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Warnung an mich

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25.04.2003
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Warnung an mich

Während meine Augen über das Papier kreisen, nahm ich ihn war. Erst unbewusst, dann auf einmal in seiner ganzen Pracht. Dort war er. Er geifert mich an, hässlich seiner selbst.

Aus jedem Buchstaben, jedem Wort, jeder Zeile giert er hinaus, schreit nach Freiheit - will mich überwältigen.

Hass, reiner, unverfälschter Hass.

Mit Not kann ich ihn abwehren, mühsam halte ich ihn im Zaum. Dann greifen Mechanismen, ich schüttle mich, klopfe jede Spur von ihm aus meinem Körper, meine Gedanken schließen sich, innere Wände bewachen jetzt meine Seele vor diesem ursprünglichsten aller Gefühle.

Ich lege den Ausdruck beiseite, lehne mich zurück und greife instinktiv nach einer Zigarette. Der Versuch, mich weiter zu lösen, Raum zum Atmen zu schaffen indem ich meine Lungen mit Teer verpeste. Es gelingt, der Rauch bringt Distanz.

Nicht was dort geschrieben steht ist es, was ihn ausmacht. Nein, dort ist nur Bedeutungsloses, tausendmal gehörte Agitation, austauschbar. Der Hass in diesem Papier ist nicht in fassbar, nicht im Inhalt, nicht in der Intention, wie eine Schlange liegt er im weissen Raum dazwischen, aber hat doch, für immer untrennbar, jeden Buchstaben mit seinem Gift durchtränkt. Schwarz und Weiß, ohne Grau, einfach und klar, strahlend für alle die ihm Glauben schenken wollen, kann er sich verstellen, umstellen, man kann ihn sehen wie man will, er verspricht Wahrheit, seine Realität ist so verführerisch unkompliziert. „Denk nicht nach“, scheint er zu flüstern, „Ich bin die Antwort auf alle Fragen.“

Der Ursprung, seine Quelle, ist weit entfernt. Dies eine Kopie aus unzähligen, gefischt aus dem täglichen Rauschen des Netzes. In alle Bestandteile zerlegt kam diese in kleinen Paketen zur mir. Das Medium wechselte, wurde gereinigt und neu zusammensetzt und die Buchstaben durch Hunderte von Düsen gepresst, die so klein sind, das selbst auf der Spitze einer Haarnadel noch unzählige Platz hätten. Dennoch, da ist er, jungfräulich und frisch, wie an dem Tag, wo sein Wirt ihn mit den Worten verflochten hat - auf das er sich vermehren kann, einem Kuckkuck gleich.

Dieses namenlosen Wirtes Hasses ist es nun, welcher dort auf meinem Tisch liegt. Der Hass gegen seine eigenen Moralverstellungen, an denen er scheiterte, gegen seine Unfähigkeit zur Reflexion, gegen die unangenehme Wahrheit, die sich nicht mit der seinen deckt, gegen alles, was ihm jemals wiederfahren ist, gegen alle, die ihn nicht verstehen, gegen die Welt, gegen sich selber; ja, der gesamte Hass seines Lebens ist nun hier bei mir, in meiner Wohnung, liegt keinen Meter von mir entfernt und ruft mich.

Wie schon sooft zuvor, will er, dass ich ihn akzeptiere, es mir einfach mache, mich in ihm ergehe. Mächtig und Rein ist er, wie gerne würde ich ihn aufnehmen, pflegen und hegen wie meinen eigen Fleich und Blut.

Aber noch zu vertraut ist das verführerische Feuer, was dort lodert, zu oft habe ich es gesehen, so oft hat es mich verbrannt.

Ich schließe die Augen, Fragmente meiner Erinnerung formen sein Gesicht: Ich rieche den Schaum vor dem Mund meines Bruder, als er auf meinen Vater einschlägt; höre die sich überschlagende Stimme einer Lehrerin, die eines schnippischen Kommentar wegen, jede Fassung verlor und uns die ganzen Agonie ihres Lebens entgegenschleudert; spüre die Tritte eines Jungen ohne Zukunft, der mich verprügelt, weil ich eine habe; sehe das Feuer in den Augen der Frau, die, durch Uniformierte von uns getrennt, immer noch im Raum ist, während wir die klaffende Wunde am Kopf ihres Mannes versorgen.

