Was wäre wenn wir uns nicht kenn' lern und lernen uns zu kenn'?
Er drehte sich auf den Rücken und zog mich sanft auf sich. Ich wußte nicht wie ich reagieren sollte irgendwie war mir die ganze Sache ein wenig peinlich... Ich lächelte ihn schüchtern an und kam mir ehrlich gesagt total dumm vor... ich überlegte gerade wie ich aus der Sache ganz elegant und ohne zuviel Kratzer wieder herauskommen könnte als er einfach sagte: "Zieh dich aus!" Es war ein Befehl, aber trotzdem war ich nicht gewillt ihm zu folgen. Obwohl mich dieses dominante Spiel schon reizte. Ich konnte ihm jedoch auch nicht folgen... Aber was ich jetzt tun sollte, wußte ich auch nicht. Also kam ich mit dem dummen Satz, den ich auch Robin damals gesagt habe, als er mich gleich am ersten Tag flachlegen wollte: "Wir müssen's ja nicht gleich überstürzen" Aber auf das was dann kam war ich nicht vorbereitet. Er grinste dieses freche Grinsen, was ich später an ihm lieben lernte und sagte keck: "Doch!" Er zog mir einfach meinen Pulli über den Kopf. Teils aus Verblüffung, teils aus einem Anflug von Angst lies ich ihn gewähren. Ich musste an Robin denken und in dem Moment kam er mir wie ein einziger Witz vor. (Der Gedanke an Robin nicht er selbst!) Nicki küsste sanft meinen Bauch, die Stelle die ich am liebsten mag... Als er an meiner Hose angekommen war, öffnete er sie so vorsichtig wie als hätte er Angst die Situation durch ein zu lautes Geräusch zu zerstören. Wie als hätte er Angst mich zu wecken. Um so mehr überraschte mich die Frage: "Die Socken auch?" Die Frage war genauso banal wie das was wir gerade taten... Ich muss ihn wohl ziemlich dumm angesehen haben, den er nickte nur leicht und zog sie mir dann aus. Ich wehrte mich nicht, obwohl ich es vielleicht hätte tun sollen. Aber vielleicht wäre dann soviel verschwiegen geblieben, aber bestimmt auch so viel erspart... doch leider haben wir in unserem Leben nicht die Möglichkeit zu vergleichen, mit einem oder mehreren vorhergegangenen Leben. Ich konnte auch nicht erst ausprobieren wie es sein würde wenn ich es tat und wie es sein würde wenn ich es nicht tat, um dann, am Ende einen Vergleich zu machen und das Bessere vorzuziehen. Aber wahrscheinlich wäre es besser gewesen es nicht zu tun... Ich fühlte mich wie Teresa aus dem Roman "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins". Ich wollte für meinen Körper nicht die Verantwortung übernehmen. Langsam glitten seine Hände an meinen Oberschenkeln hinauf. Ein Kribbeln durchfuhr mich...Ich wehrte mich weder, noch half ich ihm. Ich war zwar mit dem was vor sich ging nicht so ganz einverstanden, hatte aber jedoch beschlossen mich neutral zu verhalten. Als er mich auszog blieb ich regungslos, wie auch während dem Ganzen selbst. Ich tat ihm wahrscheinlich keinen großen Gefallen damit, aber das wollte ich ja auch nicht. Wenn er mich küsste erwiderte ich es nicht. Ich dachte wieder an Robin... Er nahm meine Hand, legte sie um sein Glied und begann sich auf und ab zu bewegen. Ich kam mir vor wie eine Maschine. Das war nicht ich. Er zog sich selbst aus, da ich ja keine Anstalten machte das für ihn zu übernehmen. Dann legte er sich über mich. Plötzlich, wie als wäre das ja eigentlich nicht von großer Wichtigkeit fragte er so ganz beiläufig: "Du nimmst doch die Pille, oder?" Diese Frage lies in mir eine leichte Wut aufsteigen. Ich war wütend weil er das mit solch einer Leichtigkeit abtat. Und wenn ich jetzt schwanger werden würde? Ich überlegte einen kurzen Moment was er wohl tun würde wenn ich nein sagen würde. Aber trotzdem sagte ich dumme Kuh in diesem Moment ja! Vielleicht kam es davon das ich merkte, das er mich wahnsinnig erregte. Das ich eigentlich gar nicht mehr nein sagen wollte. Ich war umso erschrockener als ich merkte das es tatsächlich stimmte. Ich merkte wie ich feucht wurde und wie ich nicht mehr wollte als ihn zu spüren, aber ich wollte ihn das um keinen Preis wissen lassen, denn ich war gerade dadurch erregt das ich ja eigentlich gegen meinen Willen handelte. Ich hatte so fest daran geglaubt Robin Treu bleiben zu können, aber Nicki, den ich ja eigentlich nicht gut kannte und für den ich nicht so viel empfand als dass ich ihn ohne zu zögern gegen Robin eingetauscht hätte, überrumpelte mich einfach.
