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Was ist mit Alice?

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28.06.2017
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Was ist mit Alice?

„Mike! Beeil dich!“, schrie mein Vater. „Deine Mutter wartet auf uns.“ Ich zog mir schnell meine Hose an und schnappte mir eines der T-Shirts, die auf meinem Stuhl lagen. Ich roch kurz daran und legte es schnell wieder weg. Ich ging zum Kleiderschrank, nur um festzustellen, dass ich keine sauberen Oberteile mehr hatte. Schließlich nahm ich doch eines der T-Shirts von meinem Stuhl und ging ins Badezimmer. „Mike!“ schrie mein Vater wieder. „Ich komme sofort“, antwortete ich ihm. Im Badezimmer wusch ich schnell mein Gesicht, putzte Zähne und sprühte mein T-Shirt mit Deo ein. Als ich endlich fertig war, ging ich in den Flur, zog meine Schuhe und meine Jacke an und wollte gerade meinen Vater fragen, ob ich fahren darf, da hielt er mir die Schlüssel vom Auto schon hin. „Ich bin zu aufgeregt um zu fahren“, sagte er.
Als wir endlich am Krankenhaus ankamen, war ich so aufgeregt. Es war der Tag, an dem ich meine kleine Schwester das erste Mal sah. Als wir das Zimmer betraten saß meine Mutter auf dem Bett und hielt Alice fest in ihren Armen. Sie sah so glücklich aus. „Hast du die Tasche dabei?“, fragte sie meinen Vater. Mein Vater schaut panisch auf, beruhigte sich dann aber wieder, als ihm einfiel, dass er sie nur im Auto vergessen hatte. Er verschwand mit den Worten: „Bin gleich wieder da“, aus dem Zimmer. Ich ging zum Bett meiner Mutter und setzte mich neben sie. „Willst du sie auch einmal halten?“, fragte sie mich. Sie legte Alice in meine zitternden Arme. Da erst fiel mir auf, dass Alice wach war. Ihre strahlend blauen Augen musterten mein Gesicht. Sie war so schön, wie ein kleiner Engel. ,,Mein Engel“, flüsterte ich. Ich lächelte und sie fing an zu lachen. Ich war vorher noch nie so glücklich gewesen.
In diesem Moment kam mein Vater mit der Tasche wieder ins Zimmer. „Ich habe auch die Jacke mit, die wir zusammen gekauft haben“, sagte er und nahm eine kleine Jacke aus der Tasche. Meine Mutter nickte nur. Ich wollte ihr Alice zurück in die Arme legen, doch sie stand im selben Moment auf, nahm sich die Tasche und verschwand damit im Badezimmer. „Ist sie nicht das hübscheste Mädchen, was du jemals gesehen hast?“, fragte mein Vater stolz. „Ja“, sagte ich. Ein paar Minuten saß ich da noch und habe sie mir ganz genau angeguckt. Dann kam meine Mutter wieder und nahm Alice. Mein Vater streckte ihr die Jacke entgegen, doch sie sagte: „Nicht jetzt. Ich möchte endlich weg hier. Das können wir auch zu Hause machen.“ Mein Vater nickte und nahm meiner Mutter die Tasche ab. Wir verließen das Zimmer.
Als wir beim Auto waren, setzte meine Mutter sich nach hinten und mein Vater legte Alice in die Kinderschale. Mein Vater setzte sich auf den Beifahrersitz und ich durfte wieder fahren. Noch vorsichtiger als sonst fuhr ich die Straße entlang. Meine Mutter machte scheinbar die ganze Zeit lustige Sachen, denn ich hörte wie Alice lachte. Dann fing meine Mutter an zu fluchen. Ich drehte mich um, um zu gucken, was passiert war. Alice hatte die frischen Sachen meiner Mutter vollgespuckt. Ich grinste. Gerade als ich mich wieder nach vorne drehen wollte schrie mein Vater auf. Dann wurde alles schwarz.
