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Wasser bis zum Hals

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12.11.2017
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Wasser bis zum Hals

Im Jahr 2143 war der Meeresspiegel so weit gestiegen, dass sich die Menschheit in wenige Städte von der Größe ganzer Länder zurückgezogen hatte. Die sogenannten Megacitys entstanden und wurden vor den Wassermassen durch riesige Dämme geschützt.
Richards Arbeit war keine Freude an dem Tag, als der äußerste Schutzwall von Megacity 13 durch die Wassermassen einzubrechen drohte. Richards Aufgabe bestand darin zu verhindern, dass Unbefugte ohne Zugangsberechtigung über den zweiten Schutzwall gelangten.
Megacity 13 bestand aus sechs Zonen bis zum innersten Kreis. Jede Zone grenzte sich dabei durch einen eigenen Wall von den anderen Zonen ab wobei in der äußersten Zone überwiegend Flüchtlinge lebten, die über das Meer gekommen waren, keine Befugnis für die inneren Zonen besaßen und für die Öffnung der Tore demonstrierten.
Richard hob sein Gewehr hoch und zielte auf einen Mann, der mit Saugnäpfen den Wall hinauf kletterte. Er hatte bereits die Hälfte des hundertdreißig Meter hohen Walls erreicht. Richard hatte gehofft nicht eingreifen zu müssen, da diese Kletterer nach wenigen Metern oft wieder herunterfielen, aber dieser war hartnäckig. Die Masse unter ihm jubelte dem Kletterer zu. Als er schoss, donnerte es und über dem Kletterer schlug ein Schuss ein. Dieser duckte sich nur und kletterte unbeeindruckt weiter.
Richard zielte ein weiteres Mal und schoss diesmal auf die Saugnäpfe. Er erwischte den Mann mit einem Streifschuss an der Hand und dieser fiel hinunter in die Menge, die ihn auffing. Hubschrauber erschienen am Himmel die Versorgungspakete herunter ließen und die Menge war vorerst beschäftigt. Ein halbes Jahr hatte Richard diese Arbeit verrichtet ohne einen Vorfall und gerade an diesem Tag musste so etwas passieren. An seinem hoffentlich letzten Tag in Megacity 13.
Er nahm den Anruf über den Video Bildschirm entgegen, der seit ein paar Minuten in Warteschleife gesetzt war. Es war wichtig, dass er nicht suspendiert wurde, um die Nachtschicht beim Abwasserbecken antreten zu können. Das war ein wichtiger Bestandteil des Plans.
Auf dem Display erschien ein dünner, bärtiger Mann in Uniform mit einer Mütze des Militärs auf dem Kopf. Der fliegende glorreiche Adler mit den gespreizten Flügeln als Zeichen der Stärke und einer positiven Zukunft.
„Sir ich ...“
„Was denken sie sich eigentlich, was sie da oben machen? Die Zone bleibt bis auf Weiteres geschlossen und sie pennen, wenn da irgendwelche Unregistrierten den zweiten Damm hinauf klettern bei dieser angespannten Situation zurzeit. Wenn wir nicht die Regeln und die Befehlskette aufrechterhalten, bricht das totale Chaos aus. Der Versuch die Zonen unbefugt zu überqueren wird mit sofortiger Exekution bestraft, haben wir uns verstanden?“
„Ja Sir.“
„Wir brauchen hier draußen Männer die handeln und unsere Stadt schützen. Wenn sie sich dazu nicht in der Lage sehen, bitte ich darum, den Posten für jemand freizumachen der das kann.“
„Ich hatte die Situation unter Kontrolle. Ich akzeptiere meine Befehle, aber heute jemanden der Demonstranten zu erschießen, hätte
alles schlimmer gemacht. Ich kenne die Anordnungen, aber mir erschien die Menge heute sehr angespannt. Ein Toter hätte die Stimmung nicht verbessert.“
„Hören sie, wir sind alle angespannt und haben außerdem zu wenig Personal. Meinen sie die Leute in den inneren Zonen interessiert was hier draußen passiert? Nein. Aber das sind nun mal meine Vorgesetzten und ich werde mich dafür verantworten müssen. Die ganzen Aufnahmen gehen jetzt schon durch die Nachrichten. Wenn wir nicht durch greifen, werden die automatischen Waffensysteme eingesetzt. Dann ist Zone 1 offiziell aufgegeben. Sie brauchen sich hier nicht als Wohltäter zu verkaufen.“
„Sir ich übernehme die volle Verantwortung.“
„Geschenkt. Wenn das nächste mal irgendein Held auf die Idee kommt, den Wall zu besteigen greifen sie früher durch. Sobald irgendjemand nur den Ansatz macht zu klettern, werden sie dazwischen gehen mit allen Mitteln die ihnen zur Verfügung stehen. In diesem Fall wäre eine Degradierung ihrer Position als Schichtleiter noch die mindeste Bestrafung.“
„Sir. Ich brauche die heutige Schicht und den Zuschlag. Meine Frau ist krank. Bitte Sir.“
„Es ist ihr Glückstag, dass wir Personalmangel haben, aber ich verwarne sie hiermit. Beim nächsten Vorfall kommen sie zu den Straßeneinheiten.“
„Danke Sir.“
Richard hatte es geschafft. Das war wichtig gewesen. Keine Suspendierung von der Nachtschicht. Nach der Arbeit zog er sich im Personalraum um. Auf dem Parkplatz im achtzigsten Stock stieg er in sein Flugauto und bewegte den Wagen über die zweite Zone in Richtung der Wohnblöcke für Angestellte der Behörden. Als Wachturmschütze besaß Richard eine Wohnung mit seiner Frau in der dritten Zone.
Die Rede des neuen Präsidenten lief gerade im Radio. Seit der steigenden Überbevölkerung hatte der rechte Flügel stark an Macht gewonnen in der Politik. Der neue Präsident vertrat insbesondere Interessen die inneren Zonen und deren Wohlstand.
„….deswegen haben wir gestern zehn Unregistrierte exekutiert, die unbefugt ihre Zonen verlassen haben, damit die Leute endlich verstehen, dass wir unsere Bewohner schützen müssen. Die Zonen müssen eingehalten werden, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Wer genauso ohne Bewilligung ein Kind zeugt, unterschreibt dessen Todesurteil. Sind wir nicht damals ausgelacht worden als unsere großen Vorfahren diesen enormen Wall errichtet haben, um uns zu schützen? Als wir die Geburtenkontrolle einführen mussten? Nun brechen alle anderen Riesenstädte ein und sie kommen zu unserer glorreichen Megacity 13, dem Ort, wo brave Bürger in Voraussicht ihren Dienst geleistet haben, um der Menschheit beim Überleben zu helfen.
Die Flüchtlinge in Zone 1 haben unser vollstes Mitgefühl, aber wir müssen die Bewohner der inneren Zonen schützen. Wir wissen nicht, wer von dort draußen hier rein will. Anschläge können passieren, Krankheiten können sich ausbreiten, wir dürfen nicht dem Chaos verfallen. Wir müssen standhaft bleiben. In den inneren Zonen arbeiten die Wissenschaftler noch immer daran eine Rakete zum Mars zu schicken. Diese Hoffnung haben wir nicht aufgegeben.
Bis dahin brauchen die Menschen mehr denn je eine Führung und Ordnung der Gesetze an die sie sich halten können. Dafür bin ich gewählt worden und das werden wir durchsetzen, um die Überbevölkerung zu dezimieren. Bis zu Zone 4 werden die Geburten ab jetzt gestoppt. Jeder, der einem Unregistrierten hilft oder ein unregistriertes Kind zur Welt bringt, unterschreibt dessen Todesurteil. Ich habe selber Familie und ...“.
Richard schaltete das Radio ab. Die riesigen Wohnblöcke standen dicht an dicht. Die Wohnungen darin waren Tausende, gleiche rechteckige Räume ausgestattet mit Betten, einer Strahlsanddusche, einer ausfahrbaren Toilette, einem 3-D Bildschirm und einer Kochnische mit Zugang zu drei Litern synthetischem Wasser mit einer Mikrowelle für die Erhitzung der Ernährungspräparate.
Richard parkte den Wagen im Parkhaus auf seiner Etage und ging über den langen röhrenförmigen Gang zu seinem Appartement. Er lauschte an der Tür. Es war nichts zu hören. Er öffnete sie und ging hinein.
Susanna lag auf dem auf der Seite und wachte auf als Richard das Zimmer betrat. Sie drehte den Kopf zur Seite und der kleine Kopf des Babys schaute aus der Decke hervor. Er küsste sie und dann das Baby.
„Heute ist es so weit Schatz. Der letzte Tag, an dem wir in dieser Stadt leben müssen.“
„Ich bin eingeschlafen. Tut mir leid, aber sie hat nicht geschrien. Du weißt ja, wie sie ist, ein ruhiges Baby.“
„Ein ruhiges illegales Baby“, sagte Richard.
„Sag so etwas nicht“, sagte Susanna und gab ihm Gwen, die fasziniert mit ihrer Schmusedecke spielte.
„Sie haben im freien Kanal behauptet, dass der Damm bald nachgeben wird. Wie war es dort heute?“
„Frag nicht. Bald wird dort alles zusammenbrechen. Aber das wird uns bald nicht mehr interessieren. Endlich ist es so weit. Du weißt, wir haben keine andere Wahl. Es ist unmöglich auf dem Schwarzmarkt eine Registrierung zu bekommen für Gwen. Wir sind es ihr schuldig es zu versuchen. Wir haben es bereits so oft angeschaut aber die Fotos sind echt“, sagte Richard und holte zwei verblichene Fotos und eine zerknitterte Karte aus einem der Wandfächer hervor.
Er hatte die Karte und Fotos bei den Durchsuchungen angeschwemmter Boote, deren Besitzer auf der langen strapaziösen Reise gestorben waren, gefunden und eingesteckt. Auf den Fotos war die legendäre Wasserstadt, von der es viele Legenden gab, aber auf den Fotos war der Beweis abgebildet. Die Aufnahmen zeigten fortgeschrittene Technik mit Solaranlagen, Häusern und einer modernen Gesellschaft. Die Stadt bestand aus riesigen Bojen, die auf dem Wasser schwammen. Die Fotos waren auf den Zeitraum vor einem Jahr datiert.
„Auf der Rückseite des Fotos steht, das dort jeder willkommen ist,“ sagte Richard.
„Nur weil es dort steht, hat das nichts zu bedeuten“, sagte Susanna.
„Sie werden keine Familien abweisen.“
„Falls es wirklich existiert. Vielleicht erlaubt sich jemand damit einen Scherz.“
„Ich bin zu müde zum Diskutieren Susanna. Wir haben alles beredet, geplant und vorbereitet. Leg dich bitte noch etwas hin. Wir nehmen nur wenige Sachen mit.“
Richard liebte seine Frau und ihren Sinn für das Praktische, aber sie hatten nicht wirklich eine Wahl. Das Wasser stand ihnen bis zum Hals. Seine kleine Schusswaffe, die er vom Schwarzmarkt erstanden hatte, steckte er in die Innenseite seiner Tasche. Mehr mussten sie nicht mitnehmen. Proviant, Wasser und Medikamente befanden sich auf dem Boot.

