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Wasser

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18.02.2017
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Wasser

Ich weiß, wie du mein Schweigen deutest. Du denkst, ich bin fassungslos, ängstlich und immer noch dein kleines, dummes Schwesterchen! Oh, die Liste der Schimpfwörter war lang. Doch ich sehe dich seit Langem erschreckend klar und schnörkellos.

Ja, ich verlor kurz die Fassung, als du mich heute Mittag aus meinem Leben gerissen hast, und erbrach mich spontan auf offener Straße. Ich hänge noch am Leben! In den Monaten der Freiheit erlebte ich so viel Schönheit. Aber jetzt bin ich hier. Die alten Reflexe sind komplett hochgefahren. Dein starrer Blick und dein verzerrtes Lächeln machen aus mir wieder eine Marionette, die dich nicht aufhalten kann.

Ein Teil von mir starb damals im Bad. Gleich folgt der Rest. Ich habe Angst und fühle mich, als hättest du mein Innenleben grün und blau geschlagen. Schutz suchend gehe ich vornübergebeugt.
Ich hasse dich und dein totes Herz!

Deute doch mein Schweigen, wie du willst, Arschloch! Du hast nichts verändert, bist ein Idiot, kein Visionär. Pisser!
***

Pia, Lisa, Daniela, Carmen, Miriam, Chrissy
und natürlich Marie.

Kleine, ängstliche Marie liebte mich bis zum Schluss.
Dabei war sie als Kind eine richtige Herausforderung.
Obwohl sie meine Hilfe meist nicht wollte, half ich ihr, wenn sie komplett verloren schien.

Ich war zuvorkommend, höflich und liebevoll. Ein guter, großer Bruder.
Da waren auch meist keine Worte nötig, sie verstand meine Zeichen immer.
Na ja, nicht immer. Manchmal wollte sie nicht aufhören zu quasseln.
Da musste ich sie kurz erinnern, das artige Mädchen keine Widerworte geben.

Wichtig war da mit einer gewissen Geradlinigkeit vorzugehen. Klare Grenzen, bestimmende Gesten, eine ruhige Stimme und kurze Wörter beruhigten sie wieder.

Das erste Mal, als ich eingriff, war sie vier Jahre alt.
So kleinen Kindern kann man mit dem normalen Verstand nicht beikommen!
Ich war schon in der dritten Klasse und hatte viele Ideen.

Eigentlich wunderschön wie sehr sich alle Gesetze unter Wasser aufzuheben scheinen. Wasser ist perfekt, schafft eigene Welten und erzeugt eine atemberaubende Stimmung. So rein, so simpel, so echt. Großartig!
Und im Zusammenhang mit Marie bedeutete Wasser sofortige Stille.

Am Anfang ließ ich ihr den Wasserstrahl über Mund und Nase laufen. Später sammelte ich Wasser in meiner Hand und drückte ihr Köpfchen dort hinein. Am Besten war jedoch das volle Becken. Da hatte ich die nötige Kontrolle und mehr Spielraum.
Erst als sich ihre Finger um den Waschbeckenrand klammerten, ihre Knöchel weiß wurden und ihre Füße zu stampfen begannen, erlaubte ich ihr den Kopf zu heben. Dann flüsterte ich ihr mit meiner warmen, beruhigenden Stimme ins Ohr, das sie aufhören müsse hysterisch zu sein.

Das war unser effektiver Weg zur stillen Übereinkunft.
Die Welt war in Ordnung.

Im Grunde änderte sich das erst, als sie mir als Teenager ein Messer unter die Nase hielt und meinte die Entscheidung über richtig und falsch hätte ich den Eltern überlassen sollen.
Die Beiden waren doch der Quell meiner Ideen!
Gerne habe ich darauf geachtet, dass deren Leitlinien auch in ihrer Abwesenheit umgesetzt wurden.
Nach all den Jahren, aufopfernder Erziehung, verstand Marie immer noch nicht die simple Botschaft? Sich selbst den einfachsten Regeln zu widersetzen ist ein eindeutiges Zeichen geistiger Überforderung!

Ich kann voller Stolz sagen, das ich mein Bestes gegeben habe, ihr mein Wissen zu vermitteln.

