Was ist neu

Was aus Mobbing werden kann....?!

Mitglied
Beitritt
16.08.2015
Beiträge
1

Was aus Mobbing werden kann....?!

Er war klein. Kleiner als die anderen Jungs in der Klasse. Sie hänselten ihn deswegen immer. Klauten sein Pausenbrot und hielten es hoch. Selbst mit springen konnte er es nicht erreichen.
Niemand rechnete damit. Niemand rechnete mit dieser Reaktion. Für alle kam es überraschend.
Aber nicht für ihn. Für ihn war es einleuchtend, es machte Sinn.
Der Junge sah das Messer nicht. Als er einen Schmerz in seiner linken Bauchhälfte spürte, konnte er ihn nicht zuordnen. Er sah hinab. Das viele Blut erschrak ihn. Ihm wurde übel. Die Brezel in seiner Hand lies er fallen.
Der Junge hatte das Messer wieder herausgezogen. Er stand und sah auf seinen Gegner hinab. Dieser krümmte sich. Er hielt die Wunde mit beiden Händen. Es blutete weiter.
Nun hatte er gesiegt. Er stand über ihm. Er hatte triumphiert.
Er fühle Glück. Es war ein überwältigendes Gefühl. Es überflutete ihn. Er lächelte.

Sie sprach gerade mit einer der Mädchen. Das Mädchen fragte sie, bis wann sie die Hausaufgabe fertig machen mussten. Sie hatte am Ende der Stunde nicht aufgepasst. Es war ihr wichtiger, so schnell wie möglich auf den Pausenhof zu kommen. Aber nun musste sie fragen. Ihre Mutter würde sonst sauer auf sie sein, wenn sie wieder nicht wusste, was sie zu tun hat.
Sie wollte dem Mädchen gerade antworten, als sie den Schrei hörte. Er ging ihr bis ins Mark. Sowas hatte sie noch nie gehört. Ja, schön öfters war ein Junge beim Fangespielen gestürzt oder ein Mädchen hatte sich beim Seilspringen verletzt, aber nie hatte sie dabei einen solchen Schrei vernommen.
Sie drehte ihren Kopf. Sie wird dieses Bild nie wieder vergessen.
Es wird sie den Job kosten. Man wird ihr nicht die Schuld geben. Keiner hätte das vorhergesehen. Aber sie gab sich die Schuld. Sie wird versuchen, damit zu leben. Sie konnte es nicht. Geplagt von Depressionen und Schlafstörungen wird sie in der Psychiatrie enden. Niemand konnte ihr helfen.

Er stand. sie versuchte sich an seinen Namen zu erinnern. Es muss schon 2 Jahre her gewesen sein, dass er in ihrer Klasse war. Justin? Oder war es Thomas? Nein, Thomas war der andere.
Er hielt ein Messer. Es war ein großes Messer. So wie es Jäger verwenden. Sie wusste das, ihr Vater hatte gejagt. Sie mochte das nie, doch war sie damit aufgewachsen.
Der andere Junge war auf den Knien. Er war nach vorne gebeugt. Etwas rotes lag vor ihm, es war flüssig. War das Blut?

Schnell lief sie zu ihnen. Sie schrie und gestikulierte. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Darauf hatte sie niemanden vorbereitet. Als sie näher kam, sah sie sein Lächeln. Es verstörte sie.
Sie würde später aussagen, wie surreal sie alles wahrnahm.

Sie griff zu ihrem Handy. Es war nicht dort.
Erst heute hatte sie begonnen, alle Handys einzusammeln, da zu viele der Kinder sich nicht auf den Unterricht konzentrierten. Die Kinder hatten protestiert. Hatten ihr vorgeworfen, sie würde ihres behalten. Um für Ruhe zu sorgen, hatte sie auch ihres in die Box gelegt und dann in den Schrank verschlossen.
Nun konnte sie es nicht benutzen. Konnte den Notarzt nicht rufen.
Es wird eine neue Regel geben. Jeder Lehrer hat ein aufgeladenes Handy mit sich zu tragen. Sie Schulleitung wird es sogar in die Schulordnung aufnehmen. So etwas soll nie wieder passieren.

