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Warten

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10.08.2003
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Warten

Jetzt steh ich hier. Ich stehe an dieser Bushaltestelle, in diesem gottverdammten Nest. Wann kommt endlich mein Bus? Er hätte doch schon vor zehn Minuten kommen müssen. Ist heute überhaupt Feiertag? Wenn nicht, hätte ich jetzt ein ausgewachsenes Problem. Die weiche, undurchdringliche und erbarmungslose Dunkelheit bricht gleich über mich ein. Am besten rufe ich einfach daheim an, damit sie mich abholen. Die Nummer wählend, fällt mir aber auf, dass ich gar kein Geld mehr auf meiner Karte habe. Darum lass ich es lieber gleich bleiben und erfreue mich noch ein wenig am letzten Sonnenlich, dass über meine kleine Bank, scheint. Bald wird es hier dunkel und ich werde noch immer hier sitzen. Gibt es hier kein Lokal, in welchem ich meinen ersehnten Anruf tätigen könnte? Ich traue mich nicht eins zu suchen. Dafür ist diese Örtchen hier sowieso zu klein. Aber da ist eine Telefonzelle. Da werde ich es versuchen. Was? Kleingeld! Diese Telefonzelle will Kleingeld. Ich kann es nicht fassen. Dass es so etwas hier überhaupt noch gibt. Aber 20 Cent habe ich glücklicherweise noch.
Tut-Tut-Tut. Besetzt. Was mach ich jetzt? Ich probiers noch mal. Immernoch besetzt. Na gut dann versuch ichs nachher noch einmal. Hallo, hallo gib mir mein Geld zurück du verdammter...
Jetzt ists um mich geschehen. Weder weiß jemand, dass ich hier warte noch, dass dieser beschissene Bus nicht kommt. Wann kommt eigentlich der nächste? Wo ist der Plan? Die werden ihn doch wohl nicht. On Mann. Die haben den Plan aus seinem Behälter gerissen. Ich werde verhungern. Nein wahrscheinlich nicht. Eher verdursten. Obwohl das auch nicht, Trinken habe ich noch dabei. Das Beste wird sein, sich jetzt erstmal hinzusetzen, damit ich mich wieder beruhige. Also halten wir fest, ich sitze hier ohne eine Ahnung zu haben wann der nächste Bus kommt und ohne eine Möglichkeit, mich zu Hause zu melden. Das soll mich beruhigen? Das beruhigt mich überhaupt nicht. Aber irgendwann muss einer kommen. Bis dahin bleibe ich jetz einfah hier und warte. Halt ja da kommt einer. So ein Glück, ich hab mir ganz umsonst Sorgen gemacht. WAS? Da will ich doch gar nicht hin das ist die selbe Linie, mit der ich schon gekommen bin. Mist, ich dachte schon...
Jetzt sitze ich hier und warte. Warte darauf, dass endlich mein Bus kommt. Aber wa ist das da hinten für eine Gestalt? Sie kommt immer näher. Ist das eine Frau? Oder ein Mann? Ich kann nichts erkennen, weil es mittlerweile schon ziemlich dunkel geworden ist. Shit sie kommt auf mich zu. Was will sie bloß? Ich habe ihr doch gar nichts getan. Oh Mann was soll ich nur tun? Ok, es ist eine Frau. Frauen sind bewiesenermaßen weniger agressiv als Männer. Aber wenn das nun eine Ausnahme ist?
Was hat die überhaupt an? Dafür ist es doch viel zu kalt. Oh Gott sie will echt zu mir. Nein, ich glaube ihr Mund öffnet sich: "Hallo, kann ich dir meine Dienste anbieten?" "Na hören sie mal, ich bin gerade mal 15Jahre alt." "Oha" Und weg war sie. Was das wohl für Dienste waren? Egal das kann nichts Legales gewesen sein. Oder ist Prostitution etwa legal? Ist ja auch Wurst. Aber sie hat mich von meinem Busproblem abgelenkt. Ich glaube ich rufe die Polizei. Die werden mich dann Heim fahren. Ja das ist eine gute Idee. Für solche Notfälle ist die Polizei doch schließlich da. Nein ich glaube da ist noch jemand, der mir seine Dienste anbieten will.
Aber diesmal ist es ein Mann. Er kommt näher. In langsamen großen Schritten, nähert er sich meiner Bank. Dieser Mann setzt sich gleich neben mich. Was soll ich nur machen? Vielleicht ist das ja ein Penner und er will die Nacht auf seiner Lieblingsbank verbringen. Alles nur das nicht. Da kommt ein Bus, ich kann es hören. Nur leider sieht dieser Bus aus, wie ein LKW. Und er fährt wie ein LKW. Im Grunde, hört er sich sogar an wie ein LKW. Zufälle über Zufälle das ist ein LKW. Und noch viel schlimmer ist, dass der Mann hier sich gerdae neben mich gesetzt hat.
Ich glaube ich bekomme keine Luft mehr. Meine Kehle. Sie schnürt sich zu. Ich glaube ich laufe gerade blau an. Oh Gott wieso muss ich denn gerade jetzt Hyperventilieren? Ich krieg keine Luft mehr.
Aber was kommt da? Ist das mein Bus? Na endlich. PUH. Ich habe es geschafft.
Ich habe zwanzig Minuten auf meinen Bus gewartet.

 

Hallo Maniac!
Tut mir leid, aber mir gefällt deine Geschichte nicht.
Ich hab deine Geschichte gelesen und frage ich mich, was sie bewirken sollte.
Gelesen und vergessen.
Und diese Art "Selbstgespräch" sagt mir irgendwie so gar nicht zu.
Dass diese "2 Stunden" am Ende doch nur 20 Minuten waren, hat noch nicht mal ein Schmunzeln hervorgerufen.
Ich kann mit dem Prot. nicht mitfühlen und auch keine Beziehung zu ihm aufbauen. Dein Prot. bleibt mir so einfach fremd.

Auch hast du sehr viele Fehler gemacht. Meistens einen Buchstaben vergessen oder zwei umgedreht.. also Flüchtigkeitsfehler. Die findest du auch selber. ;)
Das nächste Mal solltest du deine Geschichte vor dem posten noch mal gründlich durchlesen, dann fallen dir solche Fehler auch auf. ;)

bye und tschö

 
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Danke Moonshadow
Ich hab die Unlogik nochmal überarbeitet. Ich wollte den Leser selbst überlegen lassen wie es wohl vonstatten gegangen ist, dass der Bus nun doch früher gekommen ist. Ansonsten muss ich sagen, dass die Geschichte sicher nicht jedermanns Sache ist. Vielleicht kann man besser mit dem Prot mitfühlen wenn man so etwas selber einmal erlebt hat.
Gruß Maniac

 

Hallo Maniac,

diese Art Selbstgespräch (O-Ton moonshadow) nennt man wohl Inneren Monolog. Du schreibst nur, was der Protagonist wahrnimmt, empfindet und denkt, ohne zu zeigen, was wirklich passiert. Das kann klappen, wenn etwas wirklich interessantes passiert. Im Ulysses von Joyce z.B. geht einem Mann die Frau fremd, und Leopold Bloom, der Protagonist, versucht den Tag rumzubringen, ohne dran zu denken. Ein großes Thema.

Du merkst schon, was ich sagen will: Ich finde, eine Busverspätung ist per se noch kein großes Thema (so wie Eifersucht bei Joyce eines ist). Man kann natürlich auch eine Busverspätung zu toller Literatur machen. Wenn der Protagonist zum Beispiel merkt, dass er viel zu hektisch ist und ständig unter Strom steht. Oder wie sehr er an einer Frau hängt, die er gerade vom Bahnhof abholen will, und die nun von einem Nebenbuhler abgeholt wird. Oder, oder, oder.

Interessant sind für mich Geschichten, bei denen Bekanntes und Neues in einem Gleichgewicht stehen. Eine Busverspätung haben schon die meisten von uns erlebt. Insofern kann sich wohl fast jeder Leser in den Protagonisten hineinversetzen. Da ist also was Bekanntes. Die Frage ist: Was ist das Neue an der Sichtweise des Protagonisten?

Wenn ich einen Monolog schriebe darüber, wie sich jemand fühlt, der auf dem Klo sitzt und kein Toilettenpapier hat - was würdest du sagen?

Nichts für ungut - ich bin schließlich auch kein Profi und oft irre ich mich. Aber vielleicht mal drüber nachdenken?

Grüße,
dein Stefan aka leixoletti

 

Hi leixoletti

Ich glaube mir ist die Umsetzung nicht so ganz gelungen. Denn die Idee hat mir zuerst sehr gut gefallen die Gedanken eines vielleicht ein wenig paranoiden Menschens beim Warten auf den Bus zu beschreiben aber so ganz gelungen ist es mir wohl eher nicht.
Das Thema ist wie schon gesagt nicht besonders spannend aber was reisst einen im Alltag denn schon noch vom Hocker?

Gruß Maniac

 

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