Auch andere weibliche Bekanntschaften zeigten einen gewissen, leicht kindlichen Trotz, den ich kaum zu bändigen wusste.
Sie sind alle gleich!
Schmarotzende Anhängsel die ohne männliche Führung kaum des Lebens fähig sind.
Deren primitives Verhalten, die aufdringlichen Stimmen, die gedankenlosen Worte und das schamlose Gebaren waren einfach nur widerlich!
Graue Waschweiber, die gefangen in ihrer eigenen Dummheit, in der Masse versunken wären, hätte ich ihnen nicht deren Potenzial entdeckt.
Kleine, naive Marie! Trampel und Hitzkopf.
Sie war die Letzte, leider.

Bald wird die Welt erkennen, dass diese Frauen erst jetzt ihre wahre Schönheit erlangt haben!
Durch mich haben sie nun ihren Stolz zurück erhalten, meine stillen, schwebenden Tänzerinnen!
Mein Werk!
Meine Arbeit, mein Schweiß, meine göttliche Planung, mein künstlerischer Verstand hat das Alles erst ermöglicht!
Ballett unter Wasser!
Meine großartige Kreation!

***

Deine Arroganz wird nicht ewig strahlen. Auch du bist hilflos, klein und verletzlich, wenn du mit heruntergelassener Hose im Gefängnis deinen Platz im Rudel suchst. Pia und Carmen waren meine Freundinnen und sind wahrscheinlich deine Kostbarkeiten. Mein Glanzstück heißt Hauptkommissar Arno Schneider.

 

Hallo Johnny Panic!


Du beschreibst hier einen sadistischen Mann, der versucht, die Welt nach seinen Vorstellungen zu verändern.
Dies geschieht dadurch, dass er - in seinen Augen - rebellische Frauen und Kinder dadurch zu erziehen versucht, indem er sie mit dem Kopf unter Wasser drückt.

Er rechtfertigt dies damit, dass er ihnen die "Erziehung" zukommen, die er für die Richtige erachtet.


Soviel zum Inhalt, jetzt zum Text:


Er ist gut geschrieben und beschrieben. Ob du ein wenig mehr ins Detail gehen solltest, kann ich mich nicht so recht entscheiden.
Einerseits kommt diese Art der "Erziehung" nicht gut rüber und wird zu flach erzählt und lässt du den Leser ein wenig nachdenklich zurück.
Andererseits macht gerade diese knappe Beschreibung den Text interessant.

Alles in Allem kommt der Leser schnell auf diese Art der Bestrafung, was wieder gut ist.


Zur Optik:

Überleg dir, ob diese vielen Leerzeilen wirklich alle notwendig sind. Alle zwei bis drei Zeilen einen Absatz oder eine Leerzeile ist vielleicht "to much". Das ist fast jeder oder jeder zweite Satz.


In dem Sinne

Frohe Ostern!

betze

 

Halllo betze!

Vielen Dank für dein gestaffeltes Feedback!

Bezüglich des Textes war ich auch am Grübeln ob ich nicht mehr schreibe ... aber irgendwie hatte ich das Gefühl das der Kerl nur soviel von seiner "Logik" preisgeben wollte. Schnell hätte man ansonsten die Lügen und falschen Verstrickungen aufgedeckt. Auch ok, aber ich wollte ihn in seiner Höchstphase zeigen. Also hab ich nicht viel erleuchtet ... sondern nur seinen kleinen hellen Weg.

Aber noch eine Frage, was meintest du mit:

Alles in Allem kommt der Leser schnell auf diese Art der Bestrafung, was wieder gut ist.

Ebenfalls Frohe Ostern!
Johnny

 

Hallo Johnny


Aber noch eine Frage, was meintest du mit:
Zitat von betzebub:
Alles in Allem kommt der Leser schnell auf diese Art der Bestrafung, was wieder gut ist.

Das heißt, es gelingt dem Leser trotz - oder gerade wegen - den wenigen Hinweisen, die Handlungen des Prots zu erkennen und seine Gedankengänge zu verstehen.

LG

betze

 

Hallo maria.meerhaba

ich wollte bewusst keine Gesichter skizzieren sondern eine kleine, kalte und verdrehte Welt darstellen. Man soll nur aus seinen Augen, für einen kurzen Zeitabschnitt, sehen und die Frauen in seinem Leben haben für ihn keine Gesichter.
Ich kann mir vorstellen, das man durch solche Augen eigentlich nicht sehen mag, darum ist es ja in der Kategorie Horror, aber wenn man dann doch durchschaut, heftet der Geschichte so ein steriler, metallerner Beigeschmack bei.