Es war zu spät
20 Minuten sind vergangen, bis der Notarzt eintraf.
Sie musste zuerst in das Sekretariat rennen. Dort befand sich der einzige Telefonanschluss. Es gab nur noch einen weiteren. Im Büro des Schulleiters, aber dieses befand sich weiter entfernt.
Das Sekretariat lag ganz hinten. Es war ungünstig platziert, für eine Schule.
Früher gab es ein anderes, weiter vorne, genau neben dem Eingang. Aber das war groß und die Schule wuchs, man baute es in ein Klassenzimmer um und setzte das Sekretariat in eine Kammer, die nicht benutzt wurde.
Sie brauchte lang, bis sie dort war. Der Rettungswagen fuhr sofort los, aber es dauerte. Das Dorf lag weit weg. Es war klein. Hier passierte nicht oft was.

Der Vorwurf verbreitete sich schnell. Er schlug eine tiefe Narbe in das Dorf.
Das Dorffest am nächsten Sonntag wurde abgesagt, der Vater des Jungen viel in eine tiefe Depression. Er zog ihn alleine auf. Seine Frau starb vor 5 Jahren. Es war Krebs.
Nun war er allein.

Das alles wegen einer Bretzel dachten alle. Aber für den Jungen war es nicht nur eine Bretzel. Für ihn war es nur der winzige Tropfen Wasser, der das Fuß zum überschwemmen brachte. Für ihn war es das Ende, langer einsamer und schwerer Jahre, voller Demütigung und Missachtung.

Nie wieder wird ihn jemand demütigen. Freunde wird er aber auch nicht finden.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Saiger,

herzlich willkommen hier. Eine Geschichte, eine Idee das erste Mal umzusetzen und fertigzustellen ist schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung.
Aber deine Story hat mich trotzdem nicht wirklich abgeholt. Woran liegt das?

1. Ich finde deine Sprache zu abgehakt. Das mag bei einigen wenigen Autoren, die richtig gut sind, klappen, weil sie viel zwischen den Zeilen mitschwingen lassen können, aber hier funktioniert es leider nicht. Das ist nicht weiter schlimm, wenn du gerade erst mit dem Schreiben angefangen hast - mach einfach mal weiter, dann wirst du merken, dass sich nach und nach deine eigene Erzählstimme bildet.

2. Die Geschichte erzählt mir nichts Neues. Das ist eine typische Geschichte, wie man sie sich vorstellt: Ein Mobbingopfer "läuft Amok" oder sticht jemanden ab. Da werden keine neuen Gründe erörtert, wieso jemand durchdreht, jemanden sogar umbringt. Als Autor ist es deine Aufgabe, neue, originelle Geschichte zu erzählen, die so noch niemand gehört hat - das ist ein hohes Ziel, aber so ist das leider, sonst schalten deine Leser schnell ab.

3. Show, don't tell - das bedeutet, zeige mir als Leser Szenen, Emotionen, innere Vorgänge deiner Figuren, sag nicht einfach bloß: Die Frau wurde depressiv. Die Mutter ist an Krebs gestorben. - das berührt nicht, das ist so komprimiert, dass es nicht an den Leser rankommt.

4. Öffne den Vorhang langsamer: Schon nach Lesen des Titels und der erste drei, vier Sätze, war mir klar, wohin der Hase laufen wird. Das verdirbt mir als Leser natürlich den Spaß, mitzuraten und mitzufiebern, weil ich mich das Wissen-wollen, wie eine Geschichte ausgeht, ja dazu antreibt, weiterzulesen. Wenn ich das nach den ersten Sätzen schon weiß, macht das Lesen nicht so viel Spaß.

Außerdem hast du noch einige Rechtschreibfehler drin - lies doch noch mal drüber.


Für ihn war es nur der winzige Tropfen Wasser, der das Fuß zum überschwemmen brachte.
das Fuß?


Lass dich von mir nicht entmutigen! Nimm dir aus meinem Kommentar das mit, was dir taugt, und den Rest trete in die Tonne. Ich weiß noch nicht, was in dir steckt; bleib einfach mal am Ball, schreib die nächste Story, lies viel, dann bessert sich das schnell.

Viele Grüße,
zigga

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Saiger, ein herzliches Willkommen bei den Wortkriegern.
Dein Text enthält noch Fehler.

Selbst mit springen konnte er es nicht erreichen.
Selbst mit Springen konnte er es nicht erreichen. (Das Verb ist hier zum Nomen geworden, deshalb - groß).

