselig.
Danke hierfür, vorallem freut mich das, weil es genau das ist, was ich rübergringen wollte. Dieses mulmige Gefühl... weil ich denke, jeder hat das Gefühl so oder anders gehabt, früher als Kind jedenfalls.

Das hier fand ich zu umständlich:

Zitat:
Das Schluchzen war deutlich hörbar. Keine Frauenstimme, sondern die tiefe Tonlage eines Mannes.

Eine tiefe Stimme. Da weinte ein Mann. <-- Vorschlag

So ähnlich habe ich es mal übernommen, vielleicht gefällt es dir ja jetzt auch besser, Berg.

Würde er die Stimme seines Vaters nicht sofort erkennen?
Könnte man natürlich sagen... aber hm, zum Beispiel ich habe meinen Vater noch nicht oft weinen sehen im Leben... so gut wie nie und ich denke da geht es vielen gleich. Und deshalb ist er weder an das "würgige Schluchzen" in der Tonlage seines Vaters gewöhnt, noch würde er darauf kommen, dass er es war. Deshalb ist die erste Anlaufstelle ja auch sein älterer Bruder.
Das ist jedenfalls meine Erklärung dafür, hehe...

Wie Du den Jungen durch Geräusche und Interaktionen merken lässt, dass sein Vater seinen Bruder umgebracht hat, das fand ich meisterhaft.
Danke! Sowas ist schön zu lesen. Es freut mich, dass dir das gefallen hat.

Was sich mir nicht erschließt, ist ein möglicher Grund, warum. Vielleicht könnte der Junge Überlegungen anstellen, was da passiert und nach Gründen suchen?
Hm... so etwas in der Art hat ja bereits Freygut geschrieben... und auch wenn es sich sehr simpel und all zu entschuldigend anhört, aber ich wollte garkeine Gründe hervorbringen. Es gibt sie, bestimmt. Irgendwas... Ärger im Job, die Frau hat ihn verlassen, das Auto ist abgestorben, eine böse Macht hat ihn übernommen bla bla... es gibt sicherlich einen Grund, aber der ist nicht nötig zu Erwähnen, nicht in dieser Phase der Geschehenisse.

Ich habe versucht zu zeigen, dass der Junge es erst nicht einmal begreifen kann, nicht mal in den Kopf kriegt (zum Beispiel mit der Frage: Was sagst du denn da?) und hm... ich würde in so einem Moment nicht nachfragen, was den Vater dazu bewegt hat oder sowas, sondern abhauen, so schnell ich kann... denn das mit dem Vater etwas nicht stimmt, spürt und merkt der Junge ja auch.

Hätte der Junge es bis nach draußen geschafft, vielleicht bis zu den Nachbarn oder ins nächstgelegene, sichere Polizeirevier, dann hätte wohl zwangsläufig ein Absatz mit solchen Fragen folgen müssen, aber der Junge ist an der Tür gestorben und wurde wieder ins Bett gelegt. So weit kam er nicht, die Hintergründe zu erfragen...

Ich hoffe, die Erklärung ist verständlich für dich und du glaubst nicht einfach, dass ich schlicht keinen Bock gehabt hätte, mir ne Erklärung auszudenken. Was man mir ja leicht unterstellen könnte, hehe...

Wie Du auch ihn sterben lässt und diese Geste des Vaters, die Füße zu bedecken - das fand ich stark.
Auch hierfür vielen Dank dir, Berg.

Deine kurze Geschichte kommt mir wie ein sehr gut zubereitetes Gericht vor, bei dem ein bis zwei Zutaten fehlen.
Solange es trotz der fehlenden Zutaten fast so sehr gemundet hat, wie Wurstknödel mit Sauerkraut, bin ich hoch zufrieden und sehr stolz, dass dir das Lesen Spaß bereitet hat.

Ich danke dir vielmals für das Lesen und den Kommentar dazu, mit der Kritik und dem Anregungsvorschlägen.

Es grüßt dich herzlich und Kopf oder Zahl spielend,

Jekyll and Hide

 

Hey Hey :-)

Was ich am Plot auszusetzen habe, wurde glaube ich schon von anderen erwähnt.

Auch mir fehlt die Motivation des Vaters. So was in der Art:

Der Vater ist ein Zombie, weil der Südostarabischen Wellensittich, den sie letzte Woche bekommen haben, trägt einen fiesen Zombie Virus in sich und der Vater (frisch gebissen als er dem Wellensittich das Wort: „Hansi“ beibringen wollte ) hat jeden Abend die Füße seiner Kinder zu gedeckt und dieses Ritual hat sich in ihm eingebrand und wie eine Maschine versucht er diese Handlung zu machen, egal ob sich jemand dagegen wehrt.

Oder vielleicht is er gerade am Amoklaufen und das Füßezudecken ist so etwas wie: „Seit endlich still und schlaft!“

Oder der klassische Vater Sohn Konflikt: „Was? Was, wer ist der Herr im Haus? Du spinnst ja wohl, solange ich dir noch jeden Abend die Füße zudecke...“


Für mich würde das die Geschichte runder machen (also meine Vorschläge nicht. Die sind strunzdämlich ) aber weist ja was ich mein. :-)
So hängt der Zentrale Konflikt in der Luft. Der Eine will etwas, der Andere auch. Das der eine am Leben bleiben will ist verständlich. Das ihm der andere aber mit aller Gewalt die Füße zudecken will bleibt unverständlich.

Aber das ist nur Meinung und ich hab auch keine Ahnung ob sich so was überhaupt in Deine Geschichte einbauen lässt ohne sie kaputt zu machen.

Mehr hab ich zur Handlung nicht zu sagen. Ich bin beim Jungen, ich hab mit ihm Angst. Also abgesehen von oben genannten fehlt mir da nix.


Ach ja und ich finde sie liest sich nun besser. .... Bis auf .....:-)

Ich kanns nicht lassen. Meine Technik Brille! Sie schlägt noch mal aus.

Es klappte nicht
Weis man, weils ja dann weiter geht.

Abgesehen davon finde ich es sehr gut das du an dieser Stelle einen kurzen Satz nach dem anderen rein hämmerst, weil genau das ist das Gefühl von: „Ich kann nicht einschlafen.“
Und das würde ich beim Wechsel zum zweiten Absatz nutzten. Zu Beginn des zweiten, wacht der Junge erneut auf. Offensichtlich ist er also, vielleicht beim betrachten der Lampe, wieder eingedöst. Wenn du aus den letzten kurzen Sätzen nen längeren formst. So in der Art:
Kann nicht einschlafen Bam! (also punkt)
Schaut zur Decke Bam!
Dreht sich um. Bam!
Schaut zur Lampe Bam!
Die Lampe kann er kaum erkennen, er folgt ihrer schwachen Form die so matt ist und es ist still und grau und ruhig und da ist dieses bla bla bla (Und ich finde hier kann man grob unnütze Wörter benutzen, um den Satz so lang werden zu lassen wie.... gääähhhn ...es möglich ist und dann wieder:

„Ein Geräusch weckte ihn.“ Bam!

Weist, die Satzlänge für die Stimmung nutzen.
Aber hey! Das heißt jetzt nicht, das ich es so wie es ist, schlecht finde. Die Stelle bietet sich nur ganz gut an um mit der Satzlänge zu spielen.


Immer wieder Luftschnappen, abgehackt und hastig.
„Immer wieder“ brauchst nicht. Weil „Luftschnappen“ ein Wort ist bei dem jeder eine Vorstellung hat und du mit „immer wieder“ davon ablenkst.


Sie wurden lauter und kamen näher. Der Junge presste sich unbewusst fester gegen die Tür.
Ob „unbewusst“ oder nicht. Ohne „unbewusst“ wirkt es stärker. Ich sehe einen Jungen der sich gegen die Tür presst. Ob er es unbewusst macht ist egal.


Zögerlich blickte er sich um und erkannte nichts ungewöhnliches.
„Zögerlich“ würd ich beschreiben. Unter „Zögerlich“ kann ich mir zwar was vorstellen, aber wenn er erst den kleinen Stuhl, auf dem seine Mutter immer ihre Plüschtiere hinlegt, anschaut und dann wandert sein Blick zum Fenster am Ende des Flures und dann zum Zombie Wellensittich wie er in seinem Käfig grad Zombie Dinge tut. ;-)


Als er sich durch den Spalt zwang und die Tür dabei nur so weit wie nötig aufschob, roch er in dem dunklen Zimmer das Deo seines Bruders.

