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Weil ich ehrlich zu dir bin

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03.11.2003
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Weil ich ehrlich zu dir bin

Weil ich ehrlich zu dir bin

Überarbeitete Fassung

Sie schaut nicht her.
-Ich will aber, dass sie herschaut!
Mein Gott, pass auf, jetzt dreht sie sich um...
-Und, schaut sie her?
Nein, sie hat jemand anders angelächelt!
-Alle gucken mich an, nur sie nicht, warum nicht?
Ich weiß es doch auch nicht-halt-warte!-jetzt...
-Ja? Ja?
Sie hat nur einer Frau gewunken!
-Warum, herrje, warum? Ich kann förmlich spüren wie schön sie ist!
Ja, aber wenn du sie nur sehen könntest, du würdest tot umfallen!
-Haha, und blind wieder aufwachen, sehr taktvoll, wirklich!
Entschuldigung, ich habe nicht daran gedacht!
-Du sollst auch nicht dran denken, du sollst gucken, was sie tut!
Das mache ich ja auch!
-Schweigen-
-Schweigen-

-Ein Seufzer-
-Was hat sie gemacht, was macht sie grad?
Ich weiß es nicht!
-Wieso weißt du es nicht? DU kannst sie doch sehen...
Sie ist weggegangen!
-Ein enttäuschtes Aufstöhnen-
-Schweigen-

-Sag mir nur eins, mein Freund, warum hat sie nicht hergeschaut?
Weil ich ehrlich zu dir bin.

 

Hallo AnnadaLife!
Mir hat deine Geschichte nicht gefallen. Sie ist sehr kurz und bis auf ein paar Stellen (Schweigen, ein Seufzer) besteht sie aus reinem Dialog, zu dem ich später noch etwas sagen werde.
Die Handlung ist mir zu dünn. Es dreht sich nur um „sie“. Einer scheint blind zu sein und sein Freund sagt ihm, was „sie“ macht, ob sie zu ihnen schaut.
Mehr passiert nicht.
Was wolltest du mit diesem Dialog erreichen? Für mich ist es gelesen und vergessen. Der Dialog gibt mir nichts, regt mich nicht zum Nachdenken in irgendeiner Weise an, berührt mich in keinster Weise. Dafür fehlen mir Gefühle in der Geschichte. So finde ich die Geschichte ganz einfach langweilig.
Interessant fände ich persönlich, wenn du die Gedanken des Blinden und des Freundes beschreiben würdest.
Lass die Geschichte einfach ein wenig länger werden, lass den Leser die beiden etwas kennen lernen.

Auch habe ich mich die ganze Zeit gefragt, in welcher Situation das Ganze spielt. Wieso will der Blinde wissen, was „sie“ macht? Wie ist er aufmerksam auf sie geworden? Sehen können hat er sie ja wohl kaum.
Was hat es mit dem Ende auf sich?

Du solltest die wörtliche Rede richtig kennzeichnen. Nicht mit - . Ich wusste vorher ja nicht, dass es eine Dialoggeschichte ist, und daher war ich ziemlich verwirrt, als ich die ersten beiden Sätze las. Da der zweiten Satz die Antwort auf den ersten ist.
Du solltest das unbedingt ändern. Wozu gibt es „ und “? Damit weiß jeder Leser, dass wörtliche Rede kommt.

So, das wars.
bye

 

Hallo AnnadaLife!

Im Gegensatz zu Moonshadow kann ich schon was mit deinem Text anfangen. Der Sinn, der hinter deinem Werk steckt, gefällt mir ausgezeichnet. Nur wie du es gestaltet hast - ich weiß nicht so recht. Wie Moon schon sagte, beschreib noch ein wenig mehr, dann wäre die Geschichte unter Umständen echt gelungen.

Zum Sinn:
Also, ich hab die Geschichte das erste Mal gelesen und am Ende dachte ich mir "Hm? Was ist denn das jetzt?" und dann hab ich sie ein zweites Mal gelesen und da wurde einiges klar.
Es sind zwei Männer, der eine ist blind und interessiert sich für eine Frau, der andere beschreibt ihm, was er tut. Und die letzten zwei Sätze sind das beste an deiner Geschichte.