Das viele Blut erschrak ihn. Ihm wurde übel. Die Brezel in seiner Hand lies er fallen.
Das viele Blut erschreckte ihn
... ließ er fallen

Im Satz davor

Niemand rechnete damit. Niemand rechnete mit dieser Reaktion. Für alle kam es überraschend.
hätte ich eher Plusquamperfekt verwendet. Weil die Überlegung der anderen (das Rechnen mit dem Ereignis) ja zeitlich vorher liegen muss. Also erster Satz PQP. Dann kannst du wieder in die normale Vergangeenheit rutschen. Dann ist der Leser verortet.

Es gibt noch viele solcher Stellen, wo du besser dafür sorgen solltest, dass die Leser verstehen, mit wem sie es jetzt zu tun haben. Beispielsweise auch bei der Lehrerin. Oder bei dei den beiden Jungen. Du nennst sie beide immer nur der Junge und manchmal sind deine Sätze so konstruiert, dass man erst mal überlegen muss, wer von beiden nun gemeint ist.
Also da ist ehrlich gesagt noch sehr viel Arbeit zu leisten, damit aus der Idee etwas wird.
Ist natürlich nur ein Vorschlag, aber ich würde damit beginnen, den Text mal ein bisschen zu ordnen. Also ihn mal laut und so vorzulesen, als wärst du ein wildfremder Leser, der nichts weiß und kennt von deinem Text. Weiß man da jeweils, welche Person du gerade am Wickel hast? Im Moemtn ist deine Geschichte für mich noch Kraut und Rüben, um das mal ein bisschen deutlicher zu sagen.
Damit und mit den Rechtschreibfehlern würde ich beginnen.

Aber wie gesagt, da ist noch viel zu tun.
Denn danach müsstest du dich auch an solche Dinge machen, wie die Perspektive. Im Moment gehst du ein bisschen in den Kopf von allen Beteiligten rein, bleibst dabei aber so eigenartug abstrakt und versorgst den Leser mit Wissen, das zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gegeben sein kann, wie zum Beispiel, dass die Lehrerin in der Psychiatrie landen wird. Für mich ist beispielsweise die Frage, ob du diese vorausschauende Vielperspektive überhaupt so lassen solltest. Ich find nicht, dass du damit gut beraten wärst für deine Geschichte.

Viele Grüße und viel Spaß bei uns.
Novak

 

Hallo Saiger,
ich habe deine Geschichte gelesen und fand sie zu vorraussehbar. Man muss nur die ersten drei Abstätze lesen und schon weiß man, zusammen mit der Überschrifft, um was es geht und wie die Sache höstwahrscheinlich endet.

Deshalb rate ich dir die Sache etwas in die Länge zu ziehen. Dabei darf aber die Spannung nicht verloren gehen. Es hat wenig Sin irgendwelche Details einzubauen, die die Sache näher beschreiben. Wichtig ist das sich die Handlung an sich länger hinzieht. Versuche ein paar mehr Ereignisse einzubauen die das Geschehen langsammer voran kommen lassen.

Ich hoffe das du was mit meinen Tipps anfangen kannst.

Viele Grüße
Philipp98

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Saiger,

als erstes einmal möchte ich Dir sagen, toll, dass Du eine Geschichte angefangen und zu Ende geschrieben hast.

Und für das erste Mal gar nicht schlecht.

Sicherlich ist es keine originelle Geschichte, aber Du hast versucht, Deine Gedanken auf Papier zu bringen. Und das ist Dir doch schon recht gut gelungen. Du bist auf dem richtigen Weg.

Aber auch ich kann den anderen hier nur zustimmen, daran noch ordentlich zu feilen. (Kleines aufmunterndes Lächeln).

Auch für mich schreibst Du zu abgehakt. Also ausführlicher schreiben wäre besser. Den Personen Namen geben (den beiden Jungen und dem Mädchen einen Vornamen, der Lehrerin einen Nachnamen). Es ist Deine Geschichte. Du kannst frei wählen.

Nicht vorgreifen:

Es wird sie den Job kosten. Man wird ihr nicht die Schuld geben. Keiner hätte das vorhergesehen. Aber sie gab sich die Schuld. Sie wird versuchen, damit zu leben. Sie konnte es nicht. Geplagt von Depressionen und Schlafstörungen wird sie in der Psychiatrie enden. Niemand konnte ihr helfen.

Das ist an falscher Stelle platziert. Die Lehrerin denkt in dem Moment mit Sicherheit nicht daran, was alles daraus entstehen kann.