Als ich wieder zu mir kam, wusste ich erst nicht, wo ich war. Erst als ich die kühlen weißen Wände sah und den ekelhaften Geruch von Desinfektionsmittel roch, wusste ich, dass ich im Krankenhaus lag. Panisch blickte ich mich um, doch außer mir war niemand in meinem Zimmer. In diesem Moment kam eine Krankenschwester hinein, die scheinbar überrascht war, dass ich wach war. Sie sagte irgendetwas zu mir, doch ich hörte ihr nicht zu. Ich wollte nur wissen wo meine Familie ist. Ich versuchte zu sprechen, doch es kam nichts als ein Krächzen heraus. Ich versuchte es ein zweites Mal. Dieses Mal gelang es mir die Worte: „Mum, Dad, Alice“, hervor zupressen. Die Krankenschwester half mir beim Aufstehen und brachte mich ins Nebenzimmer. Ich sah meine Mutter. Sie lag mit dem Rücken zur Tür gewandt. Ich ging einige Schritte ins Zimmer rein, hatte aber unbewusst Angst weiter zu gehen. Die Krankenschwester schloss die Tür und alles was ich dann noch hören konnte waren die Schritte auf dem Flur die sich langsam entfernten und ein wimmern vom Bett meiner Mutter aus. Ich ging zögernd auf das Bett zu. Meine Mutter drehte sich kurz zu mir, drehte sich dann aber wieder zurück. Ich ging um das Bett herum und sah dass sie gerötete Augen hatte. „Mum, was ist los?“ Ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus. Jetzt erst sah ich, dass meine Mutter die Jacke von Alice, fest umschlossen in den Armen hält. Ihre Stimme zittert, als sie anfing zu sprechen. „Alice und ein Vater“, sie konnte den Satz nicht beenden, denn sie fing wieder an zu weinen. Ein Arzt kam in das Zimmer und brachte mich wieder in mein Zimmer. Er sagte: „Ihre Mutter braucht jetzt Ruhe und Sie auch.“ Er wollte gerade wieder das Zimmer verlassen, da fragte ich: „Was ist mit meinem Dad? Wo ist Alice? Und kann mir mal bitte jemand erklären was überhaupt passiert ist?“ Der Arzt kam wieder zu mir und deutete mir, dass ich mich setzen sollte. Er erzählte mir, dass wir einen Autounfall hatten. Ein Autofahrer kam zu schnell aus einer Einfahrt. Der Autofahrer hat nicht auf andere Autos geachtet und hat uns seitlich gerammt. Trotzdem hatte er mir nicht auf die Frage geantwortet, was mit Alice und meinem Vater passiert ist. Als ich noch einmal fragte senkte er nur den Kopf.
Ich spürte wie in mir die Tränen in die Augen traten. Ich musste dort weg. Weg aus dem Zimmer. Weg aus dem Krankenhaus. Weg aus der Stadt. Ich wollte nicht da bleiben, wo mich alles an meinen Vater und Alice erinnert. Und dann erst viel mir ein, dass es meine Schuld ist. Hätte ich mich während der Fahrt nicht umgedreht, wäre alles anders. Ich hätte den anderen Autofahrer früher gesehen und hätte bremsen oder ausweichen können.
Ich schnappte mir die Jacke, die auf dem Stuhl neben dem Bett lag und rannte los. Ich lief aus dem Zimmer. Ich lief aus dem Krankenhaus raus. Und ich lief. Irgendwann hörte ich auf zu laufen. Ich blieb stehen und lehnte mich gegen einen Baum um Luft zu holen, da hörte ich wie Kinder lachten. Als ich mich umblickte sah ich, wie eine kleine Famile auf der anderen Straßenseite lang ging. Neben den beiden Eltern liefen zwei kleine Kinder. Als ich sah wie glücklich sie waren, brach ich wieder in Tränen aus.

