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Warum Rot?

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12.08.2004
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Warum Rot?

Warum Rot?

(c) 2004 by shade

Wir sitzen wieder einmal abends zusammen, draußen ist es bereits bitterkalt und die Sonne hat sich frühzeitig verzogen. Lars lümmelt quer über dem Sofasessel, während Jessica fluchend vor dem Kamin sitzt und versucht ein Feuer anzubekommen. Ich beobachte sie gespannt und zähle die Streichhölzer, die sie bereits abgebrochen hat. Sechs! Ein neuer Rekord.
Eigentlich wollen wir einen Rollenspielabend machen, aber die anderen aus der Truppe sind noch nicht da. Die Stephan und Tanja, sind immer zu spät dran, daran haben wir und schon gewöhnt.
"Scheiße, verflixt!"
Jessica hat gerade ein Streichholz angezündet, doch jetzt ist es ihr durch das Gitter gefallen.
"Typisch Magierin," zieht Lars sie auf, "mit Feuerbällen rumschmeißen, aber kein Lagerfeuer anbekommen!"
"Blödmann! Meine Finger sind ganz kalt von dem Weg hierher. Mach's doch selber du Besserwisser!"
Damit knallt sie ihm die Schachtel mit den Streichhölzern an den Kopf und läßt sich auf die Couch fallen, direkt neben mich. Lars erhebt sich mürrisch und stapft zum Kamin. Jessica schmollt.
Zu ihrer Enttäuschung brennt bald darauf eine Feuer im Kamin. Lars war bei den Pfadfindern, hat also Heimvorteil.
Plötzlich fragt er in die Stille: "Wißt ihr, warum der Weihnachtsmann rote Sachen anhat?"
Ich schaue ihn verwundert an. "Ähhh, ist das nicht so ein bescheuerter Werbegag von Coca-Cola, der der ganzen Welt untergejubelt wurde!"
"Ne, gar nicht!", Lars gnickert, "Der verbrennt sich regelmäßig den Arsch, wenn er die Kamine runterklettert!"
"Müßte er dann nicht schwarz sein von all dem Ruß?", fragt Jessica dazwischen.
"Nicht ganz falsch die Argumentation!" werfe ich ein. "Aber warte mal Rot hat man doch auch das Lower Gun Deck auf der MHS-Victory gestrichen!"
Lars sieht mich verständnislos an: "Wir reden ihr von dem Seppel, der die Geschenke bringt und nicht von irgendeinem Schiff."
"Ja, aber das haben sie Rot gestrichen, damit man beim Kampf nicht das ganze Blut sieht!"
"Cool! So wie die Rotröcke der englischen Soldaten!"
"Kommt der Weihnachtsmann aus England?", Jessica schaltet heute wirklich langsam.
"Klar!", Lars grinst, "Aber eigentlich ist das ein Killer, dem man sein Gemetzel nicht ansieht, weil er rote Sachen trägt!"
"Und wen bringt er um bitteschön!"
"Na, die bösen Kinder!"
"Was?"
"Na, hast Du in der letzten Zeit böse Kinder gesehen. Vor Weihnachten sind die alle brav, weil sonst die Weihnachtsmann sie auschlitzt und in seinem Sach davonträgt." Lars fuchtelt dazu mit den Armen und tut dann so, als würde er jemanden zerhacken und in einen Sack stecken.
"Du bist ekelig! Ich glaube, Du schaust zu viele Horrorgeschichten!", Jessica schaudert.
"Außerdem würde das ganze Blut aus dem Sack laufen und überall wären Spuren. Überleg' Dir was besseres, Lars."
"Ich hab's, er trägt eigentlich einen Fliegeranzug. Die sind doch rot." - "Orange!", korrigiert mich Jessica.
"Orange, Rot, ist doch alles eine Signalfarbe!"
"Das ist es!", meint Lars triumphierend: "Das ist eine Signalfarbe, die auf ihn aufmerksam machen, weil, weil..."
"Und weiter?"
"...weil er sonst übersehen werden würde!"
