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Warum Ich?

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05.12.2002
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Warum Ich?

Warum Ich?

Eine Kurzgeschichte zum Nachdenken!
von Anja Albus

Oh man, oh man....., ich weiß immer noch nicht, wie mir recht geschehen ist. Die Schwärze vor meinen Augen weicht langsam zurück, doch ich halte meine Lider noch geschlossen.
Noch einmal lasse ich die letzten Minuten Revue passieren, überlege, wie ich wohl in diese seltsame Situation hineingekommen bin.....

Wenn ich es mir so recht überlege, begannen die seltsamen Vorfälle vor genau zwei Tagen. Die laute Stimme meiner Tochter riß mich aus dem Schlaf.
"Mama"
Langsam öffnete ich die Augen und begann damit, meinen noch unausgeruhten Körper aus dem Bett zu schälen.
"Mama"
Wie ich es haßte, wenn der Morgen schon so streßig begann!
"Mama"
Noch im Halbschlaf schlürfte ich den Flur entlang, der mir an diesem Tag besonders lang und kalt vorkam. Langsam öffnete ich die Türe zu Sandras Zimmer und erblickte meine Tochter, wie sie mir aus ihren blauen Augen entgegensah. Dieses kleine, freche Biest!
Entschuldigt bitte, daß ich sie so nenne, doch sie geht mir halt im Moment ziemlich auf die Nerven mit ihrem ewigen "ich,ich,ich"....
"Guten Morgen mein lieber Schatz", rief ich ihr entgegen und knipste das Licht an. Sandra sprang aus dem Bett und begann, wie jeden Morgen sofort damit, ihren Bettkasten nach ihrem heutigen Lieblingsspielzeug zu durchforsten und dabei alle anderen, nicht gebrauchten Sachen durch die Gegen zu werfen.
Noch wärend ich sie dabei beobachtete und mich über die entstandene Unordnung zu ärgern begann, strich mir plötzlich ein kalter Hauch über die Füße. Ich erschauerte. Sofort breitete sich eine Gänsehaut auf meinem Rücken aus und ich schüttelte mich, um dieses ekelhafte Gefühl loszuwerden.
"Komm runter, ich mache Frühstück" rief ich Sandra zu, dann wendete ich mich ab, froh darüber, den kalten Flur verlassen zu können.
Der Tag verstrich wie alle anderen auch. Schnell vergaß ich das seltsame Ereignis vom Morgen und erfüllte meine Pflichten. Wie es einer Hausfrau mit Nebenjob eben so geht! Frühstück, Arbeiten, Haushalt, Abendessen und fertig!
Als ich an diesem Abend meine hungrige Meute, genannt Familie, gefüttert hatte und das Haus auf Hochglanz poliert war, machte ich mich daran, die Bügelwäsche in unser Schlafzimmer zu tragen. Die Hände voller duftender Wäschestücke schritt ich die Treppe empor, in den langen Flur, der zu dem Zimmer führte.
Und da war es wieder; dieses Gefühl der Kälte, das sich schnell um meine Beine schloß und sie zu erfrieren schien.
Ich machte einige schnelle Schritte, dann hatte ich unser Bett erreicht, ließ die Wäsche darauffallen und warf mich gleich hinterher. Kalte Angst stand in meinem Gesicht und ich überlegte, ob ich nicht Michael zu Hilfe rufen sollte. Doch diesen Gedanken verwarf ich sofort wieder, schließlich glaubt der eh schon, daß ich einen Vogel mit mir rumtrage.... und diese Blöße wollte ich mir nicht geben.
Letzlich siegte doch der Verstand über meine Angst und so setzte ich meine Füße erneut zu Boden. Erleichtert stellte ich fest, daß sich der Laminat zwar nicht gerade warm anfühlte, jedoch auch nicht kälter als sonst.
"Du bist schon ein bißchen verrückt" dachte ich bei mir und ein Lächeln wanderte über meine Lippen.

