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Wegweiser

Lya

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20.07.2021
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Wegweiser

Noch heute erinnere ich mich genau an jenen Tag, der mein Leben und meinen Blick auf mich selbst auf Ewig wandelte. Es war genau in der Mitte des Monats Mai. Die Sonne stand hoch und hell am Zenit und wärmte die Atmosphäre unter sich zu wieder angenehmen Temperaturen. Ich weiß nicht genau wie viele Jahre das Ereignis nun vergangen ist, doch ich war noch recht jung und befand mich an der Schwelle zu einem erwachsenen Mann, dem jegliche Wege noch offen standen. Wie fast jeden Tag fand ich mich auf einer dem Hause nahe gelegenen Wiese ein und setzte mich auf einen Findling. Ich saß dort und sann darüber nach, welchen Lebensweg ich wohl als nächstes erforschen solle, welche Abzweigungen sich dabei für mich auftun würden und ob ich, nach dem Einschlagen des Weges, jemals wieder davon zurück weichen könnte. Es bedeutete viel für mich eine Entscheidung zu treffen, denn ich war jung und unerschlossen und viel zu sehr damit beschäftigt die Szenarien in meinem Kopf auszumalen, als sie tatsächlich umzusetzen. So saß ich dort und beobachtete die Welt um mich herum. Ich sah Grashalme, die sich leicht im Wind bogen, Wolken die in den kuriosesten Formen über meinen Kopf hinweg schwebten und hörte dem Laub der Bäume beim rauschen zu, als der Wind durch sie fuhr. Warme Sonnenstrahlen streichelten meine Wangen und mit einem wohlig warmen Gefühl auf der Haut, schloss ich die Augen und legte mich nieder in das Gras neben dem Findling. Ich habe keine Ahnung wie lange ich dort lag und schlief. An diesem Tag schlief ich so fest wie bereits seit langem nicht mehr. Als ich erwachte, wurden die Sonnenstrahlen bereits etwas schwächer. Ich richtete mich auf und schaute in die Gegend. Ganz entfernt am Horizont erschien auf einmal ein Gesicht. Langsam, schwerfälligen Schritt für Schritt, schob es sich vor die Sonne und verdunkelte die Wiese. Es war ein guten Stück von mir entfernt, doch es schien widernatürlich groß. Ich schirmte meine Augen vor dem wenigen Licht, dass mich noch zu blenden versuchte, um die Gestalt besser sehen zu können. Als sie näher und näher an mich herantrat, wurde sie immer größer und gewaltiger. Es war die Gestalt eines älteren Mannes. Nun da er näher war, konnte ich seine Größe auf gute fünf Meter schätzen. Ein Riese. Man müsste meinen, dass Panik angebracht wäre, doch ich blieb erstaunlich ruhig. Von dem Riesen ging eine gewaltige Präsenz aus, doch sie war weder beängstigend noch fremd. Ganz im Gegenteil, er kam mir seltsam bekannt vor und seine Anwesenheit stimmte mich friedlich. Er blickte zu mir hinab und kniff dabei die Augen zusammen, als fiele es ihm schwer, etwas erkennen zu können. Fast als wäre ich noch einige Distanzen von ihm entfernt, wobei ich direkt vor ihm im Gras kniete. Er beugte sich über mich, lief um mich herum und betrachtete mich von allen Seiten. Ich lies ihn gewähren und es verging einige Zeit der Musterung bis er sich neben mich setzte. Er atmete schwerfällig und ich beobachtete ihn wie er müde in die untergehende Sonne blinzelte. Es schien, als wolle er nachdenken und ich entschied, aus Rücksicht und Respekt heraus, ihn mit seinen Gedanken alleine der Natur zu überlassen. Er bemerkte nicht wie ich ruhig aufstand und ging. Mein Kopf war leer, denn ich wusste nicht wie ich über das Ereignis denken sollte.