 
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Hallo Cetsche,

Warst du schon mal bei mir zu Hause? Die erste Szene erinnerte mich an unsere morgendlichen Rituale. Ich musste echt lachen, den "GENAU SO IST ES". Dann dachte ich mir, wie alt ist den der Mike? Er darf offensichtlich schon Auto fahren ... also mindestens 17? Das nächste Gefühl das deine Geschichte bei mir ausgelöst hat war, "OH WIE SCHÖN". Er freut sich so über seine kleine Schwester. Dann kam die Mutter und ich dachte "oha, Babyblues?" ABER dann: Entschuldige, dass ich das mal so ausdrücke, du bist gemein! Wie konntest du mich mit dem Autounfall so auf den Boden der Tatsachen knallen lassen? Die Schuldgefühle, die Mike haben muss, da er den Wagen gelenkt hat ... die Schuldgefühle der Mutter ... da sie (was verständlich ist, nach einer Geburt) sich nicht sofort über den neuen Erdenbürger so freuen kann. Willkommen in der Realität. Schrecklich Unfälle passieren, jeden Tag. In einem Moment noch alles palletti, im nächsten eine zerrüttete Familie. Danke für den Denkanstoß, wenn ich nach Hause komme, werde ich meine Familie als erstes fest umarmen.
Liebe Grüße Sabine
Ps.: Vielleicht gibst du deinem Text ein Thema? Dann wäre ich auf die Geschehnisse besser vorbereitet gewesen:shy:

 

Liebe/r Cetsche,

das ist eine sehr traurige Geschichte, die du hier eingestellt hast. Ich habe dazu ein paar Anmerkungen:

Du schreibst recht flüssig und erfreulicherweise gibt es auch kaum Rechtschreibfehler in deinem Text. Dafür fehlen eine ganze Reihe von Kommas, die ich dir, wenn du sie nicht selber findest, gerne aufzeige.

Zu deiner Geschichte:

Der Anfang ist nicht so recht gelungen. Dieses akribische Aufzählen dessen, was dein Protagonist am Morgen tut, bringt dem Text nichts. Das würde ich kürzen und auch darauf achten, dass du nicht dreimal hintereinander mit ‚Ich’ beginnst.
Danach beschreibst du die Situation sehr genau in ihren Einzelheiten. Leider hat dein Text etwas Berichtendes und es kommt keine richtige Spannung auf. Das liegt u.a. auch an einigen Wörtern, die du verwendest:

Als wir beim Auto warenK setzte meine Mutter sich nach hinten und mein Vater legte Alice in die Kinderschale. Mein Vater setzte sich auf den Beifahrersitz und ich durfte wieder fahren. Noch vorsichtiger als sonst fuhr ich die Straße entlang. Meine Mutter machte scheinbar die ganze Zeit lustige Sachen, denn ich hörte wie Alice lachte. Dann fing meine Mutter an zu fluchen. Ich drehte mich um, um zu gucken, was passiert war. Alice hatte die frischen Sachen meiner Mutter vollgespuckt. Ich grinste. GeradeK als ich mich wieder nach vorne drehen wollteK schrie mein Vater auf. Dann wurde alles schwarz.
Als ich wieder zu mir kam, wusste ich erst nicht, wo ich war.

Ich glaube, aus dieser Szene hätte sich ein wenig mehr machen lassen, wenn du das Geschehen etwas dramatischer dargestellt hättest: Dein Protagonist fährt ja bewusst vorsichtig, wird dann plötzlich vom Fluchen der Mutter abgelenkt, schaut nach hinten, grinst sogar noch – und dann passiert es. Dieses Unverhoffte und Plötzliche der Situation kommt bei dir leider gar nicht zum Tragen, alles läuft so ab, so als wäre gar nichts Besonderes geschehen. Hier solltest du vielleicht mit einem Dialog arbeiten, um ein bisschen mehr Leben in die Szene zu bekommen.

Der Schluss: Deinem Protagonisten wird allmählich klar, dass er eine Mitschuld am Tod der kleinen Alice trägt.

Und ich lief.

Dieses atemlose und verzweifelte Laufen solltest du ausbauen, vertiefen, genauer beschreiben, wie er hier versucht, mit seinem Schuldbewusstsein fertig zu werden.

Leider vermasselst du dein Ende für mein Empfinden, indem du die sehr sehr bekannte Hemingway-Kürzest-Geschichte in deinen Text aufnimmst:
https://en.wikipedia.org/wiki/For_sale:_baby_shoes,_never_worn

Das ist, so wie du es uns hier anbietest, leider geistiger Diebstahl. Also besser raus damit und ein neues Ende schreiben.