"Mama"
Der nächste Morgen begann wie der letzte.
"Mama"
Langsam rollte ich mich aus dem warmen, gemütlichen Bett, stellte meine Beine auf den Fußboden und richtete meinen Körper auf. Es fröstelte mir. Schnell zog ich den Morgenmantel über, der griffbereit neben meinem Bett hing.
Wenn ich es mir recht überlege, hätte ich eigentlich zu dieser Jahreszeit nicht frieren dürfen, schließlich haben wir mitte August und jeder Tag war so warm wie seit 20 Jahren nicht mehr...
Nun ja, ich muß zugeben, so ganz konnte ich meinen Körper nicht mehr mit dem Mantel bedecken,ich war eben in den letzten 3 Jahren ziemlich auseinander gegangen. Wie sollte man es auch schaffen, in einer Bäckerei zu arbeiten, immer die leckeren Sachen vor Augen und dann noch Kalorien zu zählen?
Ich schritt also so den Flur entlang, blieb vor Sandras Zimmertür stehen und öffnete sie langsam. Da war es wieder! Der kalte Hauch schlich sich an meine Füße, wanderte nach oben zu meinen Knien, wo er sich jedoch nicht lange aufhiehlt, sondern weiter Richtung meines Bauches kroch. Ohne Sandra den üblichen morgendlichen Gruß zuzurufen, lief ich schnell die Treppe hinab und stürzte in die Küche, wo ich sofort anfing, heißen Kaffee zu kochen um meinem Körper die entzogene Wärme zurückzuführen.
Zehn Minuten und drei Tassen später hatte ich mich so weit erholt, um den morgendlichen Rythmus wieder aufnehmen zu können.
Der Arbeitstag in der Bäckerei gestaltete sich an diesem Tage besonders stressig, da das Konkurenzunternehmen in unserem Dorf seinen Betrieb geschlossen hatte und somit alle Kunden auf unser Geschäft auswichen. Zu allem Überfluß mußte ich erfahren, daß sich meine Kollegin Petra beim Besuch im Schwimmbad einen Arm gebrochen hatte und ich ihre Schicht auch noch übernehmen durfte.
Egal! Ich konnte es eh nicht ändern! Und eigentlich war ich froh über den langen Arbeitstag, lenkte er mich doch von den seltsamen Vorkomnissen Zuhause ab!
Pünklich um 18 Uhr schloß meine Cheffin die Tür zur Bäckerei und ich machte mich auf den langen Heimweg. Sie Sonne stand noch hoch am Himmel und ich genoß die Wegstrecke zurück, gab sie mir doch Gelegenheit, mal ein paar Minuten alleine zu sein.
In meinem "Spukhaus" angekommen, schlug mir bereits hinter der Türe die erste Frage entgegen: "Hallo Mama, was gibts zu essen?" bestürmte mich sofort meine Tochter.
"Fischstäbchen, Kartoffeln und Spinat" antwortete ich prompt. Schließlich verspürte ich keine große Lust mehr, nach so einem langen Arbeitstag noch den Schweinebraten zuzubereiten, den ich eigentlich für heute aufgetaut hatte.
"Spinat.....igitt! Biiittte liebe Mama, keinen Spinat, ich hasse Spinat" rief Sandra. Wer kann schon einem solchen Gesicht widerstehen?
"Nun ja, dann mach ich eben den Schweinebraten!" sagte ich ihr und zufrieden trottete sie davon.
Für Michael würgt ich nur ein kurzes "Hallo" hervor, doch er schaute sich gerade ein Fußballspiel an und ich wußte, daß er sich dabei nicht gerne stören ließ. Dann ging ich in die Küche und machte mich an die Arbeit. Zwei Stunden und zehn Minuten später war ich bereits dabei, den Tisch abzuräumen und das schmutzige Geschirr zu spülen. Sandra rief noch ein kurzes "Gute Nacht" in die Küche, dann verschwand sie auf der Treppe nach oben.
Die Zeiger meiner Uhr zeigten bereits viertel nach neun an, als ich endlich alles gereinigt und weggeräumt hatte. "Nun noch ein wenig fernsehen, dann ab ins Bett!" dachte ich bei mir und freute mich auf das Programm, denn nun lief meine Lieblingserie.
Ich durchschritt die Zimmertür, doch auf halben Wege zur Couch kam mir schon Michael entgegen, verweilte einen Augenblick bei mir und strich mir sanft über den Busen. Dann gab er mir einen zarten Kuß auf die Lippen und flüsterte mir zu: "Kommst du nach oben?!" Schnell verschwand er auf der Treppe.
Ein tiefer Seuftzer entfuhr meiner Kehle, einen traurigen Blick warf ich noch auf den Fernseher, dann folgte ich ihm leise ins Schlafzimmer.
Wir taten es lange und ausdauernd. Obwohl ich an diesem Tag wirklich keine Lust hatte, nachte ich doch mit so gut ich konnte. Schließlich war man ja verheiratet und immer nein sagen konnte ich auch nicht. Nach dem Akt schlief ich schnell in meinem Bett ein, wärend Michael noch einmal das Wohnzimmer aufsuchte, um dort die ein- oder andere Zigarette zu rauchen und ein Bier zu trinken.