Am nächsten Tag kehrte ich zur Wiese zurück. Ich erwartete nicht den Riesen wieder zu sehen, da ich dies bereits als Tagträumerei abgetan hatte. Doch ich wurde überrascht, als ich ihn bereits von weitem liegend im Gras ausmachen konnte. Er schien einem äußerst tiefen Schlaf verfallen zu sein und ich setzte mich zunächst wie am Tage zuvor auf den Findling neben ihn. Allmählich wurde bei der Betrachtung des großen Körpers meine Neugierde geweckt. Er in seinem Schlaf atmete kaum merklich oder atmete er überhaupt? Ich beugte mich über ihn, um dies zu überprüfen, jedoch etwas zu leichtsinnig, womit ich auf seine Brust fiel. Er war fest wie ein Fels. Ich drehte mich schnell auf alle Vier und blickte zu seinem Gesicht, in der inständigen Hoffnung ihn nicht geweckt und verärgert zu haben. Doch da öffnete er erschrocken seine Augen. Seine bernsteinfarbenen weit aufgerissenen Augen starrten mich direkt an und ich sah in sie hinein. Ein seltsamer Sog erfasste mich, während ich mich fühlt, als wenn ich in ein anderen Universum blickte. Als wäre ich ein Boot im Sturm, das durch einen Strudel in den Abgrund erfasst wurde, zog es mich in die Welt des Riesen hinein. Die Wiese um mich herum verwand ich stand im Dunkeln. Meine Augen wollten sich nicht öffnen und was mir blieb war ein Gefühl. Ein Gefühl aus meinem tiefsten Innersten heraus, das mir den Weg vor mir wies. Ich spürte die Abzweigungen, die ich ganz von selbst nahm. Ich entdeckte eine Intuition die mir inne wohnte und die mich ganz leicht durch meine Pfade trug. Mit jeder Gabelung, an der ich mich entschied, jeden Schritt, den ich vorwärts tat spürte ich wie ich an dem Fortschritt wuchs. Alles erschien mir so leicht. Immer schneller bahnte ich mir meinen Weg nach vorn und wuchs. Ich wurde größer, weiser und mächtiger. Letztendlich spürte ich vor mir ein großes Feld und in dessen Mitte ein gelblich schimmerndes, angenehmes Licht. Ich bin nie geradeaus gelaufen, kam es mir in den Sinn. Ich bin durch einen Irrgarten gewandert, dessen Mitte ich nun gefunden hatte. Mit Neugierde trat ich an das Licht heran. Es strahlte wärme aus und je näher ich heran trat, desto mehr erkannte ich, von einer Welt die sich hinter dem Licht auftat. Die Strahlen des Lichts erfüllten mich mit einer angenehmen Wärme und je näher ich an diese neue Welt im Licht herantrat, desto mehr erkannte und hörte ich. Ich sah erkannte Grashalme, die sich leicht im Wind bogen, Wolken die in den kuriosesten Formen am Himmel hinweg schwebten und in der Ferne hörte ich das Laub in den Bäumen rauschen. Ich trat durch das Licht hindurch und stand auf einer Wiese. Es war das andere Ende eben jener Wiese, auf der ich so viel Zeit verbracht hatte. Die Gegend war noch leicht verschwommen und ich fühlte mich schläfrig. Schweren Schrittes ging ich voran bis ich in der Ferne zwei Punkte erblickte. Den einen konnte ich als den Findling ausmachen, den anderen konnte ich kaum erkennen. Wie durch ein Kaleidoskop erschien mir ein sehr winziger junger Mann, der mir im Gras sitzend entgegen blickte. Ich trat an ihn heran und musterte ihn genau, doch wirklich erkennen konnte ich nicht. Er kam mir nur seltsam bekannt vor. Allmählich wurde es immer anstrengender für mich zu sehen. Ich fühlte mich überwältigt von all den Eindrücken und ein wenig schwach. So legte ich mich neben den Winzling ins Gras und schloss die Augen. Ich spürte wie ich einem tiefen Schlaf verfiel. So tief wie ich ihm schon lange nicht mehr verfallen war.

Ich könnte nicht genau benennen wie lange ich geschlafen habe, doch die Strahlen der Sonne wurden allmählich schwächer. Ein seltsam bewusstes Gefühl überkam mich und ich wusste genau welche Wege ich gehen musste.


