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Weckruf
Weckruf
Es geschah sehr plötzlich und unheimlich überraschend. Sie lag in ihrem von der Nacht noch warmen Bett und konnte es einfach nicht fassen. Die ersten Sonnenstrahlen drangen gefühlvoll durch’s Fenster und machten es ihr so nicht möglich, ohne zu blinzeln die Augen offen zu halten. Alles war anders, neu, faszinierend und zugleich auch seltsam. Irgendetwas fehlte......... Sie ließ ihren Blick im Zimmer umher schweifen. Hier hatte sich nichts geändert. Unzählige Fotos und Collagen schmückten ihre nun bunten Wände. Bei deren Anblick spürte sie, dass es gut war. Vorsichtig tapste sie ins Bad, um ihr Gesicht im Spiegel zu betrachten. Ihre vom Schlaf noch verwuschelten Haare umrahmten ihr Gesicht, die tiefgrünen Augen leuchteten. Die Haut war samtig und rein, glänzte sogar leicht rosig. Behutsam putzte sie ihre Zähne und suchte sich anschließend ein rotes T- shirt und ihre blaue Lieblingsjeans aus dem Kleiderschrank raus. Da es noch sehr früh war, entschloss sie sich dazu das Frühstück für sie und ihre Mitbewohnerin herzurichten. Frisch gepresster Orangensaft, selbstgebackene Brötchen, duftender Kaffee und verschiedene Marmeladensorten bildeten einen unglaublich vielfaltigen und bunten Tisch. Endlich hörte man von oben die ersten Schritte auf dem Parkett und schon bald würde sie nicht mehr alleine unten am Tisch sitzen. Jeden ihrer Schritte verfolgte sie artig bis die Tür geöffnet wurde und eine völlig verblüfftes Mädchen in ihrem Alter den Tisch begutachtete. Vom Tisch aus schweiften ihre Augen über ein zerrissenes Foto, das aus der Hosentasche der Jeans von dem brünetten Mädchen ragte, bis hin zu deren Augen. Hocherfreut und mit tränengefüllten Augen nahm sie die Brünette mit dem roten T- shirt und deren Lieblingsjeans, ihren behutsam geputzten Zähnen, den strahlenden, tiefgrünen Augen und dem rosigen Erscheinen in den Arm und sagte: „schön, dass du endlich wieder da bist.“ Jetzt endlich wusste sie, was heute Morgen fehlte. Eine Last war von ihr gefallen.