"Mama"
Laut dröhnte Sandras Stimme an mein Ohr.
"Mama"
Der nächste Morgen war bereits angebrochen, und ich fühlte mich, als ob ich gerade erst eingeschlafen wären. Michael lag neben mir, doch er schien noch fest zu schlafen.
"Mama"
Langsam erhob ich meinen müden Körper und stellte meine Füße auf die Erde. Ich machte zwei unbeholfene Schritte, dann spürte ich es. Eine Eiseskälte hüllte mich ein. Sie stieg von meinen Füßen meinen Körper empor, schlich sich unter mein Nachthemd und drang in meine Haut ein. Noch einen weiteren Schritt ging ich auf die Tür zu......und dann?

Mir ist nicht mehr kalt. Es ist schwarz um mich herum. Meine Augen sind noch immer geschlossen. Ich bin jetzt bereit sie zu öffnen, will endlich wissen, was geschehen ist. Langsam heben sich meine Lider. Ich kann nicht genau erkennen, was los ist, es ist verwirrend. Sandra steht in einer Ecke des Zimmers und weint, Michael steht daneben, bleich und fahl. Zwei fremde Männer knien da, ich kann sie nicht genau erkennen, das Bett verdeckt mir die Sicht. Ich mache einige Schritte um das Bett herum, um sie genauer betrachten zu können. Ein Schreck. Ich schließe die Augen. Etwas monströses hat sich dort in meine Gedanken gestohlen. Etwas unheimliches, etwas unmögliches....
Langsam öffne ich wieder die Augen. Es ist wahr! Meine Sinne spielen mir keinen Steich....

ich sehe mich.....

 

Hi friedfertig, herzlich Willkommen auf kg!!!!

Das Ding, daß sich der Tod anschleicht, über Tage, ist prima. Der Schluß kommt unerwartet, gut gemacht.
Aber.
Dafür, daß sich deine Geschichte erst im letzten Satz auflöst, dauert mir der Mittelteil zu lang, es wird langweilig. Ich sehe ein, daß du die Frau einführen mußt, ihren Alltag dafür zu nehmen, ist sehr geeignet, da kommt der plötzliche Tod um so -- unerwarteter.
Vielleicht gibt es ja eine Möglchkeit ihren Alltag langweilig zu lassen, ohne den Lesefrosch zu langweilen.
Genieße jeden Tag, als wäre es dein letzter, so ungefähr ist die Moral von der Geschicht, hm? Kommt rüber.
Und:
"...wie mir recht geschieht..." = wie mir geschieht

"Blöse" = Blöße ( oder Blösse)

"..setzte meine Füße zu Boden.." , klingt komisch.

"...in Richtung meines Bauches und Hinterns.." , klingt komisch, vielleicht: Richtung Bauch?

" .....so.weit...." = hier: soweit

Außerdem wäre es angenehmer zu lesen, wenn du noch ungefähr hundert Kommas einsetzen würdest. Aber ich mag dir die nicht alle zitieren, das ist mir jetzt echt zuviel. Schau doch selber mal.
Liebe Grüße, alex.

 

Hallo Alex!

Danke erst mal für Dein Interresse!
Doch zu dem Inhalt meiner Geschichte möchte ich folgendes sagen!
Ich habe sie bewußt so langwierig aufgebaut, um dem Leser den Eindruck zu vermitteln, sich in dieser Frau wiederfinden zu können. Wem ist es noch nicht so gegangen, wer war noch nicht so gestreßt und genervt wie diese Frau?
Ich wollte ihren Alltag schildern, wollte, daß man nachvollziehen kann, wie es dieser Frau geht.
Und die Zeichen, die sind spürt, sind keineswegs dunkle Geister oder ähnliches, es sollen einfach die körperlichen Anzeichen darstellen, die ihr kranker, überlasteter Körper ausstrahlt.
Ihr Fehler ist, daß sie nicht drauf hört, sie macht weiter wie bisher und versucht nicht einmal, sich der Person anzuvertrauen, die ihr am nahestehendsten sein sollte, ihrem Mann.

