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Serie Weihnachtsmann, Osterhase und Co - Die Geschichte von Karl

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09.06.2017
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Weihnachtsmann, Osterhase und Co - Die Geschichte von Karl

Karl langweilte sich. Keiner seiner älteren Brüder wollte mit ihm spielen. Er war zwar der kleinste Hase in der Gegend, dafür aber auch der schnellste. Keine konnte so schnell rennen und so scharfe Haken schlagen, wie er. Vielleicht sollte er zur Ablenkung zu den Häusern der Menschen laufen. Dort war es immer spannend. Und die dummen Hunde hatten es längst aufgegeben, ihn zu verfolgen. Sie hatten zahllose Male versucht, ihn zu fangen, es aber nie geschafft. Karl war einfach zu schnell für sie. Unter Umständen konnte er sie aber doch provozieren, ihn zu jagen. Das würde Spaß machen! Also nichts wie zu den Menschen!

Schon kurze Zeit später kam das Dorf der Menschen in Sicht. Fritz, der alte Hund, der auf dem ersten Hof lebte, bellte, als er ihn sah. Doch schon Sekunden später hörte er wieder auf. Er hatte wohl Karls Geruch erkannt. Er machte sich nicht mehr die Mühe, jemandem hinterherzurennen, der doch so viel schneller war. Auch bei Marta und Hugo hatte er kein Glück, dabei waren sie sonst diejenigen, die ihm am ehesten hinterherrannte. Dann würde er sich eben eine neue Herausforderung suchen müssen! Vielleicht sollte er dieses Mal die Menschen ärgern. Da, vor dem Haus stand ein Korb voller bunter Eier. Er wusste, dass die Menschen diese aßen. Er selbst konnte zwar nicht verstehen, wie jemand so etwas anstelle von leckerem Gras und Klee essen konnte, aber den Menschen schien es besser zu schmecken. Sie waren sowieso komisch. Anstatt in gemütlichen Kuhlen unter freiem Himmel zu schlafen, zogen sie es vor, eingeengt in Häusern zu wohnen, die ihnen noch nicht einmal den Blick in den Himmel erlaubten. Ein Mensch stellte einen weiteren Korb voller bunter Eier neben den ersten. Karl würde all diese Eier verstecken, sodass die Menschen sie suchen mussten. Dann würden sie ihn bestimmt jagen, um ihn für den Unsinn, den er angestellt hatte, zu bestrafen. Sein Vater hatte ihn zwar gewarnt, sich nicht mit den Menschen anzulegen, aber da sein Vater einfach nur dabei gestanden und nichts gesagt hatte, war er genauso sauer auf ihn wie auf seine Brüder. Deshalb schlug er die Warnung in den Wind. Er schubste das erste Ei aus dem Korb und rollte es in ein großes Grasbüschel. Dann rannte er zurück, holte sich das zweite und versteckte auch dieses. Nach und nach verteilte er alle Eier auf der Wiese. Als er gerade das letzte Ei aus dem zweiten Korb holte, kam ein Mensch aus dem Haus. Karl bebte vor Anspannung. Gleich, gleich würde es losgehen. Sie würden versuchen ihn zu fangen, und er würde endlich seien Spaß haben. Doch statt auf ihn zuzulaufen, ihn zu jagen, fing der Mensch an laut zu lachen.
„Mama! Papa! Louisa! Das müsst ihr euch ansehen“, rief der Mensch.
Ganz verdattert blieb Karl stehen. Zwei große Menschen und ein Kleiner traten aus dem Haus.
„Der kleine Hase hat unsere Ostereier versteckt. Wir müssen sie wohl suchen gehen, wenn wir sie noch essen wollen!“, meinte der erste Mensch.
„Dann los, lass uns suchen gehen!“, rief der kleine Mensch aufgeregt, „Das macht bestimmt Spaß!“
Das konnte doch nicht wahr sein! Anstatt sich zu ärgern, waren die Menschen auch noch froh darüber, dass er sich die Arbeit gemacht hatte. Vielleicht hatte er ja beim nächsten Haus etwas mehr Glück. Auch dort standen die bunten Eier noch vor dem Haus. Doch auch hier freuten sich die Menschen. Karl arbeitete sich durch das ganze Dorf, aber überall war es das Gleiche, niemand ärgerte sich. Als er die letzten Eier versteckt hatte, war er doch ganz froh, dass die Menschen ihn nicht jagten. Nach der ganzen Plackerei war er so erschöpft, er konnte die Pfoten kaum noch heben. Die ganzen Eier zu verstecken war doch anstrengender gewesen, als er gedacht hatte. Wieso bloß hatte er sich so verausgabt? Langsam machte er sich auf den Weg nach Hause. Er würde dort erstmal ausgiebig schlafen und sich danach den Magen vollschlagen. Eine Pfote vor die andere setzend trottete er durch das Dorf. Da kam ihm der Mensch entgegen, der ihn zuerst gesehen hatte. Er lief direkt auf Karl zu. Zu müde um noch weglaufen zu können, ließ sich Karl von dem Menschen einfangen. Jetzt hatte wohl sein letztes Stündlein geschlagen. Und alles nur, weil er sich von der Hänselei seiner Brüder hatte ablenken wollen. Der Mensch brachte ihn in die Mitte des Dorfes.
„Schaut mal, ich habe unseren Osterhasen gefunden“, rief der Mensch so laut, dass Karls Ohren schmerzten.
„Der kleine Hase hat uns heute so einen Spaß bereitet. Setz ihn ins Heu!“, sagte ein anderer Mensch. Karl wurde vorsichtig auf einem kleinen Heuhaufen abgesetzt. So gemütlich hatte er es schon lange nicht mehr gehabt. Vielleicht würde doch noch alles gut werden. Fast wäre er eingeschlafen, aber einer der Menschen hielt ihm einen wunderbar duftenden, orangenen Gegenstand hin. Er konnte nicht wiederstehen hineinzubeißen. Es schmeckte wunderbar. So saftig, noch besser als der leckerste Klee. Nachdem er das Ding aufgegessen hatte, konnte er nicht mehr verhindern, dass er einschlief. Vielleicht war es nicht die beste Idee, da er sich so nicht mehr wehren konnte, aber die Erschöpfung übermannte ihn.
Während er einschlief hörte er noch einen Mensch sagen: „Hoffentlich macht der kleine Hase das nächstes Jahr wieder, dann können wir wieder so viel Spaß haben“
„Ganz bestimmt!“, dachte Karl noch, bevor er einschlief, „Hoffentlich bekomme ich dann wieder so etwas leckeres zu essen!“