-Sag mir nur eins, mein Freund, warum hat sie nicht hergeschaut?
Weil ich ehrlich zu dir bin.
Da wird die Aussage deines Textes ganz deutlich. Ein "normaler" Freund hätte seinem blinden Freund unter Umständen gesagt, dass die Frau gewunken hat, obwohl sie es nicht getan hat. Da der Freund in dieser Geschichte aber ehrlich ist, sagt er das nicht. In dem Sinne regt deine Geschichte schon zum Nachdenken an... würde man selber denjenigen belügen um ihn glücklich zu machen (ergo ihn bemitleiden) - oder ihn einfach wie einen normalen Menschen behandeln (ohne Mitleid)? Ist es nicht so, dass man (auch wenn es jetzt nicht zum Topic gehört) Kinder belügt, um sie glücklich zu machen? Genauso wie alte Leute, die im Sterben liegen? Oder ist das schon wieder was ganz anders?

Nachdenkliche Grüße
Alisha

 

ich noch mal..
Darauf, wie alisha das Ende gesehen hat, bin cih gar nicht gekommen. Aber wenn ich mir die Geschichte unter diesem Aspekt noch mal durchlese, ist es auch mir klar geworden.
Und in diesem Punkt stimme ich älly zu: Die letzten beiden Sätzen sind die besten der Geschichte.
Und jetzt fang ich auch an, zu überlegen... was hätte ich diesem Freund gesagt? Hätte ich ihn belogen, oder hätte ich ihm die Wahrheit gesagt und es riskiert, dass er/sie verletzt und traurig wird?

Also, ich änder meine Meinung: Von der Idee her, schön und nachdenklich. Aber von der Umsetzung noch um einiges verbesserbar ;)
Würde mich freuen, eine Überarbeitung zu lesen.

tschüß

 

Schön, dass ihr den "Sinn", wenn man ihn als solchen bezeichnet, erkannt habt.

Zu der wörtlichen Rede:
Hatte den Dialog ursprünglich durch " gekennzeichnet,
ne Freundin, die den Text las, meinte, dass ich den Dialogpart des einen(dem Blinden) kursiv schreiben könnte, was ich auch getan hab...nur ist das kursiv-geschriebene hier normal erschienen und da ich nicht viel Zeit hatte, hab ich vor den einen Part einfach nur - gesetzt...
Auch ansonsten ein Dankeschön für die Kritik!
Bis dann Anna

 

Hi AnnandaLife!

Also, es ist kein Problem, kursive Schrift hier darzustellen, du musst halt nur einfach [ i ] am Anfang und [ / i ] am Ende (beides ohne Leerzeichen) in den Text einfügen, dann geht das.

Grüße
Alisha

 

Deine Geschichte hat mich berührt. So kitschig das nun auch klingen mag, doch die beiden letzten Sätze haben wirklich unglaublich auf mich gewirkt.

-Sag mir nur eins, mein Freund, warum hat sie nicht hergeschaut?
Weil ich ehrlich zu dir bin.

Eine Geschichte die nachdenklich macht, irgendwie traurig, irgendwie rührend.

Ich bin nicht der Meiung das etwas umgearbeitet werden sollte, es ist gerade die Kürze die hier eine besondere Wirkung ausmacht. Die wenigen Sätze reichen m.M nach absolut um eine Stimmung entstehen zu lassen.

Ich finde diesen kleinen Text wunderschön.

 

Hallo!
Erstmal danke an Susa, und es freut mich, dass dich meine Geschichte berührt hat.

Ich bin jetzt in einem Zwiespalt, du sagst mir, ich solle die Geschichte nicht verändern(was ich gut find ;) )
doch moonshadow würde es freuen, eine Überarbeitung zu lesen...

Ich sag mal so, ich hatte gestern kurz Zeit, mich noch mal ranzusetzen und habe noch ein bischen dazu geschrieben...

Wäre nett, wenn ihr mir eure Meinung über den veränderten Text mitteilen würdet,
merci und bis bald, Anna

Hier die Überarbeitung:

Weil ich ehrlich zu dir bin

Zwei Männer auf einer Bank am Marktplatz.
Die Sonne scheint ihnen in den Rücken.
Wenn man dem Blick des Einen verfolgt, sieht man eine große,
brünette Frau, die an einem Tisch vor dem Café sitzt und etwas trinkt.
Ihre langen Haare reflektieren das Licht
und sie sieht sich munter um, immer auf der Suche nach bekannten Gesichtern.
Der zweite Mann auf der Bank, er trägt eine Sonnenbrille,
obwohl die Sonne ihn nicht blendet, scheint auch in ihre Richtung zu blicken.
Die beiden Männer unterhalten sich.

„Sie schaut nicht her.“
„Ich will aber, dass sie herschaut!“
„Mein Gott, pass auf, jetzt dreht sie sich um...“
„Und, schaut sie her?“

Die Frau dreht sich fragen um, als sie ihren Namen hört
und lächelt dem Rufendem, einen Freund, erkennt.

„Nein, sie hat jemand anders angelächelt!“
„Alle gucken mich an, nur sie nicht, warum nicht“
„Ich weiß es doch auch nicht-halt-warte! -jetzt...“
„Ja? Ja?“

Jetzt hat die Frau eine Freundin gesehen,
ruft ihren Namen und winkt ihr lächelnd zu.

„Sie hat nur einer Frau gewunken!“
„Warum, herrje, warum? Ich kann förmlich spüren wie schön sie ist!“
„Ja, aber wenn du sie nur sehen könntest, du würdest tot umfallen!“
„Haha, und blind wieder aufwachen, sehr taktvoll, wirklich!“
„Entschuldigung, ich habe nicht daran gedacht!“
„Du sollst auch nicht dran denken, du sollst gucken, was sie tut!“
„Das mache ich ja auch!“

-Schweigen-
-Schweigen-

-Ein Seufzer-

Die Frau bezahlt ihr Getränk, steht von ihrem Sonnenplatz auf
und geht weg.

„Was hat sie gemacht, was macht sie grad?“
„Ich weiß es nicht!“
„Wieso weißt du es nicht? DU kannst sie doch sehen...“
„Sie ist weggegangen!“
-Ein enttäuschtes Aufstöhnen-
-Schweigen-

„Sag mir nur eins, mein Freund, warum hat sie nicht hergeschaut?“
„Weil ich ehrlich zu dir bin.“

 

Hi Anna!

Ich habe mir erlaubt, oben bei deiner Geschichte einen Link zu deiner überarbeiteten Fassung zu setzen.

Zu der Geschichte: ist auf jeden Fall schöner ausgearbeitet und gibt ein paar Details mehr. Nur eins hat mich noch ein wenig gestört - die Zeilenumbrüche. Vielleicht kannst du da noch was machen ;)

Greetinx
Alisha

 

Hallo
Ich hätte da nur eine logische Anmerkung:
Warum eigentlich fragt der blinde Mann, warum sie nicht hergeschaut hat. Schließlich kann sein Gegenüber ja nichts dafür und diese Frau weiß ja nichst von ihm oder seiner Anwesenheit.
Das war mein Senf dazu ;)
Maniac

 

Ich fand den ersten Text ziemlich klasse. Der zweite verliert durch die versuchten Erklärungen.
Vielleicht gibt es eine Möglichkeit dem ersten Text etwas vorauszuschicken, was erklärt, warum der blinde Mann sich gerade zu dieser Frau hingezogen fühlt.
Das fehlte mir, ansonsten ein tolle Idee.
Viele Grüße
Karin

 

Hallo AnnadaLife!

Als ich deine ursprüngliche Geschichte gelesen hatte, war mir der Sinn sofort verständlich.
Ich finde nicht, dass sie umgearbeitet werden sollte.

Deine überarbeitete Version habe ich natürlich auch gelesen. Sie bestärkt mich noch in der Aussage, dass die Ursprungsgeschichte besser ist.
Dadurch, dass der Leser sich im Zuge des Dialoges selbst die Bilder deiner Geschichte zusammen setzt, kam für mich alles ganz klar rüber.
Zwei Freunde, einer der beiden blind, sitzen irgendwo (wahrscheinlich in einem Cafe, dachte ich mir). Am Nebentisch sitzt eine Frau. Alle anderen Menschen starren den Blinden an (für mich trägt er keine Sonnenbrille wie in deiner überarbeiteten Version). Nur die Frau sieht ihn nicht an. Sieht offensichtlich absichtlich weg.
Die Schlusssätze sind die eigentliche Offenbarung.

Sehr gut gelungen, da ich finde das viel zu viele Leute immer weg sehen.


Eines nur noch zur ersten Version.
Der Blinde spricht im Dialog: <<Alle gucken mich an, nur sie nicht, warum nicht?>>
Wie kann er das denn sehen? Oder fühlt er sich von allen angestarrt?


Schöne Grüße,
die Piratin :)

 

Hallo!
Ich habe mir überlegt, die Originalgeschichte so stehen zu lassen, doch es existiert ja ein Link, so dass hoffentlich alle beide geschichten lesen...

Zu der Frage, woher der Blinde weiß, dass alle ihn anstarren:

Ich bin nicht blind, aber ich finde, man kann irgendwie spüren, wenn man lange Zeit angestarrt wird, und irgendwie glaube ich, dass Blinde das ganz besonders können.
Vielleicht hat sein Freund ihm auch erzählt, dass Personen ihn anstarren, ich lasse das jedem frei...

Liebe Grüße und danke für Lob und Kritiken, Anna :)

 

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