Da es in vielen Ehen heutzutage so zugeht, (vieleicht nicht mit einem ganz so dramatischen Ende!) wollte ich einfach nur aufzeigen, wie es einem gehen kann, wenn man sich selbst überfordert.

Jederzeit auf seinen Körper zu hören und nicht alles über sich ergehen lassen, wollte ich ausdrücken. Man soll sich Gedanken machen über diese Frau, deshalb habe ich auch ihren Tod so "relativ" offen gelassen. Wie sie letztendlich stirbt ist eigentlich unwichtig, relevant sollte nur die Frage "warum?" sein!

Ich weiß, mit Kommasetzung und dem Ausdruck ist es bei mir etwas gewöhnungsbedürftig, na ja, gibt schlimmeres, trotzdem danke für die Kritik!

Gruß
Anja

 

Hallo Anja, auch von mir herzlich Willkommen!

Insgesamt ist Dein Text recht flüssig zu lesen, trotzdem sich einige Komma und auch Rechtschreibfehler eingeschilichen haben.(ganz am Anfang schon: "Oh man, oh man" - Mann)
Auch mir ist der Mittelteil etwas lang geworden - Du schreibst, Du wolltst, dass man die Frau so besser kennenlernen, sich in sie hieninversezten kann... das ist gut, aber auf der anderen Seite hättest Du, meiner Ansicht nach, dennoch an einigen Stellen straffen können.

Wem ist es noch nicht so gegangen, wer war noch nicht so gestreßt und genervt wie diese Frau
...da hat Du recht, das kennen wahrschinlich viele von uns...
Jederzeit auf seinen Körper zu hören und nicht alles über sich ergehen lassen, wollte ich ausdrücken.
auch hier muss ich Dir recht geben - man vernachlässigt körperliche Signale viel zu einfach, merkt es erst, wenn dann was passiert.
Eins allerdings... warum immer nur in der Früh? Warum immer nur, wenn das Kind sie ruft? Warum immer nur in dem Korridor diese deutlichen Anzeichen? Da shat mich verwirrt und ist in meine Augen auch nicht so ganz logisch.

Viele Grüße an Dich, Anne

 

Hi Anja,

versteh ich vollkommen, was du sagst. Nur- das ist auch das Anliegen meiner Kritik, vielleicht gibt es einen Weg, den Alltag der Frau, ihre Person, und ihren Streß näherzubringen, ohne im Erzählen langweilig zu werden.
Klar, is schwer. Aber dafür schreiben wir hier ja Kritiken wie die Wilden, damit du einen Feedback hast, wie was ankommt.

P.S.: "Es gibt Schlimmeres.."
Es gibt immer Schlimmeres, das ist kein Argument...

Liebe Grüße, alex.

 

Hallo Alexandra, hallo Anna!
Erst mal möchte ich mich noch einmal für das Interresse und die Kritik bedanken (von Freunden bekommt man ja doch keine ehrliche!)
Ich denke, daß ihr beide recht habt und ich in der Geschichte so manchen Fehler gemacht habe.
Es war der erste Versuch für mich, eine Kurzgeschichte zu schreiben und wenn ich ehrlich bin, ist sie mir zu später Stunde eingefallen und ich habe sie in kürzester Zeit zu Computer gebracht.
Na ja, eigentlich bin ich gar nicht der Fan für Alltagsgeschichten. Ich stehe mehr so auf Fantasy. Hierbei wollte ich mal was anderes aufprobieren.

Wenn ihr Lust habt, mal was anderes von mir zu lesen, dann schaut bei Fantasy vorbei, da habe ich eben einen Teil aus einem Kapitel meines Buches veröffentlicht (Der Hinterhalt). Das Buch ist noch nicht fertig, irgendwie hagt es im Moment ein bißchen. Der Text ist allerdings ziemlich derb und nichts für schwache Gemüter. Würde mich aber freuen, auch dort etwas von Euch zu hören.
Noch was zu Dir Anne, ich muß Dir wohl recht geben, wenn Du kritisierst, daß die Ereignisse sich in der Kurzgeschichte immer wieder zur selben Zeit, (außer einmal Abends) abspielen. Es verwirrt den Leser und leitet vom eigentlichen Sinn der Geschichte zu sehr ab. Beim nächsten mal werde ich mir wohl noch mehr Gedanken machen müssen, bevor ich es aufschreibe.

