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Warten

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07.01.2003
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Warten

Jetzt war das beste Wetter. Trocken und windig. Man sollte ihn doch sehen, wenn er am Baum hing. Nass sollte er nicht werden und still dazuhängen wäre zu langweilig. Aber darüber dachte er im Moment nicht nach. Er stellte den Gartenzwerg wieder zurück auf den Tisch. Dann verließ er seinen Garten, in dem eine riesige Eiche stand.
Er öffnete langsam die Schiebetür. Das Quietschen des rostigen Schiebeschlitten regte ihn nicht auf. Etwas das kaputt ist, muss sofort repariert werden, da man sich sonst daran gewöhnte. Sollte der Rost doch die Schiene haben. Er ließ die Tür offen. Er war in der Küche angelang. Der Tisch war noch vom Frühstück gedeckt. Er setzte sich. Der Stuhl knarrte leicht. Auch er war alt, vielleicht sogar etwas zu alt. Man hatte ihm immer gesagt, dass seine Küche veraltet wäre. Aber ihm gefiel es. Warum lagen dann dort Küchenprospekte auf dem Tisch? Vielleicht weil sie aus der täglichen Zeitung standen, irgendwann bleibt Werbung hängen und bleibt liegen weil man nie dazu kommt sie wegzuwerfen. Er hasste Werbung. Der Tisch war eben noch voll gewesen, aber jetzt war er bereits halb leergeräumt. Die Eier waren im Kühlschrank, Salami, Marmelade. Nur Die Butter und die Milch standen noch trostlos auf dem Tisch. Er trank. Im fiel das Etikett auf: Von glücklichen Kühen. Darunter war eine lächelnde Kuh gemalt. Er lächelte. Die Kuh auch. Er stellte sie auf den Tisch. Sie lächelte immer noch. Er mochte Milch. Er stand auf und räumte auf. Die Marmelade am Messer war rot und dickflüssig. Er schauderte. Die Sonne schien. Er legte das Messer weg. Er hatte keine Lust mehr. Zeitung lesen das wär’s. Er nahm die Zeitung, seine Augen huschten über das Papier. Hundert Nachrichten in einer halben Stunde: Tod, Verderben, Hilfeschreie, Hochzeit, Geburt, viel Tratsch und Mord.
Erst einmal verdauen und baden. Die Badewanne war eng und zu klein. Das warme Wasser, wärmte nur Teile seines Körpers. Er tauchte mit dem Kopf unter. Kam aber wieder hoch, um Luft zu holen. Dabei stieß er sich den Musikantenknochen an. Er schmerzte, sein Fluchen hätte eh niemand gehört. Also ließ er den Schmerz passieren, ohne ihn angemesen mit lauten Fluchen zu verabschieden. Eine Minute später hatte der Arm den Schmerz vergessen. Noch nicht mal ein blauer Fleck. Schade. Vorm Spiegel trocknete er sich ab. Er hasste Körperkult, was vielleicht daran lag das er nichts von diesem Kult verstand. Oder andersherum. Hier war kein Fenster. Eine 90Watt Glühbirne in einer Sonnenlampe erhellte den Raum. Er mochte die Sonne. Obwohl diese nicht brannte. Es war zu früh oder zu spät, jedenfalls nicht die Zeit um zu sonnen. Es war nicht die Zeit, um Zeit totzuschlagen. Es war überhaupt keine Zeit. Notgedrungen zog er sich Boxershorts an. Er hasste Blöße. Immer bedeckte ihn etwas. Seine Freunde warteten. Der Anrufbeantworter gab Peters Stimme wieder. Sie lachte. Er hatte den Anrufbeantworter gekauft, damit er da war. Weil, nicht da, gab es für seine Freunde nicht. Er löschte die Nachricht. Er steckte den Apparat aus. Der Powerknopf blinkte und verlosch. Er hatte Peter oft genug lachen gehört. Schlaf.... den suchte er. Aber im Schlafzimmer fand er ihn nicht. Es war jetzt nur ein Zimmer mit Schrank und Bett. Gedanken kamen.... gingen.... aber nur um sich etwas die Beine zu vertreten und dann wieder frisch in seinem Kopf zu sein. Es klingelte an der Tür. Es klingelte nochmals. Seine Freunde mochten ihn nicht wenn er nicht lachte, er sich auch nicht. Der Baum konnte warten!