Lieber Cetsche, ich begrüße dich bei den Wortkriegern. Gut formulieren kannst du schon, nun musst du nur noch deine Handlung so aufbereiten, dass ich als Leser gepackt werde vom tragischen Inhalt dessen, was du mir berichtest. Ich möchte ergriffen sein vom Schicksal der kleinen Alice, der Traurigkeit der Mutter und dem Schuldbewusstsein des Bruders.
Ich denke, wenn du dir hier mal die eine oder andere Geschichte (vielleicht die letzte von Chutney) durchliest, so wirst du selber merken, was deinem Text im Moment noch fehlt.
Einen positiven Anfang hast du jedenfalls schon gemacht.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Hallo Cetsche,
herzlich willkommen bei den Wortkriegern!
Deine Geschichte hat mich sehr beeindruckt. Bei der Überschrift war ich zunächst skeptisch, weil ich mich gefragt hab, was nu wohl kommt. Aber die Geschichte selbst hat mich sofort gepackt. Ich finde sie, sowohl vom Erzählstil, als auch vom Aufbau und Plot total gelungen! Erst dachte ich, da will jemand seinem Glück Luft machen, ein Schwesterchen bekommen zu haben. Der Satz:"Das war der Tag, an dem ich meine Schwester zum ersten Mal sah" lässt nämlich darauf schließen, dass er sie noch weitere Male sehen wird. Das ist ein bisschen unglücklich formuliert, finde ich. Jedenfalls habe ich mich mit Mike und seiner Familie mit gefreut. Nur das Verhältnis zwischen Mum&Dad hat mich irritiert. Die gehen so unterkühlt miteinander um. Sieht der Vater seine Tochter nicht auch zum ersten Mal? Keine Begrüßung, nichts, Mum fragt ihn gleich nach der Tasche. Abgesehen davon sind aber alle froh gestimmt. Dann fiel mir plötzlich die Überschrift wieder ein und ich dachte: Das heißt doch nicht etwa ... Doch, das hieß es. Die Wende hast Du super hinbekommen. Ich war wirklich geschockt von dem Unfall, und das passiert mir nicht so oft. ( In einer Geschichte, meine ich.)
Irgendwo hast Du nochmal "viel" statt "fiel" geschrieben, ansonsten ging der Text in einem Rutsch runter. Sicherlich gibt es noch hier und da was zu bemängeln, aber das überlasse ich anderen, denn mich hat es beim Lesen nicht gestört. Ich fands super und freu mich auf mehr.
Viele Grüße, Chai

P.S. Wieso haben die alle englische Namen? Gibt es einen besonderen Grund, dass die Geschichte in einem englischsprachigen Land spielt?

 
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Hallo Cetsche

Bin mir nicht sicher ob, die Rubrik so treffend ist.

Du hast die Geschichte sehr flüssig geschrieben.

Der Vater lässt seinen ( ich nehme mal an neulenker) Sohn dass Auto fahren!?
Das kann ich dir nicht abnehmen, ich führ damals Max 30 und habe jeden der auch nur in meiner nöhe war als mein Feind betrachtet. Nicht eine mili Sekunde habe ich die Strasse ausser acht gelassen. Und jeder den ich kenne tat das ändlich.
Aber das ist Subjektiv, hat aber mich gestört.
Anstonsten fand ich es, nicht schlecht geschrieben.
Aber schon verdammt Hardcore.

Was mir fehlt ist ein doppelter Boden, ein Thema. Ein bisschen mehr von der Tragik, oder dem Schmerz.
Aber vielleicht habe ich es auch überlesen.
Eine trotzdem sehr gelungene Geschichte

Lieben Gruss Thelos

 
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Hej Cetsche und herzlich willkommen bei Wortkrieger,

die Handlung deiner Geschichte ist tragisch. Und ich bin, wie Thelos der Auffassung, dass es sich nicht um eine Jugendgeschichte im eigentlichen Sinn handelt. Es ist ja vielmehr eine gesellschaftliche Tragödie, bei deren Ende es keine Rolle spielt, wie alt der Protagonist ist. Schuldgefühle sind für alle Altersgruppen gleich entsetzlich.