Wie gesagt, danke Euch beiden!

Gruß Anja

 

Vergeßt daß mit dem andern Text, der darf wohl anscheinend nicht veröffentlicht werden, da es nur ein Auszug aus einem Roman ist. Schade, hätte gerne mal Kritik bekommen!

 
Zuletzt bearbeitet:

Als ich an diesem Abend meine hungrige Meute, genannt Familie gefüttert hatte

hinter "familie" ein komma

Sie Sonne stand noch hoch am Himmel und ich genoß die Wegstrecke zurück nach Hause,

hinter "himmel" ein komma

sagte ich ihr und zufrieden trottete sie davon.

vor dem "und" ein komma.
("ihr" hätte man vielleicht wegen dem klang weglassen können.)

doch er schaute sich gerade ein Fußballspiel an und ich wußte,

vor dem "und" ein komma

Für Michael würgt ich nur ein kurzes "Hallo" hervor,

"würgte"

nachte ich doch mit so gut ich konnte.

"machte"

soweit als ergänzung die rechtschreib und zeichensetzungsfehler.

In meinem "Spukhaus" angekommen, schlug mir bereits hinter der Türe die erste Frage entgegen: "Hallo Mama, was gibts zu essen?" bestürmte mich sofort meine Tochter.

da stimmt etwas nicht. entweder vor der wörtlichen rede oder der teil danach ist zu viel.

vorschlag: in meinem "spukhaus" angekommen, bestürmte mich meine tochter mit ihrer ersten Frage: "hallo mama, was gibt's zu essen?"

10 Minuten und 3 Tassen

schreibe wenigsilbige zahlen aus.
(an vielen textstellen)
"zehn minuten" hast du im text zwei mal verwendet. es stört nur wenig, aber auch wenig ist bei minutenangaben leicht zu umgehen!

hi anja,
also - deine stärke in dieser kurzgeschichte ist eindeutig. es ist die idee. der sich vorankündige, schleichende tod ist genial! es hat mir gegruselt *smile*. die wirkung des ende kommt, wie du es ja richtig beschreibst, durch die langatmige alltagsbeschreibung der frau stärker zur geltung. es ist aber nur so, dass man es nicht übertreiben darf. der leser entscheidet irgendwann, dass ihm die geschichte zu langweilig ist, und schaltet ungewollt ab, so dass er das ende der geschichte gar nicht mehr wahrnimmt. das ist mir in deiner geschichte nicht passiert - dennoch kann der mittelteil für viele leser zu lang sein. das mass dafür zu finden, ist schwierig.
der schreibstil ist überwiegend gelungen und flüssig. "überwiegend" ist eigentlich eine schlechte kritik, denn der anspruch an eine geschichte ist durchgehender flüssiger schreibstil. holprige stellen, wie zum beispiel das oben zuletzt zitierte und zum beispiel das von alex zitierte

"...in Richtung meines Bauches und Hinterns.."

nagen am gesamteindruck der eigentlich guten geschichte.

auch stören wortwiederholungen.

überlege, wie ich wohl in diese seltsame Situation hineingekommen bin.....

Wenn ich es mir so recht überlege,


ein "überlege" kann man leicht mit einem synonym ersetzen.

Noch im Halbschlaf schlürfte ich den Flur entlang, der mir an diesem Tag besonders lang und kalt vorkam. Langsam

ich bin wirklich im gefühl beim lesen über diese wortverdoppelung gestolpert - so im bewusstsein fällt das gar nicht auf.

"lang" - es kommt dreimal vor. es ist nicht gravierend - aber auch nicht gravierendes muss nicht sein.

zum inhalt gibt es leider auch noch eine kleine störung.