Doch mit diesen Überresten kommen andere Empfindungen, untrennbar mit ihm in diesen Bildern verschmolzen: Verbitterung, Leid, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Sie rauben ihm seine Klarheit, Schwarz und Weiß wird zu Grau, seine einfachen Realitäten bekommen Risse, seine unbändige Kraft wir schwächer.

Meine Chance – ich vernichte das Papier, schmeiße es weg, entferne es aus meinem Leben.

Ich werde keine Antwort schreiben, feige enthalte mich des Kommentars. Nicht noch einmal will ich diesen Hass spüren, der die krumme Welt seines Wirtes so gerade macht. Zu groß ist die Angst, schleichend ihm doch Zutritt zu gewähren.

Vielleicht bin ich eines Tages stark genug, mich ihm zu stellen, vielleicht muss ich dann nicht mehr hinter Mauern verstecken. Beschämt über meine fehlende Courage schreibe ich, einer Warnung an mich selber gleich, meine Gedanken nieder.

 

Hi Thomas,

atmosphärisch dicht beschreibst Du den Versuch, sich nicht vom Hass erfassen zu lassen. Mir fehlt allerdings ein Dreh- und Angelpunkt, weil ich nicht verstanden habe, was das für ein Schreiben ist, um das es geht, das den Hass enthält. Okay, es ist scheinbar eine ausgedruckte Email, aber von wem? Warum so viel Hass? Wenn ich das wüsste, könnte ich den Rest einordnen, so ist es nur die abstrakte Auseinandersetzung eines anderen.

Ein paar Details:

Im ersten Absatz wechselst Du von der Vergangenheit in die Gegenwart, ist das Absicht?

Aber noch zu vertraut ist das verführerische Feuer, was dort lodert, zu oft habe ich es gesehen, so oft hat es mich verbrannt.

Das ist eigentlich der Schlüsselsatz. Der Protagonist will aufgrund seiner Erlebnisse in der Vergangenheit nichts mit Hass zu tun haben. Was mir hier aber nicht klar wird ist, warum? Normalerweise erzeugt Hass noch mehr Hass. Die kurz danach aufgeführten Szenen sind geeignet, dieses Gefühl zu erzeugen (auch im Leser). Mir fehlt der Schlüssel, warum es beim Prot den gegenteiligen Effekt hat. Weil er vom Hass gezeichnet ist? Weil er ihm zum Hals heraus hängt? Er sieht das "Feuer", und zwar "oft", es hat ihn "verbrannt", und woher nimmt er die Kraft, einfach zu entscheiden, dass er das nicht mehr will? So einfach ist das nicht. Ich kann nicht sagen "Ich will nicht mehr hassen. Kein Bock mehr.". Das klappt nicht. Deshalb möchte ich an dieser Stelle mehr über den Prot wissen. Du weißt mehr, hast es aber nicht geschrieben, weil Du selbst der Protagonist bist und Dir nicht aufgefallen ist, dass der Leser den betreffenden Teil von Dir nicht kennt. Also, raus damit ;)

Doch mit diesen Überresten kommen andere Empfindungen, untrennbar mit ihm in diesen Bildern verschmolzen: Verbitterung, Leid, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Sie rauben ihm seine Klarheit, Schwarz und Weiß wird zu Grau, seine einfachen Realitäten bekommen Risse, seine unbändige Kraft wir schwächer.

Das ist eine stimmige Analyse, aber sie ist mir zu objektiv. Kein Mensch ist so objektiv, wenn es um Gefühle geht, und Hass ist ein Gefühl. Daher: siehe oben.

Übrigens ist bei so einer Art Geschichte ein gewisser Mangel an Handlung unvermeidlich. Aber Du solltest auch bedenken, dass Handlung Spannung erzeugt, die notwendig ist, um den Leser bei der Stange zu halten. Nach meinem Gefühl hätte die Story in der gegenwärtigen Form nicht viel länger sein dürfen, weil ihr die Spannung fehlt. Für mich war allein die Frage "was ist das denn nun für ein Papier?" spannend, und die wird nicht beantwortet. Muss sie auch nicht unbedingt, wenn es nicht drauf ankommt. Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass der Inhalt des Papiers der Knackpunkt ist, der mir fehlt. Und ich denke nicht, dass man ihn erraten kann. Oder?

Fazit: sprachlich dicht, aber inhaltlich fehlt mir der letzte Kick Tiefgang, der Prot macht es sich zu einfach.