Wie würdest du die Gefühlswelt erleuchten wenn du nur dieses eine kleine Zeitfenster hättest?
Viele Grüße,
Johnny

P.S.: Danke für dein ehrliches Feedback gestern ... ich freu mich auf einen weiteren produktiven Austausch!

 

Liebe maria.meerhaba,

er braucht die Figur nicht weiter beschreiben. Optisch betrachtet meine ich dabei. Der Prot wird alleine durch seine Handlungen lebendig.

Er wird als sadistisch, ehrgeizig, dominant, jähzornig und rücksichtslos dargestellt.
Wobei er ihn ruhig noch sadistischer darstellen könnte. Das Sadistische in ihm wird nur durch das Untertauschen der Köpfe beschrieben. Und das ist für mich ein wenig zu brutal, direkt am Anfang.
Wenn er von ihnen zu Beginn 110 % verlangt, dann kommen Ohrfeigen, Strafen, Schläge, Demütigungen, etc.

Du kannst ihn ruhig als Arschloch, Monster, perversen Sadisten darstellen. Du kannst soviel aus der Figur rausholen.


LG

betze

 

Hallo maria.meerhaba und Hallo betzebub,

vielen dank für eure Gedanken!
Dein Satz Maria, dass ich der Geschichte Kraft raube beschäftigte mich und brachte mich eben auf eine Idee. Ich weiß noch nicht ob sie was wird, aber ich werde mich in den nächten Wochenenden mal dran setzen.
Denn im Grunde zeige ich kaum die Zerstörung. Das wäre so, als würde ich Flugzeuge Loopings drehen lassen, aber es wirkt flach weil im Hintergrund nichts zu sehen ist (Dächer, Wolken etc.)
ok ...
ich freue mich schon auf mehr Kraft im Text ...
Toll fand ich auch eure beiden, leicht unterschiedlichen Standpunkte ... Interessant

Danke euch noch mal!! :thumbsup:
Grüße,
Johnny

 

Hallo maria.meerhaba und Hallo betzebub,

hab noch ein wenig dran getüftelt.
Bin mir grad noch nicht so sicher ob das so passt ...

Grüße,
Johnny

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Johnny,

der Text ist nicht gut. Ich würde es gern schonender ausdrücken, aber lieber gleich Klartext. Für mein Empfinden geht die Idee und Anlage der Geschichte in die falsche Richtung. Das Ganze wirkt zynisch, eitel, aufgeblasen und dümmlich. Es liefert dem Leser keine Motivation, bis zu Ende zu lesen.

Mal ehrlich Johnny, warum sollte man das lesen? Weil es so toll wäre, den Phantasien eines Geisteskranken zu lauschen? Ich frage das ganz ernsthaft, welche Reaktion erhoffst Du Dir von Deinen Lesern?

Es ist ja nun kein Hannibal Lecter, der hier erzählt, kein menschenfeindliches Genie, niemand, der durch irgendwelche ausgeklügelten Manöver seine Mitmenschen täuscht, niemand, der durch besondere Handlungen oder Fähigkeiten zumindest beeindruckt. Es ist ganz einfach ein geistig beschränkter Egomane, ein Narzisst, der sich selbst gern von seiner Überlegenheit schwafeln hört.

Der Geschichte fehlt ein ernstzunehmender Plot. Es fehlen Charaktere, die aufeinander treffen und realistische Konflikte entwickeln.

Wenn Du eine Geschichte schreiben willst, kannst Du Dir die Frage stellen, welche Gefühle Du beim Leser wecken möchtest. Soll er sich mit den Figuren identifizieren, den Konflikt nachempfinden, soll er über den Fortgang der Geschichte ins Grübeln kommen, die Charaktere bedauern, bewundern, hassen, fürchten, mit ihnen leiden, sich fragen, wie viel dieser Persönlichkeiten in ihm selbst steckt?

Das wirst Du mit dem Konzept dieser Geschichte nicht schaffen.

Wenn Du eine gut gemachte Geschichte eines bösen Charakters geschrieben aus der Ego-Perspektive als Beispiel brauchst, dann schau Dir Dämonen von José an, lass künftig Schwulst und Pathos weg (es wirkt immer lachhaft, wenn Leute über ihre Überlegenheit phantasieren).