"Toll, den echten Weihnachtsmann gibt es ja auch nicht. Zumindest hat ihn noch keiner gesehen!"
"Ist doch klar. Weil soviele den Weihnachtsmann nachmachen und in Rot rumlaufen, kann er sich ganz gefahrlos darunter bewegen, ohne daß jemand
den echten von den falschen unterscheiden kann! Tarnung durch Masse!"
"Lars geht's nicht gut!" Jessica rollt mit den Augen.
"Aber das klärt immer noch nicht, warum er rot trägt?"
Für eine Weile hocken wir alle stumm da und starren in das Kaminfeuer.
"War der heilige St. Nicolaus nicht ein Bischof? Habe die nicht rote Gewänder?", krame ich in meinen Geschichtswissen.
Jessica rümpft die Nase: "Die Kardinäle habe rote Gewänder, die Bischhöfe tragen eigentlich schwarz."
"Wegen des ganzen Rußes!", wirft Lars ein und fängt gleich darauf an zu lachen.
"Was ist noch rot?", versuche ich weiter.
"Feuerwehrautos, Rettungsbojen, Stopschilder, Rosen, ..."
"Rudolfs Nase!", meint Jessica.
"Das ist die von Jelzin auch gewesen und das war nicht von der eisigen Kälte am Nordpol!", höhnt Lars.
"Rot ist doch einen stimulierende Farbe, die Farbe der Liebe!"
Lars fängt an lauthalt zu lachen: "Santa, der geile Bock mit dem dicken Sack! Deswegen hat der auch immer ein paar scharfe Engel dabei!"
Jessica schaut mich entrüstet an. Ich zucke nur mit den Schultern. Das ist halt Lars live.
"Versuchen wir es mal anders! Was wäre denn, wenn der Weihnachtsmann blau wäre?"
Ein neuer Lachanfall ergreift Lars. Ich werfe ihm einen vernichtenden Blick zu, aber es kümmert ihn wenig.
"Äh, also wenn er blaue Sache trüge! Stellt ihn euch mal so vor!"
Jessica schließt die Augen und runzelt die Stirn. "Hellblau oder dunkelblau?"
"Wie? Äh, eher dunkel, warum?"
"Na, hellblau ist eingentlich die Farbe für kleine Jungen. Dunkelblau, das erinnert mich eher an einen Arbeiter im Blaumann oder an einen Matrosen. Wie wäre es mit Grün?"
"Förster!" - "Weiß?" - "Arzt, Bäcker, ..." - "Rosa?", Lars macht jetzt mit.
"Ne, das ist für kleine Mädchen!" - "Lila!" - "Emanzenfarbe! Verhütet schwanger zu werden!" - "Schwarz?" - "Schornsteinfeger!" - "Braun?" -
"1945 abgeschafft!" - "Gelb?" - Schweigen.
"Was ist mit Gelb?", bohre ich weiter. "Tja, trägt sonst keiner, außer die Schülerlotsen und die Signalmäntel der Polizisten, wenn sie den Verkehr regeln!"
"So kommen wir nicht weiter!" Jessica starrt gebannt in die Flammen. "Es hat eine höhere Bedeutung. Ein Ziel!"
"Du meinst sowas wie Glaube oder Ideologie?"
"Der Weihnachstmann ist ein Kommunist!"
Jessica und ich starren Lars an.
"Mensch überlegt doch mal. Voll der Soziale. Bringt den Kindern Geschenke, hat ein einheitliches Aussehen in Rot - die Farbe des Kommunismus -
und kümmert sich einen Feuchten Kehrricht um die Privatsshäre von Familien. Er klettert einfach ungefragt ins Wohnzimmer. Wie der KGB."
Ich stöhne auf. Wenn nicht ein wenig Action, Spionage oder Sex dabei war, interessierte es Lars einfach nicht.
Endlich klingelt es an der Haustür, Stephan und Tanja.
Als beide eintreten, bringen sie eine Menge Schnee mit.
"Wir haben festgesteckt auf dem Bundesstraße. Da hat irgend so ein Nachtblinder Typ mit Sommerreifen nicht mehr bremsen können und den
Plastikweihnachtsmann auf der Verkehrsinsel beim Supermarkt überfahren."
"Nieder mit den geilen Kommunisten!" brüllt Lars und springt auf seinen Platz.
Jetzt müssen Jessica und ich beide Lachen.
Eine plausible Antwort habe ich immer noch nicht.