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Hallo@Lya. Du schreibst sehr schön mit allen Sinnen. Das gefällt mir gut. Deine Geschichte hast du schön erzählt und ich finde sie Rund.

Noch heute erinnere ich mich genau an jenen Tag, der mein Leben und meinen Blick auf mich selbst auf Ewig wandelte.
Ein schwieriger Satz. Mach zwei daraus.
Die Sonne stand hoch und hell am Zenit und wärmte die Atmosphäre unter sich zu wieder angenehmen Temperaturen.
Mach ihn kürzer. Mache Absätze in deine schöne Geschichte, dann kann ich sie besser lesen.
Vielen Dank dafür. Schönen Gruß an den Riesen. Mach weiter so.

 

Hallo @Lya,

die Intention deiner Geschichte gefällt mir, ebenso die Bilder, die du durchaus erzeugen kannst. Es haben sich allerdings ein paar Fehler eingeschlichen. Einige Formulierungen finde ich unglücklich gewählt, du neigst zu Wortwiederholungen, die ich als störend empfinde.

Noch heute erinnere ich mich genau an jenen Tag, der mein Leben und meinen Blick auf mich selbst auf Ewig wandelte. Es war genau in der Mitte des Monats Mai. Die Sonne stand hoch und hell am Zenit und wärmte die Atmosphäre unter sich zu wieder angenehmen Temperaturen. Ich weiß nicht genau
Hier finde ich das Wort "genau" in drei aufeinanderfolgenden Sätzen. Bei der Mitte des Monats kannst du es weglassen ohne dabei den Inhalt zu verändern.

doch ich war noch recht jung und befand mich an der Schwelle zu einem erwachsenen Mann, dem jegliche Wege noch offen standen
Zweimal "noch" in einem Satz. Das zweite "noch" kannst du streichen, wobei der Sinn erhalten bleibt.

fand ich mich auf einer dem Hause nahe gelegenen Wiese ein
Meiner Ansicht nach eine von den unglücklichen Formulierungen. Auf mich wirkt das altmodisch. Er setzte sich auf einen Findling. Gut. Geschickter fände ich beispielsweise diesen Satz: "Wie fast jeden Tag setzte ich mich auf einen Findling in der Wiese."
Ist es dir wichtig, dass das Haus in der Nähe ist?

setzte mich auf einen Findling. Ich saß dort
Auch hier wieder eine Wiederholung. "Ich saß dort" kannst du gefahrlos streichen und direkt mit "Ich sann darüber nach" weitermachen.

jemals wieder davon zurück weichen könnte
Weicht man wirklich von einem Weg zurück? Ich würde vor etwas zurückweichen, dass mich bedroht, vielleicht ein bellender Hund oder so.

Langsam, schwerfälligen Schritt für Schritt,
"Langsam" und "schwerfällig" ist eine unnötige Doppelung, finde ich. Es müsste außerdem "schwerfälligen Schrittes" heißen. Oder du lässt "langsam" und "schwerfällig" weg, dann kann "Schritt für Schritt" stehen bleiben. Schritt für Schritt bedeutet ohnehin schon, dass der Riese langsam war.

Vielleicht durchsuchst du deinen gesamten Text nochmal nach solchen Stellen.

Liebe Grüße
Rosi

 

Hola @Lya,

Es war genau in der Mitte des Monats Mai.
Das Fette würde genügen. Mitte ist präzis, genauer geht es nicht. Dass der Mai ein Monat ist, …
So – das wäre bei den (meisten) Wortkriegern die Lesart. Solltest Du Deine ausführlichere Art des Schreibens bevorzugen bzw. beibehalten, so entscheiden die Leser, ob sie sich darauf einlassen oder nicht. Aus Erfahrung würde ich sagen, sie laufen weg. Aber um das zu ändern, bist Du hier. Oder doch nur, um zu veröffentlichen, weil Dir Dein Text gefällt und nur noch ein bisschen Lob fehlt?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dir überhaupt meinen Leseeindruck senden soll. Der ist zwar nur meine ganz private Meinung, doch der Text lässt auf einen sensiblen Autor schließen. Und ‚Philosophisches‘ ist von Natur aus hakelig. Nichtsdestotrotz, ich lobe oder kritisiere einen Text und nicht den – mir eh unbekannten – Autor.

Um mir ein Bild von Deiner Kurzgeschichte machen zu können, lese ich erst einmal schön langsam und aufmerksam bis zum Schluss. Doch dort komm‘ ich höchst unzufrieden an, leider.

Was wird mir geboten? Der Text ist geschwätzig, umständlich, seltsam gespreizt, beinahe altmodisch*). Scheint ins Blaue, ins Himmelblau hinein geschrieben zu sein. Als ob der Autor keinen Plan, sondern großen Optimismus habe, die Geschichte werde sich schon beim Schreiben von allein entwickeln. Ein reiner tell-Text.
Sehr schade, dabei ist der Titel großartig!

*)Diese Behauptung müsste ich selbstverständlich begründen, doch das käme einer Doktorarbeit nahe. Es sind zu viele schräge Formulierungen, Fehler verschiedener Art – ich möchte nicht meine Zeit verplempern, um dann zu hören: ‚Ach, ich hatte da so eine Idee ...‘
und das war‘s.
Wenn Du aber ernsthaft Dein Schreiben verbessern willst, dann schreibe ich gern einen ‚richtigen‘ Kommentar.

José

 

Hallo @Billi ,

es freut mich, dass sie dir gefällt. Vielen Dank für deine Anmerkungen. Ich werde den Text noch einmal überarbeiten und diese dabei berücksichtigen. Der Riese lässt zurück grüßen. :)

Hallo @Friecko ,

ja, das mit den Wiederholungen ist so ein Problem von mir. Danke, dass du dir so viel Mühe gemacht hast, um mir das Meiste aufzuzeigen. Ich werde den Text noch einmal überarbeiten und schaue nach weiteren Wiederholungen. Deine Anmerkungen werde ich dabei natürlich beherzigen.

Hallo @josefelipe,

nein, weil mir ein bisschen Lob fehlt bin ich nicht hier. Ich bin hier, um Meinungen und Kritiken zu meinen Texten zu erhalten und insbesondere zunächst die Angst davor zu verlieren andere mein Geschriebenes lesen zu lassen. Da kommt mir deine Kritik nur recht.
Der Text ist in der Tat ins Blaue hinein geschrieben. Ich schreibe recht gerne nach Gefühl, aber ich nehme mit, dass ich in Zukunft vor der Veröffentlichung mehr Zeit in die Überarbeitung stecken muss. Ich gebe zu, dass das bei diesem Text recht kurz kam.

Wenn Du aber ernsthaft Dein Schreiben verbessern willst, dann schreibe ich gern einen ‚richtigen‘ Kommentar.

Ich würde mich wirklich gerne verbessern und wenn du dir die Zeit nehmen möchtest für einen "richtigen" Kommentar, freue ich mich sehr darüber. Ich bin gespannt auf deine Kritik.

Liebe Grüße,
Lya

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola @Lya,

ich möchte kein Ping-Pong mit Dir spielen, deshalb will ich erklären, wie ich die Sache sehe:

josefelipe schrieb:
Wenn Du aber ernsthaft Dein Schreiben verbessern willst, dann schreibe ich gern einen ‚richtigen‘ Kommentar.
Ja, das ist ernst gemeint – allerdings setzt das voraus, dass Du einen sorgfältig gestalteten Text einstellst.

Zum ‚Wegweiser‘ werde ich selbstverständlich nichts mehr sagen, zumal sich meine Vermutung bestätigt hat:

Lya: Der Text ist in der Tat ins Blaue hinein geschrieben.
Warum sollte ich für so etwas meine Zeit opfern?

Ist nicht schlimm, irgendwie und irgendwann muss es ja mal losgehen:). Und dass Du es drauf hast, sehe ich an Deinen Antworten auf die Komms.

Machen wir einen Deal: Du schreibst einen Text – bitte nimm Dir alle Zeit der Welt dazu – und ich schreibe dann meinen besten Kommentar.

Viele Grüße!
José

 

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