Uwe

 

Vielen Dank Uwe für deine ausführliche Kritik.

In bestimmter Weise hast du - wie immer :D - Recht.

Allerdings, das es inhaltlich dünn ist, das es keine Antwort gibt, ist teilweise Absicht.

Der Propagandist findet keine Lösung, er versteckt sich hinter Gleichgültigkeit. Das habe ich versucht durch die "Mechanismen", die "innere Wände", und den letzten Satz (Hinter Mauern verstecken) zu verdeutlichen. Er hat keine Antwort auf die Frage, wie stellt man sich dem Hass entgegen, er hat nur ein Verfahren, ihn im Moment nicht an sich rankommen zu lassen - Eine Mischung aus Flucht und Reflexion.

Die Moral ist natürlich dünn, deshalb hatte ich auch unter seltsam gepostet, für eine "echte" KG langt es wirklich nicht :D

Das der Text eher schwierig zu lesen ist und nicht wirklich mitreißt war, war mir leider auch bewusst, aber ich wollte einfach mal versuchen, ein mir nicht so bekannten Schreibstil umzusetzen, eine art Tagebuchcharakter eines Denkers.

Na ja, deswegen hast du natürlich mit der Kritik vollkommen recht, es freut mich aber ungemein, das du es sprachlich dicht findest. Normalerweise findest du (richtigerweise) schnell die hänger :D

Was den Text angeht, die Idee kam mir bei Texten hier auf KG, einmal von dem Strassenküstler und dann von einem Text in Gesellschaft, Gedanken zum Ersten mai, glaubich und von einem Pamphlet gegen die USA. Deswegen ist der Inhalt für mich so austauschbar, er hat wirklich keine Bedeutung, es ging mir mehr um die Frage, wie der Autor dazu kommt, seine Intelligenz so zu verleugnen und sich dem Hass in literarischer Form zu ergeben.

So richtig gelungen ist mir das noch nicht, aber ich arbeitete dran. Dieser Stil ist für mich noch sehr ungewohntes Terrain.

Liebe Grüße, Thomas

 

Hi Thomas,

verstehe!

Überlegen könnte man, ob es wirklich ein geeigneter Platzhalter für die von Dir gemeinten Texte ist, den Text gar nicht näher zu definieren. Etwas abstraktes wäre da vielleicht passender. Bei mir hätte der Text vermutlich angefangen, auf den Prot einzureden oder ihn zu bespucken oder so. Sowas würde dieses zentrale Element etwas genauer definieren.

Aber es ist sicherlich auch ein wenig Geschmacksache, ob man das Hassobjekt definieren muss. Klar konnte ich es für mich mit Bedeutung füllen, aber es spielt eben so eine zentrale Rolle, dass die Frage nach seiner Beschaffenheit zum Hauptspannungsbogen wurde. Das hat vielleicht auch von Deinem eigentlich wichtigeren (guten) Ende abgelenkt! Ich habe eine Auflösung erwartet, und es kam was ganz anderes. Der Knackpunkt ist aus Deiner Sicht ja diese Flucht und Gleichgültigkeit, nicht der Inhalt des Textes. Vielleicht empfinden andere das nicht so, aber wäre klar gewesen, was für ein Text das ist, wäre das Ende intensiver rübergekommen. Dass der Text im Prinzip durch einen anderen austauschbar ist, hätte man in einem Satz klar machen oder dem Leser überlassen können.

Aber davon abgesehen finde ich es prima, dass Du Dich an ein so anspruchsvolles und komplexes Gebiet wie Gefühle - insbesondere Hass, über Liebe wird ja andauernd geschrieben - heran wagst. Bin gespannt, was da noch so kommt!

Uwe

 

Vielen Dank Uwe,

ich kann gut nachvollziehen was du meinst. Du hast recht, diese Frage nach dem Inhalt des Textes wird nicht umfassend genug beantwortet, sie steht im Raum und lenkt ab.

Damit geht auch das Ende ein wenig unter, leider ist die KG jetzt schon dröge, dass ich davor scheue hier noch etwas einfliessen zu lassen und engültig den Bogen des Erträglichen für den Leser zu überspannen.

Ich werde mir aber nochmal die Geschichte zu Gemüte führen und versuchen, deine Vorschläge umzusetzen. Vieleicht schafft es eine korrigierte Fassung etwas besser, den Inhalt zu transportieren.