Im Jahr darauf lief Karl erneut ins Dorf. Die Eier standen wie im Vorjahr in Körben vor den Häusern. Doch diesmal war er nicht alleine. Er hatte aus dem letzten Jahr gelernt und seine Brüder mitgebracht. Sie versteckten gemeinsam die Eier. Das machte es für alle leichter und ging schneller. Außerdem gab es noch mehr Eier als im Jahr zuvor. Nachdem sie alle Eier versteckt hatten, liefen sie in die Dorfmitte. Dort lag, wie schon im Jahr zuvor, Heu und viele der orangenen Dinger. Karotten hießen sie, hatte sein Vater ihm erklärt, als er sie ihm beschrieben hatte. Sie waren schwer zu finden, nur die Menschen hatten scheinbar viele davon. Das war eine schöne Belohnung, fanden alle Hasen und so beschlossen seine Brüder die Heimat zu verlassen und in den anderen Dörfern jedes Jahr die bereitgestellten Eier zu verstecken. Sie brachten es ihren Kindern bei und so kommt es, dass auch heute noch, jedes Jahr an Ostern die Hasen die Eier verstecken. Zur Belohnung bekommen sie manchmal eine Karotte. Und das alles nur, weil ein kleiner Hase, der von seinen älteren Brüdern geärgert worden war, mit den Menschen fangen spielen wollte.

 

Hallo Scribo,

ich sehe du hast noch keinen Kommentar erhalten, das will ich mal ändern. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie hilfreich ich hier sein kann. Das ist nicht gerade mein Genre.

Eine Ostergeschichte also, okay. Ein Hase versucht die Menschen zu ärgern, indem er ihre Eier versteckt und bereitet ihnen damit unbeabsichtigt eine Freude. Und alles weil der Hase von seinen Brüdern gehänselt wird. Damit hab ich ein Problem.

Indem du am Anfang auf die Hänselein eingehst, baust du einen potentiellen Konfliktherd auf, der dann aber nicht ausgespielt wird. Stattdessen ist das ganze nur ein Vorwand, um Karl auf den Weg zu den Hunden und den Menschen zu schicken. Dadurch wird diese Hänselei austauschbar. Genausogut könnte Karl aus Langeweile zu den Hunden gehen oder aus was für einem Grund auch immer. Ich hätte mir gewünscht, dass der Hänselei stattdessen eine Schlüsselrolle zukommt. Oder besser gesagt: Das war meine Erwartung, nachdem ich den Anfang gelesen hatte. Wie gesagt, es ist ein potentieller Konfliktherd, der dann einfach im Sand verläuft. Entsprechend fand ich es auch unzufriedenstellend, dass Karl ein Jahr später einfach seine Brüder zum Eierverstecken mitnimmt, als wäre nichts gewesen. Da frage ich mich, was ist denn nun mit der Hänselei? Hat er die Eier nicht versteckt, um von seinen Brüdern wegzukommen? Und jetzt nimmt er sie einfach mit, als wären sie die besten Freunde? Das hat für mich keinen Sinn ergeben. Entsprechend würd ich diesen potentiellen Konflikt ausarbeiten, ihm mehr Platz einräumen und ihn dann am Ende auch ausspielen oder alternativ gar nicht erst mit der Hänselei anzufangen. Dann geht Karl halt aus Spaß an der Freude Eier verstecken und bringt im darauffolgenden Jahr seine Brüder mit und alle kriegen als Belohnung Karotten und alle sind glücklich. Geht auch. Entspricht ja im Prinzip ja auch der aktuellen Version, nur dass die im Moment eben noch diesen Fremdkörper der Hänselei hat.

