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Wenn der Kopf außer Kontrolle gerät

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27.04.2017
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Wenn der Kopf außer Kontrolle gerät

Sebastian ist eigentlich ein ganz fröhlicher Geselle. Er hat einen festen Job, stressfrei, aber ohne große Erfüllung, eine annehmbare Mietwohnung und ein paar unspektakuläre Hobbys. Ab und zu trifft er sich mit Freunden. Zwischendurch gönnt er sich auch mal eine Reise ans Meer. Ein Durchschnittstyp mit einem durchschnittlichen Leben, ganz okay eben. Wenn da nur nicht im vergangenen Frühsommer die üble Sache mit seinen Eltern gewesen wäre. Genau rekonstruieren lässt sich der Grund des Autounfalles bis heute nicht, obwohl sich Sebastian die Unfallstelle wenige Tage nach dem Crash ganz genau angeschaut hatte. Dabei war sein Vater doch stets um eine vorsichtige Fahrweise bemüht. Und die Kreuzung war von allen Seiten prima einzusehen. Sebastian erinnert sich gut daran, wie es ihm als Kind zum Teil peinlich war, wenn sein Vater mal wieder eine immer größer werdende Aneinanderreihung von genervten Autofahrern hinter sich hergezogen hatte. Immerhin: Seine Eltern hatten den Zusammenstoß dank der Airbags in ihrem alten Golf schwer verletzt überlebt. Seitdem sind beide auf einen Rollator angewiesen. Die meiste Zeit verbringen sie deshalb in den eigenen vier Wänden. War vor dem Unfall das Leben seiner Eltern sehr eintönig, erschien es Sebastian jetzt, als würde es still stehen.
Sebastian hat sich neben seinem Job viel Zeit für seine Eltern genommen und so manche Stunde in Krankenhausfluren und -zimmern verbracht. Vor allem die monatelange Lauferei und der Ärger mit Ärzten, Pflegern, Behörden und Versicherungen haben den einzigen Sohn förmlich zermürbt. Im Kampf gegen Windmühlen stand er allzu oft auf verlorenem Posten. Alles schien sich gegen Sebastian verschworen zu haben. „Schön wäre es, jetzt ein paar Geschwister zu haben“, dachte er sich. Neben diesem Stress kam noch ein anderer am Arbeitsplatz hinzu. Burnout ist weit verbreitet, eine Folge unseres schnelllebigen und oberflächlichen Alltags, aber Sebastian machte etwas ganz anderes fertig: Seine Unterforderung und die Missachtung seiner Arbeit. Auch die freien Wochenenden brachten keine Ablenkung. Sebastian kam sich vor wie in einem Hamsterrad, unfähig zu entspannen.
Schon länger hatte er eine unangenehme Anspannung in seinem Nacken bemerkt. Ins Büro ging er morgens zunehmend lustlos und genervt. In letzter Zeit zog auch sein Kopf immer leicht nach links, wenn Sebastian in Bewegung war. Er versuchte es zu ignorieren, schob es auf seine momentane Situation, seine Psyche und den Unfall seiner Eltern.
„Selbst das Laufen an frischer Luft, was mir immer Spaß machte, fällt mir zusehends schwer“, denkt er sich irritiert. Neben Ärger und Wut stellt sich noch ein Gefühl ein: Angst. Irgendwie ist alles anders, beängstigend anders.
Doch so schnell lässt sich der gelernte Medienberater nicht unterkriegen. An einem lauen Augustabend nimmt Sebastian seine gewohnte Strecke unter seine Laufschuhe. Doch die Angst machenden Symptome lassen sich nicht abschütteln. Mit jedem gelaufenen Meter steigen Anspannung und Schmerzen im Nacken. Sebastians Kopf dreht zur Seite, lässt sich kaum noch gerade halten. Sein Hals fühlt sich steif an, fast so, als wäre er in einem Schraubstock gefangen. Ein Gefühl des Ausgeliefertseins durchflutet seinen Körper. „Warum kann ich nicht geradeaus nach vorne schauen? Ich will doch nur ein bisschen relaxen?“, denkt er sich. Doch die fast schon sehnsüchtig erwartete Entspannung bleibt aus. Im Gegenteil: Die unkontrollierte Kopfbewegung nimmt mit jedem Adrenalin-Schub weiter zu. „Wenn das die Leute sehen“, schießt es dem Mitvierziger plötzlich auch noch durch den Kopf. Und prompt: Hinter der nächsten Kurve kommt ihm ein joggendes Pärchen entgegen. Schnell tut Sebastian so, als würde er sich am Schädel kratzen, das scheint zu helfen, um diesen wieder gerade zu bekommen. Das Pärchen trabt an ihm vorbei und hat wohl nichts bemerkt. Sebastian ist erleichtert. „Eigentlich kann es mir aber auch egal sein, was andere von mir denken“, überlegt er sich. Beruhigend wirkt das nicht. Der Zug des Kopfes nach links wird nicht weniger, sondern mehr. Sebastian hat mehr und mehr Schwierigkeiten, ihn während des Laufens gerade zu ziehen. Erneut kriecht die Angst in ihm empor. „Was ist das und warum hört das nicht auf?“, fragt er sich.