Nun ja, ich muß zugeben, so ganz konnte ich meinen Körper nicht mehr mit dem Mantel bedecken,

diese personenbeschreibung kommt in der mitte des textes vor und somit viel zu spät. ich als leser bilde mir ein bild von den charakteren - ob du mir eins gibst oder nicht.
da du mir keines gegeben hast, war die prota bis zu der zitierten stelle in meiner "wunsch"vorstellung rank und schlank. ärgerlich, wenn der leser in der mitte der geschichte seine vorstellung korrigieren muss.

gut gefallen haben mir die morgentlichen stellen, in denen jeder einzelne kommentarsatz der prota durch "mama" abgelöst wird.

fazit:

eine gute geschichte mit einer sehr guten idee. sie braucht aber dringend eine überarbeitung, damit sie mehr wird als nur gut.

noch eine anmerkung zu

Ich weiß, mit Kommasetzung und dem Ausdruck ist es bei mir etwas gewöhnungsbedürftig, na ja, gibt schlimmeres,

du investierst zeit und erhebst einen anspruch auf die qualität deiner geschichte. besonders wenn du zeit in dein buch investierst. es ist unfassbar, dass dir die fehler nicht so wichtig erscheinen. ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, ein buch geschrieben zu haben, das mit fehlern glänzt.

bis dann
barde

nachtrag:

Eine Kurzgeschichte zum Nachdenken!

das gehört nicht vor die geschichte - setze bei deinem leser grundsätzlich voraus, dass er nachdenkt!

und

na ja, "warum ich" ist ein nicht so schöner titel!

 

Hallo Barde,

Erst einmal danke für die ausführliche Kritik, die Du mir geschrieben hast. Ich war echt erstaunt, jetzt noch einmal eine Kritik zu bekommen, wo die Geschichte doch schon etwas länger einsteht.

Nun, Deine Mühe soll sich gelohnt haben, deshalb möchte ich Dir gerne Antworten.
Wie Du oben sehen kannst, habe ich schon Kritik erhalten. Doch irgendwie konnte ich mich nicht mehr dazu aufraffen, die Geschichte noch einmal zu überarbeiten.
Es ist schon seltsam, wenn ich mir die Geschicht jetzt durchlese, gefällt sie mir selbst nicht mehr, und es vergeht mir die Lust, mich weiter damit zu beschäftigen. Das liegt wohl daran, daß ich wirklich nicht der Typ für Alltagsgeschichten bin, sondern eher auf Fantasy und Horrorgeschichten stehe.

Nun ja, was Du über mein Buch geschrieben hast, habe ich mir echt durch den Kopf gehen lassen und ich finde, Du hast vollkommen recht, wenn Du sagst, da arbeitet man so lange daran und dann strotz es vor Fehlern. Doch im Windows Programm gibt es eine gute Fehlererkennung und somit sind Schreibfehler meistens tabu. Fehlende Kommas fallen mir meistens erst beim zweiten Lesen auf.
Ich war auch so dumm und habe den Text noch einmal von Papier abgetippt, weil ich nicht wußte, daß man ihn direkt von der Festplatte kopieren kann. Ein anderer Kritiker hat mich jetzt schon drauf aufmerksam gemacht. Hinterher ist man immer schlauer!
Deshalb entstanden bei mir einige Flüchtigkeitsfehler, eigentlich bin ich nicht so ungenau.

Ich habe noch eine weitere Geschichte hier eingestellt, gehört in den Bereich Fantasy und ist ziemlich blutrünstig. Wenn Du magst, kannst Du sie ja auch mal lesen, ich habe sie schon einmal bearbeitet, würde mich aber mal interressieren, wie sie jetzt ankommt.
Du findest sie unter Serien, es sind zwei Teile mit dem Titel "Der Hinterhalt".

Also, noch mal danke sehr für die ausführliche Kritik.
Gruß
Anja

 

Hey Friedfertig, es ist immer das Gleiche, da kommt jemand neu hinzu. "hmh, da hat wieder jemand was zu sagen!" Ich Eierkoop!

Also, "saugut", ich betrachte nur die Inhalte, unser lieber Lektor, hat ja schon geantwortet, damit der rahmen einer story stimmt.

Spannend, traurig, schön.

Sehr trauriger Absatz, mit einer sehr traurigen Zeile.
"...und immer "Nein" sagen konnte man auch nicht". Dazu der traurige Blick auf den Fernseher. Der Umstand des Todes kommt nicht rüber, ist aber auch nicht nötig. Vielleicht die Tristesse des Alltag, oder der Mann, indirekt, egal.

Toll geschrieben

Archetyp

 

das schlimme ist, dass dieser eierkopp immer etwas zu brabbeln hat - ob neuankömmling oder nicht :D :D :D !

 

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