Ebenso: Es wird eine neue Regel geben. Jeder Lehrer hat ein aufgeladenes Handy mit sich zu tragen. Sie Schulleitung wird es sogar in die Schulordnung aufnehmen. So etwas soll nie wieder passieren.

Wenn Du so etwas einführt, dann zum richtigen Zeitpunkt und spannender erzählt. Nicht aufgezählt, sondern erzählt.

Und: Das Dorffest am nächsten Sonntag wurde abgesagt, der Vater des Jungen fiel in eine tiefe Depression. Er zog ihn alleine auf. Seine Frau starb vor 5 Jahren. Es war Krebs.
Nun war er allein.

Zu wenig beschrieben. Sondern nur behauptet.


Wie zigga schreibt: Beschreiben nicht behaupten. Lass uns Leser teilhaben an den Gedanken, Empfindungen und was die Personen sehen und hören. Das zieht uns in die Geschichte, nicht das aufzählen. Lass uns an den Szenen teilhaben. Hören, sehen, schmecken, fühlen. Das ganze Spektrum. Nur so können wir es miterleben. Uns alles vorstellen, mit fiebern.


Du schreibst abstrakt. Das heißt, Du findest gern Umschreibungen statt etwas konkret zu benennen.

Beispiel:
Auto ist abstrakt. Mercedes ist bildhaft.
Boot ist abstrakt. Yacht ist bildhaft.

Auf Deine Geschichte bezogen wäre das z. B.: Der eine Junge statt Paul zu sagen. Oder das Mädchen statt Melanie. Sie statt die Lehrerin Frau Schuhmann. Oder noch genauer: Die Mathe-Lehrerin Frau Schuhmann. Erkennst Du den Unterschied?


Es gibt verschiedene Perspektiven, aus denen eine Geschichte erzählt werden kann:

Allwissender Erzähler bedeutet: Er weiß alles, außer die Gedanken und Gefühle der Personen nicht. Das ist die Perspektive wie im Film.
Perspektive des Täters, der Lehrerin oder des Vaters z. B.: Die Gedanken und Gefühle dieser Personen werden beschrieben.
Tipp: Wenn Du die Perspektive änderst, solltest Du einen neuen Block anfangen. Das heißt, gute zwei bis drei Zeilen Abstand. Und auch wichtig: Nicht alle paar Zeilen die Perspektive ändern.
Am besten überlegst Du Dir immer, aus welcher Perspektive eine Szene am besten/interessantesten beschrieben werden kann. Und hältst die Perspektive dann bei.
Außerdem nie die Perspektive des allwissenden Erzählers und die Perspektive von Personen mischen.
Entweder die ganze Geschichte aus der Perspektive des allwissenden Erzählers erzählen oder ausschließlich aus der Perspektive von ein oder zwei relevanten Personen. Bzw. je nachdem wie viele Personen für die Geschichte wichtig sind.

Die Perspektive Täter, Lehrerin, Vater finde ich hier gut gewählt. Diese können die einzelnen Szenen dann gut beschreiben.

Viel Spaß beim Umschreiben Deiner Geschichte. Das schaffst Du schon. Nur Mut!


Gruß Sonnenschein5

 

Hallo Saiger,

mir ist noch was eingefallen. Zum Thema „Der Titel raubt die Spannung“.

Ich fände als Titel z. B. besser:

Eine Brezel zu viel

oder

Ein hoher Preis für eine Brezel

Vielleicht helfen Dir meine Anregungen weiter bei der Überlegung eines neuen Titels.


Gruß Sonnenschein5

 

Hallo Saiger,

ich möchte mich den anderen Usern anschließen und dich "herzlich willkommen" heißen!

Das Faß läuft natürlich über und wird nicht überschwemmt. Das ist einer der Fehler, der beim erstmaligen Lesen sofort auffällt.

Nimm dir Zeit zum schreiben, aber nimm dir auch viel Zeit beim überarbeiten. Du wirst nach wenigen Geschichten, die du hier einstellst schnell Fortschritte bemerken. Aus Fehlern lernen.

Der Haupttipp, den du schon von zigga bekommen hast, "Show don´t tell" musst unbedingt beherzigen. Du musst lernen, Stimmungen und Ereignisse nicht zu benennen, sondern zu zeigen. Beschreiben, damit der Leser in die Geschichte hineingezogen wird, sich freut oder leidet, je nachdem.

Gruß & weiter!

Freegrazer

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom