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Wenn der Vorhang fällt

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23.12.2003
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Wenn der Vorhang fällt

Sie hatte das Gefühl auf einer kümmerlichen Bühne zu stehen, es war finster, der Vorhang hat sich komplett gesenkt und somit alles andere ausgeschlossen. Sie stand völlig allein da und niemand nahm sie wahr und auch sie konnte nichts erkennen, als die sie umgebende Dunkelheit. Es war ein erschreckendes, ein widerliches Gefühl. Sie wusste, dass auf der anderen Seite des Vorhangs der Zuschauerraum gefühlt mit Menschen zu finden war, aber konnte den Vorhang nicht öffnen, allenfalls mal einen Blick durch einen winzigen Spalt riskieren, aber keiner nahm sie wahr und sie hatte auch nicht das Gefühl, dass die dort anwesenden auf SIE warteten. Der Vorhang hob sich nicht und manchmal realisierte sie noch nicht einmal, dass sie es war, die den Mechanismus in Gang setzten konnte. Sie wusste nicht wie. Sie könnte auch hinten raus gehen, durch den Ausgang der Darsteller, aber auf die Idee kam sie in solchen Momenten nicht. Sie befand sich trotz allem mitten unter den Anderen, aber fühlte eine grenzenlose Distanz. Ob nur sie das so wahrnahm oder sahen das die anderen auch so? Fühlten auch sie diese Distanz, um als letzte Konsequenz unumstößlich die gefühlte Distanz zu leben? Während sie auf der Bühne stand kam ihr der Gedanke an den Frühling und die bunt blühenden Blumen. Eine so unerträgliche Vorstellung, dass sie das gar nicht mehr erleben wollte. Ihr schwebte ein Bild voller Farbenpracht vor und sie selbst war darauf nur als schwarz- weiss- Männchen zu erkennen. Sie gehörte offensichtlich nicht dazu. Das Gefühl nicht dazu zu gehören, welches bei der Vorstellung an den Frühling noch verstärkt wurde. Im Herbst war es draussen meist düsterer und grau, mithin ihrem inneren Zustand angepasst. Es passte besser zusammen und sie musste sich nicht so ganz bewusst ausgeschlossen fühlen. Aber im Frühling....... Aus diesem Grunde mochte sie auch keine Krokusse oder Osterglocken. Das waren die Boten des Frühlings, also die, welche die schlechten Nachrichten überbrachten. Dafür müssten sie eigentlich hingerichtet werden, was aber an den Nachrichten nichts ändern würde. Also muss sie sich nicht damit abplagen im Frühling auf Osterglocken und Krokusjagd zu gehen. Come heavy sleep.

 

Hallo Faltertraum und willkommen bei kurzgeschichten.de! :)

Leider kann ich mit deiner Kurzgeschichte, vor allem mit dem Ende, nicht allzu viel anfangen. Der Beginn, in dem du die Ängste deiner Protagonistin schilderst, die sie hinter dem Vorhang hat, gefiel mir gut; die zweite Hälfte mit den Jahreszeiten hingegen weniger. Was hat eine Krokusjagd im Frühling mit deiner auf der Bühne stehenden (ausgeschlossenen?) Protagonistin zu tun? Und was hat der letzte Satz zu bedeuten?

Die Geschichte steht zwar in "Seltsam" – das Ende lässt allerdings noch einige Fragen für mich offen.

Viele Grüße,

Michael :)

 

Hi Faltertraum,
ich muß mich den Ausführungen Michaels anschließen.
Dein Prot. ist sicher in einer besonderen Verfassung, was ich Deinen Schilderungen aber nur schwer entnehme.
Mir fehlen die Beschreibungen von Veränderungen, die mir helfen die Situation zu erfassen.
Ich wußte z.B. nicht, ob es um den Prot. wirklich dunkel ist oder ihm nur so erscheint.
Ebenso sind mir die Verbindungen zu den Jahreszeiten nicht klar geworden.
Auch ich bleibe nach dieser Geschichte verwirrt zurück.
Gruß
Manfred

 

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