Schließlich hat Sebastian genug vom Laufen, den Symptomen und den Schmerzen. Völlig entnervt bricht er das Training ab. Fast unter Schock stehend vom gerade Erlebten fährt Sebastian nach Hause und hofft auf die warme Dusche. Doch das merkwürdige Gefühl im Nacken und der Zug des Kopfes bleiben. Fast ist es so, als würden unsichtbare Gummibänder an seinem Schädel ziehen. Manchmal denkt Sebastian, dass das Ganze nur ein schlechter Traum sei, aus dem er hoffentlich bald aufwachen werde. Doch es ist kein Traum, es ist ein Alptraum.
Ein paar Tage später entscheidet sich Sebastian, eine Psychotherapie zu beginnen. Damit kennt er sich aus. Sie hat ihm schließlich schon einmal geholfen. Woche für Woche führt er Gespräche mit seiner Therapeutin, doch der Alptraum geht weiter. Schließlich geht nicht mehr viel. Sebastian lässt sich krank schreiben.
Zwischendurch hat der Mitvierziger den Rat seiner Therapeutin befolgt und sich von einem Orthopäden und einem Neurologen untersuchen lassen. Doch zu einer handfesten Diagnose kamen beide nicht. Im Gegenteil: Sie stempelten Sebastians Beschwerden als Tick ab. „Prima, also doch wieder die Psyche“, denkt er sich.
Seine Verzweiflung nimmt zu. In den nächsten Wochen werden die Beschwerden schlimmer. Mittlerweile möchte Sebastian wegen seiner ungewöhnlichen Symptome am liebsten seine Wohnung gar nicht mehr verlassen und nimmt Kontakt zu einer psychiatrischen Tagesklinik auf. „Irgendjemand muss mir doch helfen“, denkt er sich zunehmend desillusioniert. Durch die täglichen Therapieangebote und die Gespräche mit Mitpatienten bekommt er zumindest so etwas wie Tagesstruktur. Doch der Klinikalltag ist anstrengend und zunehmend mit Schmerzen verbunden. In jeder freien Minute zieht er sich deshalb in den Ruheraum zurück, um Kopf und Hals zu entlasten. Sebastian ist froh, das wenigstens beim Liegen sein Haupt zur Ruhe kommt und er somit etwas entspannen kann. Auch das macht Sebastian fertig. Er fühlt sich nutzlos und hilflos wie ein Baby, irgendwie, als hätte man ihn auf ein Abstellgleis geschoben.
Nichts geht voran und auch sein Arbeitgeber wird wegen seiner langen Arbeitsunfähigkeit langsam ungeduldig, die Kündigung droht. Sein Therapeut, das Pflegeteam und auch die Mitpatienten stehen zunehmend vor einem Rätsel und wissen nicht mehr weiter. Und das spürt Sebastian an jedem Tag. „Wenn das so weitergeht, bin ich auch bald depressiv“, befürchtet er und malt sich ein düsteres Zukunftsbild aus.
An einem der unzähligen fruchtlosen Therapietage überrascht seine Pflegekraft plötzlich mit einer Idee. Sie habe über das Wochenende die von Sebastian geschilderten Symptome im Internet recherchiert, eröffnet sie ihm, und sei dabei auf ein möglicherweise neurologisches Phänomen gestoßen. Sebastian soll sich bei einem ganz bestimmten Neurologen in seiner Stadt vorstellen. Der Medienberater hat Glück. Rund zwei Wochen später sitzt er bereits in der begehrten Sprechstunde des Neurologen. Sebastian erzählt seine Leidensgeschichte, anschließend beobachten ihn die Ärzte eingehend beim Gehen und Sitzen – dann steht für das Team die Diagnose fest. Es ist eine Diagnose, von der Sebastian zuvor noch nie etwas gehört oder gelesen hat. Er leidet an einem Torticollis spasmodicus, im Volksmund wohl besser bekannt als Schiefhals. Die Nachricht noch nicht einmal richtig verdaut, hört er, dass die zu den Dystonien zählende neurologische Erkrankung bis heute nicht heilbar ist. „Soll er jetzt bis zu seinem Tod mit dieser Erkrankung leben? Kann er überhaupt noch künftig vernünftig am Alltagsleben teilnehmen, Autofahren, einen Beruf ausüben, vielleicht eine Partnerin finden?“ Fragen über Fragen.
Doch der Neurologe ihm gegenüber und auch dessen Assistentin bleiben gelassen. Sie scheinen diese Fragen häufiger zu hören. Sebastian ist wohl nicht ihr einziger Patient mit einem Schiefhals. Kaum hat er sich ein bisschen gefasst, folgt die nächste Überraschung: Das Mittel der Wahl heißt Botox. „Was?“ Das kannte Sebastian bisher nur vom Wegspritzen von Falten älterer Frauen. „Das hochtoxische Nervengift soll helfen, wieder ein halbwegs normales Leben führen zu können?“ Sebastian denkt kurz nach, doch er hat keine Wahl, sein Leidensdruck ist mittlerweile einfach zu groß. Er will sich auf jeden Fall auf die vorgeschlagene Botox-Therapie einlassen. Und wer weiß: Vielleicht glättet das Botox so ganz nebenbei auch noch seine hohe Denkerstirn. „Das wäre doch mal eine schöne Nebenwirkung“, denkt er sich. Und nach langer Zeit umspielt wieder ein kleines Lächeln seine Mundwinkel.