Nachdem Susanna schwanger wurde, weil die Verhütungsmittel im Essen bei ihr wirkungslos geblieben waren, hatte Richard die Karte gefunden und beschlossen seine Familie zu retten. Er brauchte ein Transportmittel und wusste von dem Boot im Abwasserbecken. Jede Nacht öffnete sich die Schleuse und das Abwasser wurde hinaus ins Meer gelassen über eine Öffnung die sich bis jetzt noch zwanzig Meter über dem Meeresspiegel befand. Das Boot blieb während des Vorgangs mit dem Steg verbunden um nicht mitgerissen zu werden.
Das Boot durfte den Sicherheitsbedingungen nach nur benutzt werden bei geschlossener Schleuse, das sahen die Sicherheitsvorschriften so vor. Richards Plan war es, mit dem Boot während der Öffnung der Schleuse und dem Sog des ablaufenden Abwassers hinauf aufs Meer geschossen zu werden. In der Theorie war es möglich.
Daraufhin hatte er sich als Sicherheitskraft beworben und als guter Schütze die Position in einem der Wachtürme erhalten. Dazu gehörte der Dienst im Wachturm für das Abwasserbecken. Die nächsten zwei Stunden saß er im Dunkeln der Wohnung und versuchte sich auszuruhen. Eine Stunde vor Dienstbeginn weckte er Susanna und sie machten sich direkt auf den Weg.

