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Welcome to the Seiberspace

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05.02.2003
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Welcome to the Seiberspace

Heute geht es einmal um meine Tochter. Sie ist mittlerweile sieben Monate alt und ein ziemlich knuffeliges kleines Geschöpf, mit riesigen blauen Kulleraugen.
Seit ihren ersten Lebenstagen, verfügt Sie über eine erstaunliche Fähigkeit: Sie kann ohne Schwierigkeiten vier bis acht Finger gleichzeitig in Ihrem Mund unterbringen, ohne dass dieser besonders groß wäre.
Man kann sich vorstellen, dass dieses nicht ohne Folgen bleibt: Sie seibert was das Zeug hält! Ich spreche von nassen, kalten, sabberigen Händen, die unvermittelt nach wichtigen Dokumenten oder frischgewaschenen Haaren und Hemden greifen.
Seitens unserer Mitmenschen mangelt es selbstverständlich nicht an Erklärungsversuchen, die sich in aller Regel auf folgende Hypothesen konzentrieren:
„Ach schau mal, die Kleine hat Hunger. Sie saugt schon an Ihren Fingern“, sowie „Die kriegt bestimmt Zähne“.
Derlei Anwürfe pflege ich dann mit einem verächtlichen:„Quatsch, das macht sie immer so“, zu beantworten.
Ziemlich lästig ist diese „Finger-in-den-Mund-Steckerei“ auch während der Fütterungen: Zwischen jedem Löffelchen, das verabreicht wird, gehen die Finger zunächst in den Mund und anschließend sonstwo hin. Gepaart mit Ihrer Vorliebe für Möhren, in allen Variationen, führt dieses Verhalten zu doch nicht ganz unerheblichen Begleiterscheinungen:
Lätzchen, deren Grundfarben nicht mehr identifizierbar sind, Möhrenreste in Augenhöhlen, Haaren, Nasenlöchern, auf dem Fußboden sowie auf der Kleidung der Fütternden.
Um diese Kollateralschäden möglichst gering zu halten, haben meine Frau und ich uns jedoch inzwischen eine wirkungsvolle Strategie angeeignet:
Ist die Zeit der Fütterung gekommen, wird unser Töchterchen erst einmal, unter lautstarken Missfallensbekundungen versteht sich, in ein sogenanntes „Ganzkörperlätzchen“ eingehüllt.
Dieses ist großzügig dimensioniert und verfügt über Ärmel. Gefüttert wird grundsätzlich auf dem Fußboden in der Babyschale.
Nachdem das Kind dort platziert wurde, wird die Umgebung großflächig, mit eigens für diesen Zweck ausrangierten Handtüchern, ausgelegt, so dass schließlich nur noch Gesicht und Händchen des kleinen Delinquenten zu sehen sind.
Dann geht es los: Meine Frau nähert sich mit dem erwärmten Gläschen, in einem genau festgelegten Winkel, von vorne und schiebt vorsichtig den ersten gefüllten Löffel in Richtung Babymund.
Dann nehmen die Dinge Ihren Lauf. Ihr Bruder, inzwischen drei Jahre alt, pflegt dann immer zu bemerken: „Die ferkelt wieder rum“, was den Kern recht gut trifft.
Diese Taktik wurde von uns auch bereits mehrfach in Restaurants angewendet, was im besten Fall belustigte, meist jedoch leicht angewiderte Blicke der anderen, sich dort befindlichen Personen, zur Folge hat.
Übrigens, jegliche Versuche ihre Tischmanieren zu verbessern, sind bisher bereits im Ansatz kläglich gescheitert. Aber wir arbeiten weiter daran...

 

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