 
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Hallo Letterman,

und herzlich Willkommen bei den Wortkriegern!
Du schreibst in deinem Profil, dass du mittelfristig als Autor Geld verdienen möchtest. Daher ist es sicherlich nur in deinem Interesse, dass ich an deinen Text einen höheren Maßstab anlege als an andere, die aus reinem Spaß an der Freude geschrieben wurden.

Zu aller erst: Was sollen die Zahlen da mittendrin? Und die Absätze mitten im Satz? Tieferer Sinn oder kleine Meinungsverschiedenheit mit der Formatierung?

Gut, du schreibst also eine Geschichte über ... äh. Ich hab den Namen schon wieder vergessen. Moment -

- genau, Sebastian. Leider kann ich keine Beziehung zu ihm aufbauen, er bleibt mir fremd, obwohl du mich ja sogar so zahlreich an seinen Gedanken teilhaben lässt. Was ich stilistisch weniger gelungen finde, das klingt immer so nach Kindergeschichte. Du beschreibst halt die ganze Zeit seine Gedanken und Gefühle, und dann formulierst du ein paar Gedanken nochmal extra in wörtlicher Rede, das passt nicht so richtig zusammen.

Zudem ist dein Anfang gänzlich unglücklich gewählt. Gerade bei Kurzgeschichten muss der Anfang richtig knackig sein und sitzen. Während der geneigte Leser sich bei einem Roman schonmal durch die ersten paar Seiten quält, um zu gucken, ob es noch besser wird, entscheidet ein Leser bei einer Kurzgeschichte in der Regel schon nach dem ersten, spätestens dem zweiten Absatz, ob er weiterlesen will oder nicht. Im ersten Absatz deiner Kurzgeschichte zu erwähnen, wie absolut langweilig und durchschnittlich dein Protagonist ist, scheint mir daher eher unklug. Es sei denn, du lässt bereits da anklingen, dass jetzt etwas _Unfassbares_ passieren wird, und der Leser unbedingt weiterlesen sollte, um zu sehen, wie aus dem Durchschnittstyp was total Besonderes wird. Aber auch das machst du nicht.