Susanna nahm Gwen unter den Umhang. Das Kind schlief tief und fest. Sie flogen rüber zum Parkplatz der Behörde und gingen zum Eingang durch einen langen Korridor bis zu der Sicherheitstür. Richard zog seine ID-Karte durch den Schlitz und das grüne Licht blinkte. Dann setzten sie sich Atemmasken auf, weil der Gestank unten direkt am Wasser unerträglich war. Dann waren sie direkt am Becken. Die Wände des Beckens waren riesig und über ihnen ragte ein dunkler Himmel voller Sterne. Müll und Plastikteile schwammen auf der Oberfläche des Beckens. Richard ging hoch zu dem Wachturm um die Zeituhr für die Schleusenöffnung zu aktivieren, während Susanna nach unten zum Boot kletterte mit dem Baby um sich unter Deck in Sicherheit zu bringen.
Als Sarah zu weinen anfing auf dem Weg zum Boot, verstärkte der Hall des Beckens die Lautstärke. Richard aktivierte die Schleuse mit drei Minuten Zeit bis zur automatischen Öffnung. Als er auf der Leiter nach unten kletterte, tauchten die Hubschrauber auf und Lichtkegel suchten das Becken ab. Sie schossen direkt.
Richard rannte über den Steg und spürte einen Schuss an der Schulter, er geriet ins Stolpern, fing sich wieder und sprang auf das Boot. Die Schleuse öffnete sich mit einem gewaltigen Rauschen und die Schüsse prasselten auf das Boot. Mittlerweile war das Becken erhellt wie im Tageslicht.
Richard löste die Leine und das Boot wurde mit einem heftigen Ruck in Richtung der Schleuse gezogen. Richard fiel nach vorne und stieß sich den Kopf. Er hörte Gwen weinen und wollte sie gerne beruhigen.Das Boot drehte sich immer schneller. Dann wurde alles schwarz.
Als Richard die Augen öffnete, sah er gelb, dann denn hellblauen klaren Himmel durch ein kleines rundes Plastikfenster und dann wurde ihm schlecht. Er setzte sich aufrecht hin und begann zu würgen. Sie befanden sich in der Rettungskapsel des Bootes.
„Bitte nicht hier drin,“ sagte Susanna, die neben ihm saß und einen Verband um seine Schultern legte.
„Die Rettungskapsel. Sind sie uns nicht gefolgt?“
„Ich konnte dich gerade noch mit reinziehen, das Boot war am Sinken, sie haben es völlig durchlöchert. Inmitten des ganzen Plastikmülls ist ihnen die gelbe Kapsel nicht aufgefallen. Sie dachten wir sind mit dem Boot untergegangen.“
„Glaubst du wir schaffen es?“, fragte Richard und nahm Gwen auf den Arm.
„Wasser und Vorräte werden eine Woche reichen. Wir haben einen Elektroantrieb über die kleine Solaranlage auf der Spitze der Kapsel. Wir haben einen Kompass und die Karte. Ich denke wir haben gute Chancen“, sagte sie.
Richard öffnete das Fenster in dem zeltartigen Innenraum und schaute in Richtung der Megacity. Ein schwerer schwarzer Koloss, der nun sehr klein wirkte. Die Rettungskapsel schaukelte in entgegengesetzte Richtung dem Horizont entgegen.

 
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Hallo svendraht und willkommen bei den Wortkriegern,

Richards Arbeit war keine Freude an dem Tag, als der äußerste Schutzwall von Megacity 13 durch die Wassermassen einzubrechen drohte. Richards Aufgabe bestand darin zu verhindern, dass Unbefugte ohne Zugangsberechtigung über den zweiten Schutzwall gelangten.

Da du den vorherigen Satz bereits mit Richard eröffnest, reicht im nachfolgenden "Er".

Jede Zone grenzte sich dabei durch einen eigenen Wall von den anderen Zonen ab[,] wobei in der äußersten Zone überwiegend Flüchtlinge lebten, die über das Meer gekommen waren, keine Befugnis für die inneren Zonen besaßen und für die Öffnung der Tore demonstrierten.

Da ist dir ein Komma abhanden gekommen ;)
Die Überschwemmung der Kontinente war anscheinend kein Prozess von wenigen Tagen/Wochen. Wo kommen die Flüchtlinge her? Trieben sie die ganze Zeit über auf dem Meer? Kamen sie von anderen Megacitys? - Wenn ja, welchen Grund hatten sie zu flüchten? Vielleicht gibst du uns ein paar Informationen mehr darüber, denn je mehr du dem Leser über diese "neue Erde" erzählst, umso interessanter wird es.

Richard hob sein Gewehr hoch und zielte auf einen Mann, der mit Saugnäpfen den Wall hinauf kletterte. Er hatte bereits die Hälfte des hundertdreißig Meter hohen Walls erreicht

Wenn du im 2. Satz Wall durch z.B. "Mauer" ersetzt, hört es sich besser an.

Richard hatte gehofft nicht eingreifen zu müssen, da diese Kletterer nach wenigen Metern oft wieder herunterfielen, aber dieser war hartnäckig. Die Masse unter ihm jubelte dem Kletterer zu. Als er schoss, donnerte es und über dem Kletterer schlug ein Schuss ein. Dieser duckte sich nur und kletterte unbeeindruckt weiter.