Liebe Grüße, Thomas

 

Moin ThomasSD,
dein Text läßt mich relativ ratlos zurück. Ich weiß nicht, wovon du sprichst, in diesem Punkt bräuchte es meiner Meinung nach mehr Aufklärung. Dieser mysteriöse Hasstext besitzt mir unbekannte Fähigkeiten.
Sprachlich i.O., manche Male würde ich anders formulieren, s.u..
Viele Grüße,
...dein Gegenstern ;)


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Erst unbewusst, dann auf einmal in seiner ganzen Pracht. Dort war er. Er geifert mich an, hässlich seiner selbst.

"ganze Pracht - häßlich" = Gegensatz
"häßlich seiner selbst" = ziemlich "krumme" Formulierung

Der Versuch, mich weiter zu lösen, Raum zum Atmen zu schaffen indem ich meine Lungen mit Teer verpeste.
Komma vor "in dem" (Auseinander, da zwei Worte)

Das Medium wechselte, wurde gereinigt und neu zusammensetzt und die Buchstaben durch Hunderte von Düsen gepresst, die so klein sind, das selbst auf der Spitze einer Haarnadel noch unzählige Platz hätten.
Bitte was? Düsen? :confused:

Kuckkuck
Kanns im Moment nicht überprüfen, da kein Duden da... aber bist du dir sicher mit der Schreibweise?

Dieses namenlosen Wirtes Hasses ist es nun
"Hass"

was ihm jemals wiederfahren ist
nicht: "widerfahren"?

Ich werde keine Antwort schreiben, feige enthalte mich des Kommentars
Ein Text von derartig magischen Fähigkeiten auf kg.de, oder wie ist das zu verstehen?

Zu groß ist die Angst, schleichend ihm doch Zutritt zu gewähren.
Besser umformulieren.

Mächtig und Rein ist er(...)
"rein"

 

Hallo Thomas!

Also mir hat Deine Geschichte (die in meinen Augen auf jeden Fall eine ist) eigentlich ganz gut gefallen. :)

Ich habe mir ziemlich schnell gedacht, daß es sich um den Ausdruck einer Geschichte handelt – das allerdings deshalb, weil Dein Text hier auf kg.de steht... ;)
Würde ich diese Geschichte in einem Buch finden, würde ich wohl erst an einen Brief denken...

Du schilderst in meinen Augen gut, wie sich der Hass den irgendjemand in eine Geschichte schreibt, auf den Leser überträgt, er ihn fühlt und schließlich an eigene Erlebnisse denkt, die Hass in ihm ausgelöst haben.
Er will ihn diesen Hass aber nicht zulassen, der die Sicht auf andere Gefühle und Wahrheiten verstellt, und ignoriert ihn, reagiert nicht darauf, schmeißt den Ausdruck weg.

Doch mit diesen Überresten kommen andere Empfindungen, untrennbar mit ihm in diesen Bildern verschmolzen: Verbitterung, Leid, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Sie rauben ihm seine Klarheit, Schwarz und Weiß wird zu Grau, seine einfachen Realitäten bekommen Risse, seine unbändige Kraft wir schwächer.
Ganz komme ich da jetzt nicht mit:
Hass ist tatsächlich doch erst die Folge von nicht verarbeiteten Gefühlen wie z.B. Gekränkt-Sein, also untrennbar damit verbunden. Hass selbst ist aber eigentlich kein Gefühl, sondern eine Reaktion auf Gefühle. – Daher kann ich dem nicht folgen, wenn Du schreibst, daß die Gefühle dem Hass die Kraft rauben – durch sie ist er ja erst entstanden, also müßte der Hass doch bei Betrachtung der Ursachen noch stärker werden, oder? Außer, man behandelt die Ursachen, zum Beispiel indem man sich mit dem vermeintlichen Verursacher ausspricht.
Aber mir persönlich ist es auch noch nicht passiert, daß ich beim Lesen einer Geschichte Hass empfunden habe. Ich habe Hass zwar aus Texten herausgespürt, Hass, den der Autor scheinbar beim Schreiben empfunden hat oder ihn jedenfalls hineinschreiben wollte, aber auf mich übertragen hat er sich bisher nicht. In so einem Fall empfinde ich dann eher Mitleid mit dem Protagonisten.