Ja, dann erzählst du was von seinen Eltern und einem Unfall, was für die Geschichte aber absolut irrelevant ist. Und dann fängt das mit dem Hals an, und er zieht immer mehr nach links. Alles etwas seltsam, und ich habe schon überlegt, ob du uns damit irgendeine philosophische Botschaft mitteilen wolltest, aber nachdem ich das Ende gelesen habe, fällt das wohl raus. Unter diesen Umständen würde es eigentlich reichen, wenn du mit einem schlichten "Alles fing an, als Sebastian bei seiner alltäglichen Joggingrunde ein leichtes Ziehen in seinem Hals verspürte" deine Geschichte anfangen würdest.
Und dann erzählst du, wie es immer schlimmer wurde, und so weiter und so fort. Das ganze Geplänkel davor brauchst du für den Verlauf deiner Kurzgeschichte nicht, es leitet den Leser höchstens auf die falsche Fährte, dass es jetzt um die Eltern oder den Job von Sebastian gehen wird, wo es doch bloß um seinen Hals geht.

Schließlich hat Sebastian genug vom Laufen, den Symptomen und den Schmerzen. Völlig entnervt bricht er das Training ab. Fast unter Schock stehend vom gerade Erlebten fährt Sebastian nach Hause und hofft auf die warme Dusche. Doch das merkwürdige Gefühl im Nacken und der Zug des Kopfes bleiben. Fast ist es so, als würden unsichtbare Gummibänder an seinem Schädel ziehen. Manchmal denkt Sebastian, dass das Ganze nur ein schlechter Traum sei, aus dem er hoffentlich bald aufwachen werde. Doch es ist kein Traum, es ist ein Alptraum.

Also entweder, ich bin genervt, oder ich bin geschockt. Wie kann man denn nur fast geschockt sein? Also nee, da musst du dich für eins entscheiden und das dann richtig. Außerdem hast du da eine unschöne Dopplung von "Fast" als Satzanfang.

Auch ein Alptraum ist ein Traum, eben ein schlechter Traum. Und das, was er erlebt, mag zwar metaphorisch ein Alptraum sein, aber es ist ja real, und da du im ersten Teil "Doch es ist kein Traum" genau darauf abzielst, ist der Teil "es ist ein Alptraum" nicht nur unnötig, sondern schlichtweg logisch falsch.

Sie habe über das Wochenende die von Sebastian geschilderten Symptome im Internet recherchiert, eröffnet sie ihm, und sei dabei auf ein möglicherweise neurologisches Phänomen gestoßen.

Wie, da ist Sebastian noch nicht selber drauf gekommen, mal im Internet zu googeln?

Er leidet an einem Torticollis spasmodicus, im Volksmund wohl besser bekannt als Schiefhals.

Wieso das komplizierte Wort, wenn damit eh keiner was anfangen kann, und dann noch der "belehrende" Nachsatz hinterher geschoben werden muss? Dann lass den lateinischen Namen doch gleich weg.

die zu den Dystonien zählende neurologische Erkrankung

Da vermutlich der Großteil der Leser keine Ahnung hat, was Dystonien sind, kannst du das einfach weglassen. Hier denk ich mir als Leser nämlich: 'Aha, der Autor will also mit seinem Wissen angeben'. Kommt in der Regel nicht so gut an, vor allem nicht, wenn es so offensichtlich gemacht wird.

„Soll er jetzt bis zu seinem Tod mit dieser Erkrankung leben? Kann er überhaupt noch künftig vernünftig am Alltagsleben teilnehmen, Autofahren, einen Beruf ausüben, vielleicht eine Partnerin finden?“ Fragen über Fragen.

Wer stellt denn die Fragen? Sebastian nicht, die Ärzte nicht, und ich mir als Leser auch nicht. Vielleicht willst du, dass sich der Leser diese Fragen stellt, das erreichst du aber nicht, indem du sie einfach hinschreibst. Du darfst deinem Leser ruhig was zutrauen.

Ja, und dann lässt du die Story irgendwie im Sande verlaufen, indem du das mit dem Botox reinbringst ... Und ich frage mich, was wolltest du mir eigentlich gerade erzählen? Sebastian, der Durchschnittstyp schlechthin, bekommt n Schiefhals, der erst recht spät als solcher diagnostiziert wird, aber dann kann man ihn beruhigen, mit Botox wird er nämlich wieder genauso durchschnittlich wie vorher. War es das, was du sagen wolltest?

Ja, du hast da einen Handlungsverlauf drin, eine Story, einen Anfang, dann eine Art Konflikt bzw ein Problem, und dann ein Ende, in dem das Problem gelöst wird. Aber der tag Spannung ist hier definitiv Fehl am Platz, du schaffst es nicht, mich mitzureißen, allein schon weil du mir Sebastian kein Stück sympathisch machst und es mir somit ziemlich egal ist, ob der jetzt n schiefen Hals hat oder nicht.