Das mit dem Deo find ich spitze.
Genau auf solche Sachen kommt es an. Das kann ich riechen, da bin ich in der Geschichte.
Das finde ich sogar besser als die anderen Dinge für die du gelobt wurdest. Z.b.: Der letzte Absatz. Ist ok. Aber im Gegensatz zu den anderen Meinungen finde ich ihn nicht mehr als ok. Aber das mit dem Deo ist sehr gut.


"Marc antwortet nicht. Lass ihn schlafen”, ertönte plötzlich eine Stimme hinter dem Jungen.
Ich finde „Lass ihn schlafen“ wirkt gut. Der Satz davor lenkt nur ab. (Ich fände hier auch „sagte“ besser als „ertönte“ ... auch „ertönte“ lenkt ab)


Ein letztes Beispiel noch:

Dieser duckte sich und rutschte aus. Er krabbelte den ersten Moment und richtete sich dann wieder auf. Hastig rannte er den Flur entlang.

Du willst „Junge“ nicht wiederholen? Wenn sich der „Junge“ duckt hab ich ein anders Bild im Kopf als wenn es „dieser“ tut. Ich denke es ist nicht schlimm wenn du dich hier wiederholst. Es geht ja jetzt so richtig los und da ist „Der Junge“ einfach was anderes als „dieser.“


Ich hoffe, Du kannst etwas aus meinen Vorschlägen gebrauchen. :-)

Lg
Phino

 

Hallo Hide,

Die Geschichte bietet für mich zwei interessante Ansatzpunkte: Zum einen die Angst des Jungen, der Junge also als Identitifikationsfigur für den Leser - zum anderen eben die Figur des Vaters an sich, wie Katla auführte. Dir ging es, wie ich es verstanden habe, um ersteres.
Das Problem ist, dass beides nicht recht funktioniert, weil es jeweils nicht weit genug geführt wird. Das liegt für mich klar an dem Durchhänger in der Mitte der Geschichte: Für mich riss hier die Identifikation mit dem Jungen ab, ich fühlte keine Anteilnahme mehr. Vermutlich ging es dir da beim Schreiben ähnlich.
So etwa ab dem Zeitpunkt, als der Junge das Zimmer verlässt, teilst du seine Gefühle nur noch über Gemeinplätze mit. Er hat Angst, er erschreckt sich ... kein Vergleich mehr zu der recht ausführlichen Darstellung am Anfang. Exemplarisch für mich für mich diese Stelle:

Zerrissen zwischen Todesangst, Verwirrung und Panik konnte der Junge
Das ist irgendwie ... "emotion dropping". "Todesangst, Verwirrung und Panik" sind sehr weite, sehr allgemeine Gefühle. Die einfach so, ohne das weiter zu illustrieren, in eine Reihe zu stellen, funktioniert nicht.

Für mich ist die Geschichte, obwohl sie mich nicht gelangweilt hat, so spannungsmäßig deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben. Wobei ich sagen muss, dass ich den Plot (Amok-Vater legt Familie um) ohnehin nicht sehr originell finde.


Gruß,
Abdul

 

So, nach längerer Abstinenz wollte ich euch Beiden doch noch antworten, da eure Kommentare ja nicht unbeantwortet bleiben sollen. Vergebene Lebensmüh´


Also erstmal Tag erneut Phino,

Was ich am Plot auszusetzen habe, wurde glaube ich schon von anderen erwähnt.
Auch mir fehlt die Motivation des Vaters.
So hängt der Zentrale Konflikt in der Luft.
Nur mal kurz zusammengefasst was du über die Handlungsprobleme zu sagen hattest.
Also wie du bereits selber gesagt hast, du bist nicht der erste der das kritisiert und ich mag stur und uneinsichtig klingen, aber die Intention war wie oben erzählt, Angst des Jungen, Motiv egal, bla bla, blubber blubber.
Das weißt du ja sicherlich, was ich sagen wollte, vielleicht hattest du es ja auch bereits bei meinen vorherigen Antworten gelesen.

Was ich garnicht abstreiten möchte, ist die Möglichkeit, die Geschichte damit runder zu machen, damit eventuell auch besser, aber mir gefällt diese Motivlosigkeit bzw. die fehlende Erklärung. Es ist für die Angst des Jungen (die ich ja mit der Geschichte rüberbringen wollte) unerheblich - und damit (eigentlich, hehe) auch für den Leser. Wenn man trotzdem das Gefühl hat, "Hey, da fehlt mir aber ne Erklärung oder ne Logik hinter", habe ich wohl etwas falsch gemacht beziehungsweise dieses Konzept ist in meiner Geschichte nicht besonders gut aufgegangen.

Aber das ist nur Meinung und ich hab auch keine Ahnung ob sich so was überhaupt in Deine Geschichte einbauen lässt ohne sie kaputt zu machen.
Wahrscheinlich wäre es durchaus möglich so etwas einzubauen, sehr leicht sogar - vielleicht sogar besser. Aber es würde meiner Erzählintention keine Hilfe sein, vielleicht sogar stören, deshalb bleibe ich da wohl auch so stur.

Der Eine will etwas, der Andere auch. Das der eine am Leben bleiben will ist verständlich. Das ihm der andere aber mit aller Gewalt die Füße zudecken will bleibt unverständlich.
Hm, irgendwie beschreibt das die Geschichte perfekt und ja, darum geht es. Es bleibt unverständlich, für den toten Jungen und für den Leser. Eventuell hätte ich konsequenter sein sollen und die Geschichte mit dem Tod des Jungen abbrechen sollen, aber irgendeinen befriedigenden Abschluss musste es ja dann doch geben, hehe.

Mehr hab ich zur Handlung nicht zu sagen. Ich bin beim Jungen, ich hab mit ihm Angst. Also abgesehen von oben genannten fehlt mir da nix.
Eigentlich schön zu hören und obwohl so simpel formuliert - genau das, was ich erreichen wollte und das freut mich!

Es klappte nicht
Weis man, weils ja dann weiter geht.
Um ehrlich zu sein... ich hab ein paar Variationen versucht aber nichts gefiel mir besser und es einfach wegzulassen fand ich auch nicht so schön. Eventuell Tipps? Solange steht es noch in seiner Urform da.

Nun zu dem Tipp mit den längeren Sätzen, um die dämmernde Müdigkeit zu verdeutlichen, finde ich klasse und werde mal gucken, wie ich das am besten verändere. Die Idee gefällt mir gut und werde es definitiv bald übernehmen, sobald mir was passendes einfällt. Und ja, mit den kurzen Sätzen wollte ich genau das erreichen, dieses "Blick geht nach rechts, Blick geht nach links, Augen zu, Augen auf, umdrehen, in der Decke wälzen, genervt seufzen."
Diese Dinge, die jeder kennt, wenn er nicht einschlafen kann aber doch möchte.

Immer wieder Luftschnappen, abgehackt und hastig.
„Immer wieder“ brauchst nicht. Weil „Luftschnappen“ ein Wort ist bei dem jeder eine Vorstellung hat und du mit „immer wieder“ davon ablenkst.
Gefällt mir gut, der Tipp, deshalb anstanslos übernommen bzw. entfernt.

Sie wurden lauter und kamen näher. Der Junge presste sich unbewusst fester gegen die Tür.
Ob „unbewusst“ oder nicht. Ohne „unbewusst“ wirkt es stärker. Ich sehe einen Jungen der sich gegen die Tür presst. Ob er es unbewusst macht ist egal.
Dito.
Zögerlich blickte er sich um und erkannte nichts ungewöhnliches.
„Zögerlich“ würd ich beschreiben. Unter „Zögerlich“ kann ich mir zwar was vorstellen, aber wenn er erst den kleinen Stuhl, auf dem seine Mutter immer ihre Plüschtiere hinlegt, anschaut und dann wandert sein Blick zum Fenster am Ende des Flures und dann zum Zombie Wellensittich wie er in seinem Käfig grad Zombie Dinge tut. ;-)
Hm, hier hab ich mit mir gehadert, ich verstehe die Kritik, kann sie nachvollziehen, aber nach längerem Überlegen, belasse ich das wohl so, da eine Auflistung von Details in dem Moment für den Jungen unwichtig sind. Er schaut nach einer Gestalt, einem Monster, einem Schatten und er achtet auf Geräusche. Genau das, was man wohl in so einer Situation tun würde. Irgendwie habe ich den Gedanken, dass die "Anspannung", die ich ja eigentlich erzeugen wollte in diesem Abschnitt, mit einer Auflistung von kleineren, unwichtigeren Details sehr gestreckt wird und somit an "Effekt" verliert.

Das mit dem Deo find ich spitze.
Das freut mich, dank dir Phino!

Zitat:
"Marc antwortet nicht. Lass ihn schlafen”, ertönte plötzlich eine Stimme hinter dem Jungen.
Ich finde „Lass ihn schlafen“ wirkt gut. Der Satz davor lenkt nur ab. (Ich fände hier auch „sagte“ besser als „ertönte“ ... auch „ertönte“ lenkt ab)
Hab auch hier den Satz davor entfernt, da ich den Vorschlag von dir gut fand, klingt auch für mich viel besser.
Dieser duckte sich und rutschte aus. Er krabbelte den ersten Moment und richtete sich dann wieder auf. Hastig rannte er den Flur entlang.
Du willst „Junge“ nicht wiederholen? Wenn sich der „Junge“ duckt hab ich ein anders Bild im Kopf als wenn es „dieser“ tut. Ich denke es ist nicht schlimm wenn du dich hier wiederholst. Es geht ja jetzt so richtig los und da ist „Der Junge“ einfach was anderes als „dieser.“
Hab es jetzt etwas geändert. Es besteht zwar immernoch keine Wiederholung aber irgendwie klingt es jetzt trotzdem besser - jedenfalls in meinen Ohren, hehe. Was denkst du?

Ich hoffe, Du kannst etwas aus meinen Vorschlägen gebrauchen. :-)
Konnte ich wirklich, deshalb vielen Dank dir für deine Mühe und das erneute Antworten. Ich bin froh, dass du auch etwas Positives in der Geschichte fandest und die Grundintention auch bei dir ankam. Auch die Kritik konnte ich zum Großteil freudig übernehmen und bin der Meinung, sie hat dem Text gut getan. In diesem Sinnne: Dankeschön!


Tag Tag Abdul,


Die Geschichte bietet für mich zwei interessante Ansatzpunkte: Zum einen die Angst des Jungen, der Junge also als Identitifikationsfigur für den Leser - zum anderen eben die Figur des Vaters an sich, wie Katla auführte. Dir ging es, wie ich es verstanden habe, um ersteres.
Vollkommen korrekt und richtig. Genau darum ging es mir

Das Problem ist, dass beides nicht recht funktioniert, weil es jeweils nicht weit genug geführt wird. Das liegt für mich klar an dem Durchhänger in der Mitte der Geschichte: Für mich riss hier die Identifikation mit dem Jungen ab, ich fühlte keine Anteilnahme mehr.
Nachdem ich das gelesen habe, habe ich mir die Geschichte noch ein paar Mal durchgelesen und ich kann sehen, was du meinst. Ich habe eine Erklärung dafür, die es vielleicht in einem anderen Licht sehen lässt.
Ich verstehe, wenn du sagst, die Angst des Jungen, einige Details und die Gefühle des Jungen werden, hm... ca. ab Einführung des Vaters? Bzw. dessen Outing als ****** weniger beschrieben bzw. denen wird weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Das ist aber so gewollt, auf eine gewisse Weise jedenfalls. Ich wollte damit eigentlich die Angst und die Panik, die Hetze, verdeutlichen, in dem ich dem Text und dem Erzählen weniger Zeit für Details und Gefühle lasse - in diesen Momenten, diesem kurzen Moment von "Mein Bruder ist tot und mein Vater der Täter" und "Ich muss auch sterben" bleibt nicht sehr viel Zeit für Emotionen außer Panik und Fluchtgefühl.

Das ist natürlich schade, dass das bei dir eher ins Negative umgeschlagen ist, da ich ja vorallem die Angst des Jungen in den Vordergrund stellen wollte, vorallem im ersten Teil, aber ich hatte halt den Gedanken mit einer gehetzten Erzählung auch das Gefühl von einer (Flurlangen) Hetzjagd zu verstärken. Ist bei dir wohl nicht rübergekommen und muss ich auf meine Kappe nehmen.

Exemplarisch für mich für mich diese Stelle:
Zitat:
Zerrissen zwischen Todesangst, Verwirrung und Panik konnte der Junge
Das ist irgendwie ... "emotion dropping". "Todesangst, Verwirrung und Panik" sind sehr weite, sehr allgemeine Gefühle. Die einfach so, ohne das weiter zu illustrieren, in eine Reihe zu stellen, funktioniert nicht.
Hm, wie gesagt, den Kritikpunkt verstehe ich und ohne das "Wissen der Idee", das ich dir gerade geschildert habe, dass ich beim Schreiben hatte und vermitteln wollte, ist es wohl noch ein viel deutlicher Kritkpunkt. Nun gut, schade, vielleicht hätte sie dir sonst besser gefallen.