 

Ja eine wirklich gute Story. Wer kennt das nicht? Von einer Sache zur nächsten rennen und dabei alles zu vergessen. Irgendwann ist man dann so kaputt und muss dennoch feststellen, dass man doch trotzalledem nichts geschafft hat.

Meine Lieblingsstelle:
Er trank. Im fiel das Etikett auf: Von glücklichen Kühen. Darunter war eine lächelnde Kuh gemalt. Er lächelte. Die Kuh auch.

Einfach herrlich diese Stelle.

Ja aber eine kleine Sache hat mir dann doch noch missfallen. In manchen Sätzen war dein Sprachstil einfach ein wenig zu abgehackt. Versuche hier mehr Satzverknüpfungen einzubauen aber sonst eine klasse Geschichte.

 

Hallo Sascha,
danke für das Lob.

Zum Sprachstil:
Ich möchte(wieder einmal) keine Ausschmückungen benutzen, da sonst der Sinn, meiner Meinung nach, verfälscht wird.

Gruß sheran

 

hi sheran,
in einem punkt stimme ich mit sascha überein:

Er trank. Im fiel das Etikett auf: Von glücklichen Kühen. Darunter war eine lächelnde Kuh gemalt. Er lächelte. Die Kuh auch.
es ist auch meine lieblingsstelle.
leider bin ich aber nicht sehr begeistert von dieser geschichte. das erste problem sind die vielen schreibfehler. die geschichte ist einfach zu kurz, als dass sie akzeptabel wären.
das andere ist der erzählstil, wenn es deine teilintention war, die geschichte nüchtern und kalt zu halten, ist es dir mit deinem kurzen und auf weitere stilmittel verzichtenden erzählstil gelungen. ich möchte aber als gegengewicht anmerken, dass die hauptintention eines autoren in der regel immer die unterhaltung ist.
nun kannst du auf ausschmückungen verzichten und dabei trotzdem den leser bannen. das geht mit dem inhalt. aber leider ist der inhalt deiner geschichte ebenfalls nicht stark. es ist die beschreibung eines lebensumstandes eines mannes. viel bewegung ist da aber nicht, oder?
es tut mir leid, aber ich denke, diese geschichte ist dir nicht gut gelungen! nichts für ungut!
bye
barde

Trocken und windig.

besser ausrufezeichen statt punkt.

Man sollte ihn doch sehen wenn er am Baum hing.

komma hinter "sehen"

und still da zuhängen wäre zu langweilig.

"da zuhängen" >> dazuhängen

Etwas das kaputt ist muss sofort repariert werden

hinter "etwas" und hinter "ist" ein komma

100 Nachrichten in einer halben Stunde:

schreibe "100" besser aus

Erst einmal Verdauen und Baden.

"verdauen" und "baden" klein

Kam aber wieder hoch um Luft zu holen.

vor "um" ein komma

Also ließ er den Schmerz passieren, ohne ihn gebbürtig mit lauten Fluchen zu verabschieden.

"gebbürtig"? das kenne ich nicht.

Schade.

statt punkt ein ausrufezeichen

was vielleicht daran lag das er nichts vom diesem Kult verstand.

"vom" >> von

jedenfalls nicht die Zeit um zu sonnen.

vor "um" ein komma

Es war nicht die Zeit, um Zeit tot zu schlagen.

"tot zu schlagen" >> totzuschlagen

Notgedrungen zog er sich eine Boxershorts an.

das fürchterliche an der englischen sprache, manches eine teil ist mehrzahl *hehe*, das "eine" ist zu viel.

Der Anrufbeantworter gab Peters Stimme wieder. Sie lachte.

wer? die peter? klar, du beziehst es auf stimme, aber der leser hat hier eher bezug auf die person!

Weil nicht da, gab es für seine Freunde nicht.
der satz ist mir unverständlich, *ups*, ich glaube, ich ahne etwas. wie wichtig doch diese kleinen kommas sein können :D : "weil, nicht da, gab es für seine freunde nicht." so, ja?

 

Hallo,

naja kann ja sein, dass die Geschichte nicht all zu gut ist. Aber mir gefällt sie trotzdem. Ja ich weiß man sollte nicht umbedingt für sich schreiben (Habe ich ja auch nicht direkt getan). Somit muss ich wohl mit negativer Kritik leben. Ich danke für die Korrektur des Textes, die dir ja anscheinend Spass (oder Kopfschmerzen) gemacht hat. Habe das Meiste übernomme.
Peter ist ein Freund des Protagonisten.

Gruss Sheran

 

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