Viel mehr kann ich gar nicht zu deiner Geschichte sagen. Thematisch interessiert sie mich nicht wirklich. Ist halt eine kleine Ostergeschichte für Kinder. Du hättest vielleicht, anstatt so stark raffend zu erzählen, wie Karl die Eier im gesamten Dorf versteckt, dich auf einen einzelnen Garten konzentrieren und das Verstecken der Eier dann detaillierter und vor allem abenteuerlicher gestalten können. Dann käme vielleicht auch etwas Spannung auf. Im Moment muss ich ob der Belanglosigkeit der Geschichte eher mit den Schultern zucken.

Liebe Grüße
Mix

 

Hallo Mix,
danke für deinen Kommentar. Du hast natürlich mit der Hänselei recht. Das habe ich jetzt in Langeweile umgemünzt. In meinem Kopf war das kein Problem, aber ohne Rückmeldung wird es leider meistens etwas schwierig. Über eine ausführlichere Beschreibung des Eierversteckens werde ich noch einmal nachdenken. Aber ich möchte dir auf jeden Fall für deinen Kommentar danken und das du dir die Zeit genommen hast, meine Geschichte zu lesen. Ich halte das nicht für selbstverständlich, gerade wenn es nicht das passende Genre ist.
LG Scribo

 

Hallo Scribo,

eigentlich finde ich die Idee der Geschichte ganz nett für Kinder. Ich bin überzeugt, dass fast jedes Kind sich schon gefragt hat, warum gerade ein Hase die Eier versteckt.

Bei der Ausarbeitung würde ich aber auch kindgerechter schreiben.

Warum die Menschen ärgern? Kindererzählungen sollten besser positiv sein. Er kann doch einfach Freude an den bunten Eiern haben und dann durch Zufall entdecken, beim Spielen mit den Eiern, dass er den Menschen eine Freude damit macht, wenn sie diese suchen müssen.
Und das Verstecken der Ostereier darf dann auch etwas spannender und abenteuerlicher sein, indem der Hase Hindernisse überwinden muss.

Deine Geschichte würde sich besser lesen lassen, wenn du mehr Abschnitte machen würdest.

Liebe Grüße

Matahari

 

Hallo Matahari,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich werde die Geschichte gemäß deiner Anmerkungen noch einmal überarbeiten.
An positivem nehme ich mit, dass dir die Grundidee gefällt. Jetzt werde ich noch mehr an der Umsetzung feilen. Vermutlich schreibe ich alles noch mal ganz neu. Wird aber vermutlich ein paar Tage dauern. Ich werde auf jeden Fall deine und Mixs Anmerkungen mit einbeziehen.
Vielen Dank für deinen Kommentar und LG
Scribo

 

Hallo Scribo,
zuerst mal muss ich sagen die Idee fand ich gut.

Karl langweilte sich. Keiner seiner älteren Brüder wollte mit ihm spielen. Er war zwar der kleinste Hase in der Gegend, dafür aber auch der schnellste.
Das hat mich etwas irritiert. Ich fragte mich was das nicht-mit-ihm spielen-wollen mit dem der-schnellte -Hase-der-Gegend zu tun hat.
Unter Umständen konnte er sie aber doch provozieren, ihn zu jagen. Das würde Spaß machen! Also nichts wie zu den Menschen!
Die Formulierung "unter Umständen" stört mich. Das mag evtl. einfach persönlicher Geschmack sein.
Er wusste, dass die Menschen diese aßen. Er selbst konnte zwar nicht verstehen, wie jemand so etwas anstelle von leckerem Gras und Klee essen konnte, aber den Menschen schien es besser zu schmecken. Sie waren sowieso komisch. Anstatt in gemütlichen Kuhlen unter freiem Himmel zu schlafen, zogen sie es vor, eingeengt in Häusern zu wohnen, die ihnen noch nicht einmal den Blick in den Himmel erlaubten.
Ich mag es wie du aus der Sicht des Hasen beschreibst was er sieht. Und darüber denkt. :lol:
Sein Vater hatte ihn zwar gewarnt, sich nicht mit den Menschen anzulegen, aber da sein Vater einfach nur dabei gestanden und nichts gesagt hatte, war er genauso sauer auf ihn wie auf seine Brüder.
Diesen Satz verstehe ich nicht. Oder habe ich ein Brett vor dem Kopf? Wie meinst du das ? Der Vater hat einfach nur dabei gestanden?

Gestehen sollte ich dir dass deine Geschichte die erste ist zu der ich einen Kommentar da lasse. Einfach weil ich schon bei dem Titel hängen geblieben bin und neugierig war. Wie ist dein weiterer Plan? Willst du noch weitere Geschichten dazu schreiben? Ich hatte bei dem Titel erwartet dass nicht nur der Osterhase auftaucht :xmas:
Da ich die Zielgruppe für deine Geschichte zu Hause habe kann ich sagen: sie würde deine Geschichte lieben. ( nein ich habe sie nicht lesen lassen. )

Liebe Grüße
Radedorm

 

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