Ich kann mir vorstellen, worin der Reiz liegt, mal gedanklich so richtig den bösen Mann, die fiese Sau rauszulassen. Aber damit das für eine Geschichte taugt, muss es viel subtiler und kontextbezogener gemacht werden. Der böse Mann Deiner Geschichte hat keine Klasse, er kann dem Leser nichts geben, außer seiner beschränkten Verachtung und davon haben wir Weißgott genug in der realen Welt.

Gruß Achillus

 

Um es ein wenig plastischer und damit lebensechter zu gestalten, würde ich dazu raten die sexuelle Komponente stärker einfließen zu lassen. Wie es meine Vorredner ja treffend zusammengefasst haben, wird aus dem dargebotenen Ausschnitt überaus rasch deutlich, dass es sich hier um die Schilderung sadistischer Grausamkeiten gegenüber Mädchen bzw. (jungen?) Frauen handelt. Es geht zwar durchaus auch ein gewisser "elterlicher" Erziehungswunsch als Grundlage für eben diese Taten hervor. Dieser alleine reicht allerdings noch nicht um nachvollziehbar zu rechtfertigen, dass der Protagonist zu derart menschenunwürdigen Methoden greift. Die Frage, die nun also zu beantworten ist lautet: Warum tut er das? Was genau ist der Mehrgewinn, den er aus diesen Taten herauszieht?

Aus eigener - sowohl theoretischer als auch praktischer Erfahrung - kann ich dazu aus erster Hand nur sagen: Lustgewinn, Macht, Kontrolle.

Insbesondere würde ich hervorheben, wie dein Psychopath daraus (durchaus auch sexuelle, ebenso wie narzisstische) Befriedigung bezieht, wie er mit seinen Methoden zum einen die absolute Kontrolle über die - ihm ausgelieferten und in der jeweiligen Situation hilflosen - Mädchen ausübt. Zum anderen aber auch daraus, dass das was er ihnen angetan hat sie geprägt hat, wodurch er ein Leben lang ein Teil von ihnen kontrollieren wird - ohne dass sie dagegen etwas tun könnten.

 

Hallo Johnny Panic.

Ich bin zwar nicht maria, aber ich würde zu deiner Frage auch gerne was sagen:

Wie würdest du die Gefühlswelt erleuchten wenn du nur dieses eine kleine Zeitfenster hättest?

Ich würde bei dem einsteigen, was du ganz zuletzt im Text erwähnst, bei dem, was der Erzähler - wenn ich das richtig verstanden habe - jetzt gerade tut, während er über die Vergangenheit sinniert.
Ich würde in die Handlung gehen. Ihn diese Frauen unter Wasser drapieren lassen. Ich würde mit starken Eindrücken arbeiten, emotional einfärben, was er sieht. Dabei dann - aus der Aktion heraus - Parallelen ziehen zur Vergangenheit, oder eine Rückblende einbauen. Auch hier in eine konkrete Situation einsteigen, in der er die Schwester gequält hat.

Und noch eine Anmerkung: ich finde es erfrischend, dass es hier mal nicht um einen sexuellen Trieb geht. Ich glaube nämlich, dass der bei solchen Menschen sowieso dem Narzissmus oder der Lust am Machtgewinn untergeordnet ist, ein Werkzeug. Dass die das ganz anders erleben, eine ganz andere Befriedigung daraus ziehen, als anders fühlende Menschen das tun. Natürlich ist es bequem, so jemanden dann auf einen sexuellen Trieb runterzurechnen. "Aha, da haben wir einen gemeinsamen Nenner, ja, das kann ich nachvollziehen, jetzt ist mir alles klar." Aber das Grauen entsteht meiner Meinung nach erst dadurch, dass wir das Handeln und das Empfinden solcher Menschen nicht nachvollziehen können.

Grüße
Gefrierpunkt

 

Lieber Johnny Panic,

Das Thema deiner Geschichte hat mir gut gefallen und ich finde auch, dass der Monolog des großen Bruders einen tollen Effekt hatte.

