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Warten ob Es kommt

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08.02.2015
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Warten ob Es kommt

Er sitzt am Tisch und trommelt mit den Fingern auf ihm herum. Er wartet. Er hat frei. Das, worauf er wartet, wird nicht vor dem nächsten Tag eintreffen. Früh an diesem Morgen war etwas eingetroffen. Er hatte es aufgerissen, doch enthielt es nicht das, was er erwartet hatte. Mist, hatte er gedacht.

Die Klingel reißt ihn aus seinen Gedanken. Er springt auf, rennt zur Tür und reißt sie auf. „Ach, du bist´s“, sagt er, „meine Mutter ist gerade nicht da, sie kommt in einer Stunde, sie ruft dich dann an“. „Okay, Tschüss“. „Tschüss!“ Er lässt die Tür ins Schloss fallen und schlägt mit der Faust an den Türrahmen. Er verzieht sein Gesicht zu einer Fratze und stöhnt laut auf. Doch zwingt er sich, ruhigen Schrittes zum Tisch zurück zu kehren. Er schüttelt nur den Kopf und setzt sich.

Nun beginnt auch noch sein Magen zu knurren. Er greift sich die Zeitung. Erneut erschrickt er und springt auf, wobei der Stuhl mit einem Rums umfällt. Hat es wirklich geklingelt? Er wartet und tatsächlich, es klingelt. Schnell läuft er zur Tür und öffnet. Er ruft die Treppe hoch: „Miriam, Besuch für dich!“. Daraufhin geht er zurück zum Tisch und schließt die Flurtür. Er hört Schritte auf der Treppe, dann Gekicher, erneut Schritte auf der Treppe und dann Ruhe. Er lies die Überschrift auf der nächsten Zeitungsseite „Problemzone Zentrum“ und überblättert sie rasch. Ukraine-Krise? Flüchtlinge ertrunken.

Er gibt es auf, legt die Zeitung weg und geht in sein Zimmer. Er zieht die Gardinen weg und er blickt höchst erfreut aus dem Fenster. Doch sackt er wieder in sich zusammen. Er kommt nicht hierher, wird ihm klar. Er beugt sich herunter um sich hinzusetzen und hält mitten in der Bewegung inne, da sein Kopf zu pochen anfängt. Kopfweh, das hatte ihm auch noch gefehlt! Er lässt sich so tief in seinen Schreibtischstuhl sinken wie irgend möglich, als wolle er Winterschlaf halten und diesen nie wieder beenden. Sein Schreibtischstuhl ist fast mehr ein Sessel, so weich und gepolstert ist er. Die Klingel reißt ihn hoch. Er vernimmt Schritte auf der Treppe und hört, wie die Tür geöffnet wird. Bald darauf fällt die Tür wieder zu, und er sieht drei Mädchen weggehen. Jetzt bin ich also allein, wird ihm klar.

Er lässt sich wieder auf dem Stuhl nieder und drückt auf den Knopf, der ihn in eine andere Welt bringt. Bevor er sie ganz betreten kann, läutet es. Er geht zur Tür und schlägt sich mit der Hand vor die Stirn: Das Telephon klingelt! Er schnappt sich das Telephon, und überlegt ob er rangehen soll. Er entscheidet sich und nimmt ab. „Martin Frierer“, sagt er, „wir sind zufrieden. Nein! Wir wollen keine neue Flatrate... Ja... Danke und tschüss!“ Er legt auf und fasst sich an den Kopf. Ihm ist schwindelig und etwas schlecht ist ihm auch. „Mir ist nicht übel“, sagt er sich. Dadurch schafft er es sich neu zu orientieren und zu konzentrieren. Immer noch sind seine Nerven zum Zerreißen gespannt.

Trotzdem geht er in sein Zimmer, fährt den Computer herunter und schmeißt sich aufs Bett. Tatsächlich fällt er in einen leichten Schlaf. Er träumt: Vor ihm stünde ein Karton. Er träumt er reißt ihn auf. Noch ein Karton kommt zum Vorschein, noch einer und noch einer, und in der Mitte ein Stück Papier mit der Aufschrift „Nichts enthalten“. Er wacht davon auf, dass ein Vogel gegen die Scheibe fliegt. Er steht auf und bemerkt den Krach eines Rasenmähers.

Er setzt sich im Wohnzimmer an den Computer und loggt sich bei Googlemail ein. Den Cursor bewegt er auf `eine neue Nachricht` und klick. „Sehr geehrter Herr Frierer, leider konnte ihre Bestellung nicht angenommen werden. Wir hoffen, Ihnen sind dadurch keine Unannehmlichkeiten entstanden. “ Seine Augen quellen ihm aus dem Kopf und er sinkt zu Boden. „Gott“, fleht er, „das ist jetzt nicht wahr!“ Draußen beginnt es stark zu regnen.

 

Hallo Phil,

Martin wartet auf etwas wohl sehr Wichtiges - was auch immer das sein mag. Er hat sich frei genommen, weiß aber, dass dieses Etwas nicht vor dem morgigen Tag eintreffen wird. Da frage ich mich dann, wenn er das weiß, warum wartet er dann schon heute so ekzessiv wartet, mit Schlagen gegen den Türrahmen, zur Fratze verzerrtem Gesicht und zum Zerreißen gespannten Nerven?

Dann klingelt es, er rennt an die Tür - keine Ahnung, wer da geklingelt hat und dann auch noch so auf die Schnelle abgespeist wird. Wenn das nicht wichtig ist, braucht es auch diesen Minidialog nicht.

Nun beginnt auch noch sein Magen zu knurren. Er greift sich die Zeitung.
Das liest sich so, als würde er sein Hungergefühl mit der Zeitung stillen.

Er lässt sich wieder auf dem Stuhl nieder und drückt auf den Knopf, der ihn in eine andere Welt bringt.
Es ist wohl so, dass er diesen (imaginären) Knopf schon öfter gedrückt hat. Mir fehlt dabei aber ein Bezug. Immer wenn er auf etwas wartet? Wenn er verzweilfet ist?

Er steht auf und bemerkt den Krach eines Rasenmähers.
Er wird den Krach eher hören als ihn zu bemerken.

Insgesamt wird recht viel geklingelt, unverhältnismäßig "heftig" gewartet, von Martin erfahre ich darüber hinaus nur, dass er wohl mit seiner Mutter und seiner Schwester zusammen in einem Haus lebt. Wenn er frei hat, könnte er schulfrei oder einen Urlaubstag haben, das kann ich nicht festmachen, daher kann ich auch nicht so recht einordnen, wie alt Martin ist.

Mir ist leider nicht klar, worauf du mit deiner Geschichte abzielst, was du eigentlich damit erzählen willst. Sollte es eine Beschreibung des verzweifelten Wartens werden?

freundlichen Gruß
schneestern

 

Hallo schneestern,
hmmm...ganz viel Tür und Tisch.... und hinsetzen und aufstehen. Inhaltlich für mich sinnfreier und nervöser Text. Auf was auch immer der Mann/Junge da wartet..
Sorry.

LG
Grobi

 

Vielen Dank für euer Feedback. Ich werde es berücksichtigen und schauen, ob ich die Geschichte verbessern kann.

 

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