Hui, jetzt willst du es aber wissen. Versuche für den selben Begriff, unterschiedliche Worte zu finden, sonst stolpert der Leser nur so vor sich hin.


Er erwischte den Mann mit einem Streifschuss an der Hand und dieser fiel hinunter in die Menge, die ihn auffing.

Einen Menschen aus 65 Metern Fallhöhe mit bloßen Händen aufzufangen ist ziemlich unmöglich, das musst du anders lösen.

Hubschrauber erschienen am Himmel[,] die Versorgungspakete herunter ließen und die Menge war vorerst beschäftigt.

Der Satz hört sich irgendwie seltsam an. Vorschlag: "Von Hubschraubern abgeworfene Versorgungspakete beschäftigten die Menge vorerst."

Ein halbes Jahr hatte Richard diese Arbeit verrichtet ohne einen Vorfall und gerade an diesem Tag musste so etwas passieren.

Ein halbes Jahr hatte Richard diese Arbeit ohne einen Vorfallverrichtet, doch gerade an diesem Tag, musste so etwas passieren.

Auf dem Display erschien ein dünner, bärtiger Mann in Uniform mit einer Mütze des Militärs auf dem Kopf.

Auf dem Display erschien ein dünner, bärtiger Mann in Uniform und einer Mütze des Militärs auf dem Kopf.

Der fliegende[,] glorreiche Adler mit den gespreizten Flügeln als Zeichen der Stärke und einer positiven Zukunft.

Komma

„Was denken Sie sich eigentlich, was Sie da oben machen? Die Zone bleibt bis auf Weiteres geschlossen und sie pennen, wenn da irgendwelche Unregistrierten den zweiten Damm hinauf klettern[,] bei dieser angespannten Situation zurzeit.

Mit dem Satz stimmt auch etwas nicht. "Die Zone bleibt bis auf Weiteres geschlossen [...]" Hier habe ich noch das Gefühl, sein Vorgesetzter spricht über die Konsequenz, die aus diesem Unfall folgt, nämlich dass der besagte Bereich "bis auf weiteres geschlossen bleibt". Passt aber mit dem Rest des Satzes nicht zusammen, da du hier (wie ich vermute), beschreiben willst, wie der Kerl in der Glotze seine Fehler aufzählt, um ihm einen gehörigen Anschiss zu verpassen.
Versuche, den Satzbau etwas umzustellen.

Der Versuch[,] die Zonen unbefugt zu überqueren[,] wird mit sofortiger Exekution bestraft, haben wir uns verstanden?“

Wenn Sie sich dazu nicht in der Lage sehen, bitte ich darum, den Posten für jemand Anderen freizumachen[,] der das kann.

Ich akzeptiere meine Befehle, aber heute jemanden der Demonstranten zu erschießen, hätte

alles schlimmer gemacht.

Hier biste in der Zeile verrutscht. Kontrolliere deine Texte besser noch einmal, nachdem du sie hochgeladen hast. Solche Flüchtigkeiten schleichen sich oft unbemerkt ein.

„Hören Sie, wir sind alle angespannt und haben außerdem zu wenig Personal. Meinen Sie[,] die Leute in den inneren Zonen interessiert[,] was hier draußen passiert?

Kommt einige Male vor.

Wenn wir nicht durch greifen

durchgreifen

„Sir[,] ich übernehme die volle Verantwortung.“

Wenn das nächste Mal irgendein Held auf die Idee kommt, den Wall zu besteigen[,] greifen sie früher durch. Sobald irgendjemand nur den Ansatz macht zu klettern, werden Sie dazwischen gehen[,] mit allen Mitteln[,] die Ihnen zur Verfügung stehen. In diesem Fall[,] wäre eine Degradierung ihrer Position als Schichtleiter[,] noch die mindeste Bestrafung.“

Das musste dir nochmal angucken.

„Danke[,] Sir.“

Auf dem Parkplatz im achtzigsten Stock[,] stieg er in sein Flugauto

Als Wachturmschütze[,] besaß Richard eine Wohnung mit seiner Frau in der dritten Zone.

Seit der steigenden Überbevölkerung hatte der rechte Flügel stark an Macht gewonnen in der Politik.

Seit der steigenden Überbevölkerung, hatte der rechte Flügel in der Politik stark an Macht gewinnen.

Der neue Präsident vertrat insbesondere Interessen der inneren Zonen und deren Wohlstand.

Und PATSCH, schon ist das Bild von Coriolanus Snow in meinem Kopf. Ist vermutlich kein Zufall, oder? ;)

Nun brechen alle anderen Riesenstädte ein und sie kommen zu unserer glorreichen Megacity 13, dem Ort, wo brave Bürger in Voraussicht ihren Dienst geleistet haben, um der Menschheit beim Überleben zu helfen.

Gut, hier beantwortest du meine Fragen vom Anfang.

Bis dahin[,] brauchen die Menschen mehr denn je eine Führung und Ordnung der Gesetze[,] an die sie sich halten können.

Jeder, der einem Unregistrierten hilft oder ein unregistriertes Kind zur Welt bringt, unterschreibt dessen Todesurteil.

Diese Formulierung wählst du ein paar Zeilen weiter oben bereits. Gezielte Rhetorik für die Rede des Präsidenten oder ein Versehen? Auf mich wirkt es so, als würde eher Zweiteres zutreffen.

Richard parkte den Wagen im Parkhaus auf seiner Etage und ging über den langen[,] röhrenförmigen Gang[,] zu seinem Appartement.

Susanna lag auf dem auf der Seite und wachte auf als Richard das Zimmer betrat.

Da stimmt was nicht

„Heute ist es so weit[,] Schatz.

„Ein ruhiges[,] illegales Baby“

Es ist unmöglich auf dem Schwarzmarkt eine Registrierung zu bekommen für Gwen.

Das Objekt weg vom Satzende.

An dieser Stelle höre ich auch auf mit den Anmerkungen zu deiner Grammatik und Rechtschreibung.
Da ist auf jeden Fall noch einiges zu verbessern.


Was den Inhalt deiner Geschichte angeht, bin ich ehrlich gesagt etwas hin und her gerissen. Auf der einen Seite hast du natürlich ein spannendes dystopisches Szenario, das eine Art Mischung aus Die Tribute von Panem und Waterworld (1995)darstellt. Mit den Problemen der Überbevölkerung und eines steigenden Salzwasserspiegels, muss sich die Menschheit in der Realität früher oder später tatsächlich auseinandersetzen. Auf der anderen Seite schaffst du es nicht, dieses Potential zu tragen und dem Leser glaubhaft zu vermitteln. Dies liegt an sprachlichen Schwächen, angefangen bei zahlreichen Sätzen, dessen Satzbau nicht stimmt, bis hin zur ausbaufähigen Kommasetzung.
Du weckst Interesse, indem du immer wieder Dinge anschneidest, aber anstatt sie näher zu beschreiben, um den aufkommenden Wissensdurst des Lesers zu besänftigen, brichst du ab und widmest dich anderen Elementen.

Lass dich aber von meiner Kritik nicht entmutigen, ich mache in meinen Texten auch Fehler in der Kommasetzung, usw... Medizin dagegen ist u.A. das Verfassen weiterer Texte, von denen ich in Zukunft hoffentlich auch von dir, einige lesen kann.

Bis dahin und einen angenehmen Wochenanfang,

Dave

 

Hi Dave. Erst einmal vielen Dank für deine Mühe und Unterstützung. Ich werde mir alles anschauen und die Fehler ändern. Danje dir vielmals. Beste Grüße. Sven

 

Hallo svendraht,

deiner Geschichte fehlt die Spannung. Du hast ein interessantes Gerüst aufgebaut mit vielen Anknüpfungspunkten, die dann aber nicht richtig weiterverfolgt wurden oder langweilig rüberkommen. Aber man merkt schon, du hast dir einiges in der Geschichte überlegt.
Dave A hat schon vieles erwähnt. Ich stimme ihm da zu und werde es jetzt nicht wiederkäuen.

Also, wo ist die Spannung. Schauen wir uns mal diese zusammenhängenden Sätze an. Ich hab sie zum besseren Verständnis untereinander aufgelistet.

Richards Arbeit war keine Freude an dem Tag, als der äußerste Schutzwall von Megacity 13 durch die Wassermassen einzubrechen drohte.
Richards Aufgabe bestand darin zu verhindern, dass Unbefugte ohne Zugangsberechtigung über den zweiten Schutzwall gelangten.
Megacity 13 bestand aus sechs Zonen bis zum innersten Kreis.
Jede Zone grenzte sich dabei durch einen eigenen Wall von den anderen Zonen ab wobei in der äußersten Zone überwiegend Flüchtlinge lebten, die über das Meer gekommen waren, keine Befugnis für die inneren Zonen besaßen und für die Öffnung der Tore demonstrierten.
Richard hob sein Gewehr hoch und zielte auf einen Mann, der mit Saugnäpfen den Wall hinauf kletterte.
Er hatte bereits die Hälfte des hundertdreißig Meter hohen Walls erreicht.
Richard hatte gehofft nicht eingreifen zu müssen, da diese Kletterer nach wenigen Metern oft wieder herunterfielen, aber dieser war hartnäckig.
Die Masse unter ihm jubelte dem Kletterer zu.
Als er schoss, donnerte es und über dem Kletterer schlug ein Schuss ein.
Dieser duckte sich nur und kletterte unbeeindruckt weiter.
Richard zielte ein weiteres Mal und schoss diesmal auf die Saugnäpfe.

Bisschen übertrieben gesagt, ist jeder Satz bei dir gleich aufgebaut. Das liest sich dann wie ein Protokoll, erzeugt keine Spannung und limitiert dich in deinen Formulierungsmöglichkeiten.

Ist dein Titel für dich ansprechend? Ich fand es langweilig und wäre es nicht in der Science-Fiction Rubrik platziert gewesen, dann hätte ich es nicht gelesen. Meistens soll der Titel die kürzeste Zusammenfassung der Geschichte sein, oder ein zentrales Element ansprechen. Ja, man könnte nun sagen, dass ihm das Wasser bis zum Halse stand, da er ein illegales Kind hatte. Aber für einen unwissenden Leser (und das sind wir alle bis wir die Geschichte gelesen haben) ist der Titel trotzdem banal. Ich muss gestehen, ein guter Titel fällt mir nun auf die Schnelle nicht ein. Überleg dir einfach, was deine Essenz ist und versuche daraus einen Titel abzuleiten.

Und zum Abschluss kommen deine Anfangssätze unter die Lupe, denn diese müssen super sein, wenn die Leser weiterlesen sollen. Im Forum gibt es genügend Kurzgeschichten ;) .

Im Jahr 2143 war der Meeresspiegel so weit gestiegen, dass sich die Menschheit in wenige Städte von der Größe ganzer Länder zurückgezogen hatte. Die sogenannten Megacitys entstanden und wurden vor den Wassermassen durch riesige Dämme geschützt.

Aufbau: Fakt – Konsequenz – Beschreibung = nicht ansprechend

Zeige dem Leser durch eine Handlung die Ausgangslage auf. Setz deiner Kreativität keine Grenzen ;) .


Lass dich aber von meiner Kritik nicht entmutigen, ich mache in meinen Texten auch Fehler in der Kommasetzung, usw... Medizin dagegen ist u.A. das Verfassen weiterer Texte, von denen ich in Zukunft hoffentlich auch von dir, einige lesen kann.

Auch darin stimme ich Dave A zu :) .

Beste Grüße
Kroko

 

Guten Abend,

ich habe ehrlicherweise nur den Anfang gelesen. Warum lässt du die Kurzgeschichte nicht an dieser Stelle starten?

"Richard hob sein Gewehr hoch und zielte auf einen Mann, der mit Saugnäpfen den Wall hinauf kletterte."

Diesen ersten Absatz habe ich mal versucht zu verbessern.

Richard hob sein Gewehr hoch und zielte auf einen Mann, der mit Saugnäpfen den Wall hinauf kletterte.
Er hatte bereits die Hälfte des hundertdreißig Meter hohen Walls erreicht.

Richard hob sein Gewehr und zielte auf den Mann, der mit Saugnäpfen an den Händen die dreißig Meter hohe Mauer hinauf kletterte.
Er hatte bereits die Hälfte erreicht.

Richard hatte gehofft nicht eingreifen zu müssen, da diese Kletterer nach wenigen Metern oft wieder herunterfielen, aber dieser war hartnäckig.
Die Masse unter ihm jubelte dem Kletterer zu.

Die Menschenmenge unten am Boden jubelte ihm zu.
Richard hatte gehofft nicht eingreifen zu müssen, da die Kletterer nach einigen Metern oft wieder herunterfielen, dieser war jedoch hartnäckig.

Als er schoss, donnerte es und über dem Kletterer schlug ein Schuss ein.
Dieser duckte sich nur und kletterte unbeeindruckt weiter.
Richard zielte ein weiteres Mal und schoss diesmal auf die Saugnäpfe.

Er schoss, verfehlte und zielte ein weiteres Mal auf die Saugnäpfe. Der Mann kletterte unbeeindruckt weiter.

Er erwischte den Mann mit einem Streifschuss an der Hand und dieser fiel hinunter in die Menge, die ihn auffing.
Hubschrauber erschienen am Himmel die Versorgungspakete herunter ließen und die Menge war vorerst beschäftigt.

Sein Schuss donnerte erneut und der Mann fiel mit einem Schrei hinunter in die Menge, die vor ihm wegwich.
Hubschrauber erschienen am Himmel und die Menge war vorerst beschäftigt.

Ein halbes Jahr hatte Richard diese Arbeit verrichtet ohne einen Vorfall und gerade an diesem Tag musste so etwas passieren.
An seinem hoffentlich letzten Tag in Megacity 13.

Ein halbes Jahr hatte Richard diese Arbeit nun verrichtet und gerade heute musste so ein Zwischenfall passieren.
An seinem letzten Tag in Megacity 13.

In einem Absatz:

Richard hob sein Gewehr und zielte auf den Mann, der mit Saugnäpfen an den Händen die dreißig Meter hohe Mauer hinauf kletterte.

Er hatte bereits die Hälfte erreicht.

Die Menschenmenge unten am Boden jubelte ihm zu.

Richard hatte gehofft nicht eingreifen zu müssen, da die Kletterer nach einigen Metern oft wieder herunterfielen, dieser war jedoch hartnäckig.

Er schoss, verfehlte und zielte ein weiteres Mal auf die Saugnäpfe. Der Mann kletterte unbeeindruckt weiter.

Sein Schuss donnerte erneut und der Mann fiel mit einem Schrei hinunter in die Menge, die vor ihm wegwich.

Hubschrauber erschienen am Himmel und die Menge war vorerst beschäftigt.

Ein halbes Jahr hatte Richard diese Arbeit nun verrichtet und gerade heute musste so ein Zwischenfall passieren.

An seinem letzten Tag in Megacity 13.

 

Hallo svendraht,

Deine Geschichte hat zweifellos ein interessantes Setting und einen aktuellen Bezug. Dass sie an "Die Tribute von Panem" und "Waterworld" erinnert, wie Dave A festgestellt hat, ist meiner Meinung nach kein Problem.

Dass der Stil recht holprig ist, wurde in den Kommentaren bereits erwähnt. Mir ist zudem aufgefallen, dass Du die Perspektive nicht im Griff hast. Der erste und der dritte Absatz sind Infoblöcke, die einen auktorialen Erzähler vermuten lassen, obwohl die Geschichte eigentlich aus Richards Perspektive erzählt wird. Ich vermute, Du willst mit den sich durch die ganze Geschichte ziehenden Infoblöcken dem Leser kein Detail des komplexen Settings vorenthalten. Sogar die Rede des Präsidenten ist ein einziger Infoblock. Damit reißt Du den Leser aber jedes Mal aus der Handlung heraus. Auch wenn es nicht einfach ist: Die Geschichte würde deutlich lesbarer, wenn Du die Informationen über das Setting besser in die Handlung integrierst. Den Vorschlag von MerlinsTee, die Geschichte mit dem Schuss auf den Flüchtling beginnen zu lassen, finde ich gut.

Warum will Richard überhaupt aus der Stadt fliehen, wo doch offenbar Tausende Flüchtlinge hinein wollen? Haben die Flüchtlinge nichts von der Wasserwelt gehört, in der sie angeblich willkommen sind? Und wieso sind dort alle willkommen? Warum hat die Wasserstadt weniger Probleme mit der Überbevölkerung als die Megacitys?

Der Angriff des Hubschraubers kommt sprichwörtlich aus heiterem Himmel. Der Leser ist unvorbereitet, du baust vorher keine Spannung auf und löst die Spannung auch nicht auf. Ist diese Szene wirklich nötig? Was bringt sie für die Geschichte?

Auch das Ende ist irgendwie unbefriedigend. Sie treiben auf dem Meer und der Leser weiß nicht, ob sie es bis zur Wasserstadt schaffen, ja, ob die Wasserstadt überhaupt existiert. Für mich entsteht beinahe der Eindruck, Du hättest keine Lust mehr gehabt, die Geschichte zu Ende zu bringen.

Gruß
Notker

 

Hi svendraht,

Herzlich Willkommen im Forum! Du hast bisher auf die meisten Kommentare zu deinem Text noch nicht reagiert, da würde ich mich normalerweise zurückhalten mit dem Kommentieren. Aber bei manchen Themen fühle ich mich immer berufen, meinen Senf dazu zu geben. Ich hoffe, du findest dann noch Zeit, dich an der Diskussion zu deiner Geschichte zu beteiligen. :)

Eine Gesellschaft, die mit den Folgen des Klimawandels so umgeht, dass sich einige wenige Privilegierte in den noch halbwegs bewohnbaren Teilen der Welt verschanzen und auf Flüchtlinge, die versuchen, dorthin zu gelangen, mit Gleichgültigkeit oder Gewalt reagieren? Hmm, kommt mir irgendwie bekannt vor.

Also als Metapher funktioniert die Geschichte - auch wenn es handwerklich noch viel Verbesserungspotenzial gibt, was in den vorhergehenden Kommentaren auch schon gut rausgearbeitet wurde. Als Science Fiction, mit Betonung auf Science, eher nicht so.

Das Worst Case-Szenario für den Anstieg des Meeresspiegels ist ja, dass der Grönländische Eisschild komplett abschmelzen würde. Das würde nach den aktuellen Modellberechnungen dazu führen, dass der Meeresspiegel um 7 Meter ansteigt. Da wären die Niederlande weg und der größte Teil von Bangladesch, von den vielen kleinen Inselstaaten, die jetzt schon teilweise weniger als einen Meter überm Meeresspiegel liegen, ganz zu schweigen. Das wäre also wirklich sehr sehr übel, insbesondere, weil ein großer Teil der Menschheit derzeit in Küstenregionen lebt. Es wäre aber nicht Waterworld, also nicht so, dass der größte Teil der Landmassen unter Wasser läge.

Wenn dieser Worst Case eintreten sollte, dann würde ich annehmen, dass sich die überlebenden Menschen aus den (weiter landeinwärts gerückten) Küstenregionen zurückziehen. Denn dass der Meeresspiegel steigt, ist ja nicht das einzige Problem. Es gibt z.B. auch stärkere Wirbelstürme, die enormen Schaden anrichten können - das hat man dieses Jahr ja schon beobachten können. Also was sollte der Grund sein, die Megacities ausgerechnet am Meer zu errichten?

Ganz abgesehen von einem Utopia, dass sogar auf dem Meer schwimmt.

Auf den Fotos war die legendäre Wasserstadt, von der es viele Legenden gab, aber auf den Fotos war der Beweis abgebildet.
Also über diese legendäre Stadt gibt es viele Legenden? Darüber, wie legendär die ist? :)
Das Doppelmoppel ist sprachlich nicht so elegant, das würde ich an deiner Stelle anders formulieren. Aber ich will auf was anderes hinaus:

Die Aufnahmen zeigten fortgeschrittene Technik mit Solaranlagen, Häusern und einer modernen Gesellschaft. Die Stadt bestand aus riesigen Bojen, die auf dem Wasser schwammen.
Solaranlagen sind doch schon jetzt eine altehrwürdige Technik. Die ersten Photovoltaikanlagen gab es schon in den 1950er Jahren. Und in der Megacity 13 sind die wohl auch ziemlich verbreitet, du erwähnst zum Beispiel am Schluss, dass die Rettungskapsel damit angetrieben wird. Und na ja, Häuser sind natürlich eine noch viel ältere Erfindung. Also was genau ist denn da jetzt so "fortgeschritten" aus Sicht deines Protagonisten? Und wie erkennt man auf einem Foto, dass die Gesellschaft "modern" ist, und was bedeutet das im Jahr 2143 überhaupt? Also ich nehme mal an, dass die Wasserstadt halt keine Militärdikatur sein soll wie die Megacity. Aber das müsste irgendwie anders deutlich gemacht werden. So, wie es im Text steht, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, was deine Protagonisten sich da alles aus einem Foto zusammenreimen.

Und dann halt die Sache mit dem auf dem Wasser schwimmen. Das ist ein cooles Bild, klar. Aber ich frag mich da halt so Nerd-Fragen, wie: Wie schützen die sich vor Stürmen? Was essen die dort, ohne Ackerland und so weiter? (Und wenn man da ein bisschen drüber nach denkt, kommt einem das "jeder ist willkommen" plötzlich nicht mehr so einladend vor, denn dann klingt das plötzlich nach Soylent Green-Fabrik :sconf:).

Also diese Wasserstadt finde ich noch unplausibler als die Megacity. Ich habe einen ganz schrecklichen Verdacht. Nämlich - so eine Gesellschaft, die wahnsinnig mit Überbevölkerung zu kämpfen hat und generell nicht sehr respektvoll mit menschlichem Leben umgeht - die ist doch sicher nicht darüber erhaben, falsche Legenden zu streuen, um Leute in ihr Verderben rennen zu lassen. Also ich denke, die Wasserstadt existiert überhaupt nicht. Ich fände es ganz cool, wenn du am Schluss so was andeuten würdest. :)

Diese ganzen Fragen fallen deshalb besonders ins Auge, weil die Geschichte handwerklich noch viele Baustellen hat. Wenn eine Geschichte gut erzählt ist und solche Plausibilitätsfragen geschickt überspielt, dann kauft man dir als Leser solche Sachen viel eher ab. Also wenn du ein bisschen übst, dann meckere ich vielleicht nicht mehr über Städte, die auf Bojen errichtet sind. :)

Es gibt ein paar Sachen zum Korrigieren, aber dafür bin ich heute Abend nicht mehr konzentriert genug. Auf jeden Fall musst du mal schauen, dass du "Sie" als Anrede überall groß schreibst. Das hast du mehrmals klein geschrieben.

Abgesehen davon würde ich einfach sagen, beschäftige dich mal ein bisschen mit dem Schlagwort "Show, don't tell". Da gibt es im Internet viel dazu und in der Literatur über Kreatives Schreiben sowieso.

In diesem Text hast du dich sehr darauf konzentriert, Hintergrundinfos rüberzubringen - Meeresspiegel, Überbevölkerung, verschiedene Zonen mit riesigen Mauern, blabla. Das sind natürlich alles wichtige Infos, die irgendwie beim Leser ankommen sollten - aber idealerweise wären die halt so organisch eingebettet in den Text, dass das gar nicht auffällt. Und was dem Text fehlt, sind Emotionen - Stellen, die mitreißen und Empathie beim Leser wecken.

Schau mal hier:

Als Sarah zu weinen anfing auf dem Weg zum Boot, verstärkte der Hall des Beckens die Lautstärke. Richard aktivierte die Schleuse mit drei Minuten Zeit bis zur automatischen Öffnung. Als er auf der Leiter nach unten kletterte, tauchten die Hubschrauber auf und Lichtkegel suchten das Becken ab. Sie schossen direkt.
Richard rannte über den Steg und spürte einen Schuss an der Schulter, er geriet ins Stolpern, fing sich wieder und sprang auf das Boot. Die Schleuse öffnete sich mit einem gewaltigen Rauschen und die Schüsse prasselten auf das Boot. Mittlerweile war das Becken erhellt wie im Tageslicht.

Okay, erste Frage: Wer ist Sarah? Das Baby heißt doch Gwen.

Aber eigentlich will ich darauf hinaus: Das ist eine reine Beschreibung von Ereignissen. Das Baby weint. Sie werden entdeckt. Auf sie wird geschossen.

Wie fühlt sich dein Protagonist dabei? Klingt vielleicht nach Therapeutencouch, die Frage, aber das ist extrem wichtig, wenn du eine Geschichte erzählst.

Du musst da nicht schreiben "Richard hatte schreckliche Angst".
Aber du musst dafür sorgen, dass ich als Leser das Gefühl habe, dass da etwas Gefährliches und Spannendes passiert und nicht der Wetterbericht mit "Heute ist mit Kugelhagel und einem erhöhten Aufkommen von Hubschraubern zu rechnen".

Und wenn jemand von einem Schuss getroffen wird, dann tut das weh. Davon merk ich hier in der Geschichte auch nichts.

Also, da müsstest du wirklich noch mal dran arbeiten. Diese ganzen Sachen, wo ich vorher dran herumgemäkelt habe, dass das ja nicht wissenschaftlich fundiert oder plausibel ist, die kannst du im Grunde ignorieren, also ich persönlich finde das interessant und ich weiß richtig fundiertes und durchdachtes Worldbuilding sehr zu schätzen, aber das ist für das Funktionieren einer Geschichte nicht soooo wichtig.

Aber dass du den Leser emotional abholst, ohne das geht es nicht.

Grüße von Perdita

 
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Hi Notker, ich danke dir vielmals für dein Feedback. Ich werde die Vorschläge einarbeiten :)

Hallo Perdita, ich habe länger keine Kurzgeschichte geschrieben und muss wieder in den "Vibe" kommen. Hier fehlt tatsächlich die Überarbeitung um die richtigen Punkte wie Emotionen und Handlung richtig rüber zu bringen. Ich werde es verbessern :)

Hi Kroko, vielen Dank. Kommasetzung ist echt mein Feind :) Ich werde mich da nochmal dran setzen und auch mit der realistischen Reihenfolge von Geschehen und Handlung hast du Recht. Danke dir.

Hallo @Dave, ich habe bei der Korrektur deine Anmerkungen eingearbeitet. Danke für deine Mühe und ich kann gut verstehen, dass du mittendrin irgendwann aufhören musstest, aufgrund der Vielzahl an Kommafehlern. Mache ich jetzt auch Kommafehler? Es ist wie ein Fluch. Ich gelobe Besserung.
:) Ich gebe dir dann gerne auch Feedback zu einer deiner Geschichten. Bis bald

Hallo @Kroko, ich habe auch deine Anmerkungen eingearbeitet. Ich bin beim Satzbau wirklich zu starr ran gegangen und bringe jetzt mehr Abwechslung hinein. Am Anfang habe ich das Gesetz "Show don't tell" gebrochen...ja,ja, da ist mir nix besseres eingefallen. Ich werde den Anfang anders einbinden. Danke dir und du kriegst auch bald eine Rezension von mir. Beste Grüße.

Hallo @MerlinsTee
Ich werde deine Anmerkungen auch einbauen. Der Anfang könnte tatsächlich zackiger sein.Ich werde die Geschichte beim korrigieren tatsächlich genau an diesem Punkt starten lassen und auch beschreiben was dabei in Richard vorgeht. Den Satz "An seinem letzten Tag in Megacity 13" würde ich gerne so als BÄMM am Anfang einsetzen, sodass es Lust macht weiterzulesen, allerdings weiß der Leser ja dann, dass Richard die Flucht schaffen wird. Da muss ich mal gucken was ich mache. Beste Grüße.

Hi @Notker
Ich sitze gerade an der Korrektur und deine Anmerkungen sind auch sehr hilfreich, wie die anderen Kommentare auch bisher. Ich werde versuchen die Infoblöcke besser einzubinden, mehr die Umgebung zu beschreiben und Richards Gefühle besser einzubinden. Ich möchte natürlich nah an seiner Perspektive bleiben um den Thrill besser darzustellen, welchen er fühlen muss in seiner Situation.Der Trick ist ganz sicher den schmalen Grad zu schaffen, was man für Informationen freigibt und was man einfach unerzählt lässt. Vielleicht liest du ja mal die neue Version und freust dich über die Verbesserungen. Grüße.

Hi @Perdita
Super! Danke dir. Gut auf den Punkt getroffen.Tatsächlich ist es bei dieser Geschichte schwierig für mich, was man an Infos erzählt und was nicht - um keine unnötigen Logikfelder aufzumachen. Du hast da völlig Recht. Dann akzeptiert der Leser viele Ungereimtheiten wenn sie nicht ausführlich angedeutet werden. Die Sache mit der legendären Wasserstadt ist auch mehr eine Ausrede, damit die Familie ein Zufluchtsziel hat. Da werde ich mir noch etwas überlegen müssen. Danke dir und vielleicht präsentiere ich bald die bessere Version und würde mich über Feedback freuen. Beste Grüße.

 

Hi sven,

wenn du zeitnah auf mehrere Kommentare anwortest, mach das bitte in einem Post - sonst blähen sich die Threads so unheimlich auf. Ich habe mal alle deine Antworten in einem Post zusammengefügt.

Grüße von Perdita

 

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