Der Aufbau und die Gewichtung empfinde ich als unharmonisch. Vielleicht fühlte es sich nicht so komprimiert an, wenn du dir mehr Zeit gelassen hättest für deine Protagonisten. So huschst du durch die Handlung, nachdem du mir haarklein nahelegst, was für ein "Schlamperich" Mike ist. Möchtest du damit andeuten, wie unzuverlässig er ist? Das wäre okay, wenn du ihn fortwährend so zeigen würdest. Aber er entpuppt sich als ein liebevoller Sohn und Bruder. Das passt nicht auf kurzer Distanz.

Und mal was anderes: frisch "geschlüpfte" Babies lachen nicht. Schon gar nicht über Späße oder jemanden an. Sie lächeln nicht einmal bewusst, es sieht nur so aus aufgrund der Mimik - ist aber tatsächlich verzaubernd. ;)

Ein Leseeindruck und freundlicher Gruß sowie noch viel Freude hier, Kanji

 

Hallo Chai,
bei dieser Geschichte handelt es sich um eine Kurzgeschichte, die ich in meinem Englischunterricht angefertigt habe. Die Aufgabe, die wir bekommen haben war, dass wir unsere eigene Kurzgeschichte zu der Kurzgeschichte von Hemingway (Wie es auch barnhelm bemerkt hat) schreiben sollten. Weil ich die Geschichte angefangen hatte auf Englisch zu planen habe ich die englischen Namen verwendet.

Ehrlich gesagt wollte ich die Geschichte auch gar nicht veröffentlichen, aber meine Eltern meinten zu mir, dass ich das mal ausprobieren soll:shy:

 

Lieber Cetsche,

ich finde, deine Eltern haben dir einen guten Rat gegeben. Nur wenn du deine Geschichten auch anderen Menschen vorstellst, wirst du erfahren, welche Schwächen und Stärken sie haben, was dir schon gut gelingt und woran du noch arbeiten musst.

Mir gefällt, wie du das Ende deiner Geschichte jetzt geändert hast. Und eigentlich brauchte sie den expliziten Hinweis auf die Hemingway-Geschichte auch gar nicht. Sie funktioniert auch so.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Hallo Cetsche,

toll, dass du deine Geschichte hier eingestellt hast! :thumbsup:

Drei Sachen sind mir aufgefallen, die schreibe ich dir jetzt mal:

Meine Mutter machte scheinbar die ganze Zeit lustige Sachen, denn ich hörte wie Alice lachte.
Wie Kanji schon schrieb, ist das bei Neugeborenen nicht so. Die können noch gar nicht richtig ihren Blick fixieren und sind zu klein, um etwas lustig zu finden. Die Lösung ist einfach. Damit es realistisch wird, solltest du die Rollen vertauschen. Also Alice macht lustige Sachen, und die Mutter lacht. Dann passt es.

Jetzt erst sah ich, dass meine Mutter die Jacke von Alice, fest umschlossen in den Armen hält. Ihre Stimme zittert, als sie anfing zu sprechen.
Hier gehen Gegenwart und Vergangenheit durcheinander. "hielt" und "zitterte" müsste es heißen, damit alles in der Vergangenheit ist.

Und dann erst viel mir ein, dass es meine Schuld ist.
Fiel würde ich mit F schreiben.

So, dann wünsche ich dir weiterhin viel Freude beim Schreiben!
Bin sehr gespannt, was du einstellst, wenn du kein vorgegebenes Thema bearbeiten musst ... :D

Liebe Grüße
Anne

 
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Hallo, Cetsche,

herzlichst hier, bei den Wortkriegern!

Es kann sein, dass ich jetzt etwas zu grob sein werde, aber nimm es bitte nicht persönlich.

Deine Geschichte. Ich las sie und dachte die ganze Zeit nicht an den zweifellos fragwürdigen zentralen Protagonisten, auf den Du in deiner Story keinen Centimeter zugegangen warst (den Ich-Erzähler), nicht an seine vermutlich tödlich verunglückten Vater und Schwester, sondern an die fiktiven Zuhörer, denen diese Geschichte vorgetragen wurde. Wem wurde sie erzählt? Oder sprach er mit sich selbst? Ich versuchte mir, ein Lagerfeuer vorzustellen, um das sich dutzende Menschen versammelten und zuhörten. Oder eine Gefängniszelle? Anschließend hatte ich aber doch einen Therapeuten, ein Therapiesessel vor Augen... Und diesen Ich-Erzähler im o.g. Sessel, auf der Suche nach Mitleid.

Denn irgenwann ahnten alle Leser, dass die Kleine den UNfall nicht überlebt hat. Alles weint Rotz und Wasser und muss dabei zusehen, wie der Ich-Erzähler (offensichtlich) unter Schock noch dazu "unnötige" Fragen stellt und dann anschließend wegläuft. Das macht keine gute Figur aus ihm und verflüssigt die eigentliche "Botschaft". Also, er erzählt die Story jemanden und offensichtlich betreibt "Fishing for... Mitleid". Ich kann ihm aber beim besten Willen kein MItleid entgegen bringen. Ich kenne ihn nicht - Du hast keine Mühe gemacht, ihn besser zu umschreiben; ich, als Leser, kenne seinen aktuellen Umfeld nicht, in dem er sich während der Erzählung befindet... etc...

Und dann kommt der Höhepunkt der Geschichte. Der Urheber dieser Story versalzt die Suppe entgültig mit diesem ungehörigen Titel. Er kann nach all dem noch... an das Geld denken? Was kriegt er für die Schühchen? 10-20 Euro?

Er könnte die Schuhe der Schwester (die er evtl. unter Umständen vielleicht doch getötet hat) verschenken, im Maosoleum der jung gestorbenen Schwester aufbewahren, einfach wegwerfen. Aber verkaufen? Hat er das denn nötig?

Und dann das Wichtigste... In der GEschichte kommt kein Polizeibericht vor, in dem steht, wer bei dem Unfall die eigentliche Schuld trägt. Der Ich-Erzähler (seine Zuhörer sind inkognito: Therapeut, Häftlinge in der Gefängniszelle, Selbst-Gespräch in der Irrenhaus) sagte, ein Arzt im Krankenhaus meinte, dass dieses und jenes.... Ich empfinde es nicht als glaubwürdig. Als Beispiel, aus meiner ERfahrung wissen die Ärzte im Krankenhaus meistens gar nichts, außer vielleicht hoffentlich, welches Bein amputiert werden muss... Und hier verfügt dein Arzt über die Zeit und Muße. Und das in einem Krankenhaus.

Ein Tipp, um mich und meine Kritikpunkte loszuwerden: Schaff einen Erzählrahmen, wie "...Herr Schuster saß am LAgerfeuer, räusperte sich plötzlich, als eine junge Dame fertig mit ihrer Rede über den Sinn des Lebens war, und ergriff das Wort: "Damals, als ich jung war, ist dieses und dieses passiert... bei einem Autounfall passiert". Schaffe einen Konflikt, den der Ich-ERzähler mit seiner persönlichen Geschichte, zu lösen versucht...

Ansonsten versuchst Du erfolgreich den Leser mit diesem billigen, aber wirkungsvollen stilistischen Mittel "Die Träne eines unschuldigen Kindes" zu schocken - und dann ab in die kalte Dusche mit dem Titel.

Ich hoffe, Du kannst etwas mit meiner Kritik anfangen. Viel Spaß hier noch wünscht Dir

Herr Schuster

 

Hallo Herr Schuster,

ich bin nicht Cetsche.

Aber mir gefällt dein Kommentar überhaupt nicht.

Wenn du den Thread und das Autorenprofil gelesen hättest, hättest du bemerkt, dass Cetsche eine Zehntklässlerin ist und ihr der Titel vom Lehrer vorgegeben wurde.

Und selbst wenn ich das nicht berücksichtige, finde ich den Ton deines Kommentares immer noch unerträglich.

Gruß,
Anne

 

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