 

hi Shade

wollen wir gleich mal anfangen :)

versucht ein Feuer anzubekommen
ein Feuer anzufachen
ein Feuer anzumachen
ein Feuer anzuzünden
… würde alles besser klingen ;)
Eigentlich wollen wir einen Rollenspielabend machen, aber die anderen aus der Truppe sind noch nicht da.
wollten
Jessica hat gerade ein Streichholz angezündet, doch jetzt ist es ihr durch das Gitter gefallen.
Was für einen Kamin stellst du dir da eigentlich vor? Ich persönlich kann das Gitter da nämlich nicht einordnen…
"Typisch Magierin," zieht Lars sie auf,
„Typisch Magierin“,
ein „lästerte Lars“ würde vielleicht auch noch ein wenig flotter klingen
Zu ihrer Enttäuschung brennt bald darauf eine Feuer im Kamin
vorher sollte ein Absatz rein (Zeitsprung!)
"Ähhh, ist das nicht so ein bescheuerter Werbegag von Coca-Cola, der der ganzen Welt untergejubelt wurde!"
netter Gag, ;) ich würde trotzdem ein Fragezeichen nehmen
Lars gnickert
er tut was? :confused:
"Und wen bringt er um bitteschön!"
vor bitteschön ein Beistrich, bitteschön ;)
Vor Weihnachten sind die alle brav, weil sonst die Weihnachtsmann sie auschlitzt und in seinem Sach davonträgt."
der
aufschlitzt
Sack
Ich glaube, Du…
du klein!
Die Kardinäle habe rote Gewänder, die Bischhöfe
Bischöfe
Lars fängt an lauthalt zu lachen[/b]
lauthals
Na, hellblau ist eingentlich die Farbe
eigentlich
"Du meinst sowas wie Glaube oder Ideologie?"
"Der Weihnachstmann ist ein Kommunist
so was
Weihnachtsmann
kümmert sich einen Feuchten Kehrricht um die Privatsshäre von Familien
Kehricht
Privatsphäre
Wir haben festgesteckt auf dem Bundesstraße
Wir sind auf der Bundesstraße festgesteckt
Da hat irgend so ein Nachtblinder Typ
nachtblinder Typ
Jetzt müssen Jessica und ich beide Lachen.
„beide“ weg

Da sind eine Menge Fehler dabei, die jedes Rechtschreibprogramm erkennen müsste (ja auch das von Word!). Wäre nicht nötig gewesen… Naja, kommen wir nun zum Rest:
Du solltest dir überlegen, ob du auch in Zukunft die Gegenwarts-Form benutzen willst. In meinen Ohren klingt sie einfach komisch… mag daran liegen, dass ich sie nicht gewohnt bin :)

Der Inhalt? Naja, plätschert recht belanglos vor sich hin. Stellenweise ein wenig zu banal, obwohl der Kommunistengag nicht schlecht war ;)
Beim Stil merkt man stellenweise noch die fehlende Übung. Kann sein das der Eindruck durch die ungewohnte Zeitform noch verstärkt wurde

Fazit: eine vorweihnachtliche Geschichte ohne Tiefgang, aber für zwischendurch ganz ok

Kerberos

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Shade,

weniger eine Geschichte, mehr ein Gespräch, aber du hast eine Menge gängige Gerüchte über den Weinachtsmann unter einen Hut gebracht.
Meine Predigt: Der Weinachtsmann verteilt Kaufrausch Drogen im Cola Getränk! :D

Um deine Frage zu beantworten, der historische St. Nickolaus war eine sehr reicher Weise und lebte in Patera (heutiege Türkey), er lies sich angeblich ich riesige Taschen in seinen pupurnen Mantel nähen und verteilte des Nachts Nüsse und Mandarienen. :read:

Gruß
Mummenschanz

 

Danke, danke!

Ich bin es schon ein wenig gewohnt, wegen der Rechtschreibung zerlegt zu werden. Ich gelobe Besserung. :pfeif:
Die Geschichte ist einfach so hingeschrieben. Nicht mehr! Für Feilerei lohnt es sich nicht.

Lesen, lachen, vergessen.

Tschüß

shade

 

Hallo Mummenschanz,

ist mir schon klar. Ich wollte eigentlich auch nur die Diskussion, die sich so ähnlich bei uns wirklich mal abgespielt hat, zum Besten geben. Soweit ich persönlich weiß, ist an unseren Weihnachtsfest, noch so manches andere faul.
Das Datum ist im Laufe der Geschichte auch ein wenig gewandert, sehr nahe an Wintersonnenwende. Da hat man doch wohl nicht ;)
Und von irgendwelchen abgesäbelten Edeltannen hat unser Jesus auch nicht gesagt, gell!
Eigentlich bleibt ein einziges riesiges Geschäft mit der Dummheit der Leute.
Ein paar Nachbarn drehen seit einigen Jahren bei uns im amerikanischen Sinne immer mehr ab und versuchen durch Leutkraft ihren Nachbarn ihre Verbundenheit zur Schau zu stellen. Aber eigentlich freut sich da nur das E-Werk, wenn die einschalten.

Mahlzeit!

shade :cool:

 

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