Er versuchte in mich einzudringen, was nicht gleich gelang... Ich musste unwillkürlich lachen. Robin und ich amüsierten uns immer köstlich darüber wenn es nicht klappte. Ich liebte das. Ich liebte es im Bett lachen zu können, es wirkte so verbindend und nahm das Gefühl etwas Verbotenes zu tun. Vielleicht war das teilweise auch der Grund, aber hauptsächlich war es um meine Nervosität zu legen... Und wieder überraschte mich Nicki in dem er entrüstet aber irgendwie auch leicht beschämt, so wie als hätte ich eine seiner Schwächen entdeckt, sagte: "Lach mich nicht aus!" Er sagte das nicht wütend, eher etwas traurig. Er tat mir irgendwie auf einmal leid. "Tu ich doch gar nicht..."
"Doch, tust du!"
Ich sagte darauf nichts mehr. Er begann seinen Penis ein wenig zu reiben, damit er steifer würde. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Porno. Bei dritten oder vierten Versuch klappte es dann. Ein Zittern ging durch meinen Körper, als er in mich eindrang. Er schob vorsichtig seine Hände unter meinen Po und drückte sich an mich. Langsam begann er sich zu bewegen. Ich wußte nicht wie mir geschah. Ich spürte eine Lust in mir aufsteigen, wie ich sie bei keinem anderen je gespürt hatte, noch spüren sollte. Er sah mich unablässig an. Irgendwie war mir das leicht unangenehm, aber der Gedanke das er mich beobachtete, mich ansah wie die Lust in mir aufkam, ja gar genau diese Lust aus meinen Gesicht ablesen wollte, sie aufsaugen wollte um sie in seine mit einfließen zu lassen, erregte mich immer und immer mehr. Ich habe nie einen kennengelernt der beim Sex die Augen offen ließ. Aber es überraschte mich nicht wenig das er es tat. Er war so ganz eigen, anders einfach. Er legte einen Arm um meine Schultern, zog mich ans sich, so das mein Oberkörper leicht aufgerichtet war. Er begann meine Brüste zu küssen, meinen Hals, mein Gesicht... Aber er schloß dabei kein einziges Mal die Augen. Stattdessen ließ er seinen Blick lange auf meinem ruhen. Ich wusste nicht ob ich ihn erwidern sollte, tat es auch nicht lange. Ich konnte es nicht. Aber dieser Blick... In ihm lag so viel Lust, soviel Verlangen. Es machte mich halb wahnsinnig. Seine Bewegungen wurden schneller... Langsam ließ er mich wieder in die Kissen zurücksinken, seine Wange ruhte an meinem Hals. Ein Stöhnen entfuhr ihm. Es klang so heißer, so unwirklich... Unter anderen Umständen hätte es mir wahrscheinlich Angst gemacht, aber in diesem Moment war das für mich der absolute Höhenflug. Er flüsterte mir sanft ins Ohr: "Gehst du oben hin?" Ich nickte, obwohl ich mich eigentlich nicht bewegen wollte, ich wollte nicht das er aufhörte. Er tat es auch nicht. Er war kurz vor dem Orgasmus, konnte seine Lust nicht mehr zügeln. Ich sah wie dieser Anflug von Zufriedenheit .den er in angenehmen Momenten in seinen Augen trägt, mich ansah. Er sah so abwesend aus, zuckte jedoch dann zurück, glitt aus mir, wie als hätte er Angst das er in mir kommen könnte... Wie als müsste er "Aufpassen". Er sah mich mit einem Schuldgefühl an und murmelte: "Ich konnte es nicht mehr zurückhalten..." Das sah so süß aus, dass ich ihn am liebsten in den Arm genommen hätte, ihn umarmt hätte und getröstet hätte. Er sah aus wie ein kleines Kind das eine Vase heruntergeworfen hat und jetzt darauf wartet das es schrecklich angeschrien wird. Dann fragte er: "Hat es dir wenigstens gefallen?" Ich hatte vor lauter Mitgefühl total vergessen, das ich nicht zum Orgasmus gekommen war. Bei Robin regte mich das oft auf, ich sagte ihm das aber nie. Ich haßte ihn dafür das er nicht fähig war mir einen richtigen Orgasmus zu besorgen. Nicki verzieh ich. Ich fand den Sex mit ihm unbeschreiblich schön und reich... Aber ich hätte ihm nie erklären können, das mir mein Orgasmus egal war, dass es nicht so sehr darauf ankam, und das sein Höhepunkt, dieses Feuerwerk in seinen Augen mich vollkommen entschädigt hatte... Irgendwie schien er Angst zu haben das ich es nicht gemocht hatte und er schien sich in seiner Fähigkeit als guter Liebhaber angegriffen... Also sagte ich, blöd wie ich bin: "Wem würde es mit dir nicht gefallen?" Schon während ich den Satz aussprach, wurde ich mir seiner Dämlichkeit bewußt und ich hätte ihn am liebsten wie ein Staubkorn aus der Luft gewischt, aber jetzt war er ausgesprochen. Es war mir unendlich peinlich. Er sah mich so komisch an, irgendwie überrascht und erwartungsvoll: "Wie meinst du das?" ich antwortete nicht, und er beharrte zum Glück nicht auf einer Antwort. Er stand auf, drehte mir den Rücken zu und mir viel auf wie schön sein Körper, den ich Anfangs ja so abstoßend empfunden hatte, eigentlich war. So schmal und zierlich. Er kam aus dem Bad zurück und hielt mir ein Taschentuch hin. "Hier!" Ich kam mir in diesem Moment so klein vor. Dabei stand er doch nur da und reichte mir ein Taschentuch zum abwischen. Ich nahm es. Ich schämte mich dafür das er so gut wußte wie eklig es sich anfühlte wenn alles aus einem raus floß. Als er dabei war sich anzuziehen huschte ich schnell ins Bad. Lange stand ich vor dem Spiegel, sah mich an, meine Pickel und mein gerötetes Gesicht. Ich drückte mir ein paar aus, schämte mich aber sogleich dafür, den ich dachte er würde es an den roten Druckstellen sehen. Ich wußte das ich jetzt gehen würde und am besten nie wieder mit ihm sprechen sollte. Ich haßte ihn irgendwie auf einmal dafür das er meinen inneren Treueschwur gebrochen hatte. Ich konnte noch nein sagen, ich liebte ihn noch nicht. Und trotzdem spürte ich den Drang zu ihm ins Zimmer zurückzugehen, seine Stimme zu hören, wie sie meinen Namen sagte. Ich wünschte mich in seine Arme zu legen und zu weinen. Aber ich wußte das ich mich dann in ihn verlieben würde. Wieder fühlte ich mich wie Teresa. Sie konnte damals dieser Lust widerstehen. Aber ich tat es nicht. Ich ging zu ihm, er nahm mich in den Arm, küsste mich und mir kamen die Tränen. Und ich tat diesen großen Fehler... Ich verliebte mich in ihn!