Zunächst möchte ich jedoch auf ein paar Fehler in der Grammatik hinweisen:

Da musste ich sie kurz erinnern, das artige Mädchen keine Widerworte geben.
Nach all den Jahren, aufopfernder Erziehung
dass

Eigentlich wunderschön wie sehr sich alle Gesetze unter Wasser aufzuheben scheinen.
wunderschön, wie

Im Grunde änderte sich das erst, als sie mir als Teenager ein Messer unter die Nase hielt und meinte die Entscheidung über richtig und falsch hätte ich den Eltern überlassen sollen.
meinte, die

Nach all den Jahren, aufopfernder Erziehung
Da würde ich das Komma weglassen, denn in meinen Augen gehören die Jahre aufopfernder Erziehung zusammen.

Schmarotzende Anhängsel die ohne männliche Führung kaum des Lebens fähig sind
Anhängsel, die

Stilistisch habe ich kaum was auszusetzen; du verwendest kurze Sätze mit klaren Aussagen. Das alles passt zur emotionsgeladenen Rede des Jungen. Auch die künstlerischen Begrifflichkeiten machen dem Leser seine Ideologie und Überzeugung deutlich.

Die zwei Sätze am Ende stören mich irgendwie.

Pia und Carmen waren meine Freundinnen und sind wahrscheinlich deine Kostbarkeiten.
Außer in der Aufzählung der Mädchen am Anfang, die der große Bruder unter seiner Fuchtel hatte, nimmst du gar keinen Bezug mehr auf die Mädchen. Deswegen, finde ich, wirkt die Erwähnung am Ende willkürlich und aus dem Kontext gerissen.
Die Mädchen hatten doch alle unter ihm zu leiden, was macht Pia und Carmen deshalb so wichtig für Marie? Waren ihr die anderen Mädchen egal?
Hier würde ich die Erwähnung entweder erklären oder streichen.

Mein Glanzstück heißt Hauptkommissar Arno Schneider.
Diesen Satz, der dem Bruder wohl eine Drohung sein soll, finde ich für ein Ende nicht geeignet. Vielleicht ist es, weil mit den letzten zwei Worten eine völlig neue Person in den Ring geworfen wird, der weder vorher noch anschließend Bedeutung erhält. Dabei ist der Abschluss einer Geschichte eigentlich der wichtigste Part, denn mit ihm wird der Leser dann allein gelassen.
Auf mich wirkt dieser Schlusssatz wie eine Vollbremsung mit dem Auto: Kurz, heftig und danach sind alle wach und vor allem aufmerksam.

Als letztes habe ich noch eine inhaltliche Frage, denn am Anfang widerspricht sich Marie meiner Meinung nach selbst:

ich verlor kurz die Fassung, als du mich heute Mittag aus meinem Leben gerissen hast, und erbrach mich spontan auf offener Straße. Ich hänge noch am Leben!
Das klingt stark danach, als wäre Marie stinksauer, dass ihr Bruder ihr eine Nahtoderfahrung beschert hat. Sie glaubte zu sterben, obwohl sie noch weiterleben wollte.
Ein Teil von mir starb damals im Bad. Gleich folgt der Rest.
Hier hört sich das Ganze schon völlig anders an: Die Nahtoderfahrung bleibt, aber nun kündigt sie ihren Selbstmord an. Das passt allerdings überhaupt nicht zum Satz Ich hänge noch an meinem Leben!

Vielleicht kannst du mir das ja kurz erklären :)

Liebe Grüße,
Jana

 

Hallo Jana Retlow,

hier wollte ich beschreiben wie der Bruder seine Schwester entfürt (aus dem Leben reißt) sie zu einem Ort bringt und sie dann dort tötet. Sie weiß das (und das muss ich wirklich noch mal besser erklären) und sie merkt das sie sich gegen ihren scheinbar übermächtigen Bruder nicht richtig wehren kann. Sie kommt nicht gegen ihn an, resigniert und hält sich daran fest das sie ihn bereits bei der Polizei angezeigt hat.
ok, ok, ich merke ... da muss ich noch mal an ;)
Danke für deine Hinweise, die Hilfe und dein Kommentar!

Danke auch Gefrierpunkt! Danke für deine Meinung bezüglich des sexuellen Triebs. Der hat meiner Meinung nach hier auch so garnix zu suchen. Wenigstens DABEI werde ich bleiben :D Rest wird noch mal überarbeitet ...

Danke auch an Kulturbereicherer und Achillus!
Grüße,
Johnny

 

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