Ich hoffe, du erlaubst mir so eine unverblümte Ferndiagnose, denn ich denke, dass du noch einiges Lernen musst, bevor du mit deinen Texten Geld verdienen kannst. Aber vielleicht belehrst du mich ja noch eines Besseren, wer weiß.

Nichts für ungut und liebe Grüße,
Sommerdieb

 

Hola Letterman,

ich schreibe Dir keinen Kommentar, sondern wegen Deiner Vision, mit dem Schreiben Geld verdienen zu können – aber natürlich muss ich Deine KG dabei im Auge behalten.
Da nun Schreiben Volkssport geworden ist – ja, auch das Forum ist eine Arena – wird es immer schwerer, gegen die schreibende Konkurrenz zu bestehen.
Es wird nicht genügen, so wie Du fast fehlerfrei und fließend schreiben zu können, sondern da muss etwas passieren!
Egal was, aber es muss herausragen aus dem Bekannten – deutlich herausragen!
Und so etwas kann ich in Deinem Text nicht finden. Aber vielleicht hast Du noch etwas in der Schublade?

Momentan lese ich – einen beliebigen Abschnitt herausgenommen – unsäglich abgedroschene Partien, auch Unlogisches wie hier:

Genau rekonstruieren lässt sich der Grund des Autounfalles bis heute nicht, obwohl sich Sebastian die Unfallstelle wenige Tage nach dem Crash ganz genau angeschaut hatte.
Ja, was hat er denn erwartet, was es da sehen gäbe? Rekonstruieren? Mit scharfem Blick?
Du musst als Autor furchtbar pingelig sein, immer für Klarheit sorgen.

Im Kampf gegen Windmühlen ...
Abgedroschen.
... auf verlorenem Posten.
dto.
Alles schien sich gegen ... verschworen zu haben.
Schon tausendmal gehört und gelesen.
Burnout ist weit verbreitet, eine Folge unseres schnelllebigen und oberflächlichen Alltags, ...
Willst Du das wirklich dem Leser so erklären? Da wird er wohl abwinken, so neu ist das nicht.
... kam sich vor wie in einem Hamsterrad, ...
Mit diesen abgestandenen Redensarten schlägst Du die Konkurrenz nie und nimmer.

Dear Letterman, ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, wie ich Deinen Text aufgenommen habe – ganz ohne Häme oder Besserwisserei. Ich weiß nicht, wer der bessere Autor ist: der Realist oder der Träumer – obwohl ich ahne, dass ein guter Autor beides sein muss. Auf jeden Fall wirst Du mit einer langen Reifezeit rechnen müssen – ein überzeugender Autor muss auch menschlich überzeugen.

Auch mit dem Titel komme ich nicht klar:

‚Wenn der Kopf außer Kontrolle gerät’
Tja, denke ich mir, da wird einer verrückt, oder so. Etwas Orthopädisches wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Vielleicht kannst Du das präziser formulieren.

Ich habe mich nicht bemüht, die gefürchtete Ruppigkeit – eigentlich ehrliche Aufrichtigkeit – der WKs unter Beweis zu stellen, doch so ganz einfach scheint es mir nicht zu werden mit der Honorarabrechnung für den erfolgreichen Autoren.

Hauptsache, Du bleibst am Ball und – das klingt jetzt läppisch: Spaß machen sollte es auch!

Schöne Grüße!
José

 

Hallo Sommerdieb,

danke für die ausführliche Rückmeldung. Ich merke, dass journalistische Texte (die sind meine Profession) und fiktionale Texte unterschiedlicher Natur sind. Aber ich werde trotz oder gerade wegen deiner Kritik am Ball bleiben.

Lieben Gruß
Letterman

 

Hej Letterman,

es ist durchaus angenehm, deinen Text zu lesen. Inhaltlich kommt es mir eher wie ein Krankheitsverlauf vor eines überlasteteten Arbeitnehmers. In der Einleitung vermutete ich noch eine Geschichte um die verunfallten Eltern, irgendetwas Spannendes (auch wegen des tags).
Natürlich könnte aus diesem Thema eine Kurzgeschichte werden, wenn der Verlauf nicht so überschaubar und, entschuldige, langweilig gewesen wäre.

Vielleicht denkst du dir selbst noch eine überraschende Wende oder einen heftigen Bruch dazu aus, etwas was die Geschichte von einer Dokumentation unterscheidet.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

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