Für mich ist die Geschichte, obwohl sie mich nicht gelangweilt hat, so spannungsmäßig deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben. Wobei ich sagen muss, dass ich den Plot (Amok-Vater legt Familie um) ohnehin nicht sehr originell finde.
Ging mir nicht unbedingt über den Plot, allgemein über den Vater sondern wie oben geschrieben um die Angst, dass ich die nicht ganz konsequent durchgezogen habe und (wie du bereits sagtest) ab Mitte etwas vernachlässigt beziehungsweise abgeändert habe, kann man mir natürlich trotzdem vorhalten. Zu Recht.

Na ja, wenigstens hat sie dich nicht gelangweilt, aber schade, dass der Funke nicht auf dich über gesprungen ist. Naja, zumindest zur Hälfte nicht, hehe. Ich danke dir trotzdem vielmals fürs kommentieren und für die (in meinen Augen) verständliche Kritikpunkte. Ich denke nicht, dass ich an diesen viel verändern kann, ohne die eigentliche Idee mit der Hektik ab Mitte zu verlieren beziehungsweise doch klar, aber nicht so wie ich es wollte, aber natürlich schade, dass dir dieser Ansatz nicht gefiel.
Aber ich freue mich, dass du sie gelesen hast und über die erste Hälfte hinweg genau das erlebt und gefühlt hast, was der Leser meiner Intention nach fühlen sollte.

Euch beide grüßt herzlich und Bleistifte anspitzend,
Jekyll and Hide

 

Hi Jekyll and Hide.

Es brauchte fünf kräftige Schläge mit der Faust bis der Junge regungslos auf dem Flurboden lag. Er zog ihn hinter sich her, bis sie am Zimmer des Jungen angekommen waren. Dann hob er ihn in sein Bett und deckte ihn sorgfältig bis zur Stirn hin zu. Er achtete darauf, dass die Füße des Jungen fest von der Decke umschlossen waren. Sein Sohn mochte es nicht, wenn sie frei lagen.
Dann schloss er die Tür.
Das war genau das, was den wahren Horror an deiner Geschichte ausmachte. Hut ab und fettes Kompliment.
Der Rest :Pfeif: sorry aber das hab ich schon zu oft gelesen. Ein Kind, das Angst hat. Hm... (hab ich bestimmt auch schon mal geschrieben :D)
Also, will das jetzt nicht runter machen, aber gefallen hats mir nicht so.

Doch, das hier war auch super erschreckend:

“Ich habe ihn getötet”, murmelte der Vater.
Diese Coolness ist einfach nur horrormäßig. Mehr davon!

So, das war mein bescheidener Eindruck ;)

Gruß! Salem

 

Tach Salem,

Das war genau das, was den wahren Horror an deiner Geschichte ausmachte. Hut ab und fettes Kompliment.
Vielen Dank für das Lob. Scheint wohl allgemein das Gelungenste an der Geschichte zu sein.

Der Rest sorry aber das hab ich schon zu oft gelesen. Ein Kind, das Angst hat. Hm... (hab ich bestimmt auch schon mal geschrieben )
Ich beanspruche bestimmt keine Kreaitivität für die Idee, hehe... es ging wie schon oft gesagt, eher um die Angst. Aber da diese auch nichts außer Schulterzucken bei dir ausgelöst hat, kam die Geschichte wohl nicht so dolle an bei dir, was Schade ist.

Doch, das hier war auch super erschreckend:
Zitat:
“Ich habe ihn getötet”, murmelte der Vater.
Diese Coolness ist einfach nur horrormäßig. Mehr davon!
Ja, solche Aussagen würde ich persönlich in der Realität am Schockierensten finden. Emotionslos über etwas derartiges Reden finde ich schon irgendwie erschreckend. Schön, dass dir das auch gefallen hat, Salem!

So, das war mein bescheidener Eindruck
Und dafür danke ich dir!
Danke fürs Lesen und für deinen Kommentar. Das dir nur ein kleiner Abschnitt gefallen hat ist zwar schade, aber auch etwas, was mich freuen kann.

Es grüßt dich herzlich und im Morast wattend,

Jekyll and Hide

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom