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08.11.2010
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Max schaute zu Lena. Sie saß alleine hinten im Eck. Niemand interessierte sich für sie. Sie war bloß die Streberin. Ihr Blick war leer und traurig. Sie sah verloren aus. Ihm fiel auf, dass er sie noch nie lächelnd gesehen hatte, geschweige denn lachend. Es machte ihn traurig, wenn er mit anschauen musste, wie die anderen Lena drangsalierten. Doch was konnte er schon tun? Es wäre doch Sinnlos, wenn er versuchte, die anderen davon abzuhalten, Lena aufzuziehen.

Max mochte Lena. Er wusste nicht recht wieso, aber er mochte sie. Sie war nett und niemals gemein. Außerdem fand er nicht, dass sie zu dick sei, wie Alex immer behauptete. Alex. Ohne Alex hätte Lena wahrscheinlich Freunde in der Klasse. Ohne Alex wäre er sicherlich mit Lena befreundet. Ohne Alex würde es gar kein Problem geben. Doch wegen Alex, schämte er sich immer, wenn er mit Lena redete und die anderen das sahen. Wegen Alex machte auch er öfter abfällige Bemerkungen über Lena, natürlich nur, damit die anderen nicht auf die Idee kamen auch, dass er gar nichts gegen Lena hatte. Er wollte dazugehören, aber gleichzeitig wollte er auch mit Lena befreundet sein. Doch ihm war klar, dass beides zusammen nicht möglich war. Er wollte dazugehören. Das war ihm wichtig. Doch war das wirklich wichtig? Dazuzugehören. Was brachte es schon, wenn die anderen ihn akzeptierten. Das machte sie noch lange nicht zu seinen Freunden und das waren sie auch nicht. Sie waren Klassenkameraden, die er, ob er es wollte oder nicht, jeden Tag in der Schule traf, aber es waren nicht seine Freunde. Er wollte mit Lena befreundet sein. Das war ihm wichtig. Er wollte sich nicht länger dafür schämen müssen, den Außenseiter der Klasse zu mögen. Was die anderen taten konnte ihm doch eigentlich egal sein.

Max stand auf. Er wollte zu Lena hingehen und sie fragen, ob sie Lust hätte sich nach der Schule mit ihm zu treffen. Er wusste, dass die anderen das hören würden. Das sie anfangen würden, über ihn zu reden, über ihn zu lachen, dass diese eine Frage ihn ausschließen könnte. Doch das war ihm egal. Er war lange genug zu feige gewesen. Er hatte lange genug weggeschaut. Nun würde er Lena helfen. Nun würde sich alles ändern. Im diesem Moment wurde Lena von einer Papierkugel am Kopf getroffen. “Volltreffer“, schrie Alex lachend. Die Klasse lachte mit. Lena begann zu weinen.
„Jetzt flennt die fette Kuh auch noch!“, schrie Alex lachend. Die Klasse lachte mit. Eine zweite Papierkugel traf sie. Lena vergrub ihr Gesicht in den Händen.

Max setzte sich wieder. Er wusste, dass es feige war, aber was sollte er schon ausrichten. Er hatte Angst. Er wollte dazugehören. Er wollte nicht so enden, wie Lena. Sie war vielleicht nett und er wäre sicher gerne mit ihr befreundet, aber er wollte nicht ausgeschlossen sein. Er war sich sicher, dass er das nicht ertragen würde. Er wollte von seiner Klasse angenommen sein. Nun war er froh, dass Alex nicht ihn als Zielscheibe ausgesucht hatte, sondern Lena. Solange die Hänseleien nicht ihn trafen, war doch eigentlich alles in Ordnung. Wenn Lena es nicht schaffte sich zu wehren, war sie doch selbst Schuld. Und irgendwie hatte Alex ja auch Recht. Sie war wirklich eine Streberin. Immer Klassenbeste und ständig am lernen. Und dick war sie wirklich ein bisschen. Lena war selbst Schuld. Eine dritte Papierkugel traf Lena. Sie rastete aus, ging auf Alex los und schlug blindlings auf ihn ein. Die Klasse schaute zu. Niemand schritt ein. Auch nicht als Alex, nachdem er es geschafft hatte sie zu Packen, sie gegen die Wand schuckte. Lena krachte gegen die Wand, flog zu Boden und blieb weinend liegen. Was kann ich schon tun, dachte Max und schaute weg.

 

Hallo idoopie!

Hat mir gefallen. Ich fands gut, wie du den Konflikt von Max dargestellt hast, sein Schwanken zwischen dem Herdentrieb (ich will dazugehören) und seinem Mut, Lena zu helfen und sich offen gegen die Klasse zu wenden.

Schön, wie er sich selbst immer Gründe zurechtlegt für seine Gedanken, wie er sein Handeln vor sich selbst rechtfertigt. Sogar am Ende noch fühlt er sich vielleicht als Verlierer, aber er hat nicht das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. "Was kann ich schon tun", fragt er sich noch - und tut nichts.

Ein schönes Beispiel, wie man so eine Innenbetrachtung mit einer Geschichte verknüpfen kann.

Die Rechtschreibung ist allerdings mies, Kommas fehlen, Groß- und Kleinschreibung sollte man nachbessern und ja, Absätze wären auch wundervoll.

Schau da unbedingt nochmal drüber, ich fänds schade, wenn dieser Text im Korrekturcenter landen würde. :)

Bis bald!

yours

 

Hallo idoopie,

und herzlich Willkommen bei KG.de.

Mir hat die Geschichte auch gefallen. Sowohl Thema, als auch Umsetzung fand ich gelungen. Der zweite Teil hat mir ausgesprochen gut gefallen, schon auch, weil es der Realität viel näher kommt, als wenn er jetzt den Held rauskehren, sie retten und in 10 Jahren heiraten würde. Also, dieses Ambivalente in seinem Denken - das kommt gut raus.

Aber über den Text solltest Du auf jeden Fall noch Mal rübergehen - ich fange mal an, Dir eine Liste zu basteln, erhebe aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zeilenumbrüche solltest Du für Deine Leser auf jeden Fall machen, einen Text am Bildschirm zu lesen, ist etwas anderes, als ihn auf Papier vor sich zu haben. Und es ist sicher auch in Deinem Interesse, dass Lesen nicht unnötig zu erschweren.

Max schaute zu Lena. Sie saß alleine hinten im Eck. Niemand interessierte sich für sie. Sie war die Streberin, mit der Niemand was zu tun haben wollte.

Das ist inhaltlich schon ein Doppelgemoppel ;) - den zweiten Satz braucht es eigentlich nicht ...

Es wäre doch Sinnlos, wenn er versuchte(Komma) die anderen davon abzuhalten, Lena aufzuziehen.

Ohne Alex wäre Er sicherlich mit Lena befreundet.

Auch wenn Du das "Er" durch Großschreiben betonen möchtest, die Wirkung versteckt sich hinter dem Eindruck, dass es falsch geschrieben wird und klein sein sollte.

Wegen Alex machte auch er öfter abfällige Bemerkungen über Lena, natürlich nur(Komma) damit die anderen nicht auf die Idee kamen, dass er gar nichts gegen Lena hatte.

Das war ihm am wichtigsten.

Ich finde: Das war im wichtig ausreichend. Die Steigerung wirkt so bemüht.

Er wollte zu Lena hingehen und sie fragen, ob sie Lust hätte(Komma) sich nach der Schule mit ihm zu treffen.

Das sie anfangen würden(Komma) über ihn zu reden, über ihn zu lachen, dass diese eine Frage ihn ausschließen könnte.

“Volltreffer“, schrie Alex lachend. Die Klasse lachte mit. Lena begann zu weinen. „Jetzt flennt die fette Kuh auch noch!“, schrie Alex lachend. Die Klasse lachte mit.

Zeilenumbruch, wenn gesprochen wird - also:

“Volltreffer“, schrie Alex lachend. Die Klasse lachte mit. Lena begann zu weinen.
„Jetzt flennt die fette Kuh auch noch!“, schrie Alex lachend. Die Klasse lachte mit.

Er hatte Angst. Er wollte dazugehören. Er wollte nicht so enden, wie Lena.

Das ist schön gemacht, der Moment, wie er da eingknickt.

Nun war er froh, dass Alex nicht ihn als Zielscheibe ausgesucht hatte, sondern Lena. Solange die Hänseleien nicht ihn trafen, war doch eigentlich alles in Ordnung.

Und auch das hier.

Wenn Lena es nicht schaffte sich zu wehren(Komma) war sie doch selbst Schuld.

Und Dick war sie wirklich ein bisschen.

dick

Niemand schritt ein. Auch nicht als Alex, nachdem er es geschafft hatte sie zu Packen, sie gegen die Wand schuckte.

Wieso soll auch ausgerechnet Alex einschreiten - das stimmt was mit der Logik nicht.

Sehr gern gelesen - nun noch ein bisschen Kosmetik ;).

Beste Grüße Fliege

 

thx

Danke für das Feedback. Ich werde den Text nocheinmal überarbeiten... :)

Kurz zu der letzen Anmerkung von Fliege:
Lena schlägt auf Alex ein und Alex packt sie dann und schuckt sie gegen die Wand. Er greift nicht ein sondern "wehrt" sich.

 

Kurz zu der letzen Anmerkung von Fliege:
Lena schlägt auf Alex ein und Alex packt sie dann und schuckt sie gegen die Wand. Er greift nicht ein sondern "wehrt" sich.

Das steht da aber nicht. Da steht: Niemand schritt ein. Auch nicht als Alex, ...

Vielleicht sollte es heißen:

Niemand schritt ein. Auch nicht, als Alex sie gegen die Wand schuckte, nachdem er es geschafft hatte, sie zu packen.

;)

 

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