Ich glaube, daß ich zwar verstehe, was Du mit Deiner Geschichte aussagen willst, kann aber in den letzten Sätzen durch diese – für mich – Unstimmigkeit Deiner Logik nicht mehr ganz folgen. – Trotzdem gefällt mir die Geschichte aber.

Jetzt aber noch ein kleiner Anhang... ;)

»Während meine Augen über das Papier kreisen, nahm ich ihn war. Erst unbewusst, dann auf einmal in seiner ganzen Pracht. Dort war er. Er geifert mich an, hässlich seiner selbst.«
- ich würde hier alles in Gegenwart schreiben
- @Paranova: Ich denke, es muß nicht immer etwas Schönes sein, was man mit Pracht verbindet – Pracht meint ja auch sowas wie „in seiner ganzen Größe“

Komma vor "in dem" (Auseinander, da zwei Worte)
- „indem“ ist richtig, der Beistrich kann, muß aber meiner Meinung nach nicht hinein

»Der Hass in diesem Papier ist nicht in fassbar, nicht im Inhalt, nicht in der Intention, wie eine Schlange liegt er im weissen Raum dazwischen ...«
- entweder fehlt sowas wie „Worte“ vor „fassbar“, oder das „in“ gehört weg
- weißen

»Dies eine Kopie aus unzähligen, gefischt aus dem täglichen Rauschen des Netzes. In alle Bestandteile zerlegt kam diese in kleinen Paketen zur mir.«
- Diese
- Wortwiederholung D/diese: würde statt „kam diese in kleinen Paketen“ schreiben „kam sie ...“

»die Buchstaben durch Hunderte von Düsen gepresst, die so klein sind, das selbst auf der Spitze einer Haarnadel noch unzählige Platz hätten.«
- so klein sind, dass selbst
- ich denke mal, Du meinst die Düsen des Druckers...?

»wo sein Wirt ihn mit den Worten verflochten hat - auf das er sich vermehren kann, einem Kuckkuck gleich.«
- auf dass er
- Kuckuck – Du hast ein k zuviel (sich einem Kuckuck gleich vermehren? :shy:)

Bei „Hass“, „widerfahren“ und „rein“ stimme ich Paranova zu

»Der Hass gegen seine eigenen Moralverstellungen«
- ich nehme an, Du meinst Moralvorstellungen?

»gegen die Welt, gegen sich selber«
- „gegen sich selbst“ würde mir persönlich besser gefallen

»wie gerne würde ich ihn aufnehmen, pflegen und hegen wie meinen eigen Fleich und Blut.«
- Wortwiederholung „wie“ – vielleicht kannst Du ja was umformulieren?
- mein (ohne –en)
- Fleisch

»Aber noch zu vertraut ist das verführerische Feuer, was dort lodert«
- „was“ ist nicht schön – ich denke, Du hast es verwendet, um nicht „das“ nochmal zu wiederholen? Vielleicht kannst Du aber das erste „das“ durch „jenes“ ersetzen, dann bringst Du „was“ auch ohne Wortwiederholung weg

»Ich rieche den Schaum vor dem Mund meines Bruder, als er auf meinen Vater einschlägt«
- meines Bruders

»die eines schnippischen Kommentar wegen«
- Kommentars

»uns die ganzen Agonie ihres Lebens entgegenschleudert«
- die ganze Agonie (n zuviel)

»die Tritte eines Jungen ohne Zukunft, der mich verprügelt, weil ich eine habe;«
- „weil ich eine habe“ finde ich nicht gut – würde hier „weil ich eine Zukunft habe“ schreiben und statt der ersten „Zukunft“ vielleicht „Hoffnung“, also, lange Rede kurzer Sinn, mein Vorschlag: die Tritte eines Jungen ohne Hoffnung, der mich verprügelt, weil ich eine Zukunft habe

Im zuletzt zitierten Absatz wechselst Du ebenfalls (wie schon Uwe über den ersten Absatz sagte) die Zeiten. Entweder alle Erinnerunen in Vergangenheit, da Erinnerungen – oder alle in Gegenwart, da im Moment wieder gegenwärtig ;)

»seine unbändige Kraft wir schwächer.«
- wird

»vielleicht muss ich dann nicht mehr hinter Mauern verstecken«
- muss ich mich dann ...


Außerdem möchte ich Dir, wenn auch etwas verspätet, alles Gute zu Deinem Geburtstag wünschen! :anstoss:

